Beiträge von Decima Lucilla

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    Original von Aelia Adria


    "Das mit dem Prodigium weiß ich nur aus der Acta. Ist denn dabei schon etwas rausgekommen? Also ich halte es auch für etwas übertrieben, was für eine allgemeingültige Katrastrohe ist es schon, wenn ein Schaf tot umfällt, und sei es vor einem Tempel. Auf meinen Hühnerfarmen stribt auch schonmal ein Huhn, ohne dass die Verwalter gleich den Zorn der Götter fürchten, geschweige denn mir das überhaupt mitteilen." Sie zuckt ratlos mit den Schulern. "Aber es stimmt natürlich schon, irgendwie ist die allgemeine Stimmung etwas seltsam, auch wenn ich es gar nicht so schlimm finde, wenn diese eher unwichtigen Feiertage nicht groß öffentlich sondern nur in den Haushalten gefeiert werden." Auch Lucilla kann es nicht näher benennen.


    Sie winkt lächelnd ab. "Ich werde Avarus das viele Arbeiten schon austreiben." Hinter Adria huscht ein enormer Schatten vorbei und Lucilla bemerkt erstaunt, dass auch Pollux der Gallier auf der Feier unterwegs ist. Sie nickt ihm freundlich zu, dann fällt ihr wieder der Kranz ein, der noch immer um ihr Handgelenk herum hängt. Sie hebt ihn an und legt ihn probeweise auf ihren Kopf, doch aufgrund der Steckfrisur hat er wenig Halt. "Hmm." Sie blickt Adria fragend an. "Kein Wunder, dass sich dieser Brauch in Rom nicht durchgesetzt hat." Lucilla nestelt etwas an ihren Spangen herum und schafft es schließlich den Kranz mehr schlecht als recht auf ihrer hochgesteckten Haarpracht zu fixieren.

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    Original von Aelia Adria


    Die einsetzende Musik nur im Hintergrund bemerkend, hört Lucilla ganz genau zu, was Adria zu berichten hat. "Das ist ja wunderbar. Habt ihr denn schon einen Namen ausgesucht? Oder reichen euch die traditionellen neun Tage zur Entscheidung? Ich... ähm... habe mich rein zufällig auch vor nicht allzu langer Zeit einmal mit der Thematik beschäftigt und ich finde es bemerkenswert, wieviele Göttinen sich um die Geburt kümmern. So gesehen kann ja fast nichts schief gehen." Sie lächelt zuversichtlich. Dinge, wie die Fehlgeburt ihrer Nicht-Nichte Valeria verdrängt Lucilla im Allgemeinen sehr schnell und sehr erfolgreich.


    "Die Reise war wundervoll. Anstrengend natürlich, in jeder Station gab es unzählige Papyri und Tabulae zu überprüfen, aber die Eindrücke der Länder waren dafür um so schöner. Ich muss gestehen, ich bin vorher noch nicht über Hispania und Italia hinausgekommen und Africa ist doch irgendwie ganz... anders. Ich denke, wenn es sich einrichten lässt werde ich Avarus zukünftig auf all seinen Reisen begleiten. Jetzt, wo ich nicht mehr an das Officium gebunden bin, steht dem ja nichts mehr im Weg."


    Auch Lucilla lächelt Medeia freundlich zu, als diese herübernickt. Sehr gut kennt sie die Quaestrix nicht, eher flüchtig aus der Acta Diurna und von dieser einen Feier der Bona Dea. Vielleicht würde sich am Abend noch ein Gespräch mit ihr ergeben. Doch vorerst wendet sich Lucilla wieder Adria zu. "Avarus hat leider keine Zeit. Die Arbeit," sie zuckt mit den Schultern. "Du weißt ja, wie das ist."

    "Rosa? Ich glaube Ambrosius Lieblingsfarbe ist Apricot. Oder war es Malve? Na egal, ich werde ihm schon sagen, dass er sich ein wenig zurückhalten soll." Aber nur ein wenig. Im Vertrauen hatte Ambrosius ihr schon berichtet, was er alles plant und das einzige, was Lucilla daran beunruhigt ist die Rechnung hinterher.


    Sie verfolgt Avarus mit ihrem Blick. "Was ist los mit dir? Du bist so... hektisch und abwesend. Hat es etwas mit der Hochzeit zu tun?" fragt sie besorgt.

    "Pollux den Gallier?" Lucilla schaut nicht nicht abgeneigt. "Er kocht schon ein bisschen überschwänglich. Wobei ich nicht glaube, dass es immer am Essen liegt, dass man hinterher so gefüllt ist, es ist eher die Masse. Außerdem ist er schlimmer als Großtante Drusilla, er gibt mir immer das Gefühl, dass irgendetwas mit meinem Körper nicht stimmt."


    Sie blickt an sich herab und legt prüfend ihre Hand an die Hüfte. Dann schaut sie wieder auf. "Er verwirrt mich. Allerdings... mhm... wenn ich an das Essen denke..." Lucilla läuft schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen. "Ich werde ihn fragen. Versprechen kann ich natürlich nichts, er kocht ja nicht für jeden, aber ich bilde mir mal ein, dass ich recht gute Beziehungen zu ihm habe." :D


    Sie überlegt kurz. "Um die Dekoration und all diesen Kram brauchen wir uns übrigens gar nicht zu kümmern, das macht alles Ambrosius. Auch hier, ich hoffe, das ist für dich in Ordnung? Ich kann ihm auf keinen Fall zumuten, dass ihm noch jemand zwischen die Füße läuft." Vor allem kann sie das auch niemand anderem, nichteinmal einem Sklaven, zumuten.

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    Original von Iulia Helena
    *grinst* Viel Spaß beim Stöbern ... wäre ich so etwa 14 Jahre jünger, wüsste ich genau, was ich von meinen Eltern jetzt zu Weihnachten wollte. ;)


    Also ich kenne auch Erwachsene, die so einen (zugegebenermaßen improvisierten) Playmobil Ala-Reiter zum Geburtstag bekommen. Und ich bin sicher, Magnus spielt auch ab und zu damit. :D :P

    "Gut, kümmerst du dich darum?" Lucilla lächelt. "Dann kannst du direkt die Verhandlungen führen. Bei dieser Art von Geldgeschäften bekomme ich immer ein ganz schlechtes Gewissen." Schon dass Avarus so gnadenlos ausspricht, was natürlich jeder weiß, aber keiner sagt, verunsichert Lucilla etwas.


    "Puh." entfährt es ihr dann ganz eloquent. "Da fragst du mich was. Es gibt zumindest nichts, was alle Decima gleichermaßen nicht mögen. Ich denke, wir sollten bei jedem Gang eine kleine Auswahl servieren, dann ist niemand gezwungen etwas zu essen, was er nicht mag. Was wir nicht essen, braucht sowieso nicht auf den Tisch. Aber auf mich brauchst du dabei nicht zu achten, ich esse so gut wie alles." :]

    Lucilla nickt begeistert auf Livias Vorschlag bezüglich der Leserbriefe. "Das ist eine sehr gute Idee, so sollte man es wirklich machen." Sie bewundert Livias Fähigkeit, aus jeder Situation das Beste herauszuziehen und so aus jedem Problem noch einen Gewinn herauszuholen. Dass die Auctrix im Senat sitzt kommt eben nicht von ungefähr. Für Lucilla repräsentiert Livia das Bild einer perfekten römischen Frau aus einer perfekten römischen Familie, so, wie sie selbst gern eine wäre, es aber wohl nie sein wird.


    Lächelnd winkt sie ab. "Nein, eine neue Beschäftigung werde ich mir nicht suchen. Die Arbeit in der Verwaltung Tarracos und dann später beim Cursus Publicus war eh nur als Übergang gedacht. Dass ich so lange daran hängen geblieben bin, hatte ich wirklich nicht geplant." Ein bisschen klingt es wie eine Rechtfertigung. "Langweilig wird es mir sicher nicht, es sind schon viel zu viele Sachen liegen geblieben. Den Verwaltern meiner Betriebe müsste ich längst mal auf die Finger schauen und die Acta Diurna wird ja auch nicht dünner, im Gegenteil, unsere Posten stehen einer Vollzeittätigkeit bald in nichts mehr nach. Natürlich hoffe ich auch auf etwas mehr Zeit für gesellschaftliche Anlässe. Mit einem Officium im Nacken hat man für sowas ja gar keine Zeit, da hast du recht."


    Sie lächelt etwas verlegen. "Außerdem werden Avarus und ich nun bald heiraten. Spätestens dann möchte ich meine Zeit auch für meinen Ehemann, den Haushalt und meine Familie haben." Sie blickt Livia neugierig an und ringt sich schließlich zu einer Frage durch. "Wie ist es bei dir? Bist du viel mit der Leitung des Haushalts beschäftigt? Ich meine, theoretisch kenne ich mich damit ja aus, aber nach dem Tod meiner Mutter hatten in der Casa Decima immer Sklaven die Aufsicht über diese Dinge und auch meine Großtante hat das alles an einen Verwalter abgegeben, daher würde es mich doch interessieren, wie anspruchsvoll es praktisch wirklich ist."

    "Opfer? Herrje, ich habe keine Ahung." Sie versucht sich an die letzten Hochzeiten zu erinnern, die von Aemilia und Livianus und die von Hungi und Livia. "Man opfert der Iuno, immerhin steht die ganze Hochzeit unter ihrem Schutz, und auch Ceres, Tellus, Picumnus und Pilumnus. Ich denke Lämmer sind dafür sicher geignet. Ach so, vorher müssen natürlich Auspizien stattfinden. Jemand der sich damit auskennt wäre natürlich schon nicht schlecht. Bei den Germanica gibt es nicht zufällig einen Priester?" In ihrer Verwandschaft fällt ihr nur ihre Schwester ein, aber sie ist nicht sicher, ob Vestalinnen auch solche Dinge tun wie Eingeweide lesen.

    Lucilla schüttelt den Inhalt des Säckchens ein wenig hin und her um ihn besser zu erkennen und will die Schnürung gerade wieder zu machen, als sie angesprochen wird. Sie hebt den Blick, und lächelt gleich darauf. "Salve, Adria!" Als erstes fällt Lucilla natürlich die lichtblaue Tunika auf, zu der die weinrote Stola ihrer Meinung nach ein bisschen zusehr in Kontrast steht. Doch etwas an Adria lässt Lucilla fast Seufzen, so gut steht es ihr, ist es doch der Traum einer jeden römischen Frau.


    "Wie geht es dir? Gut siehst du aus. Wann wird es denn soweit sein?" Ihre Stimme nimmt einen etwas verschwörerischen Tonfall an und wird etwas leiser. "Spürst du schon etwas? Außer dem Gewicht, meine ich?" Der Kranz und das Säckchen sind ersteinmal ganz vergessen.

    Lucilla zuckt mit den Schultern. "Du weißt ja, ich bin nur eine kleine, unwichtige Postan... mhm, nein, nichteinmal das... Auctrix PPA. Mehr nicht." Sie lächelt leicht. "Messen lassen müssen wir uns an dir, Senator Germanicus. Auch wenn es uns nicht gefällt, es gibt bestimmte Erwartungen an diese Hochzeit und ich würde diese gerne trotz allem wenigstens annähernd erfüllen. Andererseits, mit deinem Bekannten- und Freudeskreis und meiner Familie lassen sich diese Erwartungen schon erfüllen und darüber dass der Kaiser nicht kommt haben wir uns ja schon geeinigt."

    Lucilla zwirbelt gerade an ihrem Gürtel herum und legt damit ein Muster auf ihrem Schoß, als ihr Zukünftiger erscheint. Schon springt sie erfreut auf und eilt auf ihn zu. "Medicus!" Kaum abgebremst kommt sie vor ihm zum Stehen, umarmt ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen, der gar nicht enden will. Als sie von ihm ablässt, liegt ein Strahlen auf ihrem Gesicht wie schon lange nicht mehr. "Wie geht es dir? Ach, ich sage dir, so ganz ohne Officium, das ist ein herrliches Leben! Ich hatte auch schon sehr viel Zeit, nachzudenken. Der Oktober wäre meiner Ansicht nach am besten!" fällt sie direkt mit der Tür in die Casa.

    Lucilla folgt dem Sklaven durch die halbe Casa bis in den Garten. Da sie hier schon fast zuhause ist, nimmt sie direkt auf einer der herumstehenden Klinen Platz, bleibt jedoch ersteinmal aufrecht sitzen. Obwohl sie sich dessen nicht bewusst ist, weiß sie unterbewusst sicher, dass sie sowieso wieder aufspringen würde, sobald Avarus den Garten betritt. :]

    Von dem gutaussehenden Sklaven geleitet findet Lucilla den Weg ins Atrium ganz ohne zu suchen. Noch immer hat sie das Problem mit Weinkranz und Säckchen nicht gelöst, aber ersteinmal ist es wichtiger, zu schauen, wer alles da ist. Sie lässt ihren Blick durch den Raum gleiten und entdeckt Tiberia Livia mittendrin. Wie immer ist die Auctrix eher unauffällig, aber elegant gekleidet, dazu trägt sie ein bezauberndes und sicherlich sündhaft teures Diadem. Lucilla versucht sich daran zu erinnern, ob Livia auch vor ihrer Hochzeit schon solche Schmuckstücke zur Schau getragen hat, und lässt dabei ihren Blick um die Patrizierin herum schweifen, auf der Suche nach Hungi. Doch der scheint noch nicht oder gar nicht da zu sein.


    Lucillas Blick geht weiter durch die Menge und verharrt, als ihr Herz einen Schlag aussetzt. Crassus - mit einem Weinbecher in der Hand und einem Kranz auf dem Kopf sieht er fast aus wie ein junger Gott, ein bisschen müde um die Augen vielleicht, aber immer noch gut.


    'Herrje!' schießt es Lucilla durch den Sinn und in diesem Augenblick weiß sie wieder, was viel Arbeit und wenig Feste gutes haben: man kann nicht dem Mann über den Weg laufen, wegen dem man die Heimat verlassen hat, den man heiraten wollte, den man geliebt hat und womöglich... Lucilla atmet tief durch. Das ist alles vorbei. Sie ist verlobt. Mit Avarus. Crassus ist nur ein Gast wie jeder andere auf dieser Feier.


    'Herrje!' Bevor sie ihn noch länger anstarrt, senkt Lucilla ihren Blick, hängt sich den Kranz vorerst um den Unterarm und fängt an, die Schnürung an dem kleinen Säckchen zu öffnen um endlich hineinzusehen, was darin ist.

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    Original von Artoria Medeia


    Lucillla kichert, als der kleine Mann loslegt und bei seinen ganzen Komplimenten steigt ihr ein bisschen die Röte ins Gesicht. Sie nimmt den Weinkranz mit der einen, das Säckchen mit der anderen Hand entgegen und steht damit vor einem Problem. Ihre natürliche Neugier gebietet es ihr, sofort in das Säckchen hineinzuschauen um zu sehen was darin ist, doch mit dem Kranz in der Hand geht das nicht so gut.


    "Ich danke dir. Vielen Dank." Noch ehe sie den Kranz auf ihrem Kopf drapieren kann, steht schon ein gut gebauter Mann vor ihr um sie mitzunehmen. Da lässt sie sich natürlich gerne geleiten.

    "Salve!" lächelt Lucilla den ihr unbekannten und daher vermutlich neuen Ianitor an. Sie grinst ein bisschen dabei, da man nun anscheinend richtig Auswahl zwischen den Germanicussen hat.


    "Ich bin Decima Lucilla und ich möchte zu meinem Verlobten, Germanicus Avarus."

    Da Lucilla nun nicht mehr jeden Tag in einem Officium sitzt, sucht sie den Ausgleich und sitzt zur Abwechslung mal in einer Sänfte, in der sie sich zur Casa Germanica tragen lässt. Allerdings ist das recht unbefriedigend, denn man kann weder in Ruhe dabei seinen Blick durch die Gegend schweifen lassen, noch bei den Händlern am Straßenrand anhalten und deren Auslage betrachten. Aber zumindest ist so gesichtert, dass sie am Abend wieder gut nach Hause kommen würde und sich nicht von Avarus überreden lassen müsste, in der Casa zu übernachten.


    An der Casa Germanica angekommen hat die Sänfte noch nicht ganz angehalten, da ist Lucilla schon halb draußen. Sie richtet ihr Kleid, ein einfaches, helles Sommerkleid, und klopft dann an das Tor.
    *Klopf Klopf* :D

    "Wenn das so ist, dann komme ich natürlich." Sie grinst fröhlich und schaut sich nach Pollux um. So langsam könnte sie ein bisschen Nachtisch vertragen, denn für Nachtisch ist schließlich immer noch Platz.


    "Aber ich werde mir trotzdem schonmal ein paar Gedanken darüber machen. An einem Abend bin ich vielleicht mit so vielen Überlegungen auf einmal überfordert. Wengistens gibt es beim Brautkleid keine Entscheidungen zu treffen, unsere Vorfahren wussten sicher genau, warum sie das Erscheinungsbild so genau definiert haben."