Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

"Nein, ich lebe erst seit einem Jahr hier in Rom. Meine Familie kommt ursprünglich aus Tarraco in Hispania, ist aber mittlerweile im ganzen Imperium verstreut, meine Brüder sind beim Heer und dienen Germania. Mich hat es hier nach Rom verschlagen, aber ich habe meine Jugendjahre in Rom verbracht. Mein Vater Quintus Mercator hat mich hier zu den besten Lehrern des Rechts und der Medizin geschickt. Nach meinem Studium war ich in Tarraco in der Stadt- und Provinzverwaltung tätig, aber wie gesagt, bin ich Advocatus und war deshalb oft hier in Rom vor Gericht. Ich war recht erfolgreich und so kam ich in die kaiserliche Verwaltung. Das war bisher mein Leben."

So schlenderten sie weiter dahin. Mattiacus schaute etwas verträumt nach vorne. Vor seinem geistigen Auge erschien wieder das Tarraco, so wie er es damals verlassen hatte.

"Das ist doch kein Problem, du musst mir nicht danken. Vielleicht hatte Fortuna ja ihre Hand im Spiel. Wollen wir?" sagte Mattiacus

"Das machst du nicht, ich war sowieso in die selbe Richtung unterwegs. Und dann noch mit einer solchen netten Begleitung."

Mattiacus musste lächeln.

"Du hast nicht ganz unrecht. Das Volkstribunat würde mich schon reizen, da das Aediliat doch recht teuer werden kann. Wenn ich nämlich schon Sprachrohr der Provinz sein kann, dann kann ich auch Sprachrohr und Anwalt des Volkes in Rom sein. Der Cursus Honorum hält zahlreiche Möglichkeiten bereit. Wenn mich der Kaiser aber wieder in die Justiz ruft, werde ich diesem Ruf auch folgen. Aber das steht noch alles in den Sternen."

Mattiacus kratzte sich am Kopf.

"Tja, das ist schwer, eigentlich hab ich dir den schnellsten Weg erklärt. Ach, am Besten ich komme einfach mit zum Markt. Was hälst du davon?"

"Dankeschön, dem Kompliment von jemanden mit einem schönen Lächeln kann ich wenig entgegensetzen." sagte Mattiacus.

"Aber verzeih, du wolltest ja zum Markt. Also du musst dort rüber, dann links und ....." Mattiacus beschrieb ihr den Weg zu Markt.

Mattiacus lächelte.

"Ja, das bin ich. Ich habe eine eigene Praxis, das Clinicum Silva Nigra, nicht weit von hier. Dazu bin ich auch noch Advocatus. Also, wenn du mal einen Rat brauchst, ob juristisch oder medizinisch, dann komm einfach zu mir.
Das du noch nie jemanden meiner Familie begenet bist, wundert mich eigentlich, sind wir doch an häufig an verschiedenen Stellen und Posten in der Stadt zu finden. Manche beschweren sich schon, dass sie es immer mit uns zu tun haben." lachte Mattiacus.

"Helvetia......... Helvetia" murmelte Mattiacus.

"Ah natürlich, wie konnte ich das vergessen. Ich kenne die Gens Helvetia. Helvetius Tacitus war oder ist immernoch einer meiner Patienten. Bist du mit ihm verwandt ? Bestimmt, oder?"

"Rom kann wirklich manchmal kein gutes Pflaster sein, besonders nachts. Da treibt sich einiges Gesindel auf der Strasse rum. Ich habe, als ich noch Advocatus Imperialis war, immer versucht der Lage ein wenig Herr zu werden, aber bei der Größe der Stadt ist das schier unmöglich." sagte Mattiacus.

"Entschuldige ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Und du bist?" sagte Mattiacus mit einem fragenden Blick.

"Das ist ja nicht schlimm, die Stadt ist groß und das kann jedem mal passieren, obwohl ich ja schon beim zweiten Vorbeilaufen stutzig geworden wäre und mit Abkürzungen ist das ja immer so eine Sache." sagte Mattiacus.

"Aber ich möchte nicht Lehrerhaft klingen, wo möchtest du denn überhaupt hin ?"

Mattiacus sah in das Gesicht des lächelenden Mädchens.

"Ist doch nichts passiert." sagte er mit einem Lächeln. Er sah zu sich hinab.

"Meine Toga ist nicht dreckig und meine neuen cabatina haben auch nichts abbekommen, alles in Ordnung." sagte er freundlich.

"Sag mal, du scheinst etwas zu suchen, vielleicht kann ich dir weiterhelfen. Ich weiss, Rom ist sehr groß und ich kenne das Gefühl noch sehr gut, wenn man sich hier in den dunklen Gassen verläuft."

Mattiacus kam gerade von seinen täglichen Schwimmrunden in den Thermen.
Er schlenderte so durch die Strassen und Gassen.

"Rom ist schon verdammt groß." dachte sich Mattiacus aber zum Glück lebte er schon lange genug hier, um sich auszukennen.

Sein Blick fiel auf ein junges Mädchen, dass immer wieder um sich schaute und augenscheinlich ziemlich hilflos war.

Sollte er sie ansprechen ? Mattiacus dachte ein Moment nach.

"Die Leute in der Verwaltung wären meine ersten Ansprechpartner. Ich war selbst lange Magistrat von Tarraco und weiss, wovon ich rede. Die Männer und Frauen der Provinzverwaltung und der Städte kennen und wissen, was den Bewohnern am Herzen liegt. Aber ich möchte nicht exklusiv für die Beamten da sein, sondern auch für die einfachen Leute, von denen ja bekanntlich viele nicht Schreiben können, um ihre Wünsche und Gedanken auszudrücken."

Mattiacus holte noch einen Brief hervor.

"Dieser hier muss nach Germania, in die CCAA. Ebenfalls ein Eilbrief."

"Dieser muss ebenfalls nach Germania, nach Confluentes"

"Dies wäre dann vorerste alles."

"Bitte schön, die 20 Sesterzen sind in diesem Beutel, ihr könnt gerne nachzählen."

Mattiacus kam mit einem Brief zum Praefectus Vehicolorum.

"Salve. Dieser Brief muss schnell nach Hispania." sagte Mattiacus

Er legte ein Beutelchen mit der Gebühr auf den Tisch.

"Das ist eine berechtigte Frage. Nun, ich stelle mir vor, Anlaufstelle für die Bewohner der Provinz zu sein. In meinem officium werde ich die Anträge, Anfragen und sonstige Wünsche und Anregungen der Bürger und Peregrinen sammeln und sie dann an die entsprechenden Stellen weiterleiten. Ich habe noch genug Verbinungen in den kaiserliche Verwaltung, damit auch dieses Dinge den Richtigen erreichen und nicht bei irgendeinem Scriba verstauben."

Der Ianiator antwortete dem jungen Decimus.

"Herr, die Familie ist im Triclinium und nimmt das Abendessen ein."

Der Schlachtverlauf erinnert mich ein wenig an die Alexanderschlachten bei Issos und Gaugamela.

Die gallische und germanische Kavallerie entschied wohl hier die Schlacht.

Mattiacus wandte sich an den Mann, der ihn angesprochen hat.

"Bürger, ich übernehme jedes Quaestur, die mir angeboten wird, jedoch habe ich Präferenzen für den Quaestor Pro Praetore. Das Imperium Romanum ist nicht nur unsere urbs aeterna, sondern auch die Provinzen, die Coloniae und die Munizipien ausserhalb Roms und Italiens. Ich möchte dabei helfen, das Netz und die Verbindungen, die Rom und seine Provinzen hat, noch enger zu knüpfen und besser zu machen. Ich stelle mir dabei vor, den Menschen in den Provinzen oder in der Provinz ein Sprachrohr zu sein oder die Verbindung der Provinz nach Rom. Genauso werde ich aber auch andere Aufgaben übernehmen, die mir der Statthalter anvertraut. Nur welche das sein werden, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen."