Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Eingehend unterhalten? Hungis Blick wurde skeptischer, doch er setzte sich hin, wie seine Frau wollte. In Gedanken aber fragte er sich, warum sie so unvermittelt mit ihm sprechen wollte und ging die letzten Tage im Schnelldurchlauf durch. Aber es fiel ihm nicht ein, was er eventuell getan haben könnte, was sie mißbilligte. Es gab keine Streitereien, sie sahen sich nicht oft, sie ließen sich beide in Ruhe. Auch achtete er tunlichst darauf, seine kleinen Vergnügungen von ihr fernzuhalten. Er verheimlichte es nicht vor ihr, das wäre eher unmöglich, doch er brüskierte sie auch nicht damit, das heißt, er hoffte es so. Und natürlich achtete er noch mehr drauf, daß die Öffentlichkeit nicht gar so sehr davon mitbekäme, das war auch etwas, was Hungi schon um seiner selbst willen nicht wirklich wollte. Allerdings hatte das nichts mit Ursus zu tun und seiner Aufgeregtheit, als dieser zu Hungi kam. Sie hatte doch nicht etwa...? Für einen Bruchteil einer Sekunde schaute er sie überrascht an, doch dieser Gedanke war zu absurd, als daß er wahr sein könnte. Oder hatte Ursus etwas angestellt? Also wenn sie ihn rausschmeißen wollte: Nicht mit ihm!


    Aber alle Überlegungen halfen nichts, und sie würde es ihm ja gleich sagen, was denn los sei. Worüber denn?

    Auch Hungi nahm den Becher an sich und nahm einen Schluck.


    Du überraschst mich, Octavius. Du solltest doch wissen, daß meine Frau selber Senatorin ist, ich das sogar unterstützt habe und daher solcherlei Aussagen nicht schätze. Dennoch sprach ich mitnichten von der Möglichkeit, daß die Frauen bei unserer kleinen Runde sich beteiligten sollten, ich nahm viel eher an, daß deine eigene Frau sicher vorhat, neue Kontakte zu knüpfen, oder etwa nicht?

    Zitat

    Original von Aelia Adria
    Und sie beten zu jemandem, der rechtmäßig durch römische Verwaltung gekreuzigt wurde. Welche Beleidigung das für Rom ist, brauche ich hoffentlich nicht weiter ausführen.


    Hungi hörte aufmerksam zu, konnte ihren Gedankengang jedoch nicht wirklich nachvollziehen.


    Verzeih, aber warum sollten wir sie weiter gewähren lassen, wenn es eine Beleidigung für Rom ist? Das verstehe ich jetzt nicht.


    Senator Agrippa überhörte Hungi jetzt mal, das heißt, nicht direkt überhören, aber anscheinend war mit Adrias Einwurf die Sache noch nicht ganz ausdiskutiert.

    Hungi brütete gerade über das Problem der specificatio wenn die beiden Parteien nichts vereinbart hatten und kam dabei immer mehr zur Ansicht, daß die media sententia in so einem Fall die beste, vielleicht auch die eleganteste Lösung sei, wenn auch im Einzelfall vielleicht etwas kompliziert zu handhaben, als Adria eintrat.


    Grüß dich Adria. Nein, du störst nicht.


    Er nahm die Schreiben an sich und las zuerst einmal das von Britannia, nickte ganz leicht und las dann das andere. Doch hier nickte er nicht, ganz und gar nicht, hier schüttelte er heftig den Kopf.


    Das ist unglaublich! Da will einer den Cursus machen, obwohl er seinen Dienst an der Grenze macht? Hat der denn Zeit für sowas? Er soll sich um seine Arbeit oder seine Untergebenen kümmern! Unfaßbar! UNFASSBAR! Das Juristendasein ist nicht etwas, was man nebenher macht! Für das Erlernen, Üben und Anwenden braucht man Zeit, viel Zeit! Das geht nicht so mir nichts, dir nichts.


    Fassungslos schaute er in das Gesicht seiner Ex-Frau. Nein, ich weigere mich, den hier zu prüfen! Wir haben schon genug Juristen, wenn er einen Advocatus braucht, soll er sich an einen wenden. Und Prätor wird der in absehbarer Zeit auch nicht! Anscheinend hat mein Cursus wohl den Ruf, besonders leicht zu sein, daß man den nebenbei absolvieren kann, wie?


    Mit hochrotem Gesicht vor Wut schüttelte er wieder den Kopf. Doch in ihm reifte eine Idee. Unter solchen Umständen sollte ich wohl das Niveau meines Kurses anheben. Schon zu oft habe ich mich geärgert über Absolventen, die danach solch schlimme Fehler begangen haben, daß es mich wundert, daß denen die Codices nicht aus der Hand hüpfen, sobald sie diese anfassen!

    Hungi lächelte, winkte mit der Hand und sofort machte sich ein Sklave auf den Weg, das gewünschte zu besorgen. Es wunderte ihn zwar, warum nicht schon längst wer gekommen war, aber diese Frage würde er nachher regeln, mit der Peitsche.


    Sobald die Gästeliste steht... aha. Wer ist denn schon oben auf der Liste? Kommen die Frauen der Eingeladenen auch?


    In diesem Moment erschien ein junger Sklave mit Tablett, Becher sowie Wein und Wasser in einer separaten Kanne. Leise stellte er das Tablett ab, goss beide Flüssigkeiten in die beiden Becher, wobei er darauf achtete, mehr Wasser als Wein einzuschenken. Um die Mittagszeit wäre ein gegenteiliges Verfahren mehr als bedenklich, erst recht bei dieser Hitze. Mit einer unterwürfigen Geste bot der Sklave dem Besucher den Becher an.

    Ursus war tatsächlich sofort zu Hungi geeilt, ganz zerwühlt und aufgeregt hatte er den Befehl von Livia überbracht. Hungi hob im ersten Moment nur die rechte Augenbraue, denn er war nicht wirklich geneigt, Befehle von seiner Frau anzunehmen, angesichts des Zustands seines Obersklaven entschied er sich aber, doch zu seiner Frau zu gehen. Was sie aber von ihm wollte, wußte er nicht, denn Ursus stammelte einen solchen Schmarrn daher, daß er Ursus zum Kochen für die Sklavenschaft schickte, zur Beruhigung. In der Küche konnte er sich dann hemmungslos austoben, und da dann die Sklaven das Essen bekamen, konnte er dann sogar anstellen was er wollte. Das half immer.


    Hungi schrieb also in aller Ruhe den Absatz in seinem Gutachten über die Probleme des Besitzerwerbs bei einem servus fugitivus fertig, dann erst stand er auf und bewegte sich zum Zimmer seiner Frau, wo er anklopfte und nach ihrem Herein eintrat.


    Da fiel ihm auf, daß er noch gar nie in ihrem Zimmer gewesen war, seit sie hier eingezogen war. Wie sollte er auch, denn tagsüber war er entweder nicht hier oder hatte zu tun und die Nächte verbrachte er nicht bei seiner Frau. Er verschwendete allerdings keinen Gedanken daran, sondern sah sich seelenruhig um, während er eher beiläufig fragte: Du wolltest mich sprechen?

    Hungi nickte nur zu den Worten des Boten. Selbst war er auch überrascht, wußte er doch auch nichts von der Geisel, doch in seinem Beruf lernte man schnell, immer souverän und allwissend zu wirken.


    In Ordnung. Balbus! Ach der ist ja gerade rausgegangen. Der Princeps Praetorii soll das Quartier für die Geisel herrichten lassen. Und zwar wirklich ein Quartier, keine Zelle oder so etwas. Geiseln müssen immer gut behandelt werden.

    Der Ianitor hatte tatsächlich Hungi gleich verständigt und auch eine Bemerkung über die gestrige Situation fallengelassen, die Hungi aber dem Sklaven gegenüber nicht weiter kommentierte. Der Hausherr schritt stattdessen gleich ins Atrium.


    Salve Octavius. grüßte er und wies mit der Hand auf die nahegelegenen Sitzgelegenheiten. Was kann ich für dich tun?

    Der Senatsscriba, der brav für Hungi die Notizen anfertigte, kam kaum mit dem Schreiben nach. Und Hungi machte ihm seine Arbeit nicht leichter.


    Möchte sich sonst noch jemand zu diesem Thema äußern? Will vielleicht der Senator Agrippa einen abgeänderten Vorschlag einbringen?

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Weils 2 verschiedene Grafiken sind und die frühestmöglichen gemeinsamen Verwandten die Großeltern wären. Aber eben jene Großeltern sind nicht eingetragen, also ist laut Tabularium auch die Interpretation zulässig, daß es 2 völlig getrennte Zweige sind.


    ad Satz 1: Öhm, ein gemeinsames Großelternpaar ist nun mal eine essentielle Voraussetzung für die Verwandtschaft von Cousin und Cousine. ;)


    ad Satz 2: laut Tabularium vielleicht. Was aber wenn die Deandra den Sophus immer als Cousin angesehen/gespielt hat im RPG? Dann wärs ja irgendwie sehr merkwürdig und nicht nachvollziehbar, wenns auf einmal nimmer so ist.

    Auch heute muß eine Adoption gelöst werden, wenn eine Hochzeit mit der nahen (Adoptiv-) Verwandtschaft gefeiert wird, etwa mit den Adoptivgeschwistern. Ich nehme mal an, daß das zusammenhängt mit den Gedanken, daß man ein Kind "an Kindes Statt" nimmt, also irgendwie auch das "eigene Fleisch und Blut" wird, wenn auch nur ideell.

    Liebe Deandra, jetzt bitte nicht böse sein, aber:


    solche Konstruktionen sind massivst unglaubwürdig und


    ihr hattet lange Zeit gehabt zu heiraten. Eure Geschichte geht ja schon doch eine kleine Ewigkeit, in der ihr alle Möglichkeiten offen gehabt hat.


    Von mir aus lass dich halt entadoptieren und heirate dann Sophus manu, dann bist wieder Patrizierin und Teil der Gens Aurelia. Ich motze dann zwar wieder herum wie nur was, aber es hört ja eh kaum wer auf mich.