Beiträge von Octavia Margarita

    "Salve Marcellus." begrüßte sie ihn ehrlich erfreut. "Wie geht es dir? Ich hörte von deinem Bruder Hungaricus, dass du wieder in der Stadt bist. Hat er dir meine Grüße ausgerichtet?"

    Während Livia noch über den Kauf der Lampe nachdachte, ließ Margarita ihren Blick über den Markt schweifen. In der Menschenmenge erkannte sie Vinicius Marcellus. Zwar erst auf den zweiten Blick, weil die Uniform der Cohortes Urbanes so anders aussah als die der Praetorianer, doch er war es zweifellos. Und er schaute zu ihnen herrüber. Margarita lächelte und winkte zu ihm hinüber.

    Mit kritischem Blick begutachtete Margarita die Öllampe. Sie drehte und wendete sie, hielt sie am Griff fest und schlug mit dem Zeigefinger dagegen. "Durch den Klangtest findet man oft schon Schwachstellen im Material, so es sie gibt. Zieht sich ein Riss durch die Bronze, so ertönt nur noch ein dumpfes 'Plong'. Anderenfalls klingt der Ton, so wie hier, nach." Sie nahm die Lampe näher heran und fuhr mit ihrem Finger über die Verzierungen. Dann fiel ihr etwas auf. Sie roch an der kleinen Öffnung, in die das Öl gegossen wurde. "Manchmal versuchen Händler alte gebrauchte und nur gereinigte Lampen als neue zu verkaufen. Sie riechen dann nach Lampenöl, denn diesen Geruch werden die Gefäße nie wieder los." Sie wandte sich an den Händler, den sie bisher immer als vertrauenswürdig eingeschätzt hatte und hielt ihm vorwursvoll die von Tiberia Livia ausgesuchte Öllampe hin. "Und diese Lampe riecht gebraucht."
    "Oh, aber nein, gute Frau, nie und nimmer würde ich Gebrauchtware verkaufen! Ihr kennt mich doch, wart immer zufrieden. Wie könnt ihr nur glauben, dass ich Ramsch in meinem auserlesenen Sortiment verberge." fing der Händler sogleich an, sich zu verteidigen.
    "Diese Lampe riecht nach Öl."
    "Oh, das meint Ihr. Aber das hat einen sehr guten Grund. Ich möchte meinen Kunden maximale Sicherheit beim Kauf bieten, daher habe ich meine Lampen von einer unabhängigen Institution prüfen lassen. Die Stiftung Öllampentest bescheinigt meiner Ware nun das Prädikat schadstoffgeprüft und urteilt 'Test sehr gut'. Natürlich bleibt dabei ein leichter Geruch zurück, dafür könnt Ihr sicher sein, dass Ihr an dieser Ware lange Eure Freude haben werden."
    "Oh." Margarita beschaute sich skeptisch das Stück nochmals genauer. Sie hatte bereits von dieser Stiftung gehört.
    "Nun, dann solltest du auch eine Plakette haben, oder nicht?"
    "Aber natürlich, aber natürlich."
    Der Händler kramte in einer Kiste und holte eine kleine Plakette aus Ton hervor. Er zeigte sie stolz Livia und Margarita. 'Stiftung Öllampentest - sehr gut - Zertifiziert IUN DCCCLV A.U.C.' stand darauf.
    "Nun gut, in diesem Fall," Margarita wandte sich lächelnd Livia zu und reichte ihr die Lampe, "denke ich, du kannst sie ohne Bedenken kaufen."

    Ein wenig irritiert blickte sich Margarita um und sah in das freundliche Gesicht der Dame, die sie soeben angesprochen hatte. Sie schien aus einem hohen Haus zu stammen, alles an ihrer Erscheinung war makellos. "Salve." grüßte sie zurück. "In der Tat, ich bin Praepositus Sacri Cubiculi des Palastes, und sorge in dieser Funktion auch für die Bestückung der Domus Augustana mit ausreichend Öllampen." Sie zog ihre Stirn ein wenig in Falten. "Und die Anzahl der aufgestellten Lampen verringert sich im Laufe der Zeit immer wieder enorm, daher bin ich regelmäßig dazu gezwungen, für Nachschub zu sorgen. Viele Öllampen fallen herab und gehen zu Bruch, daher prüfe ich die Ware vor dem Kauf sorgfältig. Es gibt Händler, die verkaufen in ihrem Sortiment Tongefäße mit Rissen, so fein, dass man sie fast nicht sieht, doch bei einem Aufschlag auf den Boden würden sie sofort zerspringen. Auch in den Ton eingebrannte Fremdkörper sind in solch einem Fall Schwachstellen, genau wie bei den bronzenen Öllampen auch. Die Bronzenen sind natürlich immer den Tönernen vorzuziehen, sie gehen nicht so leicht zu Bruch. Doch das Zerbrechen ist nichteinmal die häufigste Ursache für den Öllampenmangel im Palast."
    Nachdenklich betrachtete Margarita das Stück, welches sie gerade in der Hand hielt. Dann schaute sie zur der Frau auf und wurde sich bewusst, dass diese wahrscheinlich gar nicht an ihren Ausführungen über Öllampen interessiert war. Es war sonst nicht Margaritas Art, so viel zu erzählen. "Verzeih, wenn ich dich mit meinen Ausführungen langweile. Dabei habe ich mich noch nichteinmal vorgestellt. Mein Name ist Octavia Margarita."

    Da der Verkaufstand jedoch nur eine kleine Auswahl Stoffe von minderer Qualität bot, zog der Einkaufstrupp weiter über den Markt. Da alsbald ein großer Stand mit Öllampen in Margaritas Gesichtsfeld geriet, stellte sie den Stoff hinten an und wandte sich einem anderen Punkt auf ihrer Liste zu, eben den Öllampen. Dies war ein Punkt, der auf jeder Einkaufliste wieder auftauchte. Wären Öllampen, die am Boden zerschellen, ein Opfer an die Götter, der Palast des Kaisers würde jedem Tempel ernsthafte Konkurrenz bieten. Vielleicht fiel Margarita das Zubruchgehen der Lampen deshalb so auf, weil diese kleinen Gefäße im ganzen Palast reichlich verteilt waren. Auf jedem Schreibtisch, jedem Fensterbrett, jedem Beistelltisch und in jedem Regal stand mindesten eine Öllampe, oft jedoch sogar mehrere. Es passierte schnell, eine unbedachte Bewegung, und schon lag eine der Lampen am Boden und aus entsprechender Höhe gefallen, ging sie dabei meist zu Bruch. Viel häufiger jedoch als sie zerbrachen, verschwanden die Lampen einfach. Trotz der flächendeckenden Verteilung im Palastgebäude nahmen die meisten Personen eine Lampe mit sich, wenn sie am Abend, des Nachts oder früh am Morgen durch das Gebäude eilten. Und Margarita war sich sicher, dass es irgendwo einen Raum im Palast geben musste, der über und über voll mit Öllampen und das Ziel der nächtlichen Wanderer war. Denn aus Cubiculums, Officiums, Tablinum und den Gängen verschwanden die Lampen nur immer. Eines Tages würde Margarita diesen Raum finden, doch bis dahin kaufte sie geduldig neue Lampen und stellte sie an den Plätzen der Alten auf.
    Durch diese Prozedur hatte Margarita mittlerweile einen fachkundigen Blick für Öllampen entwickelt und mit diesem prüfte sie nun das Angebot. Zufrieden stellte sie fest, dass es sich um solide Ware handelte, die vielleicht sogar den ein oder anderen Sturz überleben würde, und sagte dem Händler, wie viele Lampen von welcher Größe er einpacken sollte.

    Nachdem sie beinahe das gesamte Angebot an Ölen, Balsamen, Duftwässerchen, Cremes und Salben durchgetestet oder zumindest daran gerochen hatte, ließ Margarita ein großes Paket zusammenpacken. Schließlich ließ sie ihren Blick über die weiteren Auslagen schweifen und überprüfte, ob Bedarf an weiteren Dingen bestand, die an diesem Stand feilgeboten wurden. Doch es fand sich nichts weiter und so bezahlte Margarita bei dem Händler und verließ den Verkaufsstand mit dem Paket voller Tiegel und Fläschchen, welches sie einem der Sklaven in die Hand drückte. Da dieser mehr sowieso nicht würde tragen können, schickte sie ihn direkt zurück zum Palast, bevor sie wieder einen Blick auf ihre Liste warf. 'Stoffe' stand als nächster Punkt darauf. Sie schaute sich um und entdeckte nicht weit entfernt einen Stand, der eine breite Auswahl an Stoffen feilbot. Sie dirigierte die restlichen Sklaven ihr zu folgen.

    Gefolgt von einigen Sklaven aus dem kaiserlichen Palast schlenderte Margarita über die Märkte. Es gab einige Besorgungen für den kaiserlichen Haushalt zu tätigen und Margarita hatte die Gelegenheit genutzt, dies selbst in die Hand zu nehmen um einmal wieder aus dem Palast herauszukommen. Sie schaute auf ihre Einkaufsliste und dann über den Markt. Sie suchte einen Stand mit Ölen und Salben heraus, um dort die privaten Vorräte der Ulpia Lucilla wieder aufzufüllen, denn im Zuge ihrer Vorbereitungen für das kaiserlichen Banketts waren diese ein wenig geschrumpft. Doch es hatte sich gelohnt, wie Margarita fand, keine der anwesenden Damen hatte der Schönheit der Gattin des Caesars das Wasser reichen können.
    Margarita betrachtete die Auslagen des Händlers, nahm hier und dort von einer Creme, rieb sie auf ihren Handrücken und lauschte dem Redeschwall des Händlers, der seine Waren anpries.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Naja, ich bin deswegen sehr selten im Palast, weil ich nicht nur die Prätorianer befehlige, sondern auch die CU, bis die einen eigenen Kommandeur haben. Der Senatorenjob verlangt auch viel Zeit, und irgendwann möchte ich leben auch noch.;)


    Dies waren eine Menge Aufgaben und Margarita fragte sich, ob dabei wirklich noch viel Zeit zum Leben blieb. "Das hört sich so an, als wärst du nicht nur einer der am meisten beschäftigten, sondern auch einer der wichtigesten Männer des Imperiums." sagte sie beeindruckt. Sie trank ihr Weinglas aus und ließ den Blick durch den Saal schweifen. Viele der Gäste waren schon aufgebrochen, unter ihnen auch der Ehrengast. "Es sieht so aus, als wäre die Feier bald zueende." Sie sagte es mehr zu sich selbst, als zu Hungaricus. Margarita würde wieder bis zum letzten Gast ausharren um den diensthabenden Cubicularii im Anschluss Anweisungen zum Aufräumen zu erteilen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Ach du kennst meinen Bruder? Nun, der war kurze Zeit in Hispania, dort hat es aber ihm nicht so gefallen, so ist er nach Rom zurückgekommen und dient jetzt bei den Cohortes Urbanae, so wie mein anderer Bruder Lucianus.


    Er schmunzelte. Die CU dürfte schon langsam ein Familienunternehmen der Vinicier sein... :D


    "Ich habe ihn bei der Arbeit im Palast kennengelernt. Er hatte des öfteren die Wachschicht im kaiserlichen Wohntrakt. Wenn du ihn einmal wieder siehst, so richte ihm doch bitte Grüße von mir aus." Sie betrachtete Hungaricus eingehend. Ihn selbst sah sie selten im Palast, meist nur bei offiziellen Anlässen. Leider, denn in seiner Praetorianerrüstung machte er wirklich kein schlechtes Bild. "Warum sieht man den Praetorianerpraefekten eigentlich so selten in der Domus Augustana? Immerhin hält sich der Imperator ja nicht gerade selten dort auf."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Octavia Margarita, nicht wahr? Ich hoffe, die Erinnerung an diese... Geschichte ist inzwischen verblasst?


    Sie nahm dankend den Becher Wein und schauderte einen Moment. Der eisige Blick des Sklaven Sica verfolgte sie noch immer in ihren Träumen. Doch sie nickte nur. "Ich bemühe mich, nicht mehr daran zu denken. Aber lass uns nicht von diesem tristen Thema sprechen, wo wir zum Feiern hier sind." Sie schaute Hungaricus an und musste an die Praetorianer denken, die unter seinem Kommando im Palast dienten. "Wie geht es deinem Verwandten Vinicius Marcellus? Was macht er nun, da er nicht mehr im Palast arbeitet?" Sie wusste nicht genau, in welcher verwandschaftlichen Beziehung die beiden standen, doch sicher wusste Hungaricus wohin es Marcellus nach der Entlassung aus dem Dienst bei der Praetorianergarde hinverschlagen hatte.

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    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    Ich hoffe, Senator Felix hat Wort gehalten und das Schmerzensgeld ausbezahlt?


    Freundlich lächelte er sie an.


    Erstaunt sah Margarita auf, als sie angesprochen wurde. Sie erkannte den Mann sofort, Vinicus Hungaricus, der Staatsanwalt, der sie bei der Gerichtsverhandlung so freundlich behandelt hatte. Sie war damals so aufgeregt gewesen, doch die Ruhe die er ausgestrahlt hatte, war auch auf sie übergegangen. Heute bemerkte sie, dass es nicht nur Ruhe war, die er ausstrahlte. Sie nickt ihm freundlich zu. "Ja, das hat er. Er war mehr als großzügig. Er musste wohl einsehen, dass er gegen diese Anklage nicht gewinnen konnte."

    Mit bewunderndem Blick stellte Margarita fest, dass die Gattin des Caesars ganz fantastisch aussah. Es würde Amatia sicherlich freuen zu hören, dass Lucilla das von ihr vorgeschlagene Kleid trug. Margarita selbst hatte sich extra von einem Teil des Geldes, das sie von Senator Flavius Felix erhalten hatte noch ein angemessenes Kleid gekauft, von ihrem eigenen Gehalt wäre solch eine Anschaffung unmöglich gewesen. Überhaupt fühlte sich Margarita ein wenig fehl am Platz zwischen all diesen wichtigen Personen, viele davon Patrizier oder Senatoren, oder beides.

    Mit kritischem Blick schaute sich Margarita in dem großen Saal um. Nun, da die Kerzen brannten sah alles noch beeindruckender aus als noch am Mittag und sie war zufrieden mit der Arbeit, die die Cubicularii geleistet hatten (=)). Wenn der Abend entsprechend verlaufen würde, dann würde sie ihnen ein paar extra Einheiten Freizeit auf den Dienstplan setzten.
    Sie ging zu einer Kline und nahm dort Platz. Viele der Anwesenden hatte sie schon beim letzten Bankett gesehen, viele auch auf Onkel Antons Beerdigung. Doch näher kannte sie keinen außer den Magister Mercator.

    Auch Margarita stand unter die Gäste gemischt, sie hatte es ja nicht weit gehabt. Sie erfreute sich am Anblick der Praetorianer und an dem des Ehrengastes, doch wie üblich konnte nichts den Kaiser übertreffen. Als Magister Mercator den Gästen bedeutete, in die Aula Regia hinüber zu gehen, schloss sich Margarita an.

    Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator


    "Ich denke es wird dieses Mal nicht ein ganz so prunkvolles Bankett werden wie das letzte, aber du kannst dich gerne um die Organisation des Festes kümmern. Dann kann ich mich auf den Empfang der Gäste und die Zeremonie in der Aula Regia kümmern.“


    "Ist gut." Margarita nickte. "Ich werde das in die Hand nehmen." In ihren Gedanken entstand bereits eine Liste, was alles noch zu erledigen sei, von Ausschmückung des Festsaales, über Speiseliste bis hin zur Unterhaltung. "Ich denke, das sollte keine Probleme geben." Sie verabschiedete sich und verließ das Officium um sofort die Cubicularii für die verschiedenen Arbeiten einzuteilen.

    Zitat

    Original von Quintus Decimus Mercator


    Nach der Reihe verließen die Besucher Mercators Officium wieder und er dabei sah Margarita wartend vor der Türe stehen.


    „Komm doch bitte herein Margarita!“


    "Salve Magister Mercator." Margarita betrat das Officium. "Ich möchte nicht lange stören. Ich komme nur um dir zu sagen, dass ich mit Freue auf dem Bankett erscheinen werde, jedoch noch nicht weiß, ob ich jemanden mitbringen werde. Wohl eher nicht." Sie lächelte freundlich. "Und wenn du wieder Hilfe bei der Organisation oder Durchfürhung brauchst, die Cubicularii stehen dir jederzeit zur Verfügung."

    Schweigend hörte sich Margarita die Worte an. Danach nickte sie großzügig. "Wenn es nicht allzu lange dauert und noch anderes Personal da ist, ist es in Ordnung. Du weißt dass die kaiserliche Familie ihre Wünsche rund um die Uhr äußern kann. Das mit der Küche solltest du mit dem Koch persönlich besprechen. Aber wenn du ihm versprichst, keine Unordnung zu hinterlassen, wüsste ich nicht, was dagegen sprechen sollte." Als sich Amatia schon wieder abwenden wollte, fügte Margarita mit strengem Tonfall hinzu. "Und du solltest hier im Palast nicht so in die Zimmer hereinstürmen. Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass ein Mitglied der kaiserlichen Familie sich dort aufhält. Bedenke dies in Zukunft."

    Als Margarita vor dem Officium des Magister Officiorum ankam, wartete dort bereits eine weitere Person. Sie erkannte die Venuspriesterin, welche sie einst bei Aurelius Commodus getroffen hatte. Margarita grüßte sie mit einem Nicken und reihte sich wortlos in die Warteschlange ein, in Gedanken bei ihrer Arbeit.

    Nach einem letzten Rundgang durch den kaiserlichen Wohntrakt kehrte Margarita in ihr Zimmer zurück. Als sie es betrat fiel ihr sofort der Brief auf. Sie nahm ihn zur Hand und las ihn. Stolz erfüllte sie, als sie feststellte, dass es sich um eine Einladung zu einem kaiserlichen Bankett handelte. Als erstes kam ihr in den Sinn, dass sie bald den Magister Officiorum aufsuchen sollte. Beim letzten Bankett hatte Jentia die meiste Arbeit bei der Dekoration des Festsaales übernommen, doch Margarita traute sich dies durchaus auch zu. Und vielleicht hatte auch Amatia einige Vorschläge. Sie setzte sich auf ihr Bett und las das Schreiben nochmals. Sie brauchte eine Begleitung. Der erste, der ihr in den Sinn kam war Commodus. Doch sie waren nicht gerade freundschaftlich auseinander gegangen und wenn sie ihn jetzt fragte, ob er sie zum Bankett begleiten wollte, dann käme er womöglich auf die Idee, dass sie bereit wäre in ihm mehr zu sehen als ein Freund. Ihr Bruder vielleicht? Nein, er war längst wieder in Germania und die Situation dort war gespannt, sicherlich bekämer er keinen Urlaub für ein Bankett. Doch wer sonst? Margarita hatte nicht gerade viele Freunde in Rom, sie kam ja auch nicht gerade oft aus dem Palast. Normalerweise war ihr dies nicht unrecht, doch es würde seltsam aussehen, ohne Begleitung zu kommen. Andererseits, was kümmerte es sie schon, wie es aussehen würde. Sie legte den Brief beiseite und nahm sich vor, gleich am nächsten Morgen Mercator aufzusuchen. Vorerst würde sie ihm sagen, dass sie noch nicht wusste, wen sie mitbringen würde, vielleicht fand sich ja doch noch jemand.