Verkrampft hält Victor sein Schild in der Linken. Eine Weile zuvor - Minuten, oder vielleicht schon Stunden, Vic hat jegliches Zeitgefühl verloren - hatte er sein Schild nicht rechtzeitig zwischen sich und einen Angreifer bringen können und einen tiefen Schnitt am linken Oberarm davongetragen. Er spürt, wie die Kraft langsam aber sicher einem tauben Gefühl weicht, doch er beißt die Zähne zusammen und lässt das Schild nicht los. Ohne diesen Schutz wäre er noch verwundbarer und seine Überlebenschance würde wohl gegen Null gehen.
Und dies ist nicht die einzige Wunde, die Vic davongetragen hat. Er hat das Gefühl, jeden der kleinen Schnitte zu spüren, überhaupt scheint sein Körper mehr aus Wunden als irgend etwas anderem zu bestehen. Doch er versucht sie, ebenso wie die vielen Blessuren, zu ignorieren und schlägt um so wütender auf die Gegner ein.
Noch nie in seinem Leben hat Vic so viele Männer auf einem Haufen gesehen und er hat das Gefühl, dass dieser verdammte Sertorius seine Kämpfer aus dem Hades geholt hat - wo sonst würde man so viele Verrückte finden, die bereit waren gegen ihre eigenen Landsleute zu kämpfen.
Mechanisch, fast ohne zu Denken schlägt Victor auf die Gegner ein, pariert, blockt notürftig mit dem Schild, drängt sein Pferd in die eine, dann in die andere Richtung, schlägt wieder zu, brüllt seinem Gegenüber einen Fluch ins Gesicht, trennt Teile von Körpern, sieht das Blut spritzen, pariert, schlägt zu... Und der Kampf scheint kein Ende nehmen zu wollen.