Beiträge von Iulia Severa

    Nachdem sie sich frisch gemacht und umgezogen hatte, ob Maximian und Eleanora auch schon auf der Feier waren wusste sie nicht, nach ihrer Ankunft hatte sie sie aus den Augen verloren, dafür erblickte sie nun Decima Lucilla und Meridius und ging auf sie zu. Die Runde begrüßend:


    "Salve"

    Endlich hatten sie die Casa erreicht, schon ein ganzes Stück vor Rom hatte der Verkehr auf der Straße stark zugenommen, so dass sie nur noch langsam vorangekommen waren.
    Während Iulia und die anderen aus den Sänften stiegen hatte ein Sklaver bereits an die Tür geklopft um ihre Ankunft zu melden, vermutlich erwartete man sie ohnehin schon.
    Als sie zusammen mit Maxiam und Eleanora auf die Tür zuging, hatte Iulia den Eindruck, als wenn der Boden schwanken würde, eine Nachwirkung der Schaukelei in der Sänfte, so dass sie im ersten Moment kein Auge für die Schönheiten des Hauses hatte.

    In Gedanken versunken schaute sie ihm noch einen Moment hinterher, bis die Tür ins Schloß viel. Dann machte sie sich nicht ohne Vorfreude daran schon mal ein paar Dinge für die Reise herauszusuchen.

    Sie musste ebenfalls schmunzeln.


    Auch in deiner Abwesenheit scheinst du hier überall Spione zu haben...Nun ich hätte es vielleicht gemusst, aber es würde auf einen schlechten Charakter schließen lassen, wenn ich es nicht getan hätte....


    Sie überlegte einen Augenblick warum er gezögert hatte, schließlich musste er doch häufiger nach Rom....Hatte er noch etwas anderes sagen wollen?



    "Natürlich, ich würde dich unheimlich gern nach Rom begleiten, es ist lange her das ich einmal dort war...."


    Sie freute sich, dass sie wenigstens dieses Mal nicht allein in Hispania zurückbleiben brauchte.

    Nein, ich habe nicht geschlafen, ich hatte mich nur so kurz hingelegt und natürlich kommst du nicht ungelegen.


    Sie nahm lächelnd in einem Korbstuhl ihm gegenüber platz.


    Aber was hat dich zu mir geführt? Es scheint etwas ernsteres zu sein....

    "Ja, ich werde mit Sicherheit nach deinem Onkel sehen."


    Sie lächelte


    Aber Wunder solltest du trotzdem keine erwarten. Was Maximian angeht hast du hoffentlich recht und er wird nebenbei auch noch einiges lernen.

    Sie hörte wie sein Atem ruhiger wurde, vermutlich war er eingschlafen.
    Im Moment war es fast,als wenn es die letzen 17 Jahre nicht gegeben hätte. Sie dachte an seine Worte, hatte er schon immer so empfunden?
    Schließlich fielen auch ihr die Augen zu.

    Seine große Hand umfing ihr Gesicht, als seine Finger die Linien ihrer Lippen nachfuhren, küsste sie, sie zärtlich.
    Es war als wenn seine Worte eine Lücke in ihr füllten, eine Stelle die lange leer geblieben war. All die Jahre hatte sie sich danach gesehnt. Glücklich lächelnd hatte sie eine Weile geschwiegen, dann suchte sie mit ihren Augen seinen Blick.


    "Nein, ich will nicht gehen. Ich will bei dir bleiben, wenn du es morgen noch immer willst."

    Sie atmete noch schwer und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie drehte sich zu ihm, legte ihren Kopf auf seine Brust und rieb ihre Wange leicht daran.Sie wollte diesen Moment einfach genießen und nicht weiter nachdenken, nicht über morgen, noch sonst etwas. Langsam streichelt sie seinen Unterarm.

    Unter seiner Tunika konnte sie die Wärme seiner Haut spüren, die Bewegung seiner Muskeln, war die Linie seiner Wirbelsäule mit den Fingern entlang gefahren, es war schön ihn wieder zu spüren.... Einen Moment hielt er inne und schaute sie an, woran er gerade dachte....
    Zärtlich erwiderte sie seinen Blick, ihre Wangen waren inzwischen ein wenig gerötet.

    Sanft fuhr sie mit ihren Lippen über seine Wangen hin, zu seinem Ohr.


    „Ich weiß. Weißt du das ich oft an dich gedacht habe, wenn....“


    Dann drückte sie ihn fester an sich und biß leicht in sein Ohrläppchen. Der Mann den sie vor so vielen Jahren zuletzt umarmt hatte. Der erste Mann, den sie je geküsst hatte und er schaffte es immer noch, sie am ganzen Leib erschauern zulassen.

    Während er sie trug konnte sie seinen Herzschlag spüren, es war ein leidenschaftlicher und warmer Herzschlag.


    "So du weißt es also nicht..."


    Nachdem er sie auf dem Bett abgesetzt hatte, beugte sie sich zu ihm und suchte gierig seine Lippen, ließ ihre Zunge in seinen Munbd gleiten Mit ihrer schlanken Hand strich sie dabei über seinen Nacken, mit ihren Fingerspitzen konnte sie dabei eine leichte Erhebung fühlen, eine Narbe. Vermutlich hatte er noch mehr..... Dann vergrub sie ihre Hand in seinem Haar.

    Langsam strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr Blick war an seinen Lippen und seinem Lächeln hängen geblieben.


    Da, wollte ich gerade hin....Für welche Richtung entscheiden wir uns jetzt, deine oder meine?


    Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und trat einen Schritt auf ihn zu, man hätte es auch so auffassen können, als wenn sie ihre Richtung unterstreichen wollte....

    Schon früher hatte er sich immer in den Nacken gefasst, wenn er verlegen war. Jetzt aber, da er älter war, wirkte es ungewohnt.


    "Ja, ich konnte nur nicht schlafen, aber du bist doch nicht extra hier um mich das zu fragen, oder?"

    In dem schwachen Lichtkegel der aus ihrem Zimmer viel, konnte sie sein Gesicht zur Hälfte erkennen, er machte einen ziemlich verwirrten Eindruck. Sie wusste nur nicht ob es der Ausdruck eines überraschten Menschen oder der eines Menschen war, den man bei irgendetwas ertappt hatte. Sie musste unvermittelt lächeln.


    "Du wolltest offenbar zu mir...."


    Versuchte sie ihm zu helfen.

    Iulia hatte lange wach gelegen, ob es am Wetter lag oder an den Gedanken die sie umtrieben. All die Erinnerungen....Mit Schlaf war vorerst jedenfalls nicht zu rechnen. So stand sie nach einiger Zeit auf, in ihrem Zimmer war es einfach zu warm, im Innenhof würde sie hoffentlich etwas Kühle finden. Als sie die Tür öffnete, zuckte einen Moment zurück. Was um alles in der Welt, machte Meridius hier, fast wäre sie in ihn hineingelaufen.


    "Hey du hast mich erschreckt..."


    Mehr brachte sie im Moment nicht heraus.

    "Danke, bis jetzt hat es mir hier an nichts gefehlt. "


    Als Quaestor Consulum ist mein Platz, wo der Imperator ist.....Früher hätte wohl keiner von ihnen beiden vermutet, dass er soweit kommen würde.Jetzt hatte er gewichtige Aufgaben und war anscheinend nur sehr selten zu Hause. Es zeigte, wieviel auch in seinem Leben in den letzten Jahren passiert war und das sie im Grunde nur den Meridius von vor 16 Jahren richtig kannte.


    "Ich denke nicht, auch wenn ich mal wieder etwas unternehmen sollte. Ich sehe nicht wirklich einen Sinn darin Männer zur Unterhaltung von anderen gegeneinander anzutreten zu lassen.


    Mit dieser Art der römischen Unterhaltung hatte sie sich nie richtig anfreunden können.

    Sie erwiderte seinen Blick.


    " Ja sicher davon bin ich ohnehin ausgegangen, aber du wirst doch wohl etwas ausführlicher werden.... Nunja du bist jetzt sein Pater familias und du wirst das richtige tun....Könntest du mir später sagen, wie er reagiert hat?"