Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

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    Original von Tiberius Duccius Lando
    "Die Provinzkasse wird sich in den nächsten Tagen in der entsprechenden Summe vergrößern."


    Das ist gut zu hören. antwortete der Legat. Er mochte keine Feilschereien, er war Beamter und kein Händler, daher war er zufrieden, als der Duccier den Vorschlag gleich so annahm. Er setzte sich auf seinen Sessel und bot dem Duccius mit der Hand auch einen Platz an. Dann können wir die Formalitäten besprechen. Ich nehme an, daß schon ein Name gewählt wurde?

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    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Vinicius, hier ist schon wieder Post aus Rom," begrüßte Witjon seinen Chef und legte ihm das Schreiben vor die Nase.


    Gelangweilt nahm er den Brief an sich und begann zu lesen. Jedoch war er nicht lange gelangweilt, denn das, was er gerade in seinen Händen hielt war im Grunde genommen ein Affront. Dieser verdammte kleine... begann er mit gepresster Stimme. Den Brief gab er seinem Magister Officiorum zurück. Schreib diesem Idioten, daß ich die Bestimmung kenne. Verdammt noch mal, ich habe in mehr Einheiten gedient als er Legionen gesehen hat! Und wozu zum Geier brauchen sie Besetzungspläne in Rom? Haben die nix besseres zu tun oder wie? Er wirkte äußerst genervt. Kümmere dich drum. Dann nahm er den Legionsbericht, überflog ihn jedoch nur kurz. Der Bericht geht in Ordnung, gute Arbeit. Du kannst den so abschicken.

    Der Legat nickte der Germanierin zu, als diese sich setzte. Bitte, nur zu. sagte er zu ihr, dann wandte er sich wieder ihrem Ehemann zu. Er hat euch also nicht genau instruiert? fragte er noch einmal nach. Säuerlich verzog er das Gesicht. Eigentlich mochte er es nicht so direkt über Geld zu reden, nicht wenn der Grund des Gesprächs ihre wassereingelagerten Beine in einem Stuhl in seinem Büro entlastete. Allerdings würde es wohl kaum anders gehen.


    Na gut. Angesichts deiner Stellung ist die Mindestzahlung eher nicht angebracht. fing er noch etwas diplomatisch an, bevor er konkreter wurde. Sagen wir so: die Provinzkasse würde sich über einen Spende freuen von... hmm... sagen wir 5000.

    Ja, auf einen Sohn wartete der Legat auch, nur bisher vergeblich. Na vielleicht haben die Götter euch dann erhört. Obwohl die Götter ja auch schon mal gemein sein konnten. Ein Bekannter in Rom hatte fast täglich für einen Sohn geopfert, engagierte sich deswegen sogar über ein normales Maß hinaus im Cultus Deorum, doch seine Frau hatte ihm 5 Töchter geboren, was für allgemeines Schmunzeln in der ewigen Stadt sorgte. Der Bekannte hatte sich dann mit einer Adoption beholfen.


    Ahja, stimmt, er hatte mir davon berichtet. Ich nehme an, er hat euch auch gesagt, was man ... nunja, erwartet?

    Der Legat, gerade von seinem Stuhl aufgestanden, um das Blut wieder in die Beine fließen zu lassen, grüßte die beiden Eintretenden.


    Salve, Duccius Lando. Elfleda, Tochter des Sarwolf. Wahrscheinlich hätte es gereicht, wenn er nur ihren Namen gesagt hätte, aber wenn sie ihm immer nur so vorgestellt wurde, wollte man es wohl, daß man sie so nannte.
    Ich wußte nicht, daß deine Frau guter Hoffnung ist. Meinen Glückwunsch. sprach er in Hinblick auf die nicht zu übersehende Schwangerschaft der Gattin des Duccius. Wobei es gut möglich war, daß man ihm das sehr wohl gesagt hatte, vielleicht sogar Marsus, der als sein Magister Officiorum ja auch ein Duccius war. Er, der Legat, vergaß nur sowas allzu gern, was seine Frau immer wieder schimpfenderweise bemerkte.

    Faszinierend... von 87 Personen mit großem Grabmal entfallen:


    2 auf die Gens Duccia,
    5 auf die Gens Tiberia
    10 auf die Gens Aelia,
    21 auf die Gens Prudentia,


    und der Spitzenreiter:


    49 auf die Gens Decima. Immerhin gerundete 56%.


    Ein Familiengrab finde ich jetzt nicht notwendig. Es würde reichen, wenn man einem ein großes Grab gibt (Stammhalter oder sonstigem wichtigen), und die Unwichtigen bekommen eine Inschrift (kleines Grabmal) und Simon macht man ein großes, wo alle Namen draufstehen. Ich bilde mir sogar ein, daß es auch so angedacht war.


    Den Herrschaften der Gentes Decima und Prudentia (ev Aelia) würd ich nahelegen, sich zu überlegen, ob sie nicht die von mir obig genannte Lösung annehmen möchten oder sich etwas ähnliches ausdenken. Aber auf diese bis jetzt geführte Art wird das Grabmalsystem komplett ad absurdum geführt.

    Gut zu hören. antwortete der Legat. Kurz überlegte er, was er mit den Verletzten machen sollte, wägte ab, dann entschied er.


    Gute Arbeit. Die verletzten Soldaten bekommen 10 Tage leichten Dienst, sobald sie aus dem Lazarett raus sind. Die anderen bekommen heute und morgen frei. Gib das deinen Leuten durch, aber macht mir keine Dummheiten. Was die zwei Verbrecher angeht... Ich denke nicht, daß ich böse bin, sollten sie die nächsten Tage nicht überleben.

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    Bitte das hier eintragen.


    Natürlich bei allen ein großes Grabmal.


    Meinst du nicht, daß das ein _bißchen_ übertrieben ist? Große Grabmäler sollten eigentlich nur für jene verwendet werden, die wirklich was großes geleistet haben und nicht für jeden Pimpf, der hier im IR herumkrault.




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    Original von Iulia Corona
    In Absprache mit Gaius Pompeius Imperiosus und Lucius Iulius Centho hat die Mutter von Corona nun endlich auch einen Namen. Pompeia Lucia.


    Eingetragen.

    Das wäre überlegenswert, wenn Corona noch minderjährig wäre.


    Sicher wäre noch die Möglichkeit zu erwähnen, Centho zu Coronas tutor mulieris zu machen, was im Prinzip nur im Geschäftsleben relevant war. Allerdings war zu unserer Zeit diese Tutelschaft nur mehr eine inhaltsleere Hülse - Kurzfassung: wenn der Tutor nicht spurte, ging die Frau zu Gericht und bekam die Erlaubnis vom Prätor. Im privaten Leben hatten Verwandte ohnehin die sittliche Pflicht, sich um ihre Angehörigen zu kümmern, dazu braucht man keinen Tutor.

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus


    Der Legat nahm den Brief und siegelte diesen.



    An den inkompetenten Verein, der sich Kaiserkanzlei schimpft
    Roma


    Bereits vor Monaten wurde mir die Ankunft eines neuen Praefecten für die Ala II Numidia zugesagt. Dieser Mann ist bis heute nicht erschienen. Sieht man einmal von dieser Frechheit ab ist es eine Unverfrorenheit, daß man mir keine Nachricht zukommen lässt, WARUM der Mann einfach nicht auftaucht. Noch schlimmer ist, daß man es in Rom anscheinend nicht der Mühe wert findet, einen Ersatzmann zu finden. Aber wozu auch? Wir sind ja hier nur in Germanien und alle Stämme auf der anderen Seite des Rhenus haben uns ja wirklich zum Kuscheln lieb! Also schickt mir jetzt gefälligst einen Praefecten. Im ganzen Reich sollte ja wer zu finden sein, es laufen ja nicht nur 10 Leute im Ordo Equester herum.



    M. Vinicius Hungaricus


    PRIDIE ID APR DCCCLX A.U.C. (12.4.2010/107 n.Chr.)


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    Marcus Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti pro Praetore - Provincia Germania


    Dann gab er dem Scriba noch zwei andere Briefe. Die sollen auch mit der nächsten Post raus.



    An M Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia
    Roma


    Grüße an dich und deine Familie aus dem frühlingshaften Mogontiacum.


    Ich danke dir für deinen Brief, den du mir vor ein paar Monaten geschickt hast, es ist immer wieder gut, Nachrichten aus erster Hand zu hören. Leider konnte ich dir bis gerade nicht antworten, die Arbeit, du verstehst. Trotz dem Germania wider allen Erwartens viel ruhiger ist als allgemeinhin angenommen, scheinen die Pflichten hier kein Ende zu nehmen.


    Man bekommt hier nur wenig von Rom mit, doch das wenige, das man sich hier erzählt, scheint sich noch immer mit dem zu decken, was du mir geschrieben hast. Weiß man denn noch immer nichts vom Gesundheitszustand des Kaisers? Manchmal werden schon Stimmen laut, daß sich der Kaiser bester Gesundheit erfreuen soll und schlicht nicht regieren möchte. Ich kenne ihn lange nicht so gut wie seinen Vater, aber das kann ich mir auch nicht vorstellen.


    Es freut mich, daß es deiner Familie gut geht und ihr weiterhin politische Ambitionen zeigt. Wenngleich von Mogontiacum aus mein Einfluss in Rom sicherlich unbedeutend ist, werde ich dich und deine Anverwandten gern weiter unterstützen. Mit Wohlwollen habe ich auch die Nachricht der Hochzeiten in deinem Hause vernommen, teile den jungen Ehepaaren mit, daß ich ihnen Glück und Iunos Segen wünsche.


    Mogontiacum selbst ist eine nette Stadt. Sicher nicht zu vergleichen mit Rom, aber sie bietet alle Annehmlichkeiten, die ein römischer Bürger zu Recht erwarten kann. Lediglich an der Abwechslung mangelt es ein wenig, aber man kann bekanntlich nicht alles haben. Hiermit möchte ich meinen Brief auch schließen. Anweisungen oder Aufträge habe ich dieses Mal keine an dich, nur die Bitte, mir sofort wieder zu schreiben, sobald sich etwas in Rom tut.


    Mögen die Götter deinen Weg segnen.


    M. Vinicius Hungaricus


    ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLX A.U.C. (27.4.2010/107 n.Chr.)


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    Marcus Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti pro Praetore - Provincia Germania



    Decima Lucilla
    Casa Decima
    Tarraco, Hispania


    Meine treueste Klientin!


    Viel Zeit ist vergangen seit deinem letzten Brief, doch viel zu berichten habe ich dir nicht. In der Tat hat es im Winter geschneit und stellenweise war der Rhenus dort, wo er gemächlich seinen Weg sucht, tatsächlich zugefroren. Dennoch klingt der hispanische Winter viel einladender. Wer weiß, vielleicht verbringe ich ihn tatsächlich dort dieses Jahr. Hier in Germania zieht nun auch der Frühling ein, was ich für äußerst angenehm befinde.


    In Mogontiacum selbst ist das Leben durchaus ruhig. Viel ruhiger als ich es mir vorgestellt hatte. Und dort, wo das Leben ruhig ist, ist die Bürokratie nicht weit, aber dir brauche ich das ja nicht erzählen. Meiner Frau geht es prächtig, einzig die im Vergleich zu Rom geringeren Möglichkeiten zur Unterhaltung und Zerstreuung missfällt ihr. Ich brauche dir wohl auch nicht erklären, daß sie kurz nach ihrer Ankunft hier bereits das gesamte Mobiliar ausgetauscht und die Domus neu eingerichtet hat. Meine Tochter wächst und gedeiht und bringt bereits ihre Lehrer zur Verzweiflung mit ihrer Neugier.


    Ich hoffe, du amüsierst dich trotzdem gut in Tarraco, trotz aller Widrigkeiten und kommst mich und meine Familie auch einmal besuchen.


    Grüße an deine Familie.


    M. Vinicius Hungaricus


    ANTE DIEM V KAL MAI DCCCLX A.U.C. (27.4.2010/107 n.Chr.)


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    Marcus Vinicius Hungaricus - Legatus Augusti pro Praetore - Provincia Germania

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Sieben Tage... Muss genügen, ja. Ich werde wohl das Castellum aufsuchen müssen?"


    Du oder ein Angestellter... ist mir gleich. antwortete der Legat lapidar, denn es war ihm wirklich egal, wer die benötigten Information einholte, solange sie eingeholt wurden.


    Das wäre derzeit alles.

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    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Anders als in der Neuzeit sind sechs Kinder eher normal oder Mittelmaß, was das Zeugen von Nachkommen anbelangt. Dies nur mal am Rande. ;)


    Der Satz stimmt nicht.


    a) die römische Oberschicht hatte sogar sehr wenige Kinder, was Augustus zu seiner Ehegesetzgebung veranlasste. Von Mittelmaß also keine Spur.


    b) frag ich mich, von welcher "Neuzeit" du redest.