Beiträge von Nakhti

    Ein Gerappel und Gerumpel hinter dem Ofen deutete an, dass die lauten Worte des Hausherrn nicht ungehört geblieben waren.
    Gleich darauf erschien Nakhti. Er wirkte ein wenig verschlafen und noch verwirrter als sonst.


    “Ja 'err? 'ier ich bin.“


    Der Sklave verneigte sich tief vor Quarto.

    Doch obwohl die Domus Aeliana und ihre Bewohner in vollkommener Unkenntnis des nahenden Macer geblieben waren wurde ihm rasch geöffnet, kaum das er hatte klopfen lassen.
    Nun sah er sich Nakhti gegenüber, der sich tief vor ihm verbeugte und fragte:
    “Du wünschst, 'err?“

    Nakhti eilte herbei und schenkte dem Senator nach. Er war zwar einfältig, aber was ein in seine Richtung erhobener Becher bedeutete, dass hatte er bei seinem trinkfreudigen Herrn gelernt. :idee:




    Sim-Off:

    WiSim-Angebot, bitte bedien Dich.

    Derweil brachten Nakhti und zwei weitere Sklaven heißen Würzwein – Vinum conditum. Der wurde in besonders dickwandige Becher geschenkt und zuerst dem Gast, dann dem Hausherrn gereicht.

    Zitat

    Original von Leone
    Leone hätte fast laut gelacht, verkniff sich das aber und grinste nur breit, wobei er wieder seine strahlend weißen Zähne offenbarte. "Dominus Aurelius Ursus hat vorhin erst das Haus verlassen. Und soweit ich weiß, wollte er zu Deinem Herrn. Wenn Du Dich beeilst, kannst Du ihn vielleicht noch einholen, er nimmt gerne die belebten Straßen, auch wenn die einen Umweg darstellen."


    “O'!“, rief Nakhti verdutzt aus.
    “Ich dir danke.“
    Dann eilte er schnell davon, wobei er vergaß, sich richtig zu verabschieden.
    Er wählte einen weniger belebten Weg, der durch ein paar enge, aber bekanntermaßen weniger frequentierte Gassen führte, weil er wohl hoffte, dort im Laufschritt rasch vorwärts zu kommen und vor dem Besucher am Haus seines Herrn zu sein.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus
    "Ich bin Marcus Decimus Flavus, Klient des Consuls. Melde mich deinem Herrn."


    Marcus musterte den Skalven. Er war ihm bereits von seinem ersten Besuch in Erinnerung geblieben. Einen wie ihn hatte er davor noch nie gesehen. Wo er wohl herkommen mochte? Er war nur ein Sklave und der junge Decimer hätte sich nie dazu herabgelassen, offensichtlich Interesse an ihn zu bekunden, doch konnte er nicht abstreiten, dass ihm die Neugierde gepackt hatte. Er würde einfach den Consul fragen, woher dieser Sklave mit seinem exotischen Aussehen kam.


    Nakhti verneigte sich erneut.
    “Ja 'err. Bitte mir folgen. Ich dich zu i'm bringe.“

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus wunderte sich schon, daß es so lange dauerte, bis sich die Tür öffnete, doch er litt weder an einem Gallenleiden, noch war er schlecht gelaunt. Es würde schon einen Grund haben und nun war die Tür ja offen. "Salve, Nakhti. Ja, Du gehst ganz recht in der Annahme. Ist er denn da und zu sprechen?"
    (...)


    “O' ja, er da ist. Bestimmt er dich sprechen will, 'err. Bitte mir folgen.“
    Nochmals verneigte Nakhti sich. Dann führte er Aurelius Ursus zum Oecus.

    Nakhti verstand wohl nur die Hälfte von dem, was der Senator da zu ihm sagte. Zumindest sah er ihn an wie ein Welpe, dem man eine fette Wurst genau vor die Nase hielt, aber immer wieder weg zog, sobald er zuschnappen wollte. Wie ein ziemlich dummer Welpe sah er aus, wenn man es ganz genau nahm.
    Trotzdem verneigte er sich noch einmal und sagte dann brav:
    “Se'r wo'l, 'err. Germanicus Avarus, ja 'err, se'r wo'l. Bitte mir folgen, ich dich in das Atrium bringe.“

    Nachdem Nakhti den hochrangigen Besucher in das Atrium geführt hatte, bat er ihn:
    “Bitte kurz warten. Ich meinem 'errn sage, dass du 'ier bist und i'n sprechen willst.“


    Schnell machte er sich aus dem Staub. Vielleicht fürchtete er weitere schnippische Bemerkungen des Senators. Auf recht eigentümliche Art war er wohl doch nicht ganz so dumm wie es schien, aber dass konnte auch täuschen.

    Das mit kräftiger Hand und selbst vollbrachte Klopfen des Senators wurde erhört. Die Tür öffnete sich und Germanicus Avarus sah sich Nakhti gegenüber. Der verneigte sich tief und fragte dann:
    “Du wünschst, 'err?“

    Zitat

    Original von Leone
    Da wußte aber einer, was er wollte, dem kräftigen Klopfen nach zu urteilen. Leone, der ausnahmsweise mal nicht mit irgendwas beschäftigt war, - naja, er war damit beschäftigt, über die Saturnalien nachzudenken, - eilte zur Tür und öffnete sie mit einem strahlenden Lächeln, das seine weißen Zähne besonders zur Geltung brachte. Ach, der schon wieder. Dieser Sklave der Aelier, den man kaum verstehen konnte. Doch Leones gute Laune konnte das nicht trüben, er würde es schon hinbekommen, den Kerl zu verstehen. "Salve. Was kann ich für Dich tun?"


    Nakhti verneigte sich.
    “Ich im Auftrag meines 'errn Aelius Quarto komme, der Consul ist.“, plapperte er unverdrossen drauf los.
    “Ich eine Nachricht überbringe. Für Titus Aurelius Ursus sie ist. Mein 'err i'n bittet, i'n zu besuchen. Er mit i'm wichtige Dinge zu bereden 'at. Ich aber nicht weiß, was. Doch Titus Aurelius Ursus es wissen wird, mein 'err 'at gesagt.“

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus
    Die Wachen brachten Marcus zum Eingang des Domus Aeliana und überließen ihn dort sich selbst. Für alles weitere waren sie vermutlich nicht mehr zuständig und so wartete der junge Decimer auf einen der Haussklaven, der ihm sicher gleich wie bereits beim letzten Mal in Empfang nehmen würde. Er konnte sich noch gut an seinen ersten Besuch hier erinnern. All zu lange war er noch nicht her. Auch dieses Mal war er vom pompösen und ehrerbietenden Eindruck des Palastes begeistert. Nur die Nervosität hatte er abgelegt, die er beim ersten Besuch hier ganz deutlich verspürt hatte.


    Und wirklich: Wieder erschien Nakhti in der sich öffnenden Tür. Er verneigte sich und fragte:
    “Du wünscht, 'err?“
    Scheinbar war Decimus Flavus noch nicht oft genug hier gewesen, um im nur sehr langsam arbeitenden Gedächtnis des Sklaven einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Ursus nickte dem Praetorianer, der ihn hergeführt hatte, dankend zu. Dann trat er an die Porta und klopfte vernehmlich.


    Es dauerte ungewöhnlich lange, bis sich die Tür für Aurelius Ursus öffnete.
    Nakhti war es, der das tat. Zwar erklärte er nicht, weshalb der Quaestor so lange hatte warten müssen, aber immerhin erkannte er ihn offensichtlich wieder.
    Der Sklave verneigte sich tief und sagte:
    “Willkommen in der Domus Aeliana. Du zu meinem 'errn Aelius Quarto möchtest?“




    Sim-Off:

    Bitte entschuldige. Der Weihnachtsrummel hat mich wohl mit Blindheit geschlagen.

    Nakhti, der getreue aber leider etwas einfältige Leibsklave des Consuls Aelius Quarto, kam zur Niederlassung des Cursus Publicus. Er führte drei Briefe mit sich:


    An
    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior


    Salve Marcus Vinicius Lucianus!


    Habe Dank für Dein Schreiben. Du hast darin Deinen Klienten Titus Aurelius Ursus erwähnt und bittest mich, dass ich mich für ihn einsetze und seine Ernennung zum Senator befürworte. Das will ich nur zu gerne tun. Wie Du bestimmt weißt, amtiert er nun bereits zum zweiten mal als Quaestor Consulum und ich habe seine Wiederwahl sehr unterstützt. Denn ich schätze Deinen Klienten sehr und bin davon überzeugt, dass ihm noch eine große Zukunft bevorsteht. Wenn sich eine gute Gelegenheit bietet, werde ich also meinen Einfluss gelten machen.
    Bitte grüß' meine Base Paulina von mir. Ich hoffe, euch geht es wohl und der schlimme germanische Winter, von dem man immer wieder hört, setzt euch weniger zu als man befürchten muss.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM IX KAL IAN DCCCLIX A.U.C.
    (24.12.2008/105 n.Chr.)


    An
    Caius Aelius Archias
    Insula Angularis
    Alexandria, pars Neapolis (Broucheion), Aegyptus


    Salve Caius Aelius Archias, mein lieber Vetter zweiten Grades!


    In Deinem letzten Brief hast Du geschrieben, wie gerne Du zur Beerdigung Deines Vetters Pulcher gekommen wärst. Leider hatte die Verbrennung schon stattgefunden, als Dein Brief hier eintraf. Es ist eben unmöglich, von jenseits des Meeres rechtzeitig bei einer Bestattung zu erscheinen.
    Ob Vespa Dir Gram ist, nein, dass weiß ich nicht. Aber ihre Hochzeit war denkwürdig und sehr schön. Du kennst vielleicht ihren Ehemann, Prudentius Balbus? Er war bei den Cohortes Praetoriae und dient nun als gestrenger Procurator a libellis am Kaiserhof.
    Eine Karriere dort würde Dir ebenfalls gefallen? Ich werde sehen, ob ich da etwas für dich tun kann. Aber wie du schon selbst sehr richtig erkannt hast, müsste der Imperator Caesar Augustus Dich zuerst einmal zum Eques erheben, bevor solche Gedanken wirklich Sinn ergeben. Ich werde es ihm vorschlagen, aber Du wirst das nötige Vermögen benötigen, dass diese Erhebung erfordert. Hast Du das?
    Die Pflicht lastet schwer auf des Kaisers Schultern, aber er schultert sie. Die Acta schreibt wenig über ihn? Sie schreibt in letzter Zeit überhaupt wenig, wie ich finde.
    Du scheinst Dich ja sehr gut mit Germanicus Corvus, dem Statthalter von Aegyptus, zu verstehen. Es ist immer von Vorteil, wenn man sich die mächtigen Männer einer Provinz zu Freunden macht. Ich sehe schon, Du hast das nötige Geschick für eine politische Karriere.
    Sehr erfreut lese ich von Deinem Werben um das Decima-Mädchen. Sie hält die familiären Traditionen hoch? Das ist gut! Eine treue und keusche Frau ist viel wert. Wenn ich da etwas tun kann, vielleicht mit einem guten Wort, dann lass es mich bitte wissen. Senator Decimus Meridius werde ich jedoch nicht so bald aufsuchen können, denn er ist kürzlich tatsächlich aufgebrochen, nach Syria, oder Iudaea, wie ich glaube, gehört zu haben.
    Ich wünsche Dir das Beste und der Götter Segen.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM IX KAL IAN DCCCLIX A.U.C.
    (24.12.2008/105 n.Chr.)


    An
    Sosimos von Korinth
    Museion
    Alexandria, Aegyptus


    Salve Sosimos!


    Auch wenn ich das Museion niemals mit eigenen Augen sehen durfte, und das versammelte Wissen und die Weisheit dieses ruhmreichen und entzückenden Ortes nur vom Hörensagen kenne, darf ich Dir meine Verbundenheit mit dem Tempel der Musen versichern.
    Ich glaube Dein Ansinnen zu verstehen und werde es dem Senat von Rom bei nächster Gelegenheit vortragen. Wenn der Senat einen Beschluss darüber gefasst hat, werde ich Dich davon in Kenntnis setzen.
    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VI KAL IAN DCCCLIX A.U.C.
    (27.12.2008/105 n.Chr.)


    Die überreichte er dem zuständigen Beamten und legte auch gleich das Geld dazu, dass für die Beförderung der Post verlangt wurde.




    Sim-Off:

    per WiSim bezahlt

    Nakhti war schon einmal hier gewesen. Deshalb hatte er den Weg vom Palatin bis zur Villa Aurelia auch vergleichsweise schnell gefunden.
    Als er nun die Eingangstür vor sich sah, zögerte er nicht, sondern ging darauf zu und klopfte kräftig an.

    Nakhti verneigte sich erneut und dann ging er.
    Es war ein kalter und ungemütlicher Novembertag. Da zog es ihn rasch zurück an den großen Ofen, der sich in der culina des Hauses seines Herrn befand und hinter dem er sein bescheidenes, aber stets warmes Lager eingerichtet hatte.