Beiträge von Vibius Valerius Victor

    "Mit Freibier?" fragt Vic erstaunt nach, fängt dann aber an zu lachen. "Hrhr, also dass das klappt, glaub ich nicht. Man hört immer wieder, dass die Frumentationsliste kaum von den Bürgern angenommen wird und sich fast nur noch Peregrini darum bemühen. Die Bürger Roms sind satt, da müsste man schon Falerner und lukanische Würste bieten, dass man deswegen einen wählen würde."

    Hulc, der Sklave der Valerier, öffnet. Den Griechen kennt er vom Gesicht her noch vom letzten Gaius-Fest, daher verwundern ihn auch der Kranz und die Weintrauben nicht, die Griechen sind allesamt ein wenig merkwürdig, wenn man ihn fragt. Ob er den anderen Mann schonmal gesehen hat, das könnt er nicht beschwören, aber heute würde kaum jemand kommen, der nicht zur Vinalia-Feier will.


    "Salvete, willkommen zur Feier der Vinalia rustica. Bitte folgt mir ins Peristyl, die Hausherren warten dort." Hulc geht den beiden voraus und liefert sie im Peristyl ab.


    Nachdem er wieder zum Eingang zurückgekehrt ist, lässt er die Tür offen und stellt sich daneben. So müssten die Gäste nicht erst alle anklopfen, sondern könnten direkt durchgeschleust werden. 8)

    "Auf Iuppiter und die Vinalia Rustica!" Vic lässt einen guten Schluck Wein für den Gott auf den Boden schwappen und genehmigt sich selbst einen Schluck. "Ah stimmt ja, du kandidierst auch. Wie ist die Stimmung allgemein so an der Rostra? Gehts wieder nur um die Frauenfrage, oder wird Politik betrieben? Hoffen wir mal, dass du keinen Grund für einen Prozess lieferst, nicht, dass du dich noch selbst anklagen müsstest, hrhr."

    Vic deutet zu den Töpfen, in denen das Fleisch gekocht wird. "Vertumnus scheint uns immerhin noch gewogen zu sein. Die übrigen Götter... nun, an Mars stelle wäre ich ziemlich sauer. Zumindest wenn das wahr ist, was die Acta geschrieben hat. Eine Schande ist das und man kann nur hoffen, dass sie die Diebe erwischen, damit sie hingerichtet werden können!" Diese Tempelräuberei ist etwas, was Vic wirklich sauer macht, vor allem, wenn es um den Tempel des Mars geht. Auch wenn er mittlerweile Septemvir ist, dem Mars steht er immer noch nahe und er wartet ungeduldig darauf, dass die Berichte der Collegien aus den Provinzen kommen, um endlich zu wissen, ob es wirklich wahr ist. "Wie das Stimmungsbild bei den Göttern sonst ist, darüber entscheidet noch der Senat. Die lassen sich da wohl recht viel Zeit. Aber im August warten noch einige Feiertage, wir werden sehen, ob die Litatio bei allen erfolgt."

    Auch Victor war schon früh am Morgen aufgestanden, wodurch es ein ziemlich langer Tag werden würde. Aber manche Opfer sind eben größere Opfer als andere Opfer und Opfer zugunsten des Weins können Opfer gar nicht groß genug sein. In Toga und mit patera am Gürtel ist Vic die Prozession im Teil der Priester mitgelaufen. Für das Opfer sucht er sich einen Platz an der Seite nahe des Tempels der Ops und beobachtet ganz genau, was vorne am Opferaltar geschieht. Denn obwohl er weiß, dass Gracchus die beste Ausbildung überhaupt bekommen hat (8)), ist es als Septemvir doch seine Pflicht darauf zu achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht.


    In seiner Rolle als Sacerdos Publicus macht sich der Flavier gar nicht mal so schlecht, auch bei diesem doch recht großen Opfer. Als aber der Ochse zum Altar geführt wird, hebt Vic eine Augenbraue, da er an den Vinalia mit Lämmern gerechnet hat. Aber ein Ochse ist natürlich noch besser als Lämmer, anscheinend will Gracchus sicher gehen, dass der Gott auf jeden Fall zufrieden gestellt wird und im Hinblick auf die vergangenen Ereignisse ist das vielleicht sogar ein geschickter Schachzug.

    Da das Klopfen das erste ist, seit die Valerier auf das Eintreffen der Gäste warten, geht Vic selbst zur Tür und öffnet.


    "Hoi! Salve, Decimus Mattiacus!" Außer auf dem Gaius-Fest hat Vic den Quaestor Sacri Palatii noch nirgendwo genauer kennen gelernt, aber natürlich ist ihm sein Name bekannt. "Du bist der erste Gast, aber das ist natürlich kein Grund, nicht schonmal einen Becher Wein in die Hand zu nehmen, hrhr. Im Hortus ist schon alles bereit um den Iuppiter gebührend zu ehren. Folge mir." Er geht dem Gast voraus bis in den Garten.

    Der Hortus der Casa Valeria erweckt meist einen ziemlich trostlosen Eindruck. Eingefasst vom recht nüchternen Peristyl spriest hier nur eine kahle Wiese mit Unkraut vor sich hin. Die einzigen schmückenden Elemente in der näheren Umgebung sind ein paar Götterfiguren, die am Rand des Säulengangs stehen. Der Sklave Hulc, die Oppas Saccus und Flaccus und Vic bereiten alles für die kleine Vinaliafeier am nächsten Tag vor.


    "Wieso ham wir eigentlich keine Blumen in unserm Garten, oder Büsche, so wie andre Leute? Nen schattiges Plätzchen unter nem blühenden Bsuch wär doch wat feines."
    "Wir sind nich andre Leute. Wir sind Valerier. Außerdem is dat nen Grillplatz, Oppa, hier gäbs höchstens brennende Büsche. Pack lieber ma mit an, die Feuerschale muss noch nen Stück weiter da rüber."
    Ein Stück weiter da drüben schaut sich Vic zufrieden um. "Hrhr, perfekt. Feuerschale in Position, genug Holz da, Klinen verteilt, Tisch für den ganzen Wein an Ort und Stelle, die Gaiusbecher ausgepackt. Nu kann nix mehr schief gehen. Hulc, bis wir vom Opfer kommen und die Jungs eintrudeln müssen die gekühlten Amphoren aufgestapelt sein und dat Essen muss soweit vorbereitet sein, dass wir jederzeit anfangen können, klar?"
    "Ja."
    "Und weshalb dürfen wir nicht an dieser Feierlichkeit teilnehmen?"
    "Weil dat so ne Art Gaius-Fete is. Also nix für euch."
    "Ich war schon Gaius, Junge, da warst du noch nichma Vic!"
    "Jo, aber nu biste Saccus und dat disqualifiziert dich. Und dich auch, Flaccus. Ende der Diskussion."
    "Immer werde ich wegen Saccus diskriminiert."
    "Disqualifiziert, Penner. Außerdem isses umgekehrt. Weißt du noch als du...


    Mit einem Blick versichert sich Vic, dass wirklich alles passt, dann geht er zurück ins Atrium. Der nächste Tag kann kommen. 8)

    Vic war gerade erst in den Raum gekommen und hatte sich umgeschaut, da kam der Kaiser höchstpersönlich - und anscheinend nicht zufällig. Vics Augenbraue hebt sich, dass der Imperator solche Feste besucht, hätte er nicht gedacht. Ansonsten sind die üblichen Verdächtigen anwesend und Vic nickt dem ein oder anderen zu, während er sich von einem Sklaven etwas zu Trinken organisieren lässt.

    Sim-Off:

    Marcellus: wir kamen direkt aus dem Stabulum und da hat der Sev noch seine Praetorianer-Rüstung an. 8) Der Vic kann meinetwegen Stallbruschenmäßig in Tunika rumlaufen.


    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Die flache Hand Quartos landete mit einem lauten Knall auf der Tischplatte.
    “Was? Die Achse ist hinüber? Das darf doch wohl nicht wahr sein! Rothar soll bei den Ludi Consualia starten und wir haben sowieso schon kaum Zeit den Wagen nach Germania schaffen zu lassen. Sagt jetzt nicht, wir hätten keine Ersatzachse im Materiallager!“


    "Ähm, Princeps." Vic hüstelt. "Nicht nur die Achse, obwohl die natürlich auch hinüber ist, und zwar vollkommen. Aber die Achse mit den Doppelgelenkswellen haben wir bei Hermes Wagen auch noch." Er räuspert sich nochmal. "Es geht um die Achse von Dareios. Die stufenlos regulierbar stabilisierende Dämpfungsachse." Vic schluckt schwer. "Das war der Prototyp, ein Meisterwerk. Wir haben wochenlang daran herumgebastelt, bis wir die Feineinstellungen raus hatten. Der Schmied hatte saubere Arbeit geleistet, die er sich übrigens auch ziemlich fürstlich vergüten ließ, aber so ein Wagen fährt ja nicht einfach immer gerade aus, drum nutzt es auch nix, wenn die Achse in paralleler Lage zur Fahrbahn optimal arbeitet. Der stetige Wechsel zwischen Kurve und Gerade, die Schräglage und der Ausgleich der Zentripetalkraft, die Wechselwirkung mit den anderen Techniken an Dareios Wagen..." Vic hebt in einer hilflosen Geste die Hände. "Alles futsch!"

    Der Sacerdos stellt sich als einer von den ganz genauen heraus. Es kommt Vic wie eine Ewigkeit vor, als der Priester in die Eingeweide starrt, während alle anderen zum Priester starren. Dann, als schon bald keiner mehr damit rechnet, schaut der Sacerdos mit geweiteten Augen auf. Er murmelt ein Wort, das hinter der dritten Reihe keiner mehr versteht, doch dieses Wort kennen alle Römer so genau, dass jeder es von seinen Lippen ablesen kann: Litatio. Schon ruft es der erste begeistert nach hinten weiter und bald hört man von über allfreudiges "Litatio!", als wollten die Römer dem Sacerdos helfen. Der Priester scheint sehr erleichert zu sein, dass sein Wort sich von selbst weiterträgt und gibt dem Popa leise Anweisungen, das Tier zu zerlegen.


    Währenddessen werden die vitalia zum offenen Feuer neben dem Opferplatz getragen und in einer großen Pfanne gebraten und auf dem Opferaltar die Feuerschale bereit gestellt. Es dauert nur einige Minuten, dann ist alles für die Übergabe an Vertumnus bereit. Außer vielleicht der Sacerdos, zumindest kommt es Vic so vor, aber der hat sowieso keine Wahl. So steht der schließlich auch am Altar, lässt sich die Fleischteile anreichen und gibt sie mit leisen Worten - 'Vertumnus', 'bitten', 'annehmen' und 'Wandel' sind ein paar, die Vic noch versteht - in die Opferschale, wo sie verbrennen. Der Geruch von verbranntem Fleisch zieht sich über den Opferplatz und bleibt relativ Lange in der unbewegten Luft hängen. Vielleicht sollte man mal dafür plädieren, dass im Sommer die vitalia nur auf den Altar übergeben und nicht verbrannt werden. Doch Vic hat wenig Hoffnung, das durchzubekommen, wahrscheinlich ist die Verbrennung bei den Vertumnalia durch uralte Kultschriften nicht nur legitimiert, sondern auch vorgegeben.


    Doch auch der etwas unangenehme Geruch kann die Menschen nicht davon abhalten, das erfolgreiche Opfer zu feiern. Schnell bildet sich hinter den Kochtöpfen, in denen nun das restliche Fleisch zubereitet wird, eine Schlange, denn ein Stück Fleisch vom Opfer an Vertumnus will so ziemlich jeder haben, bedeutet es doch gute Aussichten auf positive Veränderungen im Leben. Vic hat es natürlich nicht nötig, sich anzustellen. Sobald das Fleisch gar ist, würde er sich von hinten den Kochtöpfen nähern und als Septemvir schauen, dass auch alles in Ordnung ist. Meist reicht das schon, dass einem ein eifriger Opferhelfer dann direkt vor allen anderen ein Stück Fleisch in die Hand drückt. 8)

    Neuer Tag, neues Glück. Wieder hat Vic das 'Privileg' erwischt, Prüfungen beaufsichtigen zu dürfen. Er betritt den dafür vorgesehenen Raum und blickt über die Anwesenden. Er öffnet die erste Wachstafel seines üblichen Stapels und liest die Namen der Reihe nach vor und bei den Sacerdotes, auf welche Gottheit sie sich besonders konzentrieren wollen und bei dem Aurelier, dass er die Kursgebühr bezahlt hat. "Drei Namen, drei Anwesende, perfekt. Dann können wir ja direkt loslegen."


    Und schon verteilt Vic die Wachstafeln mit den Aufgaben. "Möge euch Fortuna hold sein." Dieses Mal hat sich Vic extra eine Schriftrolle mitgebracht, mit welcher er sich nun vorne im Raum auf einen Stuhl setzt und welche er anfängt zu lesen.


    Sim-Off:

    PN.

    Mit energischem Schritt folgt Vic seinem Bruder zum Princeps. "Salve Princeps, dat is wirklich eine Schweinerei was die da abgezogen haben! Mal davon abgesehen, wie die so nen grünen Penner überhaupt bei so großen Rennen wie den Ludi Apollinares auf die die Bahn lassen, hat die Rennleitung eindeutig geschlampt, was das Wegräumen des Wracks angeht. Dieser Schrotthaufen hätte längst von der Bahn sein müssen, als der Dareios um die Kurve kam!"


    Vic schaut den Princeps eindringlich an. "Diese Schlamperei hat uns die Achse gekostet!" Eine kurze Pause soll den Ernst der Lage verdeutlichen. "Die SRSD-Achse!" Damit ist alles gesagt. Dass Quarto nun an die Decke gehen würde, kann sich Vic ausrechnen. Sein Blick wird auf den anderen Mann gelenkt und er begrüßt ihn ebenfalls mit einem kurzen "Salve!", doch für mehr ist keine Zeit, die Wägen sind nun wichtiger.



    Sim-Off:

    edit: ein 'p' für Professor Sev. :P

    "Och, so schwer is dat mit dem Opfer gar nicht." Wirft Vic schnell ein, bevor er den Mund wieder zumachen muss, da ihm der Meister das Messer wieder über das Kinn zieht und ihn so zum Zuhören zwingt. Als Nephetep das Messer hebt um den Schaum abzuwischen, fährt Vic fort. "Im Grunde sind die Priester schon engagiert, glaub ich. Es is nur so, dass immer noch Mangel an ihnen herrscht und es verdammt zermürbend is, wenn man sich um alles selber kümmern muss. Wenn die Feste gefeiert werden, dann interessierts die Hälfte der Bevölkerung nich, aber wenn ein Fest aufs Mindeste reduziert wird, damits überhaupt gefeiert wird, dann gibts nen rießen Aufschrei und in der Acta Diurna steht gleich wieder wat über kultische Versäumnisse. Und in den Collegien isses den hohen Herren alles egal. Nuja, ich weiß auch nich, wat man da noch tun soll. Letzten Endes erlischen die Feuer der Begeisterung und aus ehemals engagierten Sacerdotes werden dann hohe Herren, die längst aufgegeben haben und denen alles egal is."


    Er grinst. "Aber solang die einfachen Leute wie wir die Götter nich im Stich lassen is alles halb so schlimm. Wat packt die gute Itsenmut denn dem Merkur in die Kekse? Ihr wisst schon, dass Merkur nen extrem nachtragender Gott ist?"

    Grimmig schaut Vic dem Verderberstück hinterher und dabei zu, wie es nach dem Tritt von Sev eine Macke in die Wand haut. Alles nur, wegen diesen Pennern. "Wenn dat ma nochwat wird bis zu den Ludi Romani. Junge, da können wir schaun, wie wir fertig werden! Mann, wie lang hat dat gedauert, bis diese verdammte Achse endlich stimmig war! Es is ja nich nur dat Schmieden - die ganze Feineinstellung, die Proberennen, die Lenkung, boah, dat dauert wieder ewig! Dat kannste ja fast knicken, Kohle hin oder her!"


    Vic muss an sich halten, dass er nicht wieder von neuem wütend wird und auch noch ein paar Sachen gegen die Wand donnert. "Ich glaub, den Princeps hab ich vorhin noch zum Domus rüber gehen sehen. Lass uns ma schauen, solln die wohlhabenden Sesselhocker mal nen paar Sesterzen locker machen, für die Factio wird dat ja wohl drin sein! Wenn dat mit der Achse erstmal läuft, Junge, dann werden die schließlich die ersten sein, die sich vorne dran stellen."

    An: Lucius Aelius Quarto


    Salve Aelius Quarto!


    Viel Gerede gibt es zur Zeit über kultische Versäumnisse - wir wollen dem entgegen wirken. Zu den Vinalia rustica ante diem XIV kal Sep DCCCLVI A.U.C. (19.8.2006/103 n.Chr.) wollen wir Iuppiter ehren, wie es ihm gebührt!


    Willst auch du deinen Anteil an dieser Ehrung tragen, so finde dich in den frühen Abendstunden nach dem öffentlichen Opfer in der Casa del Sev et Vic - auch bekannt als Casa Valeria - zu Wein, Weib und noch mehr Wein ein. Gerne kannst du einen weiteren trinkfesten Wein-Liebhaber mitbringen, nur wie üblich keine Patrizier.


    Auf dass der Wein reichlich fließt und Iuppiter die neuen Trauben noch bis zur Lese schützt!


    Flavus Valerius Severus & Vibius Valerius Victor

    Manchmal ist Vic versucht den Gründer der Stadt Rom zu fragen, was er sich eigentlich dabei gedacht hat, die Stadt genau hier zu bauen, wo er sie gebaut hat. Vor allem an heißen Sommertagen, an welchen man sich für ein Feiertagsritual ganz hochoffiziell auf einen Berg hinaufschleppen muss ist das der Fall. Für ihn als Flachländer sind die Hügel Roms einfach zu hoch. Natürlich gibt es auch im Hinterland von Malaca Hügel, aber wer geht da schon freiwillig hin, wenn er den Strand vor der Nase hat? Doch alle schönen Erinnerungen nützen nichts. Die Vertumnalia werden nunmal auf dem Aventin gefeiert und wenn man Septemvir ist, sollte man sich ab und zu bei einem Opfer sehen lassen.


    Daher steht Victor am Ende seines Marschs auf dem Tempelvorplatz des Templum Vertumni und begutachtet ganz genau, was der Sacerdos vor dem Opferaltar tut. Das Voropfer wurde bereits im Tempel zelebriert und die versammelte Menge wartet nun auf das blutige Opfer, welches in Form eines großen Ochsen schon bereit steht und dümmlich in die Gegend starrend auf seine Bestimmung wartet.


    Nachdem die Menge aufgefordert wurde, zu schweigen, tritt der Sacerdos mit einer Schriftrolle vor den Altar und murmelt die traditionelle Darbringungsformel. Vic findet, dass er dies ruhig etwas lauter tun könnte, aber er weiß selbst wie es ist, diese uralten, nichtssagenden, komplizierten Texte abzulesen, daher lässt er es dem Priester nochmal durchgehen. Nach der Handwaschung reinigt der Sacerdos das Tier mit der mola salsa und streicht ihm mit dem Opfermesser über den Rücken. Dann wendet er sich an die Menge und erhebt seine Stimme. "Volk von Rom! Wir haben uns heute hier versammelt um den großen Vertumnus zu ehren! Wandel und Veränderung soll er uns bringen und Wandel und Veränderung ist es, was diese Stadt mehr braucht, als alles andere, was diese Stadt mehr prägt, als alles andere! Auch, wenn wir es innerhalb unserer sicheren kleinen Welt gerne vergessen, doch außerhalb der Mauern dieser Stadt bauen die Menschen auf den Wandel! Den Wandel der Jahreszeiten mit Pflügen, Säen und Ernten, dieser Kreislauf ist es, der uns Römern unseren Wohlstand seit jeher beschert! Auch die Händler benötigen den Wandel, die Veränderung! Einnahme, Einkauf, Ausgabe und Verkauf, diese Veränderung ist es, durch welche sie unsere Imperiums mit Wohlstand versorgen! Darum lasst uns an diesem Tag den Vertumnus ehren! Auf dass die Welt niemals im Stillstand verharre, sich immer ändere und wandle, darum bitten wir dich, o Vertumnus!"


    Mit leuchtenden Augen der Begeisterung nickt der Sacerdos einem Popa zu, worauf das traditionelle "Agone?" - "Age!" folgt. Mit einer schnellen Bewegung sausen zwei Beile auf die Hinterläufe des Ochsen herab, so dass er nicht mehr weglaufen kann, und fast im selben Augenblick zieht der Popa das Opferbeil über die Kehle des Tieres. Blut spritzt und der heraneilende Ministri ist etwas damit überfordert, ein wenig Blut in seiner patera aufzufangen.


    Sehnsüchtig beobachtet Vic, wie der Popa den Ochsen schließlich ausweidet und die Eingeweide parat legt, damit der Sacerdos daraus den Willen des Gottes lesen kann. Eigentlich wollte Vic immer nur Sacerdos sein. Nun ist er sogar mehr als das und steht trotzdem nur in der Zuschauermenge. Manchmal sind die Wege der Götter schon merkwürdig.

    An: Gaius Octavius Victor


    Salve Octavius Victor!


    Viel Gerede gibt es zur Zeit über kultische Versäumnisse - wir wollen dem entgegen wirken. Zu den Vinalia rustica ante diem XIV kal Sep DCCCLVI A.U.C. (19.8.2006/103 n.Chr.) wollen wir Iuppiter ehren, wie es ihm gebührt!


    Willst auch du deinen Anteil an dieser Ehrung tragen, so finde dich in den frühen Abendstunden nach dem öffentlichen Opfer in der Casa del Sev et Vic - auch bekannt als Casa Valeria - zu Wein, Weib und noch mehr Wein ein. Gerne kannst du einen weiteren trinkfesten Wein-Liebhaber mitbringen, nur wie üblich keine Patrizier.


    Auf dass der Wein reichlich fließt und Iuppiter die neuen Trauben noch bis zur Lese schützt!


    Flavus Valerius Severus & Vibius Valerius Victor