Beiträge von Vibius Valerius Victor

    "Ja, aber er hat sich schon wieder ein wenig erholt. Und er ist den ganzen Tag mit uns geritten. Beim Angriff war er auch wieder auf den Beinen. Ihn scheint so schnell nichts umzuhauen.


    Vic schaut wieder die Frau an und überlegt, ob sie wohl deswegen da ist...


    "Was machen wir nun mit ihr?"

    "Centurio!" salutiert Vic militärisch. "Das versuche ich auch gerade herauszufinden. Sie sagt, dass sie zu Decurio Florus will, der sie schon erwarten würde."


    Victor verzieht keine Mine während er so bei sich überlegt, was Florus wohl mit diesem flotten Mädel vorhat, wenn ihre Geschichte denn wahr ist.

    Zitat

    Original von Samira
    Nach Tagen der Entbehrung und Anstrengung bemerkte ich endlich ein Lager. Ständig in der Angst, Feinden zu begegnen, war ich unendlich erleichtert, als ich endlich die Männer der Ala fand. Ein Soldat gab mir diese Auskunft. Ich blieb am Rande des Lagers stehen und hoffte, dass mich jemand bemerkte.


    Victor durchsucht weiter das Lager, als er plötzlich eine Frau sieht. Benommen schüttelt er den Kopf.


    "Bei Jupiter, wat macht die denn hier!? Schicken die Hund jetzt schon ihre Weiber um uns abzuschlachten?"


    Er springt von seinem Pferd und geht auf sie zu, sein Spatha in der Hand haltend. Er wird sich auf keinen Fall von einer keltischen Hure überrumpeln lassen. Aber einfach so da rumstehen kann man sie schließlich auch nicht lassen.


    "He! Wo kommst du her, und was hast du hier zu suchen?"

    Es ist gar nicht so einfach, den Feind, der zu Fuß unterwegs ist und ständig hinter irgendwelchen Büschen und Bäumen Deckung sucht, vom Rücken des Pferdes aus zu erwischen. Und dazu auch noch auf das Feldzeichen und seinen Träger zu achten.


    Doch Severus und Victor strengen sich mächtig an und jeder, der Magnus auch nur zu nahe kommt, bereut es schon im nächsen Augenblick. Sie verfolgen gemeinsam einige Feinde zum Rand eines kleines Wäldchens, machen dann jedoch kehrt. Die freie Fläche vor dem Lager wird zwar gut durch den Mond beleuchtet, doch zwischen den Bäumen wäre dieser Vorteil schnell verloren, und wer weiß schon, was dort drinnen auf sie wartet.


    So kämpfen sie weiter rund um das Lager herum und Vic glaub schon zu erkennen, wie die Feinde merklich weniger werden.

    ... der fremde Adler-Gott kommt auf Victor zu und reißt seinen Schnabel auf. 'Alaaarm!' brüllt er, 'Alaaaarm!"


    Vic reißt die Augen auf und starrt an die Decke des Zeltes. 'Alarm!' schallt es noch immer in seinen Ohren, dies ist kein Traum mehr. Er springt auf.
    "Scheiße! Severus! Alarm!"
    Doch im selbem Moment steht auch Severus schon senkrecht in seinem Bett.
    "Mann, ey, ich hab grad so gut geträumt, von nackten..."
    "Boa, ne jetzt. Wo is meine Rüstung. Ah, da."


    Notdürftig packen die beiden ihre Rüstungen über sich und ihr Gladius in die Hand. Noch im Rennen ziehen sie die Riemen der Rüstung fest.


    "Da hinten is der Eque...äh... der Vex... Magnus eben!"
    "Jo, nix wie hin. Du weißt ja, zusammenhalten!"
    "Eben"


    Sie rennen quer durch das Getümmel, als Magnus auch schon die Ala zusammenruft.
    "Eques Flavius Severus und Eques Vibus Victor zur Stelle!" brüllt Vic schon von weitem.

    Severus und Victor bedanken sich überschwänglich bei Florus. Denn ihnen ist klar, dass ohne seinen Vorschlag niemand in der Ala befördert wird.


    Später sitzen sie mit vor Stolz geschwellter Brust vor ihrem Zelt und verdrücken ihre Abendessens-Ration.


    "Mann, Eques. Dat wird ja immer besser."
    "Jo, wenn dat mein alter Herr erfährt."
    "Als wir eingestiegen sind, war Magnus auch Eques. Irgendwie hab ich nich das Gefühl, dass ich schon son guter Soldat bin, wie er."
    "Drum isser jetzt ja auch Vexillarius, damit er nich mit uns Luschen auf einer Stufe steht."
    Severus fängt an leise zu lachen, und Vic stimmt ein.
    "Jo, das is wahr. Ich bin nur echt froh, dass ich zur Ala gekommen bin. Der Decurio hat das hier schon alles gut im Griff. Wenn ich mir überlege, was die letzten Tage passiert is, dann wunderts mich immer noch, dass ich noch lebe."
    "Mhm..."
    "Wenn das hier alles vorbei ist, Mann, dann werd ich das Leben erstma voll genießen. Reihenweise Mädels beglücken, Fässer voll Wein in mich reinlaufen lassen und lukranische Würste grillen und verdrücken, bis ich platze..."

    Victor hat auf einmal das Gefühl, dass hinter dem Gebüsch vor ihnen etwas bewegt. Als die Reiter näher kommen ist es jedoch nur ein Adler, der über seiner Beute sitzt und sich bei ihrem Näherkommen kreischend in die Luft erhebt. Einige der Reiter schauen dem schönen Tier bewundernd nach, doch Vic läuft wieder ein kalter Schauer über den Rücken.


    In der Nacht hatte er auch von einem Adler, oder besser einem Adler-Menschen geträumt. Vic hatte einmal von einem ägyptischen Gott gehört, der so ähnlich aussehen musste, ein menschlicher Körper mit dem Kopf eines Vogels, vielleicht sogar eines Adlers. Er hatte jedoch keine Ahnung, was dieser Gott in seinen römisch-hispanischen Träumen zu suchen hattte. Und eigentlich hätte er diese ganze blöde Träumerei auch schon längst vergessen, wäre ihm am Morgen nicht so gewesen, als hätte er genau diese Gestalt durch das Lager der Truppe marschieren gesehen.


    Vic schüttelt ärgerlich den Kopf. Dieser ganze Krieg machte ihn noch wirr. Wenn dieser Feldzug ersteinmal vorbei wäre, dann würde er einer Arbeit nachgehen, bei der man nicht dauernd Gefahr lief, verrückt zu werden, weil man zu viele Schläge auf den Helm abbekommen hat...

    Victor hält die Zügel seines Pferdes locker in der Rechten und schaut angestrengt in die Gegend. Mit dieser vielen Aufklärungsarbeit würde er sich irgendwann nochmal die Augen verderben.
    Er zieht seine Schultern zurück und versucht, sich so weit möglich auf dem Pferd ein wenig zu strecken. Noch immer spürt Vic jeden Muskel in seinem Körper. In der Nacht hatte er schlecht geschlafen, er hatte vom Kampf geträumt, von gewaltigen Leichen-Bergen und riesigen Höllenhunden mit den Köpfen der Männer, die er selbst getötet hatte, die gekommen waren nun auch die Überlebenden und speziell ihn zu holen. Bei dem Gedanken daran fährt Vic ein kalter Schauer über den Rücken und er konzentriert sich schnell wieder auf die Umgebung. In Gedanken nimmt er sich vor, am Abend den Göttern zu opfern und um einen angenehmeren Schlaf zu bitten.

    Zitat

    Original von Flavius Severus
    Begeistert schwärmt nun auch der Verwundete von der ewigen Stadt, ihren Sehenswürdigkeiten und natürlich auch ihren Frauen. Zumindest für eine kleine Weile scheint er seine Schmerzen fast vergessen zu haben.


    Severus und Victor bringen den Verwundeten in das Lazarettzelt und packen ihn auf eine freie Liege.


    "So, Endstation Rom, die schönen Frauen werden sich gleich um dich kümmern."
    Der Verwundete grinst ihnen dankbar hinterher, doch Sev und Vic haben das Zelt schon wieder verlassen um den nächsten aufzusammeln.


    "Ey Mann, du muss dich grade halten, du humpelst ja hier rum wie ein Waschweib."
    "Mir tut mein Bein verdammt weh, also halts Maul."
    "Mann, die Jungs verlassen sich auf uns. Wenn nich wir, wer soll sie dann zum Lager bringen."
    "Ja klar, aber nachdem das hier noch nich die Parade is, muss ich ja auch nich stramm stehen."
    "Puh, mittlerweile komm ich mir vor wie beim Versteckspielen. Ich glaub das da hinten is noch ein Römer."


    Vic deutet auf einen Körper mit römischer Rüstung. Sie eilen zu ihm und drehen den Bewusstlosen um.
    "Uah, der lebt noch."
    "Sieht übel aus. Schnell, wenn wir uns beeilen können die vielleicht noch was für ihn tun."


    Eilig laden sie den Soldaten auf ihre Trage und stolpern halb rennend über das Feld. Sev beißt die Zähne zusammen und versucht den stechenden Schmerz in seinem Oberschenkel zu ignorieren. Vic hält verkframpft die Liege fest, bis sie endlich wieder im Lazarett ankommen und den Verwundten bei den Notfällen abliefern.

    Zitat

    Original von Primus Decimus Magnus


    "Ah, Victor, Severus, na endlich, wo wart ihr denn? Egal! ja, neue Befehle! Wir helfen den Legionen, die Verwundeten zu bergen! Jeder Römer, der lebt, kommt ins Lazarett, was mit den anderen ist...... naja, mir egal, kümmert euch zuerst um die Kameraden!"


    Ich deutete auf das Schlachfeld "Ach ja, noch was! Gut gekämpft, Männer!" sagte ich mit einem freundachaftlichen Kopfnicken, klopfte den beiden auf die Schulter und begab mich mit ihnen wieder an die Arbeit


    Und so kehren Severus und Victor wieder mit Magnus auf das Feld zurück.
    Erst jetzt nimmt Vic den üblen Geruch, der sich über das Schlachtfeld gelegt hat, und das Stöhnen der Verwundeten wahr.
    Gemeinsam gehen sie durch die am Boden liegenden Körper und sie untersuchen jeden Römer, ob er noch am Leben ist. Sobald sie einen Überlebenden gefunden haben, laden sie ihn auf eine Trage und bringen ihn humpelnd bis ins überfüllte Lazarett.

    Irgendwann war es vorbei. Einfach so. Es waren keine Feinde mehr da. Zumindest keine lebenden.


    Victor wendet sein Pferd und folgt seinen Kammeraden. Überall um ihn herum liegen Leichen, manchmal auch nur Teile von ihnen, und Verwundete. Das euphorische Glücksgefühl, dass ihn kurz nach dem Sieg gepackt hatte, verfliegt langsam und weicht dem Schmerz. Gegen Ende der Schlacht hatte Vic doch noch seinen Schild fallen lassen müssen und nun breitete sich in seinem gesamten Arm ein taubes Gefühl aus. Der Rest seines Körpers scheint einfach nur aus einer einzigen großen Blessur zu bestehen.


    Zwischen den Reitern erblickt Victor seinen Kumpel Severus. Er reitet zu ihm.


    "Hey Sev! Du lebst ja auch noch." Er grinst schief.
    "Bin mir nich sicher."
    "Ach was, Unkraut vergeht nich."
    "Mhm."
    "Wir warn wirklich dabei. Weißt du was das bedeuted? Wir sind jetzt Kriegshelden, Mann! Jetzt kommt der Ruhm, die Mädels... die Streitwägen..."
    Vic schwankt leicht auf seinem Pferd. "Boa, mir tut alles weh. Ich glaub, die nächsten Tage will ich nur noch pennen."
    Sev hebt nur eine Augenbraue und gemeinsam reiten sie mit der Ala zurück zum Lager.

    Verkrampft hält Victor sein Schild in der Linken. Eine Weile zuvor - Minuten, oder vielleicht schon Stunden, Vic hat jegliches Zeitgefühl verloren - hatte er sein Schild nicht rechtzeitig zwischen sich und einen Angreifer bringen können und einen tiefen Schnitt am linken Oberarm davongetragen. Er spürt, wie die Kraft langsam aber sicher einem tauben Gefühl weicht, doch er beißt die Zähne zusammen und lässt das Schild nicht los. Ohne diesen Schutz wäre er noch verwundbarer und seine Überlebenschance würde wohl gegen Null gehen.


    Und dies ist nicht die einzige Wunde, die Vic davongetragen hat. Er hat das Gefühl, jeden der kleinen Schnitte zu spüren, überhaupt scheint sein Körper mehr aus Wunden als irgend etwas anderem zu bestehen. Doch er versucht sie, ebenso wie die vielen Blessuren, zu ignorieren und schlägt um so wütender auf die Gegner ein.


    Noch nie in seinem Leben hat Vic so viele Männer auf einem Haufen gesehen und er hat das Gefühl, dass dieser verdammte Sertorius seine Kämpfer aus dem Hades geholt hat - wo sonst würde man so viele Verrückte finden, die bereit waren gegen ihre eigenen Landsleute zu kämpfen.


    Mechanisch, fast ohne zu Denken schlägt Victor auf die Gegner ein, pariert, blockt notürftig mit dem Schild, drängt sein Pferd in die eine, dann in die andere Richtung, schlägt wieder zu, brüllt seinem Gegenüber einen Fluch ins Gesicht, trennt Teile von Körpern, sieht das Blut spritzen, pariert, schlägt zu... Und der Kampf scheint kein Ende nehmen zu wollen.

    Unbeirrt hält Victor seinen Speer vor sich, so wie sie es geübt hatten. Fasziniert schaut er dabei zu, wie sein Speer auf das Schild eines Gegners trifft und diesen durch den Stoß hart zur Seite wirft. Der Mann hat keine Chance, trotz dessen, dass er durch die Wucht nur umgehauen wird. Denn zu viele Pferdefüße traben um ihn herum und über ihn weg, als dass er dies überleben könnte.
    Die Ala II Numidia pflügt sich durch die Feinde hindurch wie durch ein Weizenfeld.


    'Hauptsache wir werden nicht auseinander gerissen.' denkt sich Vic und wirft einen schnellen Blick zu seinen Kameraden neben sich. Noch reiten sie in fast perfekter Formation, so, als wäre alles nur eine Übung, und der Feind nicht echt.


    Doch die Realität wird Victor sofort wieder gewahr, als er den Blick nach vorne wirft, wo der Feind nur auf sie wartet.



    Sim-Off:

    boa - hier kann man ja nichmal ins Wochenende, ohne gleich die halbe Schlacht zu verpassen! Zum Glück leb ich noch... 8o :D

    Vic reckt stolz den Kopf in die Höhe als er gemeinsam mit den anderen den Schwur leistet. Er fühlt sich schon fast wie ein echter Römer.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

    Severus und Victor sind gerade damit fertig, ihre paar Sachen zusammen zu packen und ihre Ausrüstung anzulegen, als der Sammelbefehl kommt.


    Sie eilen aus ihrem Zelt und reihen sich in die Truppe ein.


    Vic schaut gespannt auf den Decurio, dessen glänzende Ausrüstung die Sonnenstrahlen reflektiert. Nervös schaut Victor an sich herunter. Zufrieden stellt er fest, dass auch seine Ausrüstung ordendlich sauber ist - die Abende auf diesem Marsch sind immer so ereignislos, dass es Sev und er sich schon zur Gewohnheit gemacht hatten, an ihnen einmal komplett die Ausrüstung zu reinigen. :D

    Victor sitzt auf seinem Pferd, die Augen angestrengt zusammengekniffen, und starrt in den Wald. Irgendetwas scheint sich dort zu bewegen. Er reitet ein wenig näher an die Bäume und hält sein Pferd still, um besser sehen zu können.


    Ein paar Sekunden lang bleibt alles still, dann ertönt plötzlich ein Kreischen und ein Vogel schießt zwischen den Bäumen hindurch, ein paar Meter vor Vic aus dem Wald und dann in den Himmel davon. Vic strafft die Zügel des Pferdes, so dass es ruhig stehen bleibt und schaut noch eine Weile konzentriert in den Wald.


    Da sich dort jedoch nichts weiter regt, setzt er seine Runde zum nächsten Spähtrupp fort. Diese andauernde Spannung fängt an, auch seine Nerven aufzureiben.

    "Und wie, Alter! Das bringt mich meinem Streitwagen immer näher." Breit grinsend schiebt sich Vic noch ein Stück über dem Feuer geröstetes Brot in den Mund und kaut darauf rum.
    "Und was meinst du, wie die Weiber erst drauf fliegen."
    "Vorausgesetzt, wir sehen jemals wieder welche."
    "Jo."


    Und damit hat es Victor mal wieder geschaft, die Stimmung nach unten zu ziehen.


    "Der arme Kerl." Er schaut zu dem neuen Probatus. "Wir waren ja schon spät dran, aber dem seine Grundausbildung wird noch schneller."
    "Mhm."
    "Mann, ich geh pennen. Mir brennt bald mein Hinterteil vom vielen Hin- und Herreiten."


    Er steht auf und verschwindet im Zelt.

    Victor reitet routiniert hin und her und hin und her. Fast könnte es ihm langweilig werden, doch er nimmt diese Aufgabe sehr ernst und bleibt hochkonzentriert. Er is jetzt immerhin Miles, und das bedeutet Verantwortung.


    Schwer fällt Vic nur das andauernde Schweigen. Bei seiner letzten Meldung beim Decurio war zufällig auch Sev gerade dort gewesen, doch für mehr als ein kurzes Hoi! war keine Gelegenheit.

    Irgendwann hat er sich dabei ertappt, wie er während des Rittes gerade damit anfangen wollte ein Lied aus seiner Heimat zu summen. Glücklicherweise konnte er es sich gerade noch verkneifen. Seitdem jedoch kaut er auf einem Grashalm herum um seinem Mundwerk die nötige Bewegungsfreiheit zu gönnen.