Beiträge von Marcus Pontius Metellus

    Metellus saß auf seinem Pferd und blickte in Richtung des feindlichen Reiters, als ihn die Botschaft erreichte, dass er einen Mann hinausschicken solle, um zu fragen, was der Feind will. Ich mach das selber, dachte er, nickte mit dem Kopf, gab seinen Männern die Anweisung die Position zu halten und galoppierte die Frontlinie entlang bevor er dann auf das offene Feld hinaus einschwenkte und auf den Mann zuhielt. Dort angekommen blieb er in gebührendem Abstand und musterte ihn genau.


    "Was willst Du?"


    fragte er ihn und vegewisserte sich, dass von ihm keine Gefahr ausgehen konnte.

    Metellus beobachtete aus weiter Ferne, wie die I. Turma der Ala versuchte sich dem Heer des Sertorius zu nähern. Gespannt setzte er sich in seinem Sattel aufrecht und beruhigte sein Pferd, das aufgeregt hin und her tänzelte. Die Schlacht, die auf sie zukommen würde, war das Größte und Blutigste was er bisher in seinem Leben erlebt hatte und vermutlich würde er eine zweite Schlacht in diesen Dimensionen kein zweites mal mitmachen. Auch die anderen Männer in seiner Einheit waren sich dessen bewusst und entsprechend ernst und angespannt waren die Gesichter. Wenn nur die Ungewissheit nicht so groß wäre. Doch man musste hier nun wohl durch. Ob man es wollte oder nicht.

    Nachdem Metellus die meisten seiner Verfolger abschütteln konnte, führte er die verbliebenen Turmae so schnell es ging in Richtung Lager bei Septimanca. Severus hatte das Lager vermutlich längst erreicht und die Führung der Legion von der neuen Situation informiert.


    Metellus war sich nicht ganz sicher, ob seine Entscheidung die richtige gewesen war, doch die Feindkräfte ließen eigentlich auch gar keine andere Alternative zu. Das Aufspüren des Feindes war zweifelsohne erflorgreich gewesen, auch wenn sich alle Beteiligten den Ablauf dieses Vorgangs anders vorgestellt hatten.


    Als seine Turmae das Lager erreichten, waren sie vorerst in Sicherheit. Die keltischen Reiter ließen von der Verfolgung ab und blieben in großem Abstand vor dem Lager stehen. Umgehend machte er Meldung beim Legatus Legionis Maximus Decimus Meridius.

    "Rückzug"


    Wieder gab Metellus den Befehl zum Rückzug. Verhielt er sich feige? Machte er einen Fehler? In diesem einen kurzen Moment des Ringens, in welchem sich beide Seiten neu sammelten, schien ihm der Gegner übermächtig und der Ausgang der Mission nicht mehr gesichert. Der Legatus hatte aufgetragen Feindkontakte zu meiden. Er hatte aufgetragen keine Gefechte einzugehen. Gut, dieses wurde ihnen aufgezwungen, doch was sollte er nun tun?


    Metellus entschied sich den Rückmarsch anzutreten und die Legion davon in Kenntniss zu setzen, dass die Aufständischen auf dem Marsch in ihre Richtung waren. Vermutlich wimmelte es in der ganzen Gegend von Streifscharen, vermutlich war dies nur eine Vorhut, und auf einer anderen Strasse befand sich ein weiterer Trupp. Wusste Sertorius, dass die Legionen auf dem Weg nach Septimanca waren? Metellus musste davon ausgehen.


    "Reite so schnell Du kannst zum Lager!"


    rief er Severus zu,


    "Wir treffen uns dort!"

    Ein hartes Ringen zwischen den beiden Seiten entstand. Metellus wurde gleich von zwei Reitern auf einmal angegangen. Hart bedrängt verlor er den Überblick über seine Truppe. Jeder stand nun auf sich selbst, Hieb um Hieb führte er aus und versuchte seinen Gegner zu treffen, doch auch dieser verstand sein tödliches Handwerk und teilte aus. Gerade noch riß er den Schild nach oben, deckte seinen Rumpf, schon parierte er mit dem Schwert einen anderen Schlag, als ein zweiter Iberer nach dem Zügel seines Pferdes griff. Blitzschnell fuhr seine Schwerthand nach vorne und hieb dem verdutzen Angreifer die Hand ab. Der zweite Schlag trennte ihm den Kopf vom Hals...

    Ein zweiter Trupp Kelten brach aus dem Unterholz, erreichte sie genau von der anderen Seite, gerade so, als ob sie die Römer auf dieser Strasse erwartet hätten. Metellus zog sein Spatha, der Befehl an die Männer war eindeutig: Kämpfen und den Gegner wenn möglich niederringen. Auf alle Fälle sich aber so teuer zu verkaufen, wie es nur ging!


    "ROMA VICTOR!"


    kam es aus den Kehlen aller Männer, als die ersten stürzten und sich die Reiter aus dem Galopp heraus ineinander verkeilten. Schwert traf auf Schwert, Speere bohrten sich durch Schilde und Rüstungen, trennten Arme vom Rumpf, zerschmetterten Schädel.

    Metellus wandte sich im Sattel um, um zu erkennen, ob sie den Abstand zwischen sich und dem Gegner halten konnten. Es schien so. Er schätze den Gegner auf etwa zweihundert Reiter. Mit etwas Glück würden sie vielleicht eine Chance haben, aber was nütze es ihm, wenn er einen Großteil seiner Männer einbüßen würde.


    "Habt ihr gesehen, ob da noch mehr Reiter waren?"


    schrie er den beiden zu und blickte erneut nach hinten.


    "Verdammt noch mal, wo kommen die denn jetzt plötzlich her..."

    "Rückzug"


    Metellus hatte innerhalb von Bruchteilen von Sekunden zu entscheiden, was zu tun war. Er entschloss sich zum Rückzug, da er seine Mission nicht gefährend wollte. Hatte es nicht geheißen einen Feindkontakt zu vermeiden? Einem Gefecht aus dem Weg zu gehen? Viel zu früh waren sie schon auf die Truppen des Sertorius gestossen, offensichtlich musste seine Streitmacht irgendwo hier in der Gegend sein.

    Metellus nickte mit dem Kopf. Sie hatten also eine Pferdezucht. Nicht schlecht für einen Peregrinus. Und dann auch noch gleich bei Rom, wo die Grundstückspreise gigantisch waren. Nunja, aber eigentlich ging es ihn ja auch nichts an. Er blickte wieder nach Norden die Straße entlang, sie zog sich in einer langen Kurve durch die Ebene an einem kleinen Hügel entlang.


    "Ein paar Männer sollen da hoch und nachsehen ob wir auch alleine sind. Meinst Du ihr zwei kriegt das hin?"


    Er blickte die beiden fragend an.

    Metellus blickte zu den beiden Neuen hinüber.


    "Und? Alles klar? Wenn man neu bei der Truppe ist, kann einem das ständige reiten auf den Sack gehen. Aber macht euch nichts draus, man gewöhnt sich daran. Wie lange seid ihr schon bei der Truppe?"

    Metellus gab seinen Männern den Befehl die Augen und Ohren offen zu halten. Sie ritten in hohem Tempo auf der Strasse nach Norden, wussten, dass sie die Aufmerksamkeit der gegnerischen Aufklärer auf sich zu ziehen hatten, jedoch selbst keinen Kampf annehmen sollten. Ihr Auftrag war es weiterhin, den Weg bis nach Uttarae zu erkunden, das Heer und den Aufenthalt des Sertorius zu finden. Viele Aufgaben auf einmal, und der Erfolg der Mission würde große Einfluss auf den Ausgang des Krieges haben.


    Metellus drehte sich auf dem Rücken seines Pferdes um und blickte in die Gesichter seiner Männer. Ihr Ausdruck war hart, aus ihren Gesichtern sprach der Wille, unbedingt als Helden heimzukehren...

    Metellus musste über die 'Spielereien' seiner Kollegen schmunzeln. Drei Mann oder vier Mann, weite Linie, enge Linie, hoffentlich würden die Jungs deswegen nicht den Feind übersehen. Er ließ seine Männer in lockerer Formation reiten, das würde schon reichen und hatte den Vorteil, dass die jeweiligen Turmae handlungsfähig blieben, sollte es zu einem plötzlichen Scharmützel kommen. Dazu kam es jedoch den ganzen Tag nicht und gegen Abend beschlossen auch die Reiter ihr kleines provisorisches Lager aufzubauen, welches natürlich mit jenem der Legionen nicht vergleichbar war. Dafür teilten sie ein paar Nachtwachen mehr ein, denn auch Nachts hatten die Späher ihre Arbeit zu verrichten.

    Das Wetter war angenehm. Zwar immer noch kühl, aber es lag wenigstens kein Schnee mehr und die Strassen waren frei. Metellus ritt an der Spitze seiner Turmae und blickte zum Lager zurück. Das Kapitel Numantia war damit Geschichte. Ein ungeschriebenes Kapitel lag vor ihnen und er war gespannt, was sein Schicksal für ihn vorgesehen hatte.

    Auch Metellus gab die Order an seine Männer weiter. Die Turmae setzten sich in Bewegung. Einen großen Teil der Strecke würden sie ja gemeinsam mit der Turma von Florus reiten, dann jedoch an einer Kreuzung nach Norden abbiegen, mitten in das Feindesgebiet hinein. Mochten die Götter mit ihnen sein.


    Sim-Off:

    Nach der Karte reiten wir bis nach Rauda auf der selben Strecke.


    Machst Du den Anfang. Eröffnest Du einen Thread? Möglichst einen bis zum Zielpunkt, ich werde dann mit meinen Jungs an geeigneter Stelle abzweigen.


    Und wie ist es mit den Legionen? Machen die dann einen eigenen Thread? Wäre sinnvoll!

    Metellus nickte mit dem Kopf, dann wendete er sein Pferd und ritt zu seinen Männern zurück.


    "Also Männer. Jeden Moment kann es losgehen! Es fehlt nur noch der Befehl zum Ausrücken und dann geht es los. Ihr bleibt immer dicht beeinander und achtet darauf, dass keiner verloren geht. Alle Decuriones haben Karten bei sich und wissen, wohin die Reise geht. Sollten wir auf Feindkräfte stossen, Disziplin waren und keine Heldentaten! Hat das jeder verstanden?"