Er und Legionarus Murena sollten nun also weiter Ausschau halten auf dem Markt.
"Dann komm einmal mit Bürschchen, wir werden hier schon noch etwas für uns finden."
Rief Murena Vitulus zu und zog ihn gleich mit sich weg. Offenbar war er bei der letzten Nacht nicht dabei und anscheinend auch nicht sehr betrübt darüber. So liefen sie über den Markt und es gab viel zu beschauen. Auf einem Ende des Marktes waren gerade frische Wassermelonen angekommen. die sie genauer inspizierten.
"Hmm, sehen sehr gut aus Murena, schau. Groß und dieses bereits aufgeschnittene Stück ist schön rot und saftig, nicht von Fäden durchzogen."
Rief Vitulus.
"Wieviel macht das?"
"Das macht einen Sesterzen je zwei Unzen meine Herren."
Antwortete der Händler.
"Gut gut, geben sie uns dann 14 Unzen. Hier sind vier Sesterzen."
Mit einem beleidigten Gesichtsausdruck schaute der Händler in ihre Richtung.
"Wissen sie, ich bin ein Freund unserer Legionen und wäre jederzeit bereit ihnen zu helfen. Aber das ist ein Raub, meine Herren, das sind vorzüglichste Wassermelonen aus Sicilia, gerade erst heute eingetroffen. Dies wäre weniger als ich dafür gezahlt habe und ich habe noch Frau und Kinder zu versorgen, sie wissen es ist nicht einfach dieser Tage. Es müssten schon zumindest sechs Sesterzen sein!"
Leise flüsterte Vitulus zu Murena.
"Biete ihm sechs, ich glaube darauf wird er eingehen. Zumindest war das der Preis bevor ich zur Legio ging."
Murena wandte sich wieder dem Händler zu und sagte in fast beiläufigem Ton.
"Nun gut, dann nimm sechs und grüße deine Frau von mir."
Der Händler machte keinen glücklichen Eindruck als er dies hörte. Doch noch viel weniger Glücklich wäre er wohl gewesen wenn Murena den anfänglichen Preis gezahlt hätte und ihm nicht die erfreuliche Gelegenheit zu feilschen geboten hätte.
"Nun gut, das ist zwar immer noch ein Raub in Anbetracht dieser prächtigen Melonen, aber ich werde es nehmen. Es ist wirklich hart dieser Tage als ehrlicher Händler über die Runden zu kommen. Ständig Kunden die den Preis drücken wollen und dann auch noch diese Marktaufsicht..."
Während dieser Worte suchten Vitulus und Murena bereits mit geübtem Auge den Stand nach den geeignetsten Melonen ab, wogen diese in der Hand und übergaben sie dem Händler zum Wiegen. Am Ende standen sie mit sieben Melonen mit vierzehneinhalb Unzen Gewicht da. Das würde die Kammeraden freuen.
Sie fanden noch viele weitere gute Sachen, wie Trauben, Kirschen und Birnen. Dazu gab es noch einen Stand wo günstig sehr frisches Brot verkauft wurde. Insgesamt verlief alles sehr nach Plan und Vitulus begann schon Spass an dieser Unternehmung zu haben und fremdes Geld auszugeben.