Beiträge von Decima Lucilla

    8o
    Da wird ja schon wieder so ein alter Mann noch älter!


    Mhm, na gut, die Sache mit dem Lars hatten wir ja schon letztes Jahr und wahrscheinlich wär das jetzt zu deprimierend, dich an letzes Jahr zu erinnern, denn das ist ja nun auch schon wieder vergangen ... also machen wir es kurz und schmerzlos ...



    Alles Gute zum Geburtstag, Corvus!
    (Notiz an alle aufmerksamen Leser: die Größe dieser Schrift ist so alt wie Corvus)



    Ich wünsch dir ganz, ganz viel Glück und Gesundheit (sehr wichtig in dem Alter) und möge dir nie der Humor ausgehen. :)



    Zusätzlich bin ich beauftragt, dir auch von Avarus alles Gute und viele Glückwünsche zu bestellen. Denn der weilt heute fern eines Internetanschlusses, hat dich aber schon im Voraus nicht vergessen. :)



    Lucilla grübelt über die merkwürdige Frage ihres Verlobten nach, während sie sich ein paar Trauben vom Tisch angelt. Lucilla ist nicht gerade auf den Mund gefallen und auch wenn sie keine vornehme Bildung genossen hat ist sie nicht dumm. Aber bei diesen merkwürdigen Spielchen hat sie schon immer ihre Schwierigkeiten gehabt. Vielleicht hat sie auch nur zu wenig Übung, denn die Gastmähler der Decima sind entweder durch familiären Einklang gekennzeichnet oder durch familiären Zwist, wenn wieder einmal ein Decima mit dem Kopf durch die Wand will (nicht selten Lucilla selbst). Außerdem hat sie noch nicht herausgefunden, welche Kriterien zur Richtigkeit einer Antwort gezählt werden, denn manche Antworten sind gar nicht so dumm und trotzdem falsch.


    Ihr bleibt also nichts anderes übrig, als sich Gedanken zu machen. Ihre erste Idee ist die Antwort, dass es die Fische sind, die schlafen. Denn wenn die Augen zu sind, dann sind sie schließlich eng zusammen. Über diese Idee kommt ihr aber die Frage auf, ob Fische überhaupt schlafen? Und wenn ja, ob sie dann überhaupt auch die Augen zu machen? Das bringt sie weiter zu der Überlegung, wenn Fische schlafen, ganz unabhängig ob sie die Augen zu machen oder nicht, ob sie dann wohl auch träumen? Und wenn Fische träumen, dann von was? Das Leben eines Fischs stellt sich Lucilla geprägt von Wasser und Algen vor, aber was weiß sie schon vom Leben eines Fischs? Vielleicht träumen Fische davon zu fliegen, vielleicht träumen sie davon an Land zu gehen und Luft zu atmen, so wie Lucilla manchmal träumt ein Fisch im Meer zu sein? Von welchen Fischen ist überhaupt die Rede, von Meeresfischen oder von Seefischen?


    Sedulus unterbricht Lucillas Gedanken mit seiner Antwort, die allerdings falsch ist. Doch keine zwei Trauben später rückt Aelia mit der anscheinend richtigen Antwort heraus. Lucilla fragt sich, ob das wohl lauter Germanica-Traditions-Fragen sind und Aelia deswegen alle Antworten kennt? Auf einer Traube herumkauend denkt sie über die Antwort nach, die ihr überhaupt nicht gefällt, obwohl sie richtig ist.

    Lucilla versucht angestrengt ihr Grinsen hinter ihrem Becher zu verbergen, den sie zum Trinken an ihren Mund führt. Bei solchen Fragen, deren Bärte schon länger sind als der jedes Philosophen, der etwas auf sich hält, wäre sie nun doch auf die versauten Lieder von Sedulus gespannt gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und die erste Frage ist sicherlich nur zum Aufwärmen. Natürlich würde Lucilla den reiferen Herren eh nicht vorgreifen, sie hätte viel zu viel Angst davor sich mit ihren Antworten vor so intelligenten Männern wie Aelius Quarto oder Hungi zu blamieren.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    Galt die Vereinbarkeit von Politik und Religion nicht für alle höheren Kollegien? Und wenn ja (wovon ich überzeugt bin ;) )- Im IR nur für Pontifices und Flamines, Auguren, Haruspices, Epulonen nicht?


    Die komplette Trennung von Religion und Politik im IR ist einer der Punkte, bei welcher die Spielbarkeit vor der Historie steht, denn historisch wurden die religiösen Ämter (zumindest die höheren) 'nebenbei' ausgeführt und standen irgendwo zwischen Ehrenamt und Freizeitbeschäftigung. Da diese Verwobenheit zwischen Religion und Politik aber etwas ist, was uns heute fremd ist, und wir nicht von allen Spielern erwarten können/wollen, dass sie sich komplett in allen Gebieten des römischen Lebens auskennen (also Staatswesen+Militär +Religion+...), gibt es bei uns diese Abtrennung der Religion.


    Dass die Pontifices und Flamines (also die höchsten religiösen Würdenträger) politische Ämter annehmen dürfen ist ein kleines Zugeständnis an die Historie, um die vorgenannte Tatsache nicht ganz auszublenden. :) Der Rex Sacrorum fällt wiederum aus dieser Regelung für das Collegium Pontificium heraus, weil er auch historisch kein Amt inne haben durfte.


    Die LXXIII. Ausgabe der Acta Diurna ist soeben erschienen. Wir wünschen unseren Lesern viel Freude und Information mit dieser neuen Ausgabe.


    Die Redaktion.



    Die Themen dieser Ausgabe:
    - Neuer Statthalter für Germania
    - Equirria Februar und Martius
    - Mangelndes Religionsbewusstsein in Germania
    - Interview mit dem neuen Rector der Schola Atheniensis
    - Neues vom Aufstand in Hispania
    - Nachrichten aus aller Welt
    - uvm.

    Dass es eine Doppelhochzeit geben würde, das bezweifelt Lucilla und sie wirft einen unmerklichen Blick zu Aelia. Wenn man die Verlobungsdauer der Germanica betrachtet, dann würde das bei Sedulus vor dem nächsten Winter nichts werden und so lange hat Lucilla nicht vor zu warten, nicht einmal, als er ihr Octavia Paulina schon direkt als seine Verlobte vorstellt. Bei der Verlobung sind sie schließlich alle schnell.


    "Es freut mich auch sehr, Octavia," erwidert sie Begrüßung, wird jedoch durch Avarus Worte von einem weiteren möglichen Gespräch abehalten. Als ihr eigener Verlobter so unvermittelt anfängt von einem Trinkkönig zu sprechen, kann Lucilla nicht verhindern, dass Hitze in ihr aufkommt und ihr in die Wangen steigt. Herrje - so eine Art von Gastmahl ist das also? Sie wirft einen schnellen Blick durch die Runde und vergewissert sich, dass Aelia Adria tatsächlich da ist, denn Aelia Adria würde Lucilla so eine Art von Gastmahl nicht zutrauen. Obwohl es beim Bona Dea-Fest schon immer recht ausgelassen zugeht, aber das ist immerhin hinter verschlossenen Türen. In diesem Augenblick fällt Lucilla auf, dass die Türen der Casa Germanica auch verschlossen sind.


    Sie zögert kurz, ob sie nicht lieber Hungi für so etwas vorschlagen sollte, Avarus als Trinkkönig kann sie sich nur schwer vorstellen. Letztlich schweigt sie aber doch, das sollten die Männer besser unter sich ausmachen.

    "Ach nichts." lächelt sie nachdenklich. Dann seufzt sie und setzt sich auf. "Ich denke, ich werde mich auch zurück ziehen. Der Tag war lang und anstrengend. Merkwürdig, dass in einem Wagen zu sitzen so mühsam ist. Ich wünsche dir noch eine angenehme Nacht, Verus."

    "Du meinst wohl eher, dass mir der Hunger nicht vergangen ist." flüstert Lucilla leise zu Avarus und lächelt hintergründig. Der auf Essen ist schließlich nicht der einzige, gibt es doch so viele Arten des Hungers.


    Das hintergründige Lächeln verschwindet auch nicht, als sie sich wieder Sedulus zuwendet. "Kennst du etwa nicht den Grund, warum die Menschen mit so bösen Blicken auf den Namen deines Onkels reagieren, Sedulus? Die Männer deswegen, weil Avarus ihre Töchter nicht heiratet, und die Frauen, weil sie nicht seine Ehefrau werden." Aufmerksam verfolgt Lucilla Sedulus Blick zu Paulina, welche die Männer typischerweise noch immer nicht vorgestellt haben.


    "Was könnte schon wichtiger sein, als ein Vigintivir Germanicus Sedulus? Wenn das goldene Händchen bei den Germanica erblich ist, dann wärst du bestimmt ein guter Tresvir aere argento auro flando ferunde, und wenn nicht, dann bleibt immer noch der Straßenfeger." Um ihr breites Grinsen zu verbergen, schiebt sie sich etwas zu Essen in den Mund und kaut darauf herum.

    "Daran habe ich keinen Zweifel." lächelt Lucilla, denn die Decima-Frauen sind geradezu bekannt dafür, ihren Kopf durchzusetzen und das müsste auch über ein paar Ecken Verwandtschaftsgrade noch gelten. "Ich wünsche dir eine angenehme Nacht, Pulchra, und morgen eine angenehme Reise." Ein bisschen beneidet Lucilla Pulchra. Misenum am Golf von Neapel ist ein wunderschönes Fleckchen Erde, dort ein Gut zu verwalten ist sicher nicht das Schlechteste, was man sich vorstellen kann.


    Nachdem sie das Hauptmahl beendet und ihre Hände in einer bereitgestellten Schüssel mit lauwarmem Wasser gesäubert hat, greift Lucilla nach ein paar Trauben zum Nachtisch. "Dieses Haus ist anscheinend nicht dafür gemacht, von vielen Decima bevölkert zu werden," überlegt sie laut zwischen zwei Trauben. Es wird einfach Zeit, in die Casa Germanica zu wechseln.

    Lucilla spürt, wie ihre Wangen augenblicklich heißer werden und winkt breit grinsend ab. "Ich war immer nur in Rom, zumindest mit dem Herzen." Sie wendet sich lächelnd wieder Pulchra zu. "Nun sag an, bist du verlobt, Pulchra? Rom bietet eine Menge Möglichkeiten für eine junge Frau!"

    "Ich, Claudius"? Lohnt sich auch, hört sich zwar im ersten Moment ein wenig merkwürdig an, sieht auch im zweiten Moment noch so aus, ist aber wunderbar intrigant und durchaus sehenswert, vor allem im englischen Original (aber auch die Übersetzung ist ok) ;)

    Da die 2te Staffel momentan erst in USA ausgestrahlt wird, wird es mit den DVDs wohl noch ein bissl dauern.


    Aber das Kaufen lohnt sich auf jeden Fall. (*rrrRRRrrr*) :D

    Schmunzelnd läd sich Lucilla noch etwas Hühnchen auf den Teller und schüttelt dann gespielt vorwurfsvoll den Kopf. "Verus, Verus, so geht das aber nicht. Du kannst doch nicht gleichzeitig mit deiner Schwester am Tisch sitzen, und eine andere Frau als die Schönste der Welt bezeichnen. Bist du schon verlobt, Pulchra?" Passable Männer würden Lucilla merkwürdigerweise haufenweise einfallen, eine Frau für einen ihrer Verwandten dagegen nicht.

    Lucilla lässt sich nicht zweimal bitten und schwebt weiter, hinüber zu ihren Zukünftigen. Die überschwängliche Umarmung muss sie sich wohl noch ein bisschen aufsparen, aber allein neben ihm zu sitzen, die Nähe seines Körpers zu spüren ringt ihr schon ein leises, zufriedenes Seufzen ab. Dass er sie nach allem noch immer als die zukünftige Frau an seiner Seite vorstellt lässt tiefe Beruhigung in ihr aufkommen. Nicht etwa, dass sie gedacht hätte, es könnte anders sein, aber man kann ja nie wissen und manchmal kommt es ganz anders, als man denkt. So auch doch noch in diesem Fall.


    Denn eigentlich dachte Lucilla, dass sie gar nicht mehr so viel Hunger hat, aber als sie die leckeren Köstlichkeiten vor sich auf dem Tisch begutachtet, spürt sie doch ein leichtes Grummeln im Magen. Und weil einer der Tischsklaven ganz aufmerksam ihr auch schon ein Gedeck vor die Nase stellt, kommt sie ihrer Gästepflicht direkt nach und läd sich etwas zu Essen drauf, um sich anschließend an Sedulus zu wenden. "Salve, Sedulus. Ja, ich glaube es war Hadrumentum. Wie geht es dir seitdem in Rom? Die Casa Germanica scheinst du immerhin gefunden zu haben." Für Männer soll sowas ja nicht immer so einfach sein, selbst mit Wegbeschreibung können sie leicht auf der falschen Seite des Flusses landen und im Kreis herumirren. (:D) "Was treibst du so in Rom? Folgst du den Fußsstapfen deines Vaters in die Politik?"

    "Ach, das kommt schon noch," winkt sie ab. "Zwar war es bei uns Decima noch nie so, dass großartig politische Ehen geschlossen wurden, aber eine passende Verbindung findet sich immer." Manchmal findet sich auch keine passende Verbindung, dann kann man sogar eine Peregrina zu einer machen. Aber davon will Lucilla nicht anfangen. Bezüglich der anderen Wege überlegt sie kurz, ob Verus damit wohl das andere Geschlecht meint, aber selbst das steht ja einer Heirat nicht im Weg.


    "Du wirst sehen, eine Weile in Rom, dann kommt so etwas ganz von selbst. Obwohl Mann natürlich auch selbst ein wenig Initiative zeigen muss." Sie denkt an ihre Cousins Maior und Mattiacus, die lange genug in Rom leben, sich aber so in ihre Arbeit stürzen, dass eh keine Frau sie zu sehen bekommt. Wie das nochmal gut gehen soll, weiß sie auch nicht.

    Lucilla folgt dem Sklaven ins Atrium. Die anwesenden Gäste bilden eine illustre Runde, alles in allem nur angenehme Gesellschaft. Da ist der Senator Aelius Quarto mit seiner Frau Adria, Germanica Aelia ist da, eine weitere ihr unbekannte Frau, der juge Germanicus Sedulus, der Lucilla in Africa so frech von der Seite angesprochen hatte, Hungi(...garicus) und Prudentius Commodus. Und natürlich auch Avarus, dessen Anwesenheit alle anderen in den Schatten stellt.


    "Salvete!" Mit einem formvollendeten Gastmahl-Lächeln tritt Lucilla in den Raum und wartet nicht erst darauf, dass der Sklave sie ankündigt. "Ich hoffe, ich komme nicht zu spät. Eine kleine Unpässlichkeit hatte meine Ankunft in Rom verzögert." Ihr Blick trifft Avarus und für einen kurzen Augenblick verschwindet das Lächeln und macht einem Ausdruck von Sehnsucht auf ihrem Gesicht Platz. Der Nachteil an den vielen Gästen ist natürlich, dass sie ihn heute Abend nicht für sich alleine hat, der Vorteil ist, dass er keine unangenehmen Fragen bezüglich ihrer Reise stellen würde.

    "Oh, tatsächlich? Ich hoffe doch, ich komme nicht ungelegen ..." Nein, sie würde hier niemals ungelegen kommen, es sei denn Avarus plant gerade an einer Verschwörung mit einigen Mitverschwörern und selbst dann müsste sie als seine zukünftige Frau ebenfalls Bescheid wissen. Nein, es gibt absolut nichts, bei dem sie ungelegen kommen könnte. Feste muss man feiern wie sie fallen, dies ist ihr nach den Geschehnissen auf See nun um so mehr bewusst (davon abgesehen, dass sie das auch vorher schon genau so gesehen hat), passend gekleidet ist sie auch, es gibt also keinen Grund, dem Sklaven nicht zu folgen, was Lucilla darum auch tut.

    "Oh," Lucilla grinst in sich hinein und wird für einen Augenblick sogar ein wenig rot. "Das war völlig unromantisch. Ich war damals noch Praefecta Vehiculorum in Hispania, hatte den Posten gerade erst übernommen, als Avarus, schon damals LACP, in mein Officium schneite. Eine Überraschungsinspektion war das und obwohl er mich zum Essen ausgeführt hatte, dachte damals noch niemand an Hochzeit. Er war zu dieser Zeit noch verheiratet, aber ich glaube fast, die Götter haben an diesem Tag schon die Weichen gelegt. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben und ich hätte beinahe einen anderen Mann geheiratet, aber letzten Endes sind wir doch zusammen gekommen." Ein bisschen wehmütig denkt sie an Crassus. In Hispania ist er jetzt, wie sie natürlich mitbekommen hat, und setzt sein Leben für das Wohl des Imperiums aufs Spiel. Sie ist froh, dass sie sich keine Sorgen um ihm als Ehemann machen muss, obwohl sie sich trotz allem irgendwie ein ganz klein wenig um ihn sorgt.


    Um ihre seltsamen Gedankengänge zu unterbrechen, steckt sich Lucilla noch ein Stück Huhn in den Mund, kaut es kurz durch und schluckt es hinunter. "Eine Verbindung zwischen den Germanica und Decima wird das Verhältnis unserer beiden Gentes zueinander stärken, denn es war nicht immer das beste. Bist du schon verheiratet, Verus?"