"Wir haben Uttare eingenommen und nach einem blutigen Kampf dem Erdboden gleich gemacht. Decimus Meridius ließ die Stadt niederbrennen und die Bevölkerung in Ketten legen. Nun, zumindest, das was davon übrigblieb. Die anderen Siedlungen haben daraufhin gleich aufgegeben und Geiseln gestellt."
Beiträge von Marcus Pontius Metellus
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"Zu Befehl, Praefectus! Sonst noch Befehle?"
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"Wie gesagt, ich war vorhin in der Curia. Und die Verwaltung war überrascht, dass wir schon im Anrücken sind. Ich denke sie sind für einen Einmarsch im Laufe des heutigen Tages nicht gewappnet. Ich würde daher vorschlagen, dem Legaten die Mitteilung zukommen zu lassen, dass er sich Zeit lässt und noch einmal draussen kampiert. Dann kann sich die Verwaltung einstellen und die Truppen marschieren unter dem Jubel der Bevölkerung ein. Ein Einmarsch ohne offiziellen Empfang des siegreichen Feldherrn, dürfte einer Beleidigung ihm gegenüber und der Truppe gleichkommen."
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"Im Laufe des Tages. Oder morgen. Je nachdem wie sie vorankommen. Ich war schon in der Curia, und den Legatus Augusti Pro Praetore sollte man auch informieren."
Metellus räusperte sich. "Wenn ich mir einen privaten Kommentar erlauben darf..."
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Metellus trat ein und salutierte.
"Praefectus! Ich soll Dir die Grüsse des Legatus Legionis ausrichten und dieses Schreiben überreichen. Die Truppen befinden sich bereits auf dem Weg hierher und sind nicht mehr weit entfernt."
Er streckte dem Praefectus Castrorum das Schreiben entgegen.
Praefectus Castrorum
Marcus Decimus LivianusSalve Livianus,
wenn Du dieses Schreiben erhalten wirst, werden wir uns schon auf dem Weg befinden. Bitte bereite alles für unsere Ankunft vor. In Anbetracht unserer Verluste und der vier Kohorten, die in Uttarae stationiert bleiben, dürfte das Castellum beide Rumpflegionen fassen können.
Maximus Decimus Meridius
Legatus Legionis -
Metellus betrat die Principia und nahm Kurs auf das Büro des Praefectus Castrorum. Dort angekommen klopfte er an die Türe.
*klopf klopf*
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Metellus ließ seinen Trupp vor der Curia anhalten. Mit schnellen Schritten betrat er das große Gebäude und trat in den Saal. Die Nägel seiner Sandalen klapperten auf dem marmornen Boden. Mit festem Blick sah er sich um und steuerte dem nächstbesten Beamten entgegen, der ihm über den Weg lief.
"Salve! Wer hat hier das Sagen? Die Legio II und IX, sowie die Ala II Numidia und die Cohors II Balearum sind auf dem Weg hierher und werden bald eintreffen!"
Er blickte sich um und hoffte den richtigen angesprochen zu haben. Er hatte es eilig und sollte eigentlich schon auf dem Weg ins Castellum sein.
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Metellus und seine Männer erreichten die Stadt. Am Tor angelangt grüssten sie die Stadtwache und nahmen die Hauptstrasse in Richtung Curia. Frauen und Kinder und Männer blickte neugierig zu den Reitern, welche den Menschen freudig zurück winkten. Mit ihrem Eintreffen begann dann auch schon das Gerücht umzulaufen, dass die Legionen jeden Moment eintreffen könnten. "Die Legionen kommen! Die Legionen kommen!" ging es durch die Gassen und Strassen.
"Die Legionen kommen!"
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Metellus nickte mit dem Kopf. Er würde den Auftrag ausführen, der Legatus konnte sich auf ihn verlassen.
"Zu Befehl, Legatus!" Er gab seinem Pferd einen Klapps und seine Turma eilte ilm Galopp wieder nach vorne. Sie würden die ganze Strecke durchreiten, nur selten Rast machen und wo es ging die Pferde wechseln.
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Metellus und seine Turma kamen gut vorran. Die Strassen waren frei und sie stießen auf keine Hindernisse. Feindliche Truppen waren nirgendwo auszumachen und die Bevölkerung in den Dörfern und Höfen durch die sie zogen winkten den Truppen zu...
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Metellus führte seine Turma aus der Stadt, welche lichterloh brannte. Die Rauchsäulen stiegen in den Himmel und mussten meilenweit zu sehen sein. Die Truppen formierten sich neu, Verletzte wurden zusammengetragen.
Metellus stieg vom Pferd und blickte in die Gesichter der erschöpften Männer. Dann vernahm er das Roma Victor und stimmte mit ein.
"Roma Victor!"
und fügte hinzu:
"Meridius Victor est!"
Er blickte zu dem Legaten, der in seiner Nähe stand und sich um Verletzte kümmerte.
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"Macht sie nieder!" brüllte Metellus und hieb mit seinem Spatha nach einem Mann, der sich duckte, jedoch dem Schwert dennoch nicht entweichen konnte. Der Stahl spaltete seinen Schädel... Überall war ein einziges Ringe, wer unterlag starb. Männer wurden sofort niedergemacht, egal wie alt sie waren, egal ob sie Rüstung trugen, oder auch nicht. Egal ob sie sich wehrten, oder ergaben. Ob sie auf iberisch, keltisch, oder römisch riefen, um Gnade winselten, Flüche ausstießen, die Schwerter der Kämpfenden waren unbarmherzig. Frauen und Kinder wurden indess nach hinten getrieben. Und Frauen nicht selten dort vergewaltigt und geschändet, wo sie aufgegriffen wurden. Die Masse der Soldaten war kaum mehr zu kontrollieren. Das Plündern stand ihnen nach altem Recht zu und der Legatus Legionis hatte es vor der Schlacht nicht explizit untersagt. Metellus ließ sie daher gewähren...
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Das Tor war gefallen und die Legionäre drangen hinein. Metellus versuchte Blickkontakt zu Florus aufzubauen, fand ihn jedoch nirgends. Dann wandte er sich auf seinem Pferd an seine Männer.
"Auf, in die Stadt! Treiben wird die Feinde zusammen!"
Seine Turma galoppierte durch das Tor und stürzte sich in die Strassen von Uttarae...
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Metellus gab seiner Turma den Befehl, das Tempo zu erhöhen. Auf einem kleinen Feld hatten sie zwei Gestalten gesehen, die sofort flüchteten, als sie die Reiter nahen sahen. "Hinterher!" rief Metellus, und seine Männer gingen in den Galopp über. Immer näher kamen sie den beiden fliehenden Männern. Endlich hatten sie sie eingeholt und auch schon umkreist. Es waren Bauern. Nach einer kurzen Befragung ließ Metellus sie gehen. Was hatte er davon, wenn er sie festnahm? Oder gar niederschlug? Waren nicht unzählige Soldaten schon durch die Gegend gezogen. Für die Bauern musste jedes Schwert gleich sein - eine Gefahr - egal von welcher Seite es geführt wurde.
"Auf Männer! Zurück auf unsere Route!" Seine Männer nickten und lenkten die Pferde in Richtung Bergidum. Wenig später erreichten sie die Bergkuppe von der aus sie in das kleine Tal blicken konnten und die Stadt sahen.
"Ein Reiter nach hinten zu Florus! Wir sind vor Bergidum! Keine feindlichen Kräfte zu sehen. Die Stadt ist jedoch befestigt!"
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Metellus gab seinen Männern den Befehl, die Angreifer in der Flanke zu fassen. Wie er bei der bescheidenen Beleuchtung erkennen konnte, handelte es sich vielleicht um fünfhundert Krieger, die in der Dunkelheit einen Überraschungsangriff auf das Lager gewagt hatten. Vermutlich in der Hoffnung, das Tutulus-Tor schnell überwinden zu können, um dann in dem allgemeinen Chaos im Lager mordend und brandstiftend sich bis zum Zelt des Legaten durchzukämpfen. Wer auch immer diese Aktion geplant hatte, er war wagemutig und verrückt in einem und hatte sich verkalkuliert. Die Torwachen hatten den ersten Aufprall abgewehrt und nun lag es an den Legionen zurückzuschlagen.
"Angriff!"
brüllte er und seine Turmae ritten dem Gegner in die Seite.
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Metellus sah, wie Florus vom Pferd stürzte. Sofort gab er seinem Pferd einen Klapps und ritt zu ihm hin. Mit einem Satz war er unten und kniete neben ihm.
"Schnell, wir brauchen einen Arzt!"
Ein anderer Reiter machte sich sofort auf den Weg.
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"Vergesst die Reiter!" schrie Metellus.
"Verfolgt die feindliche Infanterie!"Und in der Tat. Das verfolgen der flinken keltischen Reiter hätte nicht viel Sinn gemacht. Zu ermüdet waren die Männer, und die "Ernte", welche sie einfahren würden, würde um einiges "reicher" sein.
Er wandte sein Pferd nach innen und schwenkte in vollem Galopp ein, schon erreichte seine Turma die ersten davonlaufenden Barabaren, die sofort niedergemacht wurden. Die Schwerter der Reiter übten für Numantia schreckliche Rache...
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Die Turmae der Ala hatten soben die kleinen Störtruppen zurückgewiesen, als sie sich schon mit der ersten Reiterabteilung des Gegners auf dem offenen Feld zu messen hatten. Die Kelten waren von Natur aus geschickte Reiter und verstanden sich mit ihren Pferden geschickt und flink zu bewegen, die iberischen Reiter standen ihnen in Nichts nach. Mann gegen Mann hatte Metellus daher alle Hände zu tun. Nachdem sein Speer nach dem ersten Zusammenprall zerbrochen war, zog er sein Spatha und hieb mit sicheren und festen Schlägen zu. Wieder verkeilten sich die Reitereinheiten ineinander, wieder kam alles zum Stillstand und wieder schien eine Ewigkeit aus Blut, Schmerz und Schreien zu beginnen. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete, keine Seite schien die Oberhand gewinnen zu können...
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Metellus blickte den Kelten skeptisch an. Irgendetwas mussten die doch im Schilde führen. Er hielt sich jedoch an seinen Auftrag und sagte trocken:
"Ich werde es ausrichten!"
Dann ritt er zurück um Meldung zu machen.