Wieder kam Margarita zur Casa ihrer Familie. Sie blieb kurz stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Dann folgte sie Turia hinein und suchte Maximus im Speisezimmer.
Beiträge von Octavia Margarita
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Nachdem sie von der Casa Octavia zurückgekommen war, hatte sich Margarita in ihr Zimmer zurückgezogen. Nachdenklich lag sie auf ihrem Bett und starrte die Decke an, als Turia anklopfte und ihre Nachricht überbrachte. Margaritas Stimmung hellte sich für einen kurzen Moment auf, in dem die Freude über das Wiedersehen mit ihrem Bruder die Trauer über Antons Tod überwog.
"Dann wollen wir ihn nicht warten lassen." sagte sie zu Turia und verließ gemeinsam mit ihr den Palast um zur Casa Octavia zurückzukehren. -
Margarita lächelte. "Nun, man kommt schon auch mal aus dem Palast heraus. Es sind immer iregndwelche Einkäufe oder Botengänge zu erledigen und es sagt niemand etwas, wenn diese ein wenig länger dauern. Wie gesagt, momentan ist es sowieso ein wenig ruhiger." Unauffällig musterte sie Amatia. Sie schien eine intelligente, junge Frau zu sein, die wusste was sie konnte. "Hast du denn Familie in Rom? Bist du verheiratet?" fragte sie nach.
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"Der kleine Publius Ulpius Maiorianus ist wohl irgendwo in seinem ersten oder zweiten Lebensjahr. Ich kenne mich damit nicht wirklich gut aus, er ist eben ein kleines Kind. Und ja, es kann dir passieren, dass du auf ihn aufpassen sollst. Und nicht nur auf ihn, erst kürzlich beherbergten wir die LAPP von Hipspania und ich hütete ihre zwei kleinen Zwillinge." Margarita denkt mit einem inneren Schmunzeln an dieses Ereignis. "Die genauen Aufgaben können von Cubicularius zu Cubicularius unterschiedlich sein. Es kommt ganz darauf an, was der jeweilige Dienstherr wünscht." Sie gingen an den Zimmer der Bediensteten vorbei. "Du hättest hier ein Zimmer zum Wohnen, damit du immer verfügbar bist. Und du müsstest dich zu absoluter Verschwiegenheit verpflichten. Was hier im Palas passiert, das geht niemanden außerhalb etwas an und es wird sorgsam darauf geachtet, dass nichts nach außen dringt. Du weißt ja, wie schnell sich in Rom Gerüchte verbreiten und es muss unter allen Umständen vermieden werden, dass der Kaiser und seine Familie in ihnen vorkommen."
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Gemeinsam mit Valeria Amatia kam Margarita im kaiserlichen Wohntrakt an. "Hier lebt die Kaiserliche Familie." erklärte sie. "Momentan ist jedoch nur der Imperator anwesend, die Augusta, der Caesar, seine Gattin und ihr kleiner Sohn weilen auf Capri. Das schränkt natürlich ein wenig die Aufgaben der Cubicularii ein, da sie ja vorrangig als Kammerdiener für die kaiserlicher Familie zuständig sind. Es finden sich jedoch immer auch andere Aufgaben. Am Geburtstag des Kaisers haben wir beispielsweise bei der Organisation des Bankettes geholfen." Sie schaute Amatia an. "Es dürfte jedoch nicht mehr lange dauern, bis die kaiserliche Familie zurückkehrt."
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"Lass uns am besten in die Domus Augustana hinübergehen. Dort liegen die Hauptaufgaben des Cubicularius." Margarita versicherte sich, dass Amatia ihr folgte und ging hinüber in den Wohntrakt der kaiserlichen Familie.
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Sie atmete tief ein und danach wieder aus. Dann stand Margarita auf. Sie wollte nicht länger in diesem Haus bleiben. Wohin sie auch blickte, alles erinnerte nur an Anton, es roch nach Tod, es klang nach Einsamkeit und es fühlte sich falsch an. Sie hatte mit Jentia sprechen wollen, doch diese war mit dem Censor in ihr Zimmer verschwunden. Margarita hatte keine Ahnung, was sie dort taten und es war ihr auch vollkommen egal. Sie wollte nur noch weg. Zurück in den Palast, in den goldenen Käfig der nun auch ihr Zuhause war und in dem die Welt noch in Ordnung schien.
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Margarita betrat das Officium und besah sich Valeria Amatia. "Sehr gerne." sagte sie an Mercator gewandt. Dann zu Amatia. "Komm mit, ich werde dir den Palast zeigen und welche Aufgaben zum Betätigungsfeld eines Cubicularius gehören. Mein Name ist Octavia Margarita, ich bin die Praepositus Sacri Cubiculi."
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Ein Scriba hatte Margarita im Palast aufgestöbert und sie benachrichtigt. Sie kam zum Officium des Magister Officiorum, klopfte, öffente die Tür einen Spalt und schaute hinein. "Ihr habt nach mir rufen lassen, Magister?"
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Eine Weile später betrat Margarita wieder den Speisesaal und setzte sich niedergeschlagen auf einen Korbsessel. Erinnerungen zogen durch ihre Gedanken, daran, wie sie früher gemeinsam in diesem Raum gegessen hatten. Die Familie war damals noch in Rom zentriert gewesen, nicht wie heute überall im Imperium zerstreut. Dann dachte sie an ihr letztes Zusammentreffen mit Onkel Anton. Es hatte ebenfalls hier stattgefunden. Eine Träne rann aus ihrem Auge herab über die Wange und fiel dann ungebremst hinab zu Boden. Margarita lehnte sich zurück und wischte mit dem Handrücken über ihre Augen. Sie hätte die Casa gerne verlassen, doch sie wollte noch auf Jentia warten.
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Happy Birthday!
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Zitat
Original von Adria Germanica
Meinst du, es wäre so in seinem Sinne?
Der Pontifex Maximus wird als Priester anwesend sein. Jemand von der Familie, jemand der ihm sehr eng stand, sollte auch eine Rede halten. Kann ich euch darum bitten, dies zu organisieren? Helena als seine Tochter, oder sonst Victor oder Maximus."
Abwesend nickte Margarita auf die Worte der Senatorin hin. "Ja, das wäre sicher in seinem Sinne." Durch ihre Kopf schwirrten die Bilder eines anderen toten Körpers, sie konnte ihn nie vergessen, schlimmer noch, es war das einzige Bild, das ihr von ihm geblieben war. Sie wollte nicht, dass es mit Anton genau so verlief. Sie wollte ihn so in Erinnerung behalten, wie er gelebt hatte. "Wegen der Rede... ich werde mit Jentia sprechen ob sie schon etwas weiß, was mit den anderen Octaviern ist" Seit wann war Victor bei der Legion in Germania? Wusste er schon von Antons Tod? Und Maximus? Helena?
Eine Sklavin kam mit Speisen herein, doch Margarita war nicht nach Essen zumute. Sie nahm sich einen Becher voll Wasser um etwas in den Händen zu haben, an dem sie sich festhalten konnte. "Entschuldigt mich bitte kurz." Sie verließ das Zimmer.Sim-Off: Damit die beiden auch wirklich alleine sind
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Zitat
Original von Quintus Decimus Mercator
Dann sah er wieder zu Margarita.
"Kann ich noch irgend etwas für dich tun?"
Dankbar blickte Margarita Mercator an. "Nein, ich danke dir. Dass ich zu meiner Familie kann ist mehr als genug." Sie verabschiedete sich eilig und verließ das Zimmer um sich sogleich auf den Weg zur Casa Ocatavia zu machen.
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In sich gekehrt betrat Margarita den Speisesaal. Sie begrüßte die anwesenden Gäste mit einem Nicken und einem leisen "Salvete." Außer Jentia schien keiner von der Familie anwesend zu sein, daher trat sie auf diese zu. "Wann ist es passiert, Jentia? Und wo ist Victor?"
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Immer noch recht aufgelöst erreichte Margarita die Casa ihrer Familie. Turia öffnete auf ihr Klopfen hin die Tür und sagte, dass Jentia bereits im Speisesaal auf sie wartete.
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Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Schlimmer noch, als das Messer des Verbrechers an ihrem Hals. Sie blickte zu Boden und dachte an ihr erstes Zusammentreffen mit Commodus, wie er ein wenig angetrunken mit ihr aus dem Bankettsaal des Kaisers wankte. Der Sonnenaufgang am Tiber. Er hatte nicht gelacht über die merkwürdigen Gedanken, welche ihr damals durch den Sinn gingen, er hatte sie verstanden.
Doch er hatte kein Recht darauf, dies zu zerstören, indem er mehr forderte, als sie ihm geben konnte. Sie hob ihren Blick und schaute ihn unverwandt an. "Leb wohl, Aurelius Commodus." Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und eilte zur Porta. Lieber wollte sie draußen in Ruhe, alleine warten bis die Kutsche bereit stand, als noch eine Sekunde länger bei ihm zu verweilen. -
Aus traurigen Augen blickte Margarita den Magister Officiorum an. "Mein Onkel," sagte sie, "Cicero Octavius Anton, er ist gestorben." Sie zeigte Mercator den Brief. "Ich möchte darum bitten, den Rest des Tages von meinen Pflichten freigestellt zu werden, um gemeinsam mit meiner Familie trauern zu können."
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Verwirrt über Commodus' Antwort folgte Margarita ihm wortlos durch die ganze Casa. Vielleicht hatte er es nur so gesagt, vielleicht ganz anders gemeint, als sie es verstanden hatte. Doch plötzlich fand sie sich im Atrium direkt vor ihm wieder, ihr Gesicht ganz nah an dem seinen. Es darf nicht sein. schoss es ihr durch den Sinn. Er war ein Aurelier und sie ein Octavia. Sie hatte ihn sehr gerne, schätzte ihn als Freund. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihm alles erzählen konnte, mehr noch, dass er sie sogar ohne Worte verstand. Sie wollte das nicht verlieren, wollte dies nicht zerstört wissen durch eine unüberlegte Handlung. Sie schaute ihm in seine grünen Augen und versuchte darin zu lesen, was in ihm vorging. Was sie sah, erschreckte sie, denn es war mehr als ihre Freundschaft.
"Nein..." flüsterte sie, unsicher, ob es die Antwort auf seine Frage oder die Antwort auf ihre Gedanken war. -
Margarita beugte sich nach vorne um etwas zu sehen. Beeindruckt schaute sie auf das Gebäude. "Eine sehr schöne Villa." Gemeinsam mit Commodus stieg sie aus und sie traten auf das Haus zu. Im Inneren der Villa schien man den Besuch bereits gehört zu haben, denn es wurde schon die Tür geöffnet, da standen Commodus und Margarita noch nichteinmal davor. Margarita lächelte. Commodus schien entweder ein beliebter oder ein sehr strenger Herr zu sein, wenn seine Sklaven so schnell an der Tür auftauchten.
Auf dem kurzen Weg zur Tür griff sie das letzte Thema nocheinmal auf. "Und was ist dies andere, welches dein Leben neben der Legion ausmacht?" fragte sie neugierig und hoffte, dass dies nicht zu weit ging. -
Mit hängenden Schultern kam Margarita zum Officium des Magister Officiorum. Sie hoffte, dass ihre Augen nicht zu sehr gerötet waren und klopfte an die Tür.