Beiträge von Nakhti

    Ganz aufgeregt erreicht Nakhti, der Sklave, dass leere atrium.
    Er führte zwei Männer herein, nämlich Caius Aelius Archias, einen Verwandten seines Herrn, und Kandander, Archias' Leibsklaven.
    Aelius Archias wirkte kränklich und blass. Eine kräftigende Hühnerbrühe sollte seine rumorenden Gedärme beruhigen.


    “Bitte, schon Platz ne'men, 'err.“, sagte Nakhti zu dem gräulich-blässlichen Archias.
    “Mein 'err Aelius Quarto gleich kommen wird.“, versicherte er und fügte noch hinzu: “Brü'e auch.“, bevor er davon eilte.


    Nakhti nickte und eilte zur Sänfte seines Herrn, um ihm heraus zu helfen.


    Nakhti verneigte sich.
    “Mein 'err eingeladen ist.“, antwortete er in dem für ihn typischen holprigen Latein.
    “Mein 'err Lucius Aelius Quarto 'eißt.“

    Nakhti hatte nicht nur das Klopfen gehört, sondern auch seinen Namen vernommen, gedämpft durch die noch geschlossene Tür.
    Nun aber stand sie auf. Er hatte sie geöffnet.
    Und was sah er? Zwei Männer. Der eine lehnte an der Wand. Er hatte den Boden zu seinen Füßen besudelt.
    Der andere hatte sich seiner angenommen.


    Das alles sah Nakhti und er verstand doch nichts, so wie man es von ihm seit jeher gewohnt war.


    “Ich... ä'... 'err?“, stammelte er unsicher.

    Acht kräftige Nubier trugen eine Sänfte. Die war genau so schwarz wie sie.
    Vor der Sänfte lief ein ebenfalls afrikanischer aussehender, aber hellhäutiger und außerdem kahlköpfiger Sklave.
    Der Sklave und die ihm folgenden Nubier mit der Sänfte nahmen den Weg durch die Straße, an der die Casa Iulia lag, und als sie vor deren Eingangstor angelangt waren, da hielten sie an.
    Der Sklave trat an die Tür und betätigte den Türklopfer, der wie ein Vogel aussah.


    *klopf* *klopf* *klopf*

    An
    Manius Tiberius Durus
    Villa Tiberia
    Roma


    Salve Manius Tiberius Durus!


    Wir, meine Ehefrau Aelia Adria und ich, danken Dir und Deiner dir Versprochenen sehr für die freundliche Einladung. Leider wird Adria nicht kommen können, da sie sich nach wie vor in Campania aufhält.
    Ich jedoch komme gerne und freue mich bereits.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLIX A.U.C.
    (7.11.2009/106 n.Chr.)

    An
    Lucius Iulius Centho
    Casa Iulia
    Roma


    Salve Lucius Iulius Centho!


    Ich bedaure es sehr, dass Deine Kandidatur am Ende nicht von Erfolg gekrönt war. Doch war es Dein erster Versuch und Dein Ergebnis war respektabel. Ich hoffe deshalb sehr, dass Du dich nicht entmutigen lässt und es beizeiten erneut versuchen wirst.
    Deine Einladung nehme ich sehr gerne an.
    Die Wahl des Termins überlasse ich Dir. Bitte nenne mir einen Tag, der Dir genehm ist, und ich werde Dich mit Freuden in Deinem Haus besuchen um Dein Gast zu sein.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLIX A.U.C.
    (7.11.2009/106 n.Chr.)

    ...sollte auch der Brief gehen, den ein Sklave im Auftrag seines Herrn Aelius Quarto zur Postannahme des Cursus Publicus brachte.
    Den Brief gab er ab und auch die abgezählten 10 Sesterzen, die für seine Beförderung fällig wurden.


    An
    Caius Aelius Archias
    Insula Angularis
    Alexandria, Aegyptus


    Salve Caius Aelius!


    Vielen Dank für Deinen Brief, der so eine weite Reise hinter sich gebracht hat.
    Du hast mir geschrieben, in Alexandria machen kuriose Gerüchte die Runde?
    In Rom ist es zu meinem Leidwesen nicht viel anders. Aber ich kann Dich insofern beruhigen, als dass der Imperator Caesar Augustus noch lebt, für diesen Winter keinen Krieg plant, was auch absurd wäre, er seiner Frau Livilla treu ist, und dass er nicht die Absicht hat, eine andere zu heiraten, schon gar nicht eine aus niederem Stand.
    Trotzdem: Die Zeiten werden unruhiger, fürchte ich.
    Deshalb bin ich froh, dass Du deine Rückkehr nach Rom ankündigst. Ja, komm her und halte Dich nicht mehr lange auf. Einen Posten am Kaiserhof, in der Kaiserlichen Kanzlei, werde ich Dir wohl verschaffen können und wäre auch sehr froh, Dich dort zu wissen, einen Mann von meinem und des Kaisers Blute.
    Komm her und bringe Deine Seiana mit. Ich freue mich schon darauf sie endlich kennen zu lernen.


    Möge der Segen der Götter Dich auf Deiner Reise begleiten.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VIII ID NOV DCCCLIX A.U.C.
    (6.11.2009/106 n.Chr.)

    Ein Bote gab einen Brief ab. Er kam aus Rom. Der Brief war für Marcus Iulius Proximus bestimmt und sein Patron war der Verfasser.


    An den
    Duumvir
    Marcus Iulius Proximus
    Casa Iulier ad Misenum
    Misenum


    Salve Marcus Iulius Proximus!


    Ich danke Dir für Deinen Brief, über den ich mich sehr gefreut habe, und ich danke Dir ebenso für Deine freundliche Nachfrage. Es geht mir gut, soweit man das in meinem Alter erwarten darf.
    Und Dir? Ich hoffe, in Misenum steht alles zum Besten?
    Momentan halten mich noch wichtige und unaufschiebbare Angelegenheiten in Rom fest.
    Aber tatsächlich habe ich die Absicht nach Misenum zu reisen, sobald mir das möglich ist. Ich möchte den Imperator Caesar Augustus aufsuchen.
    Und auch auf Deine liebenswürdige Einladung würde ich dann gerne zurückkommen.


    Möge der Segen der Götter Dich auf all Deinen Wegen begleiten.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VIII ID NOV DCCCLIX A.U.C.
    (6.11.2009/106 n.Chr.)

    Und das tat er dann mit einer erneuten Verbeugung auch.


    In dem Futteral würde Seleucus diesen Brief finden, gerichtet an den Präfekten der Vigiles:


    An den
    Praefectus Vigilum
    Numerius Scaevius Camerinus [NSC]
    Castra Vigilum
    Roma


    Salve Numerius Scaevius Camerinus!


    Dieses Schreiben überbringt Dir Lucius Eprius Seleucus, mein Klient.
    Er wird Dir sagen, dass er zurzeit als praepositus stationariorum tätig ist und zuvor bei der ala II Numidia gedient hat.
    Auch wird er Dir von seinem Wunsch erzählen, sein jetziges Amt aufzugeben um in den Dienst bei den Vigiles einzutreten.
    Lucius Eprius Seleucus hat Rom bereits treue Dienste geleistet und ich hege keinen Zweifel daran, dass er dies auch unter Deinem Kommando tun würde.
    Ich wäre Dir zu sehr verbunden, wenn Du sein Ansinnen wohlwollend prüfst und mein Dank wäre Dir gewiss, wenn Du ihn in angemessener Stellung bei den Vigiles aufnehmen könntest.


    Möge der Segen der Götter Dich auf all Deinen Wegen begleiten.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM IV NON NOV DCCCLIX A.U.C.
    (2.11.2009/106 n.Chr.)

    Nakhti verbeugte sich tief.


    “'err, mein 'err mich schickt! Lucius Aelius Quarto mein 'err ist. Er mir das 'ier gegeben 'at, damit ich es Lucius Eprius Seleucus gebe, 'err.“


    Er hielt das Futteral hoch.

    Ein Sklave kam an die Eingangstür der casa Epria.
    In der einen Hand hielt er ein ledernes Futteral, wie man es benutzte, um wichtige Briefe vor Regen und Schmutz zu schützen.
    Mit der freien Hand klopfte er an.

    Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    Lepidus verzog kurz die Miene kam aber gleich zum Kern seines Erscheinens. "Salve, Claudius Lepidus wünscht ein Gespräch mit Aelius Quarto. Es geht um die Factio Veneta."


    Der Sklave verneigte sich abermals.


    “Bitte mir folgen.“, sagte er wie üblich, um Claudius Lepidus anschließend ins Atrium der Domus Aeliana zu führen.

    Der Sklave Nakhti brachte einen Besucher ins Atrium.
    “'err!“, sprach er seinen Herrn an, den er dort wie erhofft antraf.
    “'err, ein Mann 'ier ist. Sein Name Claudius ist, Claudius Lepidus. Er wegen der Factio Veneta gekommen ist, er sagt.“

    Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Der Ianitor öffnete und ich trat an die Porta und der Sklave trug sein Sprüchlein vor. "Salve, der Procurator a Libellis, Annaeus Varus bittet um eine Unterredung mit Aelius Quarto."


    “'err, ja, 'err!“, antwortete der Sklave, verneigte sich erneut und fügte dann hinzu: “Bitte mir folgen. Ich dich zu ihm bringe.“


    Dann ging er voraus, und führte den Besucher ins Haus.

    Zitat

    Original von Quintus Claudius Lepidus
    An der Porta des Domus Aeliana angekommen machte Lepidus durch ein Klopfen auf seine Anwesenheit aufmerksam.


    Und auch für Claudius Lepidus öffnete sich die Tür und er sah sich mit demselben Sklaven konfrontiert.


    Der schaute ihn an, verbeugte sich und fragte: “Ich dir kann 'elfen, 'err?“

    Zitat

    Original von Decimus Annaeus Varus
    Nachdem mir Balbus geraten hatte, Aelius Quarto einen Besuch abzustatten, tat ich dies auch umgehend und fand mich mit einem Sklaven an der Porta ein und ließ den Sklaven anklopfen.


    Klopf, klopf


    Die Tür wurde geöffnet und im Türrahmen erschien ein groß gewachsener, kahlköpfiger und etwas ungelenk wirkender Sklave, der sich verneigte.


    “'err“, sagte er: “womit ich dir kann 'elfen?“

    Der Sklave Nakhti betrat das Tablinum, wo er, wie erhofft, seinen Herrn vorfand.


    “'err!“, sagte er und verbeugte sich tief.
    “'err, da ein Mann ist der dich sprechen will. Ein privates Anliegen er 'at. Sein Name Lucius Eprius Seleucus ist.“