...kommen sie direkt in Livianus Zimmer, wo Aemilia sich sogleich auf das Bett plumpsen lässt und ihn fragend von unten herauf ansieht.
"Was war das nur für eine merkwürdige Stimmung dort? Meinst du, es ist etwas passiert? Oder lag es an mir? Ich glaube, dass mich deine Verwandten nicht alle wirklich gut leiden können..."
Sie senkt den Blick verlegen und spielt an einem Zipfel ihrer Tunika herum.
Beiträge von Decima Aemilia
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Überrascht bemerkt Aemilia die vielen Leute im Atrium. Natürlich fällt auch ihr sofort die niedergeschlagene Stimmung auf. Heimlich ergreift sie Livianus Hand und stellt sich dicht neben ihn.
"Salvete!" begrüßt sie die Allgemeinheit vorsichtig. -
"Achwas..." grinst sie zurück.
"Ich hatte mir doch den Fuß verstaucht. Schon vergessen, mein Kavalier?"
Aemilia stellt sich vor Livianus hin und streckt ihm die Hände entgegen.
"Na los! Auf! Du willst doch deine Verwandten wiedersehen. Sei nicht so faul... So schwer bin ich auch nicht! -
"Japp!" grinst Aemilia.
Glücklich und zufrieden an die Schulter ihres Liebsten gekuschelt lässt sie sich von ihm durch die Straßen Roms zur Casa Decima Mercator tragen. Als der Zeitpunkt des selber-laufens gekommen ist, ist sie jedoch nur mit sehr viel Überzeugungskunst dazu zu bringen, von ihm abzulassen. Stattdessen greift sie sich dann auf den eigenen Füßen stehend zumindest seine Hand und setzt so den Rest des Weges auf eigenen Beinen fort. -
"Trägst du mich denn auch über die Schwelle?" lächelt sie ihn von unten herauf an und legt den Kopf vertrauensvoll an seine Schulter.
Aemilia grinst frech.
"Nein, eigentlich nicht. Vermutlich wird man ziemlich komisch gucken und vor allem deine Verwandten werden bestimmt irritiert sein. Allerdings wird es kaum schlimmer sein, als der Lärm, den wir bei den Wagenrennen veranstaltet haben. Du bist der Ältere und Vernünftigere. Entscheide du!" -
Sie grinst noch viel verschmitzter.
"Oh, sie werden sagen: 'Was für eine glückliche Priesterin sie doch ist, dass sie sich einen so gutaussehenden und stattlichen amtierenden Quaestor angeln konnte, der sie so gern hat, dass er sie sogar durch ganz Rom trägt...'
Ich könnte ja so tun, als hätte ich mir den Knöchel verstaucht..."
Aemilia muss sich schwer zusammenreißen, bei dieser Vorstellung nicht laut loszulachen.
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Aemilia lächelt glücklich und denkt garnicht daran, ihn jetzt schon wieder aus ihren Armen zu lassen.
"Natürlich tu ich das! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich jetzt schon wieder ziehen lasse..."
Ein verschmitztes Grinsen tritt auf ihr Gesicht.
"Trägst du mich, mein edler Ritter?"
Die Arme hat sie noch immer fest um seinen Hals gelegt. -
"Und ich erst..."
Lächelnd sieht sie ihm in die Augen und gibt ihm noch einen weiteren kleinen Kuss.
"Wie war Ägypten? Wie geht es deinem Vater? Ist alles glatt gelaufen?"
Da fällt Aemilia plötzlich auf, dass sie ja noch mitten in der Tür stehen.
"Achso... Wollen wir irgendwo hin gehen? Hast du Zeit für mich oder musst du gleich wieder weg?"
Ihr Blick wird etwas traurig und sie drückt sich noch enger in Livianus Arme. -
"Oh, und wie..." strahlt sie ihn überglücklich an, um auch sogleich den Beweis anzutreten und mit einem zuerst zärtlichen, dann immer leidenschaftlicher werden Kuss von ihrer Wiedersehensfreude zu überzeugen. Eng schmiegt sie sich dabei an seinen Körper und will ihn garnicht wieder gehen lassen.
Völlig atemlos löst Aemilia sich nach einer ganz schön langen Weile (
) wieder von Livianus und sieht ihm dann lächelnd in die Augen.
"Siehst du?" -
Der Ianitor nickt.
"Ja, sie ist hier. Ich werde sie herholen..."
Er schließt die Tür bedächtig wieder und geht hinein, um die Herrin zu benachrichtigen.Es dauert nicht lange, da fliegt die Tür auch schon wieder mit einem lauten Knall auf und Aemilia stürzt heraus.
"Livianus!"
Sie lächelt überglücklich und springt ihm stürmisch auf den Arm. So fest sie kann drückt sie ihn an sich und klammert sich fest.
"Endlich bist du wieder da!" -
Der Ianitor öffnet die Tür und sieht sieht den Unbekannten in einer Mischung aus Skepsis und Freundlichkeit an.
"Salve! Was kann ich für Euch tun?" -
Erschöpft und zufrieden mit der getanen Arbeit sitzt Aemilia in einer etwas ruhigeren Ecke und lässt es sich schmecken. In Gedanken lässt sie das Opfer noch einmal passieren und kommt schließlich zu dem Schluss, dass alles richtig abgelaufen ist. Sie denkt an Diana, ihr neues Projekt, ihre Schwester und schließlich und besonders lange an Livianus. Ob er bald aus Ägypten zurückkehren wird? Eine Massage könnte sie inzwischen wieder gut gebrauchen. (
) Als Aemilia ihre Portion aufgegessen hat, steht sie auf, geht ein wenig durch die Menge und sieht sich unter den Leuten um.
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Erfreut entdeckt Aemilia schon wieder einen Brief für sich im Briefkasten. Mit einem Lächeln auf den Lippen beginnt sie zu lesen.
Didia Aemilia, Casa Didia, Roma, Italia
Salve Didia Aemilia,
ich habe mich sehr über Deinen Brief gefreut. Momentan habe ich auch viel Zeit um ihn zu beantworten, da ein Unfall mich ans Bett fesselt. Ich wollte Held spielen und einem kleinen Dieb den Weg auf dem Markt versperren, aber der kam mit solcher Geschwindigkeit und Wucht auf mich zu, dass ich feststellen durfte, wie sich ein Vogel fühlt. Nur die Landung war recht unglücklich. Nun ja, nun liege ich also flach und das, wo die Feierlichkeiten der Ops bevorstehen. Aber zum Glück habe ich fähige Sklaven, die alles vorbereitet haben und der Medicus erlaubt mir auch wenigstens ein paar Stunden aufzustehen.
In ein paar Wochen wird dies aber wieder vergessen sein und dementsprechend mache ich mir keine weiteren Gedanken.
Da ich nun aber nicht arbeiten kann, vertritt mich Tiberia Claudia. Als Vertretung der Vertretung, auch nett. Aber wie mir einer meiner Sklaven zugetragen hat, macht sie die sehr gut und ic werde den Pontifex bitten, sie komplett dafür einzusetzen. ICh sehe mich eben doch nur als kleinen Priester. Zu mehr fühle ich mich nicht berufen.
Was die Sache mit der Diana betrifft, bin ich schon sehr gespannt und neugierig!
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich besuchen kämt. Und ich kann mir bei so einer Frau wie Dir eigentlich gar keine stinkstiefelige Schwester vorstellen. Ist das nur die typische Geschwisterliebe?
Vielleicht werde ich auch irgendwann einmal wieder meine Familie in Rom besuchen, aber Reisen ist für eine Weile nicht drin.
Und das mit Dir und Livianus läuft also in erfreulichen Bahnen? Das freut mich sehr zu hören. Mögen die Götter immer ein schützendes Auge auf Dich werfen.
Nun, da ich nicht viel erlebe momentan, kann ich Dir leider auch nict so viel erzählen, aber ich freue mich schon jetzt auf Deinen nächsten Brief und hoffe, Du nimmst es mir nict übel, dass meine Briefe im Verhältnis immer so kurz sind.
Es grüßt Dich in tiefer Freundschaft,Amulius Plinius Balbillus
Nachdenklich lehnt sie sich zurück und sinniert noch eine Weile vor sich hin.
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Ich auch bitte!
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Grinsend blickt Aemilia in die jubelnde Menge. Endlich fällt auch von ihr die Anspannung ab und Erleichterung macht sich breit. Ihre Helferinnen kümmern sich schon darum, das Tier auf Kochtöpfe zu verteilen und in die Küche des Tempels zu tragen. Die ersten Zuschauer lassen sich guter Dinge auf den bereitgestellten Sitzgelegenheiten nieder und unterhalten sich angeregt. Aemilia hilft bei den Vorbereitungen des anschließenden Mahls. Wein und Wasser werden ausgeteilt und schon bald ist ein angenehmer Wohlgeruch von leckerem Essen zu riechen. Die Popae und Discipuli tragen Körbe mit Brot ins Freie und verteilen es unter den Menschen. Dann ist auch das Fleisch fertig und wird ebenfalls unter allen Gläubigen geteilt.
Aemilia wäscht sich gründlich die Hände ab und zieht in einem kleinen Raum des Tempels eine saubere Tunika an. Das blutgetränkte Exemplar räumt sie zum späteren Waschen beiseite. Dann kommt sie gutgelaunt wieder heraus und mischt sich unter die Leute um am gemeinsamen Mahl zu Ehren der Diana teilzuhaben.
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Als sie sich endlich wieder erhebt, sieht sie die anderen Sacherdotes fragend an und diese bedeuten ihr, dass es an der Zeit ist. Also nickt sie und geht hinaus vor den Tempel.
Die Flötenspielerinnen bemerken ihr Erscheinen und passen ihre Melodie wieder an. Das Opfertier, eine weiße Kuh, wird von zwei etwas nervös wirkenden Popae an den Altar vor dem Tempel geführt und dort festgehalten. Aemilia lächelt ihnen beruhigend zu und macht sich dann ans Werk. Zuerst beginnt sie mit der Reinigung. Das Tier wird mit Wasser besprenkelt und dann mit der Hilfe zweier weiterer Sacerdotes mit der mola salza eingerieben. Dann treten diese wieder beiseite und verfolgen die weiteren Vorgänge andächtig. Aemilia geht noch einmal um das Tier herum und mustert es dabei genau. Es ist makellos und dürfte der Göttin bestimmt gefallen. Aemilia streicht dem ahnungslosen Tier mit ihrem Opfermesser über den Rücken.
"Agene?" fragt die Popa entschlossen.
"Age!" antwortet Aemilia mit einem Nicken.
Mit schnellen Schnitten hackt die Popa der Kuh in beide hintere Beinknie. Daraufhin sinkt die überraschte Kuh hilflos zu Boden. Aemilia tritt hinzu und neigt den Kopf des Tiers mit der Hand leicht zur Seite. Sie setzt ihr Messer gekonnt an dessen Hals und durchtrennt die Kehle mit sicherem Schnitt. Augenblicklich schießt das rote Blut pulsierend hervor und ergießt sich über den Boden vor dem Altar. Die zweite Popa tritt eilig hinzu und fängt das Blut in einer Opferschale auf. Das langsam sterbende Tier neigt sich langsam zur Seite und stirbt. Aemilia atmet erleichtert aus, dass bislang alles richtig abgelaufen ist. Sie nickt der nervösen Popa beruhigend zu.Als die gewesene Kuh ausgeblutet ist, tritt Aemilia wieder an sie heran. Sie setzt das scharfe Messer dieses Mal am Bauch des Tiers an und öffnet ihn. Ohne Rücksicht auf ihre sich mit Blut tränkende Tunika und ohne Scheu oder Ekel greift sie in die noch warmen Eingeweide der Kuh und untersucht diese gewissenhaft. Jedes einzelne Organ wird für sich genau in Augenschein genommen und es dauert lange, bis Aemilia sich wieder erhebt und dem wartenden Volk der Gläubigen zuwendet. Sie lächelt glücklich.
"Litatio! Das Opfer ist angenommen!" -
Als der Zeitpunkt des Opfers näher rückt, füllt sich der Platz vor dem Tempel mehr und mehr. Eine Sacerdos beginnt, auf einer Flöte eine kleine Melodie zu spielen. Einige Discipuli gesellen sich zu ihr und begleiten sie auf ihren Flöten. Das Lied wird mal lauter, mal leiser gespielt, unterhält die Gläubigen und bringt sie nach und nach zur Ruhe. Während der folgenden Opferung und des Gebets sollen störende Geräusche übertönt werden.
Eine Sacerdos tritt vor die Menschen und beginnt mit einigen kleineren Gaben an die Göttin. Auf dem Altar verbrennt sie Weihrauch für Diana, so dass sich bei den Zuschauern ein angenehmer Duft ausbreitet. Dann gießt die Priesterin aus einer flachen Schale kostbaren Wein auf den Altar. Frische Kuchen werden dargebracht und zahlreiche schöne Blumen...
Aemilia kniet im Tempel währenddessen vor einer der kleineren Diana-Statuen nieder und geht in sich. Still besinnt sie sich und findet langsam zu innerer Ruhe.
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Aemilia lächelt verschmitzt.
"Nein, danke... Ich muss nun los. Ich habe noch zu arbeiten."
Sie zwinkert ihm freundlich zu.
"Man sieht sich! Mach's gut..." winkt noch einmal und verschwindet dann im Getümmel der Großstadt. -
Pünktlich am 13. August zum Hauptfest ihrer geliebten Göttin Diana findet sich Aemilia wieder am Tempel ein. Die letzten Tage hat sie mit großer Geheimnistuerei und umständlichen Vorbereitungen verbracht. Viel Zeit hat sie in den Aufbau ihres neuen "Stützpunktes" außerhalb der Stadt verbracht. Der gestrige Tag hat ihre Schritte dann wieder genau hierher auf den Aventin gelenkt. Gemeinsam mit den anderen Sacerdotes, Popae, Commentarii und Discipuli hat sie den heutigen großen Tag vorbereitet. Sorgfältig sind auf der einen Seite Opfergaben ausgewählt und Reinigungsriten vollzogen, auf der anderen Seite aber auch die ganz einfachen und profanen Dinge organisiert worden. Immerhin sollte es ein großes, wunderbares Fest werden!
So kommt es, dass der Tempel der Diana am heutigen Tage vor Sauberkeit nur so glänzt. Blumen und bunte Stoffe schmücken ihn bis in die letzte Ecke und beinahe jede der ordentlich zurecht gemachten Diana-Priesterinnen ist mit gut gelauntem Lächeln zu sehen. Auch Aemilia tummelt sich unter ihnen und beschäftigt sich mit den letzten Vorbereitungen für das bevorstehende Opfer. Um den Tempel herum finden sich bereits die ersten Schaulustigen und gläubigen Besucher ein. Viele Sklaven und Peregrini sind unter ihnen zu entdecken, da die Göttin nicht zwischen Freien und Unfreien unterscheidet...
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Aemilia kann sich das verschwörerische Grinsen zu Ferrus nicht verkneifen.
"Gerne. Mach's gut! Wenn du einmal wieder 'Spazieren gehen' willst, sag mir nur bescheid!"
Sie winkt ihm lächelnd hinterher und schaut dann wieder zu dem Miles auf.
"Ich wollt eigentlich garnicht hierher. Er hat mich nur nach dem Weg gefragt."