Beiträge von Decima Lucilla

    "Von Martinus?" Lucilla schaut etwas erstaunt auf. "Nein, ich habe nichts von ihm gehört. Merkwürdig, aber vielleicht schreibt er Briefe nach Germania zu Magnus und Livianus?" Sie zuckt mit den Schultern und lächelt. "Außerdem glaube ich, dass manchmal nichts zu hören besser ist, als eine Nachricht. Wahrscheinlich steckt er bis über beide Ohren in Arbeit, die Verwaltung in Hispania florierte ja schon immer, überall herrscht Geschäftigkeit und man kommt kaum zur Ruhe. Da wird er einfach keine Zeit finden. Ich bin sicher, wenn es anders wäre, hätten wir schon davon gehört."


    Sie wischt sich mit der Serviette den Mund ab und schaut grinsend zu Maior. "Und da siehst du, wenn dir deine Arbeit zu viel wird hat es überhaupt keinen Zweck, sich nach Hispania abzusetzen. Wie läuft es bei dir so? Hast du viel zu tun?" Ein schelmisch-verschwörerischer Blick huscht über ihr Gesicht. "Und was gibt es Neues aus dem Kaiserpalast?"

    Da das Laubhüttenfest des Neptun ein beim Volk sehr populäres Fest ist, ist es nur verständlich, dass an diesem Tag das Officium der Praefecta Vehiculorum wie so viele andere Officien auch geschlossen bleibt. Außerdem begrüßt Lucilla jeden Feiertag, der in den Hundstagen liegt und ihr so einen heißen Tag im Officium erspart. Großtante Drusilla hat immer gesagt, so wie am ersten Hundstag das Wetter ist, so bleibt es, bis der Sirius wieder vom Himmel verschwindet. Wenn Lucilla nur daran denkt, bekommt sie Migräne.


    Um so erwartungsvoller steht sie mit ihren Zweigen in der Menge der Zuschauer beim großen Opfer und schaut den Opferpriester mit großen Augen an. Wenn wenigstens das Opfer gut verläuft, dann ist zumindest ab und zu auf Regen zu hoffen. Wie viele andere auch hängt sie geradezu an seinen Lippen und als er die Annahme des Opfers verkündet, jubelt sie laut mit. (:D)

    Lucilla kichert nur leise in sich hinein und betrachtet dann sinnierend ihren Teller. Sie greift nach dem Löffel und verharrt unschlüssig über dem Püree. Ihr Gesicht nimmt einen besorgten Ausdruck an, als die Löffelspitze dem Kopf des Pferdes näher kommt. Ihre Hand wandert ein Stück nach rechts, doch auch das Hinterteil des Tieres scheint sich nicht dazu zu eignen, dort mit dem Essen zu beginnen. Der Löffel schiebt sich bedenklich nahe über die Hufe, dann ein Stück weiter nach oben. Es ist nicht so, dass Lucilla Pferde sehr gerne mögen würde. Sie sind nett anzusehen, aber das wars auch schon, zum Reiten findet sie die Tiere schon wieder ungeeignet, da Lucilla eh nicht gerne reitet. Es macht ihr auch nichts aus, Pferdefleisch zu essen, im Gegenteil, doch dabei sieht man das Pferd nicht mehr. Dieses Essen in Pferdeform jedoch fordert ihr alles ab. Mit äußerst verkniffenem Gesicht sticht Lucilla schließlich den Löffel mitten ins Herz des Erbsen-Pferdes und verrührt das Püree, so dass es letztendlich zu einer formlosen Masse auf dem Teller wird. Sie seufzt erleichtert und beginnt mit dem Essen.


    "Nicht schlecht." bringt sie nach einigen Löffeln kauend hervor. "Könnte zu einem Renner werden, wenn er es in anderen Formen serviert. Aber wenn hier Hochbetrieb ist, dann hat er für solche Spielereien sicher eh keine Zeit." Sie zieht die Zitronenmelisse aus dem Wasser und beschaut den Stengel neugierig, bevor sie ihn zurück ins Wasser gibt. "Merkwürdig." Sie erinnert sich daran, dass Großtante Drusilla Zitronenmelisse immer bei Blähungen einsetzt und hofft nur, dass das keine Folge des Essens sein wird. :D

    Lucilla trinkt den Becher leer und reicht ihn mit einem dankbaren Nicken dem Händler zurück. Dann zieht sie ein dünnes Taschentuch hervor und wischt sich damit den Schweiß von der Stirn, bevor sie wieder versucht, im Gedränge der Menschen vorwärts in Richtung Marsfeld zu kommen. Es dauert nicht lange, dann läuft sie mittendrin, statt nur vorbei, und ein wenig Sorge kommt in ihr auf, da sie kaum noch sieht, wohin der Strom fließt. Da sie aber davon ausgeht, dass jeder zum Marsfeld möchte, hofft sie einfach, dass alle genau dorthin laufen und sie so auch irgendwann da ankommen würde. Das Problem an dieser Überlegung ist nur, dass wenn der Praetorianerzug schneller ist, dass sie dann so gut wie gar nichts sehen würde. Außerdem wird es nach einer Weile immer heißer und sie hat langsam das Gefühl, in der Menge unterzugehen. Seufzend versucht sie sich deshalb wieder zum Rand der Straße durchzukämpfen. Hätte sie doch nur den ganzen Tag frei gemacht und sich schon am Morgen einen guten Platz reserviert... wer konnte aber auch ahnen, das Hungis Verabschiedung dermaßen viele Menschen anziehen würde.

    Lucilla hält ihrem Bruder schnell ihren eigenen Becher hin, damit er ihn auch nochmal auffüllen kann und widmet sich dann wieder dem Lamm.


    "Köstlich." murmelt sie zwischen zwei Bissen.

    Lucilla muss sich während Pollux Rede die ganze Zeit das Lachen verkneifen und als er endlich in der Taverne verschwindet, beginnt sie verlegen zu kichern. "Ist er nicht herrlich? Ein wirkliches Original. Lässt sich nichts sagen, von keinem Senator und keinem Legaten, und lebt irgendwie in seiner eigenen kleinen freien Welt. Er erinnert mich immer so an die Provinz. An... Zuhause." Das letzte Wort kommt ihr nur sehr leise über die Lippen und sie betrachtet dabei sehnsüchtig eine Pflanze hinter Avarus, auf der ein Käfer von einem Blatt aufs nächste wandert.


    Als der Käfer seine Flügel ausbreitet und surrend davonfliegt, wird sie aus ihren Gedanken gerissen und blickt lächelnd wieder zu ihrem Zukünftigen. "Du solltest ihn erleben, wenn er im Gebäude der Acta seine Leserbriefe bearbeitet." Wieder kichert sie. "Die Scribae schieben sich gegenseitig die Schicht zu und versuchen dann möglichst weit weg von seinem kleinen Officium zu sein. Wenn man nicht gerade zu Arbeiten hat, dann kann man sich köstlich dabei amüsieren. Aber im Grunde ist er wirklich ein netter Kerl und ein fantastischer Koch. Allerdings sollten wir nicht zu oft kommen, ich finde nicht, dass du unbedingt einen anständigen Bauch brauchst und außerdem wird er vor meinem auch nicht halt machen!"

    Gerade will Lucilla antworten, dass sie lieber in den Innenhof gehen, da antwortet Avarus auch schon. Typisch, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen hat, kommt er ihr zuvor (:P). Die Schilde an der Decke scheinen ihr auch nicht ganz geheuer zu sein.


    "Um den Himmel brauchen wir uns nicht zu sorgen, das Sonnensegel wird es schon aushalten." grinst sie Pollux zu. "Und wenn nicht haben wir ja auch unsere eigenen Götter, die dafür sorgen, dass der Himmel auf andere Teile der Welt fällt." Sie versucht, so ernsthaft wie möglich zu bleiben. Pollux Angst davor, dass ihm der Himmel eines Tages auf den Kopf fallen würde, war manchmal recht amüsant, wenn sie auch manchmal recht bizarre Auswüchse nehmen konnte. Dennoch, im Angesicht der Tatsache, dass sie irgendwann an diesem Tag noch Essen und nicht stundenlang über Götter und Weltbilder diskutieren wollen, ist es besser, nicht näher darauf einzugehen.


    Gemeinsam mit Avarus folgt sie Pollux nach draußen, wo es gleich alles etwas freundlicher wirkt.

    Als der gewaltige Gallier seine noch gewaltigere Stimme durch den Raum schleudert und sie auf so freundschaftliche Art begrüßt und mit Komplimenten um sich wirft, steigt Lucilla augenblicklich die Röte in die Wangen. Zum Glück ist sie von der zurückliegenden Reise so braun, da fällt es hoffentlich nicht allzusehr auf.


    "Salve, Pollux!" begrüßt sie ihn mit einem breiten Lächeln. "Wie geht es dir? Wir hatten ja kaum Zeit im Redaktionsgebäude einige Worte zu wechseln." Sie denkt schmunzelnd daran, wie eilig er durch das Gebäude gerannt ist und alle nur im Vorbeilaufen mit einer Einladung in seine neue Taverne bedeckt hat und es wundert sie überhaupt nicht, dass er sie dort noch gar nicht zur Kenntnis genommen hatte. "Ich war nicht in Tarraco, ich war auf einer Dienstreise in den africanischen Provinzen." Sie deutet auf Avarus. "Darf ich dir meinen Verlobten vorstellen, Senator Germanicus Avarus. Wir kommen gerade vom Finalrennen der Ludi Apollinaris und sind auf der Suche nach etwas wirklich Besonderem zu Essen. Dabei habe ich natürlich sofort an dich gedacht, denn ich ging davon aus, dass du schon geöffnet hast."

    Von Außen macht das Lokal nicht wirklich viel her, auch wenn das Schild vor der Tür einen soliden und ordentlichen Eindruck macht. Der Koch scheint sich sehr sicher zu sein, dass sein Name allein reicht um Gäste anzulocken. Lucilla folgt Avarus ins Innere und kaum sind sie über die Schwelle getreten, scheinen sie in einer anderen Welt zu sein. Etwas belustig begutachtet Lucilla den Bediensteten, der in karierten Hosen und mit einem lustigen geflügelten, gallischen Helm auf dem Kopf vor ihnen steht. Die karierten Hosen kennt sie schon von Pollux Küchenmannschaft aus der Gladiatorenschule, dass sich jedoch in Rom jemand finden lässt, der bereit ist zu solchen Bedingungen zu arbeiten, hätte sie nicht gedacht.

    Typisch, natürlich fällt ihm nichts ein. Was hat Lucilla auch von einem Mann erwartet (:P). Sie lässt sich die Tabernen Roms durch den Kopf gehen. Die Taberna Apicia fällt ihr natürlich ein, ein paar kleinere Lokale verwirft sie, dann verlassen sie den Circus und ihr kommt eine Idee.


    "Was hältst du von etwas Ausgefallenem? Als ich kürzlich bei der Acta war, da habe ich Pollux getroffen. Du kennst sicher seine Kolummne, er ist ein fantastischer Koch. War früher bei der Gladiatorenschule in Tarraco, aber nun ist er in Rom und er hat mir erzählt, dass er eine kleine Taberna mit gallischer Kücher eröffnet hat. Es muss ganz in der Nähe der Mercatus sein."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Wir sollten aufbrechen, wenn wir noch vor dem Volkssturm den Circus verlassen und einen jener begehrten Tabernenplätze am Forum Romanum ergattern wollen." ;)


    Avarus vermied es tunlichst weiter auf das Factioproblem einzugehen, vorallem weil er nicht vor hatte Lucilla einen anderen Rennstall zu empfehlen.


    Wie Avarus vermeidet es auch Lucilla weiter auf ein Thema einzugehen, doch bei ihr ist es das Thema Geld und wirtschaftliche Unternehmungen. Sie hat schon lange gelernt, mit ihrem Einkommen zu haushalten und alleine für sich zu sorgen, unabhängig von ihrer Familie oder sonst irgendwem.


    "Gehen wir." sie steht lächelnd auf und wartet auf ihren Verlobten. "Hast du eine bestimmte Taberna im Sinn?" Lucilla selbst würden gleich mehrere einfallen, aber da sie sich eh nicht entscheiden kann, überlässt sie die Wahl nur zu gerne Avarus.

    "Nein, nein, nein." Lucilla schüttelt vehement den Kopf. "Ich habe doch keine wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Noch habe ich ja eine gutbezahlte Stelle. Es kam nur einfach so viel zusammen, die zusätzlichen Ausgaben für die Reise, die Investition in den Marmor, die Kleinigkeiten auf den Märkten, noch ein Geschenk und die Frachtkosten für Meridius und Severa. Aber es geht schon, ich möchte nur nicht im Minus landen bei all den Kalkulationen, daher werde ich den Boten mit Freuden empfangen."


    Sie muss nun sehr an sich halten, das Grinsen nicht allzu breit werden zu lassen. "Meine Gens jubelt gar keiner Factio zu. Wir haben einige Anhänger der Aurata ja, aber hauptsächlich treibt das Meridius voran. Ich war auch mal in der Factio aber ... das ist eine andere Geschichte." Sie rollt mit den Augen und lässt ihrem Grinsen anschließend freien Lauf. "Aber du hast natürlich Recht, in Hinsicht auf ein friedliches Eheleben halte ich mich lieber weiterhin aus den Factio-Geschichten heraus. Gladiatorenkämpfe sind eh viel spannender."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Ich war heute übrigends noch einmal kurz im Officium und habe einen dafür eingeteilten Scriba damit beauftragt unsere Unkosten der Reise zu erstatten. Du solltest also irgendwann in absehbarer Zeit einen Boten des Cursus Publicus nur zu bereitwillig die Pforte öffnen."


    Er nascht zwei drei Trauben und blickt nocheinmal kurz in die Fahrspur hinab, wo der Sieger gerade seine Ehrenrunde dreht.


    Lucilla strahlt. "Das ist gut, ich hatte schon die Befürchtung, dass ich auf meine Rücklagen zurückgreifen müsste. Bis sich die ersten Gewinne aus dem Marmor aus Mauretania einstellen, wird es noch etwas dauern. Was mich daran erinnert, dass ich dringend einen Brief an den Verwalter in Pola schreiben muss."


    Sie blickt wenig interessiert in zur Rennbahn, lässt ihren Blick über die Zuschauermengen schweifen, die ihre Sieger bejubeln, und grinst dann hintergründig unschuldig. "Eigentlich müsste ich mir eh eine andere Factio als du aussuchen, sonst können wir gar nicht wetten. Was hälst du davon, wenn ich die Grünen nehme, die scheinen ja ganz gut zu sein?"

    An so einem Tag wie dem Tag an dem der beste Praefectus Praetorio überhaupt verabschiedet wird, sollte der gesamte Cursus Publicus frei haben um seinem besten Vorgesetzten überhaupt zuwinken und zujubeln zu können. Natürlich ist das reines Wunschdenken. Dass der tollste Praefectus Praetorio überhaupt mit einer Parade verabschiedet wird, hat sich im Cursus Publicus zwar wie ein Lauffeuer verbreitet, allerdings erst an dem Tag vor dem Tag, an dem der fantastische Praefectus Praetorio verabschiedet wird. Seit diesem Zeitpunkt hatte es zwischen den Tabellarii nur noch Streit gegeben, wer am heutigen Tag frei haben kann, wer Post transportieren und wer auf Abruf in der Mansio bleiben muss. Dieses Problem hat Lucilla natürlich nicht gehabt. Sie hat sich ein Schild gemalt auf dem in großen, sauberen Lettern steht: Heute wegen der Parade zu Ehren des Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus geschlossen. Post kann in der Mansio abgegeben werden. Genau dieses Schild wollte sie rechtzeitig vor die Tür hängen und sich auf den Weg zur Parade machen. Natürlich kam kurz vorher noch ein Kunde vorbei und wollte eine Wertkarte für seine Familie anlegen. An sich wäre das keine lange Sache, doch Lucilla musste ihm drei mal erklären, dass eine Wertkarte aus Italia nur für Italia gilt, dann brauchte er eine halbe Ewigkeit, bis er sich endlich für einen Wert entschieden hatte und währenddessen hat er ihr dann noch einen halben Epos erzählt, warum er überhaupt eine Wertkarte braucht.


    Viel zu spät ist Lucilla daher aus ihrem Officium rausgekommen, hat übereilt das Schild an die Tür gehängt und eilt nun vom Forum zum Marsfeld - zumindest eilt sie die ersten Schritte aus der Curia heraus, danach geht die Eile schnell in ein langsames sich vorwärts schieben über. Überall herrscht ein dichtes Gedränke und an ein Durchkommen ist kaum zu denken. Lucilla ärgert sich, dass sie direkt aus der Curia gekommen ist und nicht Zuhause ein paar Sklaven geholt hat, wobei es zweifelthaft ist, ob man mit Sklaven viel besser durch die Menge käme. Die Hitze tut ihr übriges dazu, dass der Weg nicht gerade angenehm ist. Immer wieder seufzend versucht Lucilla über die Menschen drüber zu schauen, wie weit es noch ist, doch da sie auch auf Zehenspitzen die meisten kaum überragt ist auch das zum Scheitern verurteilt. Irgendwo auf halbem Weg bleibt sie am Stand eines Händlers stehen, der sich geschickt in eine abzweigende Gasse im Schatten postiert hat und Getränke zu völlig überteuerten Getränken verkauft, und genehmigt sich ersteinmal etwas Flüssigkeit.

    Lucilla schluckt ein Stück Lammfleisch hinunter und lächelt. "Oh, ihm geht es gut. Nur die Nachricht über den Einbruch in der Casa Germanica hat ihn etwas besorgt. Außerdem..." ihr Blick nimmt einen besorgten Ausdruck an. "... Avarus Sklave ist in Leptis Magna umgekommen. Er stand schon sehr lange in seinem Dienst und war ihm recht teuer. Das hat ihn natürlich etwas mitgenommen, es ist immer schwer, einen guten Sklaven zu finden."


    Mit einem Schluck aus ihrem Becher spült Lucilla die unangenehme Erinnerung herunter. "Aber so viel Freude wie ich hatte er natürlich nicht an der Reise. Er ist ja schon etwas mehr herumgekommen, so dass für ihn das Reiseerlebnis die Arbeit nicht so sehr ausgeglichen hat wie bei mir. Außerdem konnte er nicht so viel Gefallen an den Märkten mit ihren bunten Ständen und exotischen Waren finden." Grinsend läd sich Lucilla noch etwas Beerenmus auf den Teller um ihr Lamm darin einzutunken.

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Na das wird heute wieder nichts mehr..." resigniert nimmt er sich einige weitere Trauben aus ihrer gemeinsamen Schüssel und verzehrt diese sofort.


    Wagenrennen findet Lucilla noch lange nicht so spannend wie Gladiatorenkämpfe, doch vor allem der Zusammenprall der beiden Wägen in der fünften Runde sorgt dafür, dass sie doch etwas mitfiebert. Leider schneiden die Fahrer aus Avarus Factio am Ende recht schlecht ab.


    Sie seufzt und schaut aufmunternd zu ihrem Zukünftigen. "Sie waren doch gar nicht schlecht, alles in allem, oder? So ein Unfall bringt halt alles durcheinander. Sicher sind sie nächstes Mal wieder besser. Andere Factiones sind nichteinmal bis in das Zielrennen gekommen." Lucilla grinst spöttisch. "Was mich nicht wundert, aber lassen wir das. Immerhin sparst du dir jetzt die Siegesfeier mit deinen Factiofreunden und wir können noch irgendwo etwas essen gehen." :]

    Lucilla zuckt mit den Schultern. "So richtig weit drin im Land waren wir kaum. In Mauretania ist das Land noch sehr fruchtbar, dort gab es auch eine reichhaltige Auswahl an Essen. Vor allem auch sehr exotische Früchte und Fleisch. Aber in Africa Proconsularis ist das Land völlig karg, die Menschen leben hauptsächlich an der Küste und ernähren sich vom Fischfang und dem wenigen, was sie dem Land abgewinnen können. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie man freiwillig dort leben kann."


    Der Gedanke an karge Mahlzeiten wird jedoch schnell verdrängt von dem aufgetragenen Essen. "Ah, zum Glück kein Fisch." lacht Lucilla und läd sich den Teller gleich voll.

    Lucilla beobachtet die Sklavin dabei, wie sie die Reste, hauptsächlich leere Platten, der Vorspeise abräumt.


    "Dann bin ich auch mal gespannt, was Mattiacus erzählt. Wenn ich es mir genau überlege, dann kenne ich überhaupt nicht viele Iulier. Obwohl das ja nicht sehr verwunderlich, Severa ist ja im Prinzip auch keine Iulia. Also schon, aber eben nicht lang, naja, du weißt schon, was ich meine." Sie winkt ab und trinkt einen Schluck.


    "Ob sie wohl eine große Mitgift bekommen hat?" sinniert Lucilla vor sich hin und wartet auf das Essen. "Ach, ich hätte dem Sklaven doch etwas bestimmtes zu Essen auftragen sollen. Hoffentlich gibt es keinen Fisch, ich hatte ziemlich viel Fisch in Africa. Wir sind ja immer an der Küste entlang gereist. Aber manchmal, da haben wir bald schon kaiserlich gegessen. Ich sage dir, Maior, es hat wirklich seine Vorteile, mit einem Senator unterwegs zu sein!"

    "Ja dann..." Lucilla lächelt freundlich. "Willkommen beim Cursus Publicus! Für die offizielle Ernennung ist der Legatus Augusti zuständig, aber nachdem er dich für die Einweisung hierher geschickt hat, denke ich, dass dafür schon alles in die Wege geleitet ist. Ich werde später noch einen Scriba rüber zur Mansio schicken, damit man dort Bescheid weiß. Morgen früh kannst du dann direkt anfangen."