Beiträge von Narrator Aegypti

    Genaugenommen war die Ala von der immer alle reden keine Ala sondern eine Cohorte, genauer die Cohors I Thebaeorum equitata mit Syene als Garsnisionsort . Ihre Aufgabe ist der Schutz der Karawanen, die Jagd auf Räuber, Abwehr der Nomadenstämme usw. usf. Und somit ist eine kleine Einheit der Cohorte auf Erkundung. Sie will mehr über diese merkwürdigen Krieger herausfinden, die es wagen Rom herauszufordern. Bis jetzt war es eine ruhige Reise, am Nil entlang und wirklich gesehen haben sie nicht viel nur die alten Geschichten gehört, welche sie schon tausendmal gehört hatten. Aber das würde sich bald ändern.

    Sicherheit ist eine Illusion wie man weiß. Man ist nirgends sicher wenn es jemanden in der Nähe gibt der darauf erpicht ist den anderen Schaden zuzufügen.
    Im Fall der Karawane sind es 50 sogenannte Acephale, die über die Karawane herfallen. Die Wächter wehren sich tapfer haben aber letztlich keine Chance. Die Männer werden niedergemetzelt die Kamele mit den wertvollen Gütern mitgenommen.
    Wieder eine Karawane die nicht in Rom ankommen wird, wieder ein Verlust für Rom welches irgendwann reagieren wird. Den Kriegern ist das egal. Sie haben was sie wollen und verschwinden als Kopflose Dämonen in den Weiten des Dodekaschoinos.

    Eine Karawane voll mit Gütern für Roms unersättliche Märkte hat an einer Oase halt gemacht. Es sind noch gut zwei Tagesreisen nach Syene. Einer der Grenzstädte der römischen Provinz Aegyptus.
    Die Karawanenwächter sind aufmerksam. Man ist im Niemandsland und viele der Händler erzählen sich Geschichten von Räubern, die keinen Kopf haben sondern Mund und Augen direkt auf dem Rumpf tragen. Dämonen und Geistern nicht unähnlich. In letzter zeit häuften sich die Angriffe dieser kopflosen Dämonen auch Acephale genannt auf die Karawanen, so dass der Weg immer gefährlicher aber auch immer profitabler wurde. Was der grund ist wieso immer noch Karawanen nach Süden unterwegs sind. Rom will Waren und es ist bereit gut dafür zu Zahlen.
    Im Lager hört man Gebete zu allen möglichen Göttern, daß sie Schutz geben sollen vor den Überfällen. Bald ist man auf römischen Gebiet und genießt den Schutz der Ala, die hier im Süden stationiert ist. Bald ist man sicher...

    Der Eponminatographos erhob sich von seinem Sitz. Er war im Gegensatz zu vielen seiner Amtskollegen noch (relativ) jung, aber eher eine blasse Person, aufgerieben zwischen den verschiedenen Fraktionen in der Versammlung.
    Trotz allem hoffte natürlich auch er auf eine weitere Amtszeit und gerade jetzt war die Chance für eine Neuwahl gut, wo doch die Gegner überschaubar waren. So sprach er zur Versammlung." Alexandriner, Bürger dieser Stadt,. Schon lange hatten wir keine Wahl mehr, aber ist nunmal im Sinne unserer Verfassung unserer Lebensweise, daß es Wahlen gibt um die Freiheit unserer Stadt weiter zu gewährleisten. Daher möchte ich anregen so bald wie möglich Neuwahlen anzusetzen, damit das Volk wieder über die Geschicke unserer Stadt entscheiden kann."

    In Namen der Polis Alexandria ernenne ich den ehrenwerten Appius Pompeius Serapio zum Neokoros der Polis Alexandria
    gez. Agathon Cleinias
    Eponminatographos


    Sim-Off:

    ja mir ist bewußt, daß der Name nicht unbedingt den griechischen Namenskonventionen entspricht aber nunja was solls ;) er wird ja sicher beizeiten eh abgewählt :D

    Er hatte seine Hand an das Ohr getan und als Muschel geformt um den jungen Mann besser verstehen zu können. Das Geschrei war ihm dadurch so vorkommend als würde er alles klar und mit normaler Stimme verstehen:"Jaja den brauchen wir tatsächlich. Ich nehme an du erfüllst alle Anforderungen. Immerhin bist du ja ein Römer nicht wahr?!"


    Und mit denen hatte man ja in letzter Zeit einigen Ärger

    Sim-Off:

    um hier mal nen wenig weiterzukommen


    Die Wachen begrüßten den Optio und wechselten einige Worte mit ihm. Respektvoll aber mißtrauisch, denn ganz waren die Ereignisse der letzten Monate noch nicht aus dem Gedächniss der Stadt verschwunden.


    Kurz zuckten die Brauen des Alten. Aristoxenus' Großzügigkeit und noch mehr seine langfristigen Pläne schienen ihm gut zu gefallen.


    “Poseidons Diener danken dir.“, sagte er und mit 'Diener' meinte er wohl vor allem sich selbst.


    “Wir werden für dich und deine Familie beten, so wie du es wünschst. Auch wirst du uns immer willkommen sein und wir sind dir gerne behilflich, wenn du für dein Gewerbe und für die von dir gebauten Schiffe die Gunst des Gottes erbitten willst.“


    Die Aussicht auf regelmäßige Einkünfte hatten seine Zunge gelockert, so hatte es den Anschein.


    “Das hat er! Der Gott des Meeres hat dich erhört und er ist dir wohlgesonnen.“, verkündete der Alte. Mit einem Wink gab er dem Jungen zu verstehen, dass er ihm nun nicht länger die Leber vor die Nase zu halten brauchte.


    “Was wird mit dem Fleisch des Tieres geschehen? Wollt ihr es wieder mitnehmen?“, fragte er dann überraschend praktisch denkend. Aber auch diejenigen müssen schließlich essen, die ihr Leben den Göttern widmen.


    “Weihrauch, ja, gut. Den kannst du später im Tempel entzünden, sollte der Gott dein Opfer annehmen.“


    Während der Alte sprach, begann der Junge die tote Ziege aufzubrechen. Unter Anleitung des Alten, der sich selbst aber kein einziges Mal die Hände beschmutzte, legte er die Innereien frei. Noch einmal ergoss sich ein Schwall tiefroten Blutes auf den Altar, als er die Leber heraus schnitt. Die legte er auf ein Tuch. Dann hob er das Tuch mit der Leber hoch und zeigte sie dem Alten. Der besah sie sich genau, um zu ergründen, ob der angerufene Gott das Opfer annahm.


    Der Alte nickte und ließ sich den Dolch zurückgeben. Er reichte ihn dem Jungen und übernahm es nun selbst, dass Tier zu halten und auf den flachen Opferstein zu führen.


    “Erhöre uns, Poseidon Neptunus Nethuns, Gebieter über das fließende Wasser, die See, über Sturm und Flaute, Patron von denen unter uns, die es wagen das feste Land zu verlassen und auf die See hinaus zu fahren, Poseidon, erhöre uns.“, rief er mit rauer Stimme.
    “Dieses Leben soll nun enden um dich zu rühmen. Dieser Mann, rein von Körper und Gedanken, er vermacht es dir. Er ist Aristoxenus Leandros aus Piraeus in Attika.“



    Kaum hatte er das gesagt und kaum stand die Ziege still, und noch bevor sie Gelegenheit hatte sich loszureißen, war der Junge bei ihr. Eine schnelle Bewegung. Ein Schnitt. Ein dicker Strahl schoss aus ihrer Kehle. Der Opferstein färbte sich rot von ihrem Blut, während der Alte die sterbende Ziege los und niedersinken ließ. Sie verdrehte die Augen mit den unwirklich rechteckigen Pupillen, zuckte noch ein paarmal und dann war sie schon tot. Ihr Blut, dass jetzt bereits dünner und langsamer aus ihr heraus lief, es sammelte sich in einer Ecke des Steins, wo es durch eine Lücke im Rand floss und in einer darunter platzierten Schale gesammelt wurde.

    Doch mit seinen Mühen hatte es sogleich ein Ende. Denn der junge Opferhelfer packte die Ziege hinter dem Kopf und obwohl er noch jung war, hatte er wohl schon gelernt, wie man mit verängstigten oder störrischen Opfertieren umzugehen hatte. Er murmelte ein paar beruhigende Worte und es schien so, als würde er die Ziege damit tatsächlich beruhigen.




    Der alte Mann wartete, bis Aristoxenus sein Gebet beendet hatte. Dann hielt er ihm den Dolch hin, mit dem Griff nach vorne.


    “Nimm diesen Dolch. Streiche mit der flachen Klinge einmal über den Rücken des Tieres, am Kopf beginnend, um damit zu bekunden: du willst dieses Leben dem Gott darbringen.“

    Nachdem das getan war, nahm der Junge Aristoxenus Schale und Tuch wieder ab. Er brachte beides zum Tempeleingang und holte von dort einen Dolch. Der hatte eine schmale Klinge wie ein Fischmesser und einen Griff, der mit blau gefärbtem Leder umwickelt war. In das Leder war ein feines Muster eingeritzt, dass an die Gräten eines Fisches erinnerte. Diesen Dolch reichte er dem alten Mann.




    “Bringt das Tier her.“, sagte dieser zu Aristoxenus' Begleitern, nachdem er den Dolch genommen hatte.


    “Gut.“, sagte der Andere.


    Dann drehte er sich halb in Richtung des offenen Tempels um und rief etwas auf Griechisch, aber in einem schwer verständlichen Dialekt, der zeigte, dass er wohl nicht aus Alexandria stammte, sondern von jenseits des Meeres, dessen Gott er sich verschrieben hatte.


    Allem Anschein nach verfügte der Tempel über nur wenige Opferhelfer, denn es erschien daraufhin nur ein einziger. Vielleicht war es sogar der einzige. Aber erstaunlich war das nicht, denn in Alexandria gab es keinen eigenständigen Poseidonkult.
    Der Helfer war ein sehr junger Mann, fast noch ein Knabe. Der Alte murmelte ihm etwas zu und sofort machte der Junge sich geschäftig ans Werk.
    Er verschwand im Tempelinneren, kehrte aber gleich darauf mit einer Schüssel voll Wasser und einem weißen Tuch zurück. Damit wusch er den Opferstein, der vor dem Tempel im Boden eingelassen war.


    “Der Altar wird nun mit dem salzigen Wasser der See gereinigt.“, kommentierte der alte, hagere Mann.


    Nachdem der Junge den Stein kräftig und ziemlich prosaisch abgeschrubbt hatte, eilte er wieder in den Tempel. Erneut kehrte er mit einer Schüssel, gefüllt mit Wasser, und einem Tuch zurück. Es war eine andere Schüssel, flacher und kleiner und auch das Tuch war ein anderes.
    Damit begab er sich zu dem alten Mann und Aristoxenus.


    “Auch du musst rein von Geist und Körper vor den Gott treten. Wasche deine Hände mit diesem Wasser und trockne sie mit diesem Tuch. Dann nimm beides und halte es für deine Begleiter bereit, damit sie es dir gleich tun.“