Ein wenig schmunzelnd entgegnete Margarita: "Euer Gepäck ist zum größten Teil bereits ausgepackt, sortiert, gereinigt und in Eure Schränke zurückgekehrt." Die kaiserliche Familie war nicht gerade mit Wenig gereist, doch seit ihrer Rückkehr hatten die Waschweiber fast pausenlos gearbeitet. Das meiste war auch bereits geglättet und in die Schränke einsortiert. Natürlich hatte die Familie selbst davon nicht das Geringste mitbekommen und dass Lucilla nun danach fragte bestätigte nur, dass die Angestellten gute Arbeit leisteten. (=))
Beiträge von Octavia Margarita
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Margarita schaute ebenfalls mit erwartungsvollem Blick zu Lucilla. Auch sie hätte nichts gegen eine Abwechslung einzuwenden. Die erste Zeit der Abwesenheit der kaiserlichen Familie war zwar recht angenehm gewesen, da einige Arbeiten hatten erledigt werden können, die sonst nur gestört hätten. Doch mittlerweile war bei den Palastangestellten wieder Routine eingekehrt.
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"In der Tat." antwortete Margarita. "Es gab wirklich wenig zu tun, aber wir haben die Zeit genutzt um einen gründlichen Frühjahrsputz durchzuführen, wenn es auch eher schon Sommer ist." Sie wies auf Amatia. "Und dabei hat unser Neuzugang schon gute Arbeit geleistet. Dies ist Valeria Amatia, sie ist eine neue Cubicularia."
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Margarita öffnet die Tür und tritt ein. Mit einem leichten Wink bedeutete sie Amatia ihr zu folgen. "Salve, Lucilla. Willkommen zurück in Rom. Es ist schön, dass Ihr wieder da seid. Habt Ihr Euch gut erholt?" fragte sie lächelnd.
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"Gut, gehen wir." Margarita drehte sich um und ging voran zum Zimmer von Livilla Ulpia Lucilla.
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Gefolgt von Amatia trat Margarita vor das Zimmer und klopfte an die Tür.
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Margarita konnte sich noch gut an ihre eigene Anfangszeit erinnern und nickte. "Wenn du möchtest, können wir gleich nachsehen, ob Lucilla etwas Zeit hat. Ansonsten machen wir es morgen früh."
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"Gut." Margarita blickte sie an. "Wenn dir sonst etwas auf dem Herzen liegt, kannst du dich jederzeit an mich wenden. Im Übrigen bin ich sehr zufrieden mit deiner Arbeit. Und falls dir irgendwann noch etwas auffällt, was hier im Palast verbessert werden könnte, dann habe bitte keine Scheu es zu sagen. Wir sind immerhin dafür verantwortlich, dass sich der Kaiser und seine Familie hier wohlfühlen, und damit beeinflussen wir indirekt auch das Wohl des ganzen Reiches." Es klang ein wenig scherzhaft, doch Magarita hoffte, dass sich Amatia darüber bewusst war, dass durchaus ein Körnchen Wahrheit in dieser Behauptung steckte.
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Amatia machte einen sehr lebhaften Eindruck wodurch ihre Worte bestätigt wurden. Margarita war froh, dass sie sich so gut eingelebt hatte, denn sie kannte selbst die Langeweile, die einen hier ab und an überkam, wenn man eigentlich frei hatte, den Palast aber trotzdem nicht verlassen durfte. "Ich hatte selbst erst sehr wenig mit dem Caesar zu tun. Aber ich kann dir versichern, den Augustus sieht man noch seltener. Mit dem Caesar ist jedoch auch seine Frau Livilla Ulpia Lucilla wieder im Palast. Wir sollten ihr bald einen Besuch abstatten, damit sie dich kennen lernen kann. Möglicherweise wird sie dir auch eine besondere Aufgabe zuweisen."
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Nach der Aufforderung von drinnen öffnete Margarita die Tür und trat in das kleine Zimmer ein. Es unterschied sich nicht sehr von ihrem eigenen, bis auf die wenigen persönlichen Dinge. Sie erblickte Amatia und lächelte ihr freundlich zu. "Salve Amatia. Ich dachte mir, ich schaue mal vorbei und sehe nach, ob du dich gut eingelebt hast. Wie gefällt es dir bisher hier im Palast?"
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Die Böden sahen sauber aus, die Säulen waren frisch poliert und auch mit dem restlichen Erscheinungsbild des Palastes war Margarita vollkommen zufrieden. Sie beendete ihren Rundgang durch den Wohntrakt bei den Zimmern der Angestellten. Vor Amatias Raum blieb sie stehen, dachte kurz nach und klopfte dann.
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Das Internet hat mich wieder
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"Nein. Keine Verletzungen."
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Margarita überlegte noch einmal genau. "Ich hatte mir den Wein für eine besondere Gelegenheit gekauft und das Geld dafür gespart. Es war der gute Falerner vom Weinhandel der Caecilier. Zwei Amphoren, jede zum Preis von 12 Sesterzen..."
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Margarita schluckte und dachte an den Schwur. Auf Iupiter hatte sie geschworen, dass sie die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen würde. Auch wenn es ihr Retter war, sie konnte einfach nicht lügen. Ihre Stimme wurde leise. "Er stürmte herbei und schrie... Er schrie den Mann mit dem Messer an. Ich weiß nicht mehr genau, was er rief... Dann... Dann zog er ein Gladius. In dem Augenblick kamen die Vigiles herbei und er versteckte es wieder. Er rief die Wächter herbei und bedeutete ihnen, meinen Angreifer zu verhaften..."
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"Ich habe sie vor Schreck fallen lassen als ich das Messer an meinem Hals spürte. Dies hat auch den großen Lärm verursacht, welcher vermutlich meine Retter dann alarmiert hat..."
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Margarita dachte noch einmal genau nach und rief sich die Szene noch einmal langsam ins Gedächtnis. "Erst stand er nur vor mir und hielt das Messer in der Hand. Er verlangte die Amphoren. Ich erschrak, doch ich antwortete ihm, er solle verschwinden und ich würde die Vigiles rufen. Im nächsten Augenblick spürte ich dann das Messer an meinem Hals..."
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Margarita holte tief Luft und konzentrierte sich auf ihre Erzählung. Ihre Stimme ist immernoch leise, doch nun gefestigter. "Als ich das Messer an meinem Hals spürte, erschrak ich sehr. Ich ließ die Amphoren fallen und es gab einen lauten Knall. Ich dachte, ich würde sterben... Dann ging alles recht schnell. Ein Mann eilte herbei und schrie. Er hatte... Er brüllte den, der mich bedrohte, laut an. Als nächstes kamen lauter Vigiles um die Ecke. Erst dann ließ er das Messer endlich fallen und wurde schließlich festgenommen..." Margarita senkte den Blick.
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Margaritas Herz klopfte ihr bis zum Hals und sie blickte Hungaricus mit großen Augen an. Sie versuchte, sich an die Geschehnisse zu erinnern und begann langsam zu erzählen. "Ich.. Ich war auf den Mercti Traiani... Ich wollte Wein kaufen... Zwei Amphoren habe ich erstanden... Ich ging noch ein wenig umher und sah mir noch andere Dinge an... Dann wollte ich wieder zurück zum Palast... Ich lief durch eine dunkle Gasse... Plötzlich war da dieser Mann... Er sprach mich an... wollte den Wein haben... Ich hatte Angst, große Angst... Vor Schreck klammerte ich die Amphoren an mich... Da zog er ein Messer..." Langsam wurde sie ein wenig ruhiger.
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Margaritas Stimme war leise, doch ohne zu Stocken antwortete sie. "Mein Name ist Octavia Margarita. Ich bin die Praeposita Sacri Cubiculi im Palast. Dort wohne ich auch, also in Rom..." Ihre Kehle fühlte sich trocken an und sie schluckte. "Ich schwöre auf Iupiter, dass ich die Wahrheit sage und nichts als die Wahrheit."