Beiträge von Decima Aemilia

"Bitte..."
Liebevoll erwidert Aemilia seinen Blick und streichelt ihm kurz über den Kopf.
"Warte hier..."

Aemilia wendet sich von Livianus ab und tritt auf Ganymed zu. Ruhig gibt sie ihm einige Anweisungen.
"Ganymed, du musst unsere Sachen packen. Meine und die von Livianus. Wir werden nach Tarraco reisen zu einer Bestattung. Sorge also dafür, dass angemessene Kleidung für diesen Anlass dabei ist..."
Sie überlegt kurz.
"Du wirst hier in Rom bleiben und dich um einige meiner Angelegenheiten kümmern. Das werde ich dir später noch genauer erklären. Ich verlasse mich auf dich, ja?"
Bittend sieht sie dem Jungen in die Augen.
"Bevor du unsere Sachen packst, schicke bitte noch einen Sklaven mit einer Kanne Wein und einer Kanne Wasser, sowie zwei Bechern hierher..."
Sie lächelt ein wenig gequält und drückt ihm tröstend die Hand.
"Das wird schon..."

Dann geht Aemilia wieder zu ihrem Verlobten zurück. Kurzerhand setzt sie sich auf seinen Schoß und nimmt ihn stumm in den Arm.

Aemilia streicht ihm mit der anderen Hand sanft über die Wange. Sie überlegt schnell und geht gedanklich ihre Verpflichtungen in Rom durch. Einiges wäre noch zu erledigen und ihre Aufgaben im Tempel wird sie auf andere Priesterinnen verteilen müssen. Schwierig, aber machbar.
"Hmmm... Ja, ich komme mit dir mit."
Sie drückt seine Hand beruhigend.
"Ganymed wird unsere Sachen packen und alles für die Reise vorbereiten... Möchtest du einen Becher Wein mit mir trinken?"
Aemilia erhebt sich wieder von dem kalten Fußboden und sieht ihn fragend an.

"Oh..."
Sprachlos lässt Aemilia sich zu seinen Füßen auf dem Boden nieder. Trauer tritt auch in ihre Miene und nachdenklich lehnt sie den Kopf an sein Bein. Sie überlegt, kann dem Namen jedoch kein Gesicht zuordnen. Allein, dass es der Bruder von Alessa ist, erinnert sie sich. Aemilia blickt zu ihrem Verlobten auf.
"Wie alt war er denn? Standet ihr euch sehr nahe?"
Sie sucht seine Hand und versucht sie tröstend zu drücken.

"Was ist das denn hier für ein Lärm?"
Mit erstaunten Gesichtsausdruck kommt Aemilia herein. Sie entdeckt Livianus und seinen bestürzten Gesichtsausdruck.
"Livianus, was ist los? Warum brüllst du so?"
Aemilia geht zu ihm hin und legt ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter.

Aemilia mampft gemütlich vor sich hin. Sie versteht weder etwas von Politik, noch vom Militär, noch von Aelias Büroarbeit... Von Oliven allerdings...

"Das will ich dir auch geraten haben. Ich habe spitze Fingernägel..."
Aemilia grinst nicht weniger schelmisch zurück.
"Hmmm..."
Sie überlegt. Irgendwie erscheint es ihr einleuchtend, dass die anderen Menschen eine würdevollere Anrede benutzen. Vielleicht wäre es angemessen, aber sie kann sich garnicht vorstellen, für Hungi wieder eine so unpersönliche Anrede zu benutzen.
"Das wird er wohl müssen! Schließlich sind wir fast sowas wie alte Freunde, und da kann ich mich jetzt nicht mehr so einfach umgewöhnen..."
Aemilia steht auf und grinst Hungi an.
"So, ich will dich nicht noch länger aufhalten. Aber es war schön, dich einmal wiederzusehen. Ich freue mich, dass es dir wieder gut zu gehen scheint. Wir sehen uns dann ja bald wieder..."

Aemilia lächelt und setzt sich kurz hin.
"Ich diene Diana... So einfach ist das. Diana beschützt die Fremden und Rechtlosen, also will ich genau denen auch helfen. Sie unterscheidet nicht zwischen Freien und Unfreien. Außerdem... Außerdem helfe ich selbst gerne Menschen. Warum auch nicht? Ich selbst habe genug von allem. Ich habe genug zu Essen, genug Geld, zwei wunderbare Familien, einen tollen Verlobten... Ich finde, dass ich von diesem Glück auch etwas abgeben kann, so lange ich dazu in der Lage bin."

Aemilia seufzt und lächelt entschuldigend.
"Tja, wie das halt so ist... Eigentlich so bald wie möglich, aber die Vorbereitungen fressen halt schon ihre Zeit. Ich weiß nicht. Livianus versucht gerade, dass mit meinem Bruder alles abzuklären und anschließend die Feier in die Wege zu leiten... Ich kann wohl nur hoffen, dass sie sich bald einig werden. Ihr werdet aber doch beide kommen, oder?"

"Gerne! Komm ruhig vorbei, wann du magst..." grinst Aemilia.
"Keusch? Nein, nicht wirklich... Um Jungfrau zu bleiben, wäre es für mich nun ohnehin zu spät. Ich war schon einmal verheiratet. Nur die Vestalinnen müssen ein Keuschheitsgelübde ablegen."
Sie streckt Martinus kurz die Zunge heraus.
"Ja, das hätte dir wohl so gefallen, wenn die Frau deines Bruders keusch leben muss... Nein, nein... Dafür hilft Diana den Frauen bei der Geburt. Ich hatte schon viel mit Hebammen zu tun und konnte auch selbst schon meiner Schwägerin helfen, als mein Neffe geboren wurde..."

"Ich will euch zu nichts zwingen... Vielleicht möchtet ihr ja auch lieber der Venus opfern oder so..."
Sie kann sich das schelmische Grinsen nicht verkneifen und zwinkert Martinus verschmitzt zu.

"Oh, das ist aber ein schöner Name..." erwidert Aemilia das Lächeln.
"Ja, so in etwa... Es gibt im Moment nicht allzu viele Diana-Priesterinnen. Die Aufgabe ist dadurch wohl mehr oder weniger an mir hängen geblieben... Möchtet ihr denn etwas opfern oder so?"

Aemilia kommt gerade von ihrer Lichtung wieder. Sie ist gut gelaunt und hat einige Sklaven im Schlepptau, welche die restlichen Lebensmittel tragen. Nachdem sie ihnen erklärt hat, in welchem Raum des Tempels sie ihr Gepäck abladen können, bemerkt sie plötzlich Martinus vor dem Tempel, der gerade wieder gehen will. Mit einem strahlenden Grinsen geht sie auf den Bruder ihres Verlobten zu.
"Martinus! Warte doch! Wie schön dich zu sehen! Was machst du denn hier?"
Sie umarmt ihn herzlich und bemerkt erst dann die Frau an seiner Seite.
"Oh, hallo! Ich bin Didia Aemilia, Sacerdos Dianae... "
Lächelnd begrüßt Aemilia die schöne Frau. Erst jetzt kommt ihr eine Möglichkeit in den Sinn...
"Oh... Ähm... Ich bin die Verlobte von seinem Bruder..." fügt sie noch hinzu, damit die Umarmung ja nicht falsch verstanden wird.

Aemilia lacht auf.
"Gerne, Aelia, aber ich traue mich das nicht. Wenn du so lebensmüde bist, dann kannst du es gerne versuchen..."
Sie steht von ihrem Platz auf und begrüßt Meridius mit einer kurzen Umarmung.
"Salve, Meridius! Schön, dich wiederzusehen. Was führt dich hierher? Klar, setz dich ruhig, wenn du magst... Ich bin sowieso gerade dabei, meinen vielen neuen Teilverwandtschaften ein Kennenlernen aufzuzwingen. Livianus kannte meine garstige Schwester ja noch garnicht richtig..."

Aemilia winkt ab.
"Ach, wieso sollte der eifersüchtig werden? Ich besuche doch nur einen guten alten Freund..."
Sie zwinkert ihm verschmitzt zu.
"Außerdem gehe ich mal davon aus, dass du keine unanständigen Dinge mit mir vorhast, oder?"
Seine Bemerkung treibt ihr jedoch die Verwunderung ins Gesicht und irritiert runzelt Aemilia die Stirn.
"Wieso das? Du heißt doch Hungi, oder? Soll ich dich nicht so nennen? Wie denn sonst?"

"Achje... Die Zeit ging ja schnell herum..." lächelt Aemilia den Soldaten zu.
"Beim Aufräumen? Oh... Dürft ihr das? Ja, sicher! Gerne... Es gibt auch garnicht mehr viel zu tun. Eigentlich muss nur noch das restliche Essen und der Wein auf den Wagen da geladen werden. Mal schauen, was ich damit noch anstelle... Wenn ihr mögt, könnt ihr euch auch noch etwas davon mit nach Hause nehmen. Greift ruhig zu. Nehmt euch, so viel ihr gebrauchen könnt..."

Aemilia runzelt leicht die Stirn und beugt sich dann zu Aelia hinüber. Sie flüstert so leise, dass die beiden Herren es nicht mitbekommen.
"Sag mal... Ist der immer so grießgrämig? Wie hältst du das nur aus? Ich bekomme jetzt schon Magenschmerzen..."
Schnell duckt sie sich, um eventuellen Schlägen von Aelia auszuweichen.

"Ich werde sehen, was sich machen lässt..."
Durch ihr breites Grinsen misslingt Aemilias drohender Blick jedoch gänzlich.
"Also gut... Ich werde dich im Auge behalten...
Hmm... Die ersten Informationen? So bald wie möglich, denke ich. Wir werden uns auch noch einmal selber auf die Suche machen. Soll ich dann nochmal bei dir vorbei kommen, einfach? Oder was ist dir lieber?"
Sie schaut sich kurz um und grinst dann frech.
"Vielleicht bekomme ich beim nächsten Mal sogar ein paar Oliven oder einen Schluck Wein..."

"Das ist ja super!"
Begeistert strahlt Aemilia Hungi an und fällt ihm erneut kurz um den Hals.
"Oh, danke! Ich wusste, dass du ein netter Kerl bist! Du wirst es nicht bereuen! Außerdem erweist du dadurch ja der Göttin einen Dienst! Bestimmt wird sie dir dadurch auch selbst ein bißchen Glück schenken..."
Sie lächelt dankbar und gut gelaunt. Aber auf seine Drohung muss sie trotzdem noch mit einem schelmischen Augenzwinkern reagieren.
"Du mich? Wie willst du das denn tun? Livianus verhaut dich, wenn du mich auch nur anrührst!
Außerdem kann ich noch viel besser schweigen als du!"
Aemilia grinst breit und streckt ihm kurz die Zunge heraus.

"Nein, das geht niemanden etwas an!"
Verschmitzt grinst Aemilia ihm zu und zwinkert kurz. Sie muss schmunzeln, als sie sich an die Zeit am Strand von Tarraco erinnert. Auch wenn sie im Nachhinein viel Herzschmerz hervorgerufen hat, war es ohne Frage eine schöne Zeit. Livianus wird sie lieber nicht davon erzählen, doch nun lässt es ein hintergründiges Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen.
"Und die anderen Sachen darfst du auch nicht verraten. Sonst komme ich persönlich vorbei und ziehe dich zur Rechenschaft!"
Noch einmal schaut Aemilia neugierig fragend.
"Also, was ist jetzt? Hilfst du uns?"

Aemilia seufzt.
"Also gut..."
Noch näher rückt sie heran und tuschelt leise weiter. Es dauert eine ganze Weile, bis sie Hungi alles erzählt hat.

Doch schließlich endet Aemilia mit ihren Erzählungen und sieht Hungi nun noch gespannter an als vorhin.
"Und? Was hältst du davon? Findest du es gut?"