Beiträge von Marcus Didianus Gabriel

    »Ich war jung und brauchte das Geld!« kam es spontan hervor und dann lachte er fröhlich auf, denn dies war im allgemeinen der nicht ganz ernst gemeinte Spruch von Menschen, welche sich in jungen Jahren für die Aktmalerei auszogen. ;)
    Doch dann wurde Gabriel ernster. Ihm war auf gefallen, dass Medeia geschickt von einem Thema abgelenkt hatte. Ein Thema, was sie beschäftigte und ihn nun auch immer mehr. Er versuchte mehr dahinter zu schauen, was sie vielleicht meinen konnte. Und er versuchte zu verstehen, was sie damit meinte, dass, wenn er von ihr und ihm jemanden erzählte, sie damit entehren konnte. Ja, er sah es ein und verstand, auch wenn es ihn ein wenig schmerzte, hatte er doch wieder das Gefühl, kein ehrbarer Mann in den Augen der Gesellschaft zu sein und ihr damit schaden konnte ...
    Und es ärgerte ihn, dass er sie wohl irgendwie zuerst falsch verstanden und einen Fehler gemacht hatte.
    Denn auch wenn Medeia es geschickt beherrschte, nichts von ihrem wahren Ich preiszugeben, hatte Gabriel das Gefühl, dass sie irgendwie nicht ganz aufrichtig war. Er hatte sie beobachtet, wie sie von der Kliene aufgestanden war, sich streckte und dann wegdrehte, um nach der erloschenen Öllampe zu greifen. Und irgendwie wirkte sie, obwohl es vielleicht auch nur Gabriels Einbildung war, besorgt und nachdenklich.
    Denn schon immer hatte Gabriel die Menschen studiert, in dem er genau beobachtete und nicht nur auf den Tonfall ihrer Worte achtete, sondern auch auf ihre Bewegungen und das Mienenspiel. Zwar konnte er eben ihr Gesicht nicht sehen, aber vielleicht sprach auch nur ihre ganze Körperhaltung. Oder es war einfach ein Gefühl.


    Doch bevor er erneut darauf einging, wollte er ihr ihre Frage beantworten, welche sie als letztes gestellt hatte:
    »Du hast mich nicht beleidigt, was meinen ehemaligen "Beruf" angeht. Es hört sich ja auch seltsam an, wenn man von sich so hochtrabend spricht ...« Er grinste breit.


    Dann lehnte er sich zurück und sein Blick ruhte weiter gelassen auf dem von Medeia. Er seufzte kurz und holte dann mit folgenden Worten aus: »Mein Großvater, sowie auch mein Vater verstanden sich vorzüglich in diesem Geschäft. Beide hatten klein angefangen und beherrschten hervorragend den Taschendiebstahl. Und sie lehrten mir dieses Handwerk auch. Mit einer Strohpuppe, an der kleine Beutel hingen, sowie kleine blecherne Schellen lernte ich mich so geschickt zu bewegen, dass ich die Beutel an mich nehmen konnte, ohne das eine Schelle sich bewegte. Denn dies war immer ein Zeichen, das man nicht gut genug war. Und ich lernte es von klein auf. Doch mein Grossvater und mein Vater wollten mehr, als nur den Menschen auf der Strasse das Geld zu stehlen.
    Naja, und so kam es, dass sie sich verzwickte Pläne ausdachten, wie sie an wertvolle Dinge in den Villen kamen, späten diese und die Umgebung aus und so entwickelte sich unsere Familie zu einer kleinen Diebesbande, welche an Fassaden hochkletterte und die Reichen von ihren überflüssigen Dingen befreiten!« Gabriel grinste breit und schelmisch.


    Er würde Medeia später noch einmal auf das andere Thema ansprechen. Er hatte seinen Weinkelch geleert und merkte, dass er nun auch genug hatte und so wanderte sein Blick über die kleinen Köstlichkeiten auf dem Tisch, doch er hatte eigentlich genug davon gekostet.


    Und die Lerche war schon längst verstummt.

    Und ich melde mich erst einmal wieder leider ab. Vielleicht poste ich zwischendurch mal, aber erwartet bitte nix von mir.


    Ich bin dabei, meinen Job zu verlieren - und das nicht aus eigener Schuld. Aber nun ist es mir erst einmal wichtiger, all meine Kraft in den Job und das, was uns blüht, zu stecken.
    Sprich: Das wir nicht pleite gehen.



    Sorry


    Gabriel/Acuma/Verres

    Gabriel hatte ihren Worten gelauscht. Das klang alles nicht besonders positiv. So konnte er sich Cato gar nicht vorstellen. Er war damals so hilfsbereit gewesen, ja er und auch Crassus, dieser Prätorianer hatten vielleicht die Angreifer auf ihn davon abgehalten, ihn gänzlich tot zu schlagen.


    »Reden wir lieber nicht über weibliche Gefangene. Natürlich haben wir die, besonders entflohene Sklavinnen.« Er wurde seltsam ernst bei diesem Thema, wollte aber nicht näher darauf eingehen und hoffte, dass sie sich schon in etwa denken konnte, was er meinte. Er selber war damals Angriff im Bergwerk geworden von der Gier, den so mancher Mann beschleicht, wenn er meint, die Macht in den Händen zu halten und ungern dachte er daran. Darüber gesprochen hatte er noch mit niemanden, ausser dass er Didius Falco erzählte, dass er man zwei Menschen umgebracht hatte ...


    »Nun gut, das mit dem Dieb lassen wir sein, aber wie willst du Cato überhaupt erklären, warum du alleine in den Strassen unterwegs warst? Wir sollten uns eine gute Geschichte überlegen, damit er nicht glaubt, dass du dich jedem Fremden anvertraust.«


    Nun grinste er wieder leicht. Straffte stolz und charmant seine Schultern und spielerisch strich er sich durchs Haar wie ein kleiner Geck. Scherzhaft gesprochen sagte er leicht tuntenhaft gespielt: »Nicht, dass ich IRGENDJEMAND bin!« Dann lachte er, für den Fall, sie könnte nicht verstehen, was er meinte und wurde wieder ernster.


    »Und was meinen Stand angeht ...« er verzog leicht seinen Mund, denn nun hatte sie ihn an das erinnert, warum er eigentlich mit schlechter Laune hier gewesen war.
    »Naja, besser, als ein Sklave zu sein. Also beschwere ich mich momentan nicht ...«

    Gabriel beobachtete jeder ihrer Bewegung und musste zugeben, dass es ihm gefiel, was er da sah. Er war eben auch nur ein Mann und Medeia verstand es nur zu gut, sich schön und anmutig zubewegen. Doch Gabriel wusste auch, zu was Frauen in der Lage waren, um den Verstand der Männer um ihren Finger zu wickeln und er wurde immer vorsichtiger. Schon bereute er seine Ehrlichkeit, denn irgendwie wirkte Medeia seltsam auf ihn. Und ja, es ärgerte ihn auf einmal, dass er so ehrlich geworden war, dennoch hörte er ihre Worte.
    »Ich verstehe, Medeia und glaube mir, es lag niemals in meiner Absicht, dich zu hintergehen oder dir zu schaden. Ich bin eh nur ein Libertus und habe keinerlei Rechte, ausser, dass ich etwas freier bin, als ein Sklave. Aber wie kommst du darauf, dass ich dich hintergehen würde?« Streng sah er sie an. »Du musst viele schlechte Erfahrungen gemacht haben. Doch eines wundert mich: Du bist für mich keine naive Frau. Woher rührt also deine Angst?«
    Irgendwie merkte Gabriel langsam, dass er auch vorsichtig werden sollte. Ja, irgendwas kam ihm seltsam vor. Und so sehr er diese Frau auch begehrte, so wurde er nun doch vorsichtig. Es war sein Instinkt.
    »Vielleicht war ich mal verliebt, so wie du vielleicht auch ... aber wir wissen beide, das dies vorbei ist.«


    Leider, so dachte er und doch spürte er auch: Vielleicht war es besser so.


    »Ich habe keinen Grund, dir Schmerzen oder Beleidigungen entgegen zubringen. Aber sprich, warum hast du Angst, dass ich dies tue oder tun könnte?«


    Seltsam sah Gabriel nun die Frau vor ihm und er sah sie mit Distanz an. Irgendwas stimmte nicht. Er wusste nur noch nicht was.

    Gabriel wollte schon gehen, weil er über eine Stunde hier gesessen hatte, doch dann kam Helios an seinen Platz und redete as über die Taverne.


    »Ja, ganz ein anderes Aussehen hier ...« murmelte er erst. Doch dann lächelte er den Mann, der eigentlich sein Vorgesetzter war, freundlich an.
    »Ich wollte gerade gehen. Aber es freut mich, dass su kommen konntest. Was möchtest du trinken?«


    Gabriel hatte sich vorher nur einen kleinen Becher Wein bestellt, doch der war inzwischen leer.

    Gabriel betrat die Taverne. Es war nicht Strabo, sondern Sura, mit dem er sich hier mal getroffen hatte und somit fühlte er sich besser.
    Und er freute sich, dass sein Vorgesetzter mit ihm einen Wein trinken wollte.


    Und so suchte Gabriel einen freien Platz, setzte sich und sah sich um. Nach den Gästen, aber auch nach Helios.

    Aus dem Officium von Helios kommend, stand auch hier Gabriel vor der Tür, strich sich mehrmals durch sein Haar und rückte sich seine Rüstung zurecht.
    Er war gespannt, wie wohl sein neuer Vorgesetzter war und war etwas angespannter, als er es bei Helios war.


    Dann klopfte er an.


    »Klopf! Klopf«


    Gabriel entging die leichte Veränderung in seinem Gegenüber nicht und was auch immer Helios beschäftigte, so würde Gabriel ihn nicht jetzt danach fragen. Er war schon froh, dass er die Einladung angenommen hatte, da wollte er Helios Zeit nicht zu sehr in Anspruch nehmen.


    »Gut, dann treffen wir uns nach Dienstschluss dort. Ich melde mich dann mal bei Centurio Traianus!«


    Gabriel erhob sich, salutierte und grinste noch ein letztes Mal, bevor er dass Officium verliess, um das Officium von Centurio Traianus aufzusuchen.

    Gabriel war eigentlich ein guter Menschenkenner und verstand es, jede noch so kleine Regung in den Gesichtern der Menschen zu lesen und so las er auch in Helios Gesicht. Irgendwas war da, nur wusste er nicht was. War es Abscheu? Oder was auch immer.


    »Ja, ich bin mir sicher. Aber wir können auch woanders hingehen! Sie ist eh teuer!« Wieder grinste Gabriel. Wurde dann aber ernster: »Ja, soweit ich weiss, hat sie neu eröffnet! Heute Abend dann, oder wo anders?« Genau studierte Gabriel nun sein Gegenüber, allerdings unauffällig.

    Gabriel hatte nicht damit gerechnet, dass Helios auf seinen Vorschlag, zusammen in eine Taverne zu gehen, eingehen würde und so war seine Freude um einiges grösser, als er erwartet hatte. Und so lachte er, vollkommen unüblich bei einem Untergebenen in solchen Räumen, könnte man denken, aber so war er nun einmal, der gänzlich grinsende Gabriel.


    »Oh, das mit dem kurzen Spruch war auch eher als Scherz gemeint. Aber ich werde mir sicherlich etwas gutes und spruchreifes einfallen lassen.«
    Das er nun unter die Werbetreibenden gehen würde, hätte er sich auch nicht erträumt.


    »Es freut mich, dass du mein Angebot annimmst. Meinst du etwa die Taverna Apicia? Aber soweit ich weiss, hat sie wieder neu eröffnet!« sprach Gabriel sichtbar gutgelaunt. Er selber hatte dort gesessen. War es nicht so gar mit Strabo? Für einen kurzen Moment verfinsterte sich sein Gesicht, als er an diesen Mann dachte ... doch es hielt nicht lange an.

    -Noch vor der Mantuareise-


    Gabriel musterte Medeia sehr genau und sie sollte es sogar gerne mitbekommen. Doch war es nicht der übliche Blick eines lüsternen Herren, der nur auf das weibliche Geschlecht aus wahr. Seine Augen verengten sich zu dünnen Schlitzen und er grinste. Doch dieses Grinsen war anders als sonst, fast schon ein wenig geheimnisvoll. Und er sah ihren Blick, diese Katzenhaften Augen und er glaubte etwas zu erkenne, was sie vielleicht noch nicht in ihm sah. Doch nachdem er ihre Worte hörte, sah er sie in einem anderen Licht.


    Ihre katzenhaften grünschimmernden Augen waren auf ihn gerichtet und alles was sie dann sagtem schien ihm ein Teil dessen zu werden, was hier abging: Er hatte, auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, in ihr eine sehr berechnende Person gesehen. Aber das machte deb Reiz aus. Und auch wenn er nicht wusste, ob er ihr trauen sollte, so war er offen:


    »Einst war ich der Meisterdieb von Damascus!« Ernst war sein Blick. Und genau blickte er sie an. Würde sie ihm glauben? Doch Gabriel, so lustig und naiv er auch wirkte, war nun ein anderer Mensch. Stählend sah er sie an.
    Und dann spürte er, dass er etwas feilbot, was er er eigentlich wollte, doch er tat es, ihr zum Wunsch.


    Auf einmal wirkte Gabriel gar nicht mehr so lustig und naiv. Seine Augen bohrten sich in die von Medeia. Doch dann lächelte er: »Ich danke dir für deine Pläne, mehr als ein Patrizier zu werden, aber frage mich, ob ich das will und ob ich das nötig habe!« Ernst sah er sie an.

    Gabriel war guter Laune. Warum auch immer, aber der Frust und die Krankheit waren langsam vergessen und er bekam sein altes Gesicht wieder.


    »Jeder Buchstabe kostet Geld? Nun, ich wüsste für die ACTA einen Spruch:

    KOMM ZU DEN VIGILES, BEVOR ES ANDERE TUN!!


    Gabriel lachte. Doch dann wurde er ernster, schliesslich war das hier ja seine Arbeit und nicht ein Zirkus. Aber er war einfach froh, wieder ein wenig ausgelassener zu sein.


    »Na, im Ernst. Natürlich musst du das alles erst absprechen. Ich werde mir da mal meine Gedanken machen. So ganz bin ich ja auch nicht auf den Kopf gefallen, außer die Keule vor ein paar Monaten, die mir auf den Kopf fiel ...« Wieder grinste er und wechselte die Position auf seinem Stuhl.


    »Nun, ich will dich dann auch nicht länger von der Arbeit abhalten und mich auch nicht.« Wieder war da ein leicht freches Grinsen, was aber keineswegs so wirkte, als wenn er Helios verulken wollte.


    Und dann fragte er etwas, was typrisch für ihn war, denn er war nun mal sehr direkt und konnte dem entsprechend auch mit einer Abfuhr, sollte sie kommen, umgehen.


    »Trinken wir mal einen zusammen? Durch meine langen Krankenaufenthalte habe ich etwas Geld angespart. Ich lad dich auch ein. Und ich kenne hier nämlich kaum mehr wen von den Kameraden.«


    ;)