Beiträge von Vibius Valerius Victor

Vic strafft die Schultern. "Dem Gott Bacchus."

Vic öffnet die Tür und tritt ein.

"Salve! Mein Name ist Vibius Vi..., ähm, Vibius Valerius Victor. Und ich komme, weil ich in den Dienst eines Gottes treten will. Bin ich dafür hier an der richtigen Stelle?"

Am Tag nach dem Abzug der Ala und der Legionen aus Rom sitzt Vic alleine mit den beiden Hunden im Atrium.

"Boah. Ganz schön ruhig hier, wat?" schaut Vic Razor und Blade an.
"Ma sehen, was heut aufm Programm steht. Hmm... Ich werd mir hinten im Zimmer dat Fenster ansehen. Da ziehts. Mehr is ja nich zu tun hier an der Casa. Is ja doch alles gut in Schuss. Onkel Sev war wohln ordendnlicher Mensch."

Blade fängt an zu winseln.

"Doch nich der Sev. Den würd ich doch nich Onkel nennen. Hrhr. Dat is doch mein Bruder. Und der hockt jetzt wahrscheinlich aufm Schiff und kotzt sich die Seele ausm Leib. Armer Kerl."

Er steht auf und gießt sich aus einer Amphore etwas Wein in einen Becher. Nachdenklich schaut er in die rote Flüssigkeit hinein. "Und das mit Bacchus sollt ich dann wohl auch ma anfangen. Nich, dass der wütend wird, wenn ich ihn so lang warten lass. Junge, Junge, wat hab ich mir da nur eingebrockt."

Unschlüssig steht Victor vor dem Zimmer des Rex Sacrorum. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis er sich von der Casa del Sev bis zum Pantheon durchgefragt hatte. Diese Stadt ist einfach verdammt groß. Und ob er jetzt bei diesem ominösen Rex Sacrorum richtig ist, das weiß er immer noch nicht. Egal, wer nicht fragt wird dumm sterben, und darum klopft er an die Tür und hofft, dass ihn nicht gleich der göttliche Blitz treffen wird, wenn es doch die falsche ist.

Irgendwann hatten Severus und Victor dann doch noch zwei Frauen aufgegabelt und waren mit ihnen in einer Taverne verschwunden.

Eine ganze Weile später verlassen sie die Taverne wieder.

"Boah, jetzt gehts mir wieder gut, Mann."
"Jo, Alter, dat waren vielleicht zwei Häschen."
"Hrhr."
"Dat werd ich vermissen, wenn ich wieder in Hispanien bin."
"Nu mach mal halblang, da gibts auch geile Bräute!"
"Jo, aber wir ham ja nich so oft Ausgang."
"Dat is wahr."
"Dafür isses dann um so doller, hrhr."
"Hrhr."
"Lass uns verschwinden. Nich, dass wir morgen den Abzug verschlafen."
"Jo. Gemma."

Zitat

Original von Lucius Annaeus Florus
Danke Legatus!

Darauf salutierte ich und suchte Victor in der Menge der Soldaten aus der Ala.

Victor, ich bitte dich, deine Ausrüstung dort hinten auf dem Transportwagen zu verstauen! Ich werde dich kontrollieren, dass du kein Militärmaterial mitlaufen lässt, aber der Legatus wird dich noch heute aus dem Dienst entlassen. Verabschiede dich also von deinen Freunden, denn nach der Entlassung bist du Zivilist und musst das Lager so schnell als möglich verlassen.

Nachdem Vic sein gesamtes Militärzeug zusammengepackt und auf den Wagen verstaut hat, sucht er nochmals Decurio Florus und Vexillarius Magnus auf und verabschiedet sich von ihnen.

Dann stehen Severus und Victor unschlüssig am Rand des Lagers.

"So. Dat wärs dann wohl erstma."
"Jo."
"Also. Machs gut, Junge. Und pass auf dich auf, wenns wieder in Kampf geht. Ich hab kein Bock auf den Pater Familias Kram, nur damit dat klar is."
"Die nächste Zeit wird bestimmt eh nix los sein. Wahrscheinlich isses dann inner Ala langweiliger als hier in Rom."
"Hrhr, da könnste Recht haben."
"Aba treibs nich so dolle solang ich nich da bin. Und pass auf die Tölen auf, gib ihnen ab und zu auch ma was anderes als nur Wein."
"Jo klar."
"Ok.
"Jo."
"Also."
"Jepp."
"Machs jut."
"Bis denn, Bruder."
"Halt die Ohren steif, Alter..."

Sie geben sich zum Abschied die Hand und Vic verlässt das Lager. Sev dreht sich um und geht seine Ausrüstung nochmal überprüfen.

Hoi!

Falls du Lust hast dich in ne ziemlich neue und noch relativ kleine Familie einzubürgern, dann schau dir doch mal die Valerier an.
Wir haben unseren Stammsitz in Roma, bevölkern aber auch schon Hispania

"Mann is das lahm hier. Wo sind die Mädels alle?"
"Wahrscheinlich schon daheim."
"Wat? Um diese Uhrzeit?"
"Jo, wahrscheinlich ham se alle schon einen Kerl vom Triumphzug."
"Ja wie? Und wir?"
"Pech gehabt, ey."
"Bestimmt die Legionäre, Mann, die halten sich eh immer für was besseres."
"Jo. Die sin mir suspekt. Die labern immer so viel undurchschaubares Zeuch."
"Und dann dat Ding mit dem Triumphzug. Wat dat wieder sollte."
"Die Germanen?"
"Jo. Is doch Wurscht, die II die IX, dat macht keinen Unterschied."
"Auch wahr."
"Ne, dat einzig wahre is die Ala, Junge."
"Ich wollt auch nich zur Legio."
"Ne, da bekommen mich keine zehn Pferde hin."
"Die ham ja noch nichma Pferde."
"Hrhr, dafür ständig Plattfüße, ey."
"Hrhr."

"Danke, Decurio!"

Victor atmet innerlich erleichtert auf. Er ist froh, dass der Decurio das auch so sieht, denn er hat keine Lust darauf, irgendwann von einem göttlichen Blitz getroffen zu werden, oder gar Schlimmeres.

Mann, wieder raus zu kommen war ja schwerer als rein zu kommen...

"Also das is so... Ich will in den Cultus Deorum gehen." Da das für Florus wahrscheinlich ziemlich unglaubwürdig klingen muss und um weiterer Fragen direkt vorzubeugen, fährt Vic gleich fort: "Nach dem Sieg bei Uttarae hatte ich da so nen Traum, also eigentlich war das schon mehr als nen Traum, viel realer, aber halt doch nicht real. Auf jeden Fall war da nen Gott und er hat gesagt, ich soll in seinen Dienst treten. Und ich hab ja gesagt. Und drum werd ich das jetzt auch machen."

Vic dreht sich zu Sev und rollt mit den Augen. "Oh Mann, jetzt fang nich wieder damit an! Ich habs dir doch gesacht, warum. Und mein Entschluss steht fest." Dass der Junge aber auch nich mal seinen Rand halten kann.

Er wendet sich an Florus. "Jo, so isses, Decurio. Er nich, nur ich."

"Doch, doch, die Party war klasse. Also es geht um folgendes... nuja..." drückt Vic sich um den heißen Brei. Irgendwie ist es ihm schon unangehem, und nachdem Sev auch noch der Meinung ist, dass er die Ala im Stich lassen würde...

"Also, ich würd gerne aus der Ala entlassen werden." Puh.

"Da hinten isser ja!"

Victor geht direkt auf den Decurio zu, ohne sich darum zu kümmern, ob Severus im folgt. Natürlich folgt dieser, mit einem skeptischen Blick. Er ist noch immer nicht davon überzeugt, dass Vic die richtige Entscheidung trifft.

Bei Florus angekommen salutieren sie und nehmen Haltung an.

"Decurio, kann ich dich einen Moment sprechen?" beginnt Vic.

Die Equites Flavus Valerius Severus und Vibius Valerius Victor betreten am Abreisetag der Truppen wieder das Marsfeld und begeben sich zum Areal der Ala II Numidia.

"Und du willst dat wirklich durchziehen?"
"Jo."
"Haste dir das auch echt überlegt?"
"Jo."
"Lässt uns hier einfach im Stich."
"Ach ne, Mann, jetzt mach mir nich noch 'n schlechtes Gewissen!"
"Haste aber verdient."
"Ey, Mann. Soll ich mich gegen die Götter auflehnen oder wat? Außerdem war ich eh nur inner Ala für dat Bürgerrecht. Und wegen den Weibern halt, weil die auf Uniform stehen. Aber ich bin kein Soldat. Dat ich gleich aufm Feldzug sein musste hat mir gereicht."
"Immerhin haste überlebt, also kannste so schlecht ja nich sein."
"Aber saufen kann ich trotzdem besser."
"Hrhr, dat is wohl wahr. Trotzdem, du wirst mir echt fehlen ey, mit wem soll ichn da Abends am Feuer hocken."
"Ey, heul nich rum. Der Magnus is doch auch noch da, dat is dochn prima Kerl."
"Jo, dat is wahr. Langweilig wirds bei uns eh nich werden."
"Eben."

Angestrengt hält Vic nach Decurio Florus Ausschau.

Severus und Victor kommen geradewegs von der Casa del Sev. Sie haben ein bisschen länger gebraucht als nötig, denn Vic bleibt alle naselang stehen und bewundert mit einem lauten "Boah!" irgend eines der zahlreichen beeindruckenden Bauwerke der ewigen Stadt so lange, bis Sev ihn weiterzieht.

"Boah!"
"Jo, dat sindse nu. Die Mercati Traiani."
"Wahnsinn, dat kann man ja nie an einem Tag alles anschauen."
"Nach den ersten drei Ständen geht dir eh das Geld aus."
"Jo, wohl wahr. Aber deswegen sind wir ja eh nicht hier!"
"Na eben."
"Wo sind die Weinstände?"
"Oh Mann, kannste an nix anderes mehr denken? Wie wärs mit ner Frau?"
"Auch gut, aber erst nen Wein."
"Najut, da hinten gibts welchen, da wo die große Amphore hängt."
"Mann, Rom kommt mir vor wie ne einzige große Party!"
"Dat isses auch, Junge, dat isses.

Wenig später schlendern sie mit Wein ausgestattet über den Markt.

"Ey, schau ma die da, wat meinste?"
"Mhm, naja..."
"Wat nu? Wirst wohl wählerisch, jetzt wo de Bürger bist."
"An die Aurelia Deandra kommt eh keine ran."
"Wat?"
"Die Patrizierin. Klingt das nich toll, Aurelia Deandra... lauter aaahs."
"Jo, du mich auch. Ey, schlag sie dir ausm Kopp, Junge, oder ich mach es."
"Wat denn? Darf man nich ma mehr träumen?"
"Was bei deinen Träumen rauskommt, wissen wir ja, also lass es lieber sein!"
"Mhm..."

Suchend schaut sich Vic auf dem Marktplatz um.

Etwas später kommt Vic von seinem kleinen Spaziergang wieder zurück.

Er findet Severus im Atrium auf einer Kliene liegend, einen Becher Wein neben sich und je einen Hundekopf neben sich kraulend.

"Mann Sev! Du glaubst nich, was mir heut passiert is!" Victor schnappt sich einen Becher, schenkt sich Wein ein und setzt sich auf eine Kliene.
"Wat? Hat dich etwa jemand adoptiert?" Severus grinst.
"Scherzkeks, ey! Ich hab ne Frau getroffen!"
"Hrhr, und, war se gut?"
"Wir ham nich... also, wir ham nur mitnander geredet."
"Wie? Nur geredet? Wat is los, Alter?"
"Ey das war ne Patrizierin! Stand mitten in der Gegend rum, ganz allein. Ich sag dir, das is vielleicht schwer, wenn de die ganze Zeit drauf achten musst, was du sagst."
"Ne Patrizierein? Ey sach ma spinnst du. Lass lieber die Finger von denen, wenns denen nich gefällt machen se kurzen Prozess mit dir."
"Ich sach doch, es war nix. Boah... aber was ne Frau! Wahnsinn! Mir hat es vielleicht zwischen den Lenden gejuckt, aber ich bin ja auch nich blöd."
"Und was hatse gesacht?"
"Wir ham über Pferde geredet. Und sie hat ne Zucht und nen Rennstall! Nen echten Rennstall! Mit Streitwägen und so!"
"Mann, ich weiß, was'n Rennstall is, Junge. Aber das hört sich doch ne Nummer zu groß an, Vic. Nur weil du jetzt Bürger bist, kannste nich jede haben. Leider."
"Jo, leider Mann. Aber sach mal, wat machst du mit den Tölen hier? Hast se immer noch nich rausgeschmissen?"
"Ne. Die bleiben hier."
"Wat?"
"Na damit du nich so alleine bist in Rom. Und außerdem muss ja wer auf die Casa aufpassen, wenn du die Stadt unsicher machst. Dat hier is Valerius Blade. Dem andern darfst du nen Namen geben."
"Wat? Blade? Wat soll das fürn Namen sein?"
"Dat is Griechisch... glaub ich."
"Und bedeutet?"
"Keine Ahnung, aber hört sich doch kühl an."
"Dann muss der andre auch nen griechischen Namen bekommen. Wat hälste von Razor?"
"Sach bloß, du kannst Griechisch? Wat heißt das?"
"Weiß ich auch nich. Hab ich mal in nem Tempel gelesen und klingt doch auch gut."
"Jo, is gut. Dann also Valerius Razor." Sev streichelt den Hunden über den Kopf und nimmt dann seinen Becher zur Hand. "Auf die Gens Valeria, Vic, Sev, Razor und Blade!"
"Auf uns, Mann, auf uns."

Vic dreht sich um und muss ersteinmal ein leises "Boah!" loswerden. "Wat für ne Stadt!"

Grinsend und fast so beschwingt, als hätte er eine Amphore Wein getrunken, sucht er den Weg zurück zur 'Casa del Sev et Vic'.

Vic kramt noch einmal seine besten Manieren heraus. "Es ist mir immer eine Freude, wenn ich solch einer wunderschönen Dame wie Euch zu Diensten sein kann. Doch ich befürchte, man wird Euch schon vermisst haben, wie könnte es nicht auffallen, wenn die Perle des Abends vom Fest verschwindet. Und ich bezweifle nicht, dass Ihr dort die strahlendste Perle wart."

Puh, was für eine Rede. "Ich danke Euch für die guten Wünsche und werde die Götter darum bitten, dass sie ihre schützenden Hände über Euch und Eure Pferde halten werden."

Er lächelt ihr aufmunternd zu und wartet dann noch, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden ist.

Beim Gedanke an das Schicksal des armen Tieres spürt Victor einen Stich in seinem Herzen.

"Ich kann Euch verstehen. Es ist immer furchtbar, ein gutes Tier zu verlieren. Wir mussten viele Pferde nach der Schlacht erlösen. Die Ala war meist bei der Vorhut der Kämpfer dabei und die Aufständigen haben natürlich mit allen Mitteln versucht, uns von den Pferden zu holen. Am einfachsten ist dies nunmal, indem sie die Pferde zuerst attackieren."

Er schaut Deandra nachdenklich von der Seite an. Sie sieht sehr traurig aus, es muss wirklich ein besonderes Pferd gewesen sein.

Auf einmal sind Stimmen zu hören. Es kommen ihnen ein paar Personen entgegen und laufen an ihnen vorbei. Vic schaut sich um, sie sind ganz in der Nähe des Ausgangspunktes ihres Spaziergangs.