Beiträge von Nakhti

    Der Sklave Nakhti betrat die stadtrömische Niederlassung des Cursus Publicus. Er hatte einen Brief seines Herrn bei sich und ein wenig bereits abgezähltes Geld, mit dem er dessen Beförderung bezahlen sollte.


    Er verneigte sich und sagte: “Ich einen Brief 'abe. Ich i'n abgeben soll. 'ier er ist und 'ier das Geld dazu.“
    Beides legte er auf den Tresen.


    An
    Caius Aelius Archias
    Insula Angularis
    Alexandria, pars Neapolis (Broucheion), Aegyptus


    Salve Caius Aelius Archias, mein lieber Vetter zweiten Grades!


    Zuvorderst muss ich Dich vielmals um Entschuldigung bitten, weil ich Deine herzlichen Briefe so lange unbeantwortet gelassen habe. Dafür gibt es keine Ausrede und darum bin ich auf Deine selbstlose Nachsicht angewiesen.
    In Deinen Briefen hast Du von einer Dame namens Decima berichtet und mich gefragt, wie ich zu einer Verbindung zwischen unseren gentes stehe. Die Antwort ist, dass ich sehr angetan wäre, denn die Decimer sind ein wohlanständiges Geschlecht mit nach wie vor großem Einfluss. Deshalb war ich auch sehr erfreut, als erst vor kurzem ein Sohn dieses Hauses zu mir kam und darum bat, mein Client werden zu dürfen. Natürlich habe ich angenommen. Sein Name ist Marcus Decimus Flavus und er ist der Sohn des Feldherrn Decimus Livianus.
    Wie Du vielleicht gehört hast, amtiere ich zurzeit als Consul. Aber die Wahlen stehen hier in Rom vor der Tür. Dennoch könnte ich auch im nächsten Jahr wieder Consul sein, denn mit dem Segen des Imperators Caesar Augustus kandidiere ich erneut.
    Ich hoffe, Dir geht es in Alexandria nach wie vor gut. Hast Du den Praefectus Alexandriae et Aegypti Germanicus Corvus inzwischen schon kennen gelernt? Auch er ist mein Klient. Wenn Du ihn einmal siehst, dann übermittle ihm doch bitte meinen Gruß.
    Nun habe ich bereits viel geschrieben und doch kein einziges Wort über den Grund verloren, weshalb ich Dir ausgerechnet heute schreibe. Mein Herz wird mir schwer, wenn ich wieder daran denke. Daran mag es liegen.
    Es ist Dein Vetter Publius Aelius Pulcher – er ist gestorben, noch bevor er das vierzigste Lebensjahr erreicht hatte. Die Götter prüfen uns, doch beten wir darum, dass sie seiner Seele gnädig sind.
    Sein Bruder Aelius Callidus, dem er so ähnlich sah und von dem er doch so verschieden war, ist auf Reisen. Von dem Narren im Fass abgesehen, gibt es nun außer mir keinen männlichen Aelier mehr in Rom. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Du heimkehrst.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM X KAL DEC DCCCLVIII A.U.C.
    (22.11.2008/105 n.Chr.)




    Sim-Off:

    Gebühr von Lucius Aelius Quarto bezahlt.

    “Bestimmt. Mein 'err seine Aufgaben se'r ernst nimmt.“, antwortete Nakhti mit inbrünstiger Überzeugung und merkte dabei nicht, dass ihm als Sklaven eine solche Bemerkung, zumal vor einem Fremden, ganz und gar nicht zustand.


    Er verneigte sich erneut.


    “Bitte mir folgen, 'err. Ich dich in das Atrium bringe.“

    Nakhti, der treue, allgegenwärtige, aber leider etwas einfältige Sklave, öffnete die Eingangspforte.
    Er verneigte sich tief und frage: “Womit ich dir kann 'elfen, 'err?“

    Nachdem er ihm bereits diesen Brief gebracht hatte...


    An Consul Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana, Roma. Provincia Italia


    Salve Lucius Aelius Quarto,


    nach erfolgter und glücklicher Heimkehr aus den archaischen Provinzen sende ich Dir meinen herzlichsten Gruß und möchte Dich bitten, mir zu einem Dir genehmen Zeitpunkt einen Moment Deiner Zeit zu schenken da ich mich wieder in den Dienst des Roms stellen und mich folglich als Vigintivir anbieten möchte. Näheres würde ich gerne bei einem persönlichen Termin erörtern. Die beigefügte Sklavin ist angewiesen auf Antwort zu warten.


    Vale,
    Spurius Sergius Sulla
    Casa Sergia, Via Nomentana


    ...und sein Herr ihn daraufhin sofort mit diesem Brief zurückgeschickt hatte...


    An
    Spurius Sergius Sulla
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Spurius Sergius Sulla!


    Der Beginn der hora octa am heutigen Tage wäre mir genehm.
    Sollten dem jedoch Deine zweifellos zahlreichen anderen Verpflichtungen im Wege stehen, nehme ich Deine Kandidatur aber auch gerne schriftlich entgegen und werde Dich, so es Dein Wunsch ist, auf die Liste der Kandidaten setzen.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM IV ID NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (10.11.2008/105 n.Chr.)


    ...dauerte es wiederum nicht lange, bis Nakhti die darauf folgende Antwort in Händen hielt.
    Er brachte sie seinem Herrn Aelius Quarto:


    An Consul Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana, Roma. Provincia Italia


    Salve Lucius Aelius Quarto,


    für euer hochherziges Angebot meinen Namen auf die Kandidatenliste zur nächsten Wahl der Vigintivir zu setzen danke ich euch von ganze Herzen und habe hiermit die Freude meine Kandidatur zu selbigem Amte zu erklären.


    Vale,
    Spurius Sergius Sulla
    Casa Sergia, Via Nomentana


    Ein Sklave – er war eindeutig aegyptischer Herkunft, daran war kaum zu zweifeln – nahm den Brief entgegen und verschwand im Haus. Nicht ohne zuvor versichert zu haben, dass er bald zurückkommen wolle. Das tat er auch und er brachte den Antwortbrief mit. Den händigte er der wartenden Sklavin aus. Sie würde schon dafür sorgen, dass ihr Herr den Brief erhielt.


    An
    Spurius Sergius Sulla
    Casa Sergia
    Roma


    Salve Spurius Sergius Sulla!


    Der Beginn der hora octa am heutigen Tage wäre mir genehm.
    Sollten dem jedoch Deine zweifellos zahlreichen anderen Verpflichtungen im Wege stehen, nehme ich Deine Kandidatur aber auch gerne schriftlich entgegen und werde Dich, so es Dein Wunsch ist, auf die Liste der Kandidaten setzen.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM IV ID NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (10.11.2008/105 n.Chr.)

    Es klopfte an der Tür zu Vespas Gemach. Herein kam Nakhti, der aegyptische Sklave. In der Hand hielt er einen versiegelten Brief. Er verbeugte sich tief und sagte:
    “'errin, dass für dich abgegeben wurde.“


    Nach einer nochmaligen Verbeugung überreichte er ihr das Schreiben:


    An Aelia Vespa
    Domus Aeliana, Palatinum
    Rom


    Salve Vespa, meine liebste Freundin!


    Wie sehr ich mich für Dich freue. Was für eine herrliche Nachricht es ist, dass Du heiratest. Wie sehr ich Dich um diesen wundervollen Tag beneide. Ich würde viel dafür geben meine Hochzeit noch einmal erleben zu dürfen, und noch mehr, bei Deiner dabei sein zu können.
    Leider geht das nicht. Meine Verpflichtungen halten mich hier in Germania Superior fest. Leider. Es tut mir so leid.
    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen das Allerbeste und liebe Grüße auch an Deinen Ehemann.


    Deine Aelia Paulina


    MOGONTIACUM - ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLVIII A.U.C.
    (26.9.2008/105 n.Chr.)

    Als Nakhti zusammen mit einem Gast im Tablinum eintraf, fanden sie, dass dort der Hausherr Lucius Aelius Quarto war und den Eindruck erweckte, als hätte er niemanden sonst erwartet.


    “'err, der 'err Aurelius... äää' Aurelius Ursus für dich, 'err.“

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus
    Marcus kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als ihm die Prätorianerwache durch den Palast in Richtung Domus Aeliana führte. Wenn bereits diese Vorhöfe so prächtig waren, wie musste dann erst der Teil des Palastes aussehen, in dem der Kaiser residierte? Es war wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis für den jungen Decimer, der bisher nicht all zu weit aus seiner Heimatstadt in Britannia herausgekommen war. Der dortige Verwaltungssitz war ein armes Bauernhaus im Vergleich zu diesem Prunkbau.


    Vor dem Eingang zum Domus Aeliana ließ ihm die Wache wieder alleine und ging zurück zum Palasteingang. Marcus orientierte sich kurz um später den Weg nach Draußen zu finden und ging dann auf den Ianitor zu. Ohne diesen groß zu begrüßen brachte er sofort sein Anliegen vor. Ein "Bitte" war dabei selbstverständlich nicht zu erwarten.


    "Melde dem Consul das Marcus Decimus Flavus, der Sohn des Decimus Livianus ihm zu sprechen wünscht."


    Nakhti verneigte sich.
    “Ja, 'err. Bitte mir folgen.“
    Dann führte er ihn zum Atrium des Hauses.

    Nakhti, der treue Sklave des Hausherrn, geleitete einen Gast in das Atrium. Dort trafen sie auch tatsächlich den besagten Hausherrn Lucius Aelius Quarto an.
    Nakhti verneigte sich vor ihm und sagte:
    “'err, ein Mann dich zu sprechen wünscht. Sein Name Marcus Decimus Flavus ist, er sagt.“

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Beladen mit einigen Unterlagen trat Ursus nun vor die Porta des Domus Aeliana. Und klopfte an, in der Hoffnung, der Consul wäre anwesend. Er war zwar nicht ganz zufrieden mit dem Stand seiner Ermittlungen, doch er sah ein, daß er auf die Schnelle nicht mehr erreichen konnte. Vielleicht hatte der Consul noch ein paar Ideen, wie sie an die notwendigen Informationen herankommen konnten.


    Die Porta wurde geöffnet und gab den Blick auf die bekannte Gestalt Nakhtis frei. Der erkannte Aurelius Ursus, verneigte sich und begrüßte ihn:
    “Willkommen in der Domus Aeliana, 'err. Du zu meinem 'errn Aelius Quarto möchtest, 'err?“

    “'err! Appius Tiberius Iuvenalis dich zu sprechen wünscht. Er der Procurator a... a...“
    Nakhti kratzte sich nachdenklich am Kopf, wobei 'nachdenklich' vielleicht ein bisschen zu viel gesagt ist.