Beiträge von Cicero

    Cicero ging weiter auf sie zu und stellte sich neben den Stuhl. Sichtlich überrascht schaute er auf sie herab und schmunzelte. Sie war wohl jemand, der genau wusste was er wollte und auch kein großes Geheimnis daraus machte. Cicero stand bereits sehr lange im Dienste von Mercator und hatte sehr selten die Gelegenheit gehabt mit einer Frau zusammen zu sein, geschweige denn eine zu berühren. Er musste also nicht lange darüber nachdenken, als Fannia ihm um eine Massage bat.


    „Hmm…. Bisher noch nicht, aber wir könnten es ja einführen.“


    Er nahm Fannias Handgelenk, zog sie sanft hinter sich nach und lies sich mit ihr auf den Schlafstellen nieder. Nachdem es bisher nicht recht viele Leibsklaven in der Casa gab, hatten sie das ganze Zimmer für sich alleine. Die Küchensklaven teilten sich den Nebenraum.


    „Du musst deinen Rücken frei machen, wenn ich dich massieren soll.“


    Er grinste sie schelmisch an.

    Auch Cicero hatte seine Arbeiten im Haus erledigt und trat in Sklavenunterkunft. Schon beim öffnen der Türe, sah er, wie Fannia mit geschlossenen Augen auf einem Stuhl saß und vor sich hin döste. Er war kurz zuvor durchs Haus gegangen und hatte einen Blick in die offenen Zimmertüren geworfen. Sie hatte wirklich gute Arbeit geleistet und er konnte nachvollziehen wie Müde sie sein musste. Er ging auf sie zu um zu sehen, ob sie wach war.


    „Fannia? Bist du wach?“

    „Ist schon gut! Mein Herr vertraut mir voll und ganz, dass ich hier alles am Laufen halte.“


    Cicero musterte sie noch einmal von oben bis unten. Sie war eigentlich ein recht süßes Mädchen. Hoffentlich machte sie ihre Arbeit gut. Es wäre schade, wenn man sie wieder verkaufen würde.


    „Kümmere dich bitte um die Zimmer. Jetzt wo alle bei Tisch sitzen, könntest du sie schnell etwas sauber machen.“


    Er zwinkerte ihr zu.

    Cicero nickte zufrieden.


    „Gut! Und lass dir auf keinen Fall einfallen, einem der Herren den Kopf zu verdrehen. Wir sind Sklaven! Es gab erst vor kurzem einen derartigen Vorfall in der Familie….. und sie ist nicht gut ausgegangen. Also sei gewarnt. So etwas sieht man nicht mehr all zu gerne in dieser Familie.“

    Cicero merkte, dass er sie wohl eingeschüchtert hatte. Er wollte sie eigentlich nicht so zusammenstauchen.


    „Ich wohl etwas zu energisch, verzeih mir. Aber du musst verstehen, dass du es mit dieser Familie sehr gut erwischt hast. Ich bin schon sehr lange im Dienst meines Herren und ich habe bisher noch nie erlebt, dass er oder ein anderer seiner Familie die Hand gegen einen Sklaven erhoben hat. Wir können uns wirklich glücklich schätzen….. aber wir dürfen es nicht übertreiben….. verstehst du das?“

    Cicero musterte sie von oben bis unten und sagte dann mit strenger Stimme


    „Man sieht den Herrschaften nicht direkt in die Augen. Du hast das Essen zu servieren und sofort wieder zu verschwinden…. Hast du mich verstanden.“

    Cicero bemerkte das die Neue zu lange herum trödelte und auch noch direkt den Herren anschaute. Er warf ihr einen bösen Blick zu und deutet mit der Hand, dass sie zurück in die Küche verschwinden sollte.

    „Jawohl Herr!“


    Cicero schloss wieder die Türe und machte sich auf den Weg in die Sklavenunterkünfte.

    Die Türe öffnete sich einen Spalt und Cicero steckte seinen Kopf herein.


    „Habt ihr alles Herr? Ist alles zu euerer Zufriedenheit?“

    Cicero führte den jungen Herren ins Atrium.


    „Ich habe bereits ein Zimmer für euch hergerichtet. Ich werde euern Vater bescheid geben, dass ihr eingetroffen seid.“

    Cicero klopfte und sprach mit gedämpfter Stimme.


    "Die Popa ist angekommen, Herr. Sie sitzt im Atrium."


    Ein Brummen aus dem Inneren des Zimmers war zu hören, offenbar hatte Lucidus verstanden.

    Cicero nähert sich dem Gast und begrüßt sie freundlich.


    "Guten Morgen. Wie ist Dein Befinden? Möchtest du etwas essen, von unserem Mulsum kosten... ? Scheu Dich nicht deine Wünsche zu äussern."

    Vorsichtig öffnete Cicero die Türe einen Spalt. Er sprach mit ihr, ohne direkt zu Alessa zu schauen, die noch im Bett lag.


    „Verzeiht die Störung Herrin! Magister Mercator möchte euch sprechen. Er wartet in seinem Officium.“

    Es war früher Vormittag als Cicero an der Zimmertüre von Alessa klopfte. Ohne sie zuöffnene begann er zu sprechen.


    "Seit ihr schon wach Herrin? Der Magister möchte euch sprechen!"