Beiträge von Nakhti

    “Bitte Moment warten, -err.“
    Nakhti verneigte sich und verschwand eilig im Inneren des Hauses.


    Kurz darauf kam er zurück. “Bitte mir folgen, -err.“
    Der Sklave führte den Gast in das Tablinum der Domus Aeliana.

    Der Sklave trat ein, verneigte sich und überreichte dem Duumvir den Brief.
    “Von mein –errn Quarto.“, murmelte er.


    An den
    Duumvir der Stadt Mogontiacum
    Manius Matinius Fuscus



    Salve Manius Matinius Fuscus!


    Mit Freude und Dankbarkeit lese ich von Deiner Bereitschaft bei den Ludi Apollinares teilzunehmen.


    Dies ist das vorläufige Programm:
    PRIDIE NON IUL DCCCLV A.U.C. (6.7.855/102 n.Chr.):
    Opferzeremonien zu Ehren von Apoll und Latona.
    Es wird gebeten ohne Kopfbedeckung zu erscheinen, da nach griechischem Ritus geopfert wird.
    NON IUL DCCCLV A.U.C. (7.7.855/102 n.Chr.):
    Erster Tag der Apollospiele im Marcellustheater. Die Parasiti Apollinis werden euch mit Dramen erfreuen und zu Tränen rühren.
    ANTE DIEM VIII ID IUL DCCCLV A.U.C. (8.7.855/102 n.Chr.):
    Zweiter Tag der Schauspiele im Marcellustheater zu Ehren des Apoll, dem Gott der Musen.
    ANTE DIEM VII ID IUL DCCCLV A.U.C. (9.7.855/102 n.Chr.):
    Dritter Tag der Theateraufführungen im Marcellustheater.
    ANTE DIEM VI ID IUL DCCCLV A.U.C. (10.7.855/102 n.Chr.):
    Festmahl für alle Bürger Roms auf dem Marsfeld. Es erwarten Euch Speis und Trank, Gaukler und Zerstreuung.
    ANTE DIEM V ID IUL DCCCLV A.U.C. (11.7.855/102 n.Chr.):
    Erster Tag der Wagenrennen im Circus Maximus mit den Vorläufen.
    ANTE DIEM IV ID IUL DCCCLV A.U.C. (12.7.855/102 n.Chr.):
    Zweiter Tag der Wagenrennen im Circus Maximus mit den Finalläufen.
    ANTE DIEM III ID IUL DCCCLV A.U.C. (13.7.855/102 n.Chr.):
    Schlusstag mit den abschließenden Opferungen.


    Das bei den Ludi zu Ehren des Apoll bestimmte Stücke bevorzugt werden, ist mir nicht bekannt. Wobei sich von selbst versteht, dass Obszönes oder zu Leichtlebiges ebenso unpassend wäre, wie eine kapriziöse Satire. Davon abgesehen hättest Du weitgehend freie Hand.
    Das Beste wäre, wenn Du und Deine Schauspieltruppe bereits rechtzeitig vor den Feiertagen nach Rom reisen könnten. Wir hätten dann ausreichend Gelegenheit die Einzelheiten, ebenso wie die Bezahlung zu regeln und ihr hättet genügend Zeit für die notwendigen Proben.



    gez. Lucius Aelius Quarto

    -------------- Aedilis Plebeii --------------




    ROMA - ANTE DIEM IV KAL IUL DCCCLV A.U.C. (28.6.855/102 n.Chr.)

    “Ja –err!“
    Der Sklave holte das Antwortschreiben hervor und übergab es mit einer Verbeugung.


    LUCIUS AELIUS QUARTO , Aedilis Plebeis


    Salve Quarto,


    mit erstaunen las ich Deinen Brief. Mir war bisher nicht bewusst, dass die Truppe eines kleinen Theaters in Germanien sogar in Rom bekannt wäre. Es ehrt uns allerdings sehr, auch, dass Du an uns gedacht hast.
    Deinem Wunsch kann sicherlich entsprochen werden, doch müssten die Schauspieler recht bald wissen, an welche Dramen da gedacht ist, damit sie diese noch einstudieren können. Die Zeit ist nun doch recht knapp, weshalb ich und besonders sie für eine schnelle Antwort dankbar wären. Auch über den genauen Ablauf- bzw Zeitplan würden sie gerne informiert werden um zu wissen, wann sie kommen können/müssen, ob sie sich das Theater vorher anschauen können und dort eine Generalprobe halten können und und und.
    Für eine schnelle Antwort danke ich Dir.


    Vale bene
    Manius Matinius Fuscus
    Duumvir Mogontiacum

    Nakhti nahm den Brief in Empfang. “Ja –err!“
    Er verneigte sich tief und verließ das Officium, froh, dem unwirtlichen, dunklen Land nun bald den Rücken kehren zu können.

    Nakhti trat ein und verneigte sich. “Ein Brief von mein –herrn!“
    Er übergab dem Duumvir das Schreiben.


    An den
    Duumvir der Stadt Mogontiacum
    Manius Matinius Fuscus



    Salve Manius Matinius Fuscus!


    PRIDIE NON IUL DCCCLV A.U.C. (6.7.855/102 n.Chr.) bis ANTE DIEM III ID IUL DCCCLV A.U.C. (13.7.855/102 n.Chr.) finden in Rom die Ludi Apollinares statt, welche von mir als Aedilis Plebeii organisiert werden.
    Traditionell gehören dazu Theatervorstellungen zu Ehren des Apoll im Marcellustheater. Da Du und Deine Schauspieltruppe zu den berühmtesten des ganzen Imperiums gehören, möchte deshalb anfragen; Währt ihr bereit an drei Tagen, nämlich NON IUL DCCCLV A.U.C. (7.7.855/102 n.Chr.) bis ANTE DIEM VII ID IUL DCCCLV A.U.C. (9.7.855/102 n.Chr.), als so genannte Parasiti Apollinis Dramen vorzutragen?
    Über eine angemessene Entlohnung würden wir uns sicher einig werden.
    Bitte gib meinem Sklaven, der dieses Schreiben überbringt, Deine Antwort mit zurück.



    gez. Lucius Aelius Quarto

    -------------- Aedilis Plebeii --------------




    ROMA - ANTE DIEM IX KAL IUL DCCCLV A.U.C. (23.6.855/102 n.Chr.)

    Bei dem Gedanken, ins kalte, unwirtliche Germanien reisen zu müssen, wurde Nakhtis olivbraune Gesichtsfarbe leicht gräulich. Dennoch nahm er dienstbeflissen die Rolle entgegen und verbeugte sich wie üblich tief. “Ja –err!“

    Nakhti betrachtete den Freudenausbruch des Kaufmannes mit großen Augen und leicht geöffnetem Mund, was ihn einmal mehr nicht sehr intelligent aussehen ließ. Dann verbeugte er sich und ging.

    “Der junge –err ist Vetter von mein –errn Aelius Quarto. Sein Name ist Aelius –adrianus. Ich soll ausrichten, du –err, sollst Nachricht von ihm an Legatin von –ispania überbringen. Nachricht lautet: Pharao Iulianus wünscht Bestrafung von Regionarius. Sie selbst soll es bei den Ludi tun und er will zuse–en. Für deine Dienste wird er dir –elfen.“