Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Gut, ich werde darüber nachdenken. antwortete der Legat, der sich nicht um die Gedanken des Tribuns scherte (wie auch, er konnte diese ja nicht lesen) und nun seine Arbeit weitermachen wollte. Daher nahm er irgendeine tabula in seine Hand, auf welcher groß "Inventar Horrea" stand.


    Gibt es sonst noch etwas, was besprochen werden sollte? fragte er lässig, aber mit einer Stimme, die nicht wirklich ein Ja zuließ.

    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando
    Das ist so nicht ganz korrekt, das hängt vom jeweiligen Status ab.
    *und sonstiges Gebrabbel über Einkommen und sowas*


    Sag mal, wo hast du denn das her?


    Wenn das stimmt, dann steigt der Level meines Respekts vor unseren Programmierern enorm. Allein: mir fehlt der Glaube, weil das widerspricht meinem Wissensstand (bin ja erst seit den Anfängen dabei) und zudem meinen Beobachtungen, die ich nicht nur mit meiner Senatoren-ID mache.

    ...wer jetzt von euch an einen Thriller oder an etwas Schweinisches gedacht hat, den muß ich enttäuschen.


    Stattdessen gebe ich etwas anderes bekannt:


    Duccia Venusia hat Geburtstag!


    Jaha! Applaus! Applaus!


    Und weil Geburtstage ein herrlicher Anlass sind, mal etwas in der Geschichte zu stöbern und peinliche Bilder auszugraben wie "Baby-Venusia nackig auf dem Eisbärfell" oder "Klein-Venusia das erste Mal selber auf dem Töpfchen" ... und ich wechsle jetzt mal ganz fix das Thema, sonst krieg ich eine auf den Deckel. Wo waren wir? Ach ja. Bei der Geschichte.


    Also hab ich mich mal schlau gemacht und geschaut, was denn so am 27. August so passiert ist im Laufe der Jahre/Jahrzehnte/-hunderte/-tausende/whatever.
    Aber: Irgendwie waren da lauter Kriege und sonstiges uninteressantes Zeug. Eher öde.


    Wirklich lauter uninteressante und fade Dinge?


    Nein, nicht ganz. 1783 stieg der erste mit Wasserstoffgas gefüllte Ballon des Erbauers Jacques Alexandre César Charles in die Höhe - und wurde nach der Landung von Bauern mit Mistgabeln auf heimtückische Art ermordet (der Ballon, nicht der Erbauer). Also wer macht denn sowas... Tsts. 1859 beginnt das Zeitalter der Petroleumindustrie dank einer gezielten Bohrung nach Erdöl. 1910 wurde der Internationale Frauentag ausgerufen (wen interessierts da schon, daß dieser dann auf den 8. März verlegt wurde ;) ) und 1991 wurde die Republik Moldau unabhängig und praktischerweise wurde dabei festgelegt, daß der Nationalfeiertag auch gleich an diesem Tag stattfinden soll. Gut, gell?


    Genug der Geschehnisse, wenden wir uns den Personen zu, die ebenfalls heute Geburtstag haben (oder hatten):
    1770 Georg Wilhelm Friedrich Hegel, bekannter Philosoph
    1908 Lyndon B. Johnson, nicht ganz so bekannter US-Präsident
    1910 Mutter Teresa, seeeeeeehr bekannte Ordensgründerin
    1914 Heidi Kabel, ziemlich bekannte deutsche Theaterschauspielerin
    1959 Gerhard Berger, in Österreich definitiv bekannter ehemaliger Formel 1-Fahrer
    1976 Sarah Chalke, sehr bekannt bei Anhängern der TV-Serie "Scrubs", die übrigens fließend deutsch spricht (und fesch ist)
    1977 Deco, Fußballer, sollt man auch kennen
    und
    1985 Daniel Küblböck (den konnt ich mir nicht verkneifen :D)


    Natürlich (natürlich!!) - man kennt ja schon meinen angeborenen Hang zum Sadismus - hab ich es mir wieder nicht nehmen lassen, mal so zu eruieren, welches Lied bei der Entstehung unseres Geburtstagskindes behilflich gewesen sein könnte.


    Naja. Also wenn ich richtig liege, dann... ähm, seht selbst:
    Einmal Platz 1 der DDR
    aber in der BRD wars auch nicht besser: ein typisches Frauenlied (in meinen Landen auch "Schmachtfetzn" oder "L'Amour-Hatscher" genannt)


    Falls es dir, liebes Geburtstagskind, was hilft: Nummer 1 bei deiner Geburt war dieses Lied - zumindest bei den Westdeutschen, bei euch Ossis war ja schon wieder sowas komisches
    Herrje, die Wende ist musikalisch gesehen definitiv nicht zu früh gekommen. :D


    Wie dem auch sei. Das ist dein Tag, genieße ihn. Alles Gute. :)

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus


    Auch der Petronier wurde selbstverständlich vom Legaten und seiner Ehefrau gegrüßt. Der Vinicier erinnerte sich seinerseits ebenso gut an die Audienz, die ihm viel Ärger gebracht und etliches an Nerven gekostet hatte. Danach ging mindestens eine Kanne guten Caecubers den Weg alles Irdischen. Dementsprechend lauwarm war der Ton in der Stimme des Legaten. Salve Petronius.


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    Seine Frau hingegen war schon eher hingerissen. "Vielen Dank Petronius." antwortete sie erfreut zum Kompliment, das dieser ihr gemacht hatte. Als der Petronius ihr bzw ihnen dessen Sohn vorstellte, beugte sie sich mit einem Lächeln zum Jungen. "Ach, du bist ja ganz ein Süßer. Wie alt bist du denn?"

    Zitat

    Original von Tiberius Duccius Lando


    Bisweilen konnte das Leben eines Politikers ermüdend sein. Die vielen kleineren Gespräche die zu Anlässen wie diese geführt wurden ähnelten sich und konnten - wenn man nicht gut genug aufpasste - monoton werden. Er hatte sich daran gewöhnt, irgendwann mußte man das auch.


    Auch mit Duccius Lando wurde ein solches kleineres Gespräch geführt. Nach dem obligatorischen Gruß wurde ihm auch dessen Ehefrau vorgestellt. Salve Elf...leda. sprach er ihren Namen etwas holprig aus. Mit germanischen Namen hatte er noch seine kleineren Probleme. Das mochte auch der Grund sein, warum ihm der Name Rodewini nichts sagte oder sagen wollte. Er würde nachher seinen Nomenclator fragen, wenn er bis dahin noch den Namen in Erinnerung hatte. Natürlich, natürlich. log er daher hemmungslos, weil notfalls konnte er sich schnell und einfach mit einer schlichten Verwechslung herausreden. Ich hoffe, er befindet sich bei guter Gesundheit. Die nächste Floskel, durchaus. Aber mangels persönlicher Bekanntschaft gab es kaum etwas Besseres.


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    Auch seine Frau war an solche Anlässe gewöhnt, doch im Gegensatz zu ihrem Mann schon von Kind auf, sie hatte daher nur wenig Mühe, die ihr zugewiesenen Pflichten zu erfüllen. Sie begrüßte daher ebenso wie ihr Angetrauter die verschiedenen Decuriones, und daher auch Duccius Lando und dessen Ehefrau. Der erste Eindruck, den dieser Duccius auf sie machte, war nicht der beste. Sicher trug er keine gewöhnliche Tunika, aber daß er ohne Toga bei einem solch offiziellen Anlaß auftauchte, diskreditierte ihn in den Augen der Licinia. Erst recht, als sie den Ritterring an seiner Hand bemerkte. Dessen Frau war also eine solche Germanin. Wenigstens hatte sie mehr Anstand als ihr Ehemann und kleidete sich der Feier entsprechend. Offensichtlich war der Mann ein Neureicher, der keinen Sinn für Stil hatte. Licinia ließ daher den Mann links liegen und sprach die Frau an: "Ein sehr hübsches Kleid. Bei welchem Schneider hast du es anfertigen lassen?"

    Der Legat nickte zu den Worten des Tribuns. Gut, dann suche eine geeignete Centurie aus. Oder besser zwei, die sich abwechseln. Weniger weil er glaubte, daß die Soldaten nicht gut zu Fuß waren, sondern einfach als Vorsichtsmaßnahme. Seine Zeit als Praefectus Praetorio wirkte noch immer ein wenig nach...


    Nein, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. antwortete er auf die Frage des Tribuns nach den zu mitnehmenden Stabsoffizieren. Warum? Bekundest du Interesse?

    Während der vielen Worte des Ducciers hatte er ausreichend Gelegenheit, den Weinkelch zu leeren. Wein hatte die wunderbare Eigenschaft, jede gewünschte Stimmung in ihm auszulösen, und diese Eigenschaft wollte er sich heute wieder zunutze machen. Nur leider hatte er noch nicht genug intus. Entschuldigungen sind zwar nett, machen die Situation aber auch nicht besser. befand der Legat. Du hättest vorher daran denken sollen. Er widerstand seinem Gelüst, erneut nach der Kanne zu greifen. Vermutlich würde er heute Abend einen über den Durst heben. Und dann seine Frau besuchen. Dann würde der Abend bedeutend besser sein als der gesamte Tag hier. Diese Vorstellung ließ seine Laune gleich ein wenig heben, weniger die Bemerkung des Ducciers für die germanenfeindliche Haltung einiger Decuriones. Allerdings wurde sie deswegen auch nicht gesenkt. Er wusste, daß es immer Probleme gab, wenn Einheimische mit Römern zusammenprallten, egal ob diese Einheimische das Bürgerrecht hatten oder nicht. Die Herkunft hatte den Legaten selten interessiert, für ihn war es vielmehr wichtig, welchen Einfluß der eine oder andere hatte. Offensichtlich galt dies bei weitem nicht für alle. Ja und? Sag Duccius, hast du etwas getan, um die Decuriones aufzuhalten oder dich um Lösungen bemüht? Oder nein, sag es nicht, es interessiert mich nicht. Vermutlich würde ich von diesem Geschehen jedes Mal eine neue Version hören, dafür ist mir die Zeit definitiv zu schade. Es folgte eine sehr kurze Pause, in welchem er seine Wachstafel und einen Griffel zur Hand nahm. Ich möchte nichts mehr hören. Geh und erledige deine Arbeit. Diese Verabschiedung war im Vergleich zu seiner Stimmung noch sehr freundlich, denn eigentlich wollte er ein "Mach, daß du rauskommst" aussprechen.

    Er wiegte bedächtig mit dem Kopf hin und her. Die Argumente des Tribuns hatten etwas für sich, allerdings fielen ihm auch gleich Gegenargumente ein.


    Oder die Bürger glauben, daß es ein Zeichen von Schwäche ist, wenn ich gleich mit allen Turmae daherkomme. Oder noch schlimmer: sie halten es für ein Zeichen von Feigheit und Angst vor den Räubern. Zumindest aber werden sei glauben, daß die Provinz sehr unsicher ist. Nach einer Pause von drei Atemzügen sprach er weiter. Zwei Turmae müssen reichen. beschloss er. Wir wandern ja nicht im Unterholz herum. Die anderen beiden machen ihren normalen Patrouilllendienst. Eine Centurie soll ihnen dabei helfen und die näheren Gebiete dabei übernehmen. Er nickte zur Unterstreichung seiner Worte. Welche genaueren Untersuchungen?

    Selbstverständlich hatte sich der Legat Zeit gelassen mit seiner Ankunft. Einerseits galt sowas ja als vornehm, andererseits hatte er dank seiner Frau und seiner Tochter gleich zwei unschlagbare Argumente, zu spät kommen zu dürfen. Während er in eine seiner besten Togen gewandet war, immerhin wollte er sich ja sozusagen der Stadt vorstellen und die Leute erwarteten keinen abgerissenen Sandler, trug seine Frau ein rotes Kleid mit Goldborten, seine Tochter eine kleinere Version aber in Grün. Frauen würden natürlich nicht "rot" oder "grün" sagen, sondern sowas wie "Zinnoberrot" oder "Frühlingskastaniengrün". Wie dem auch war. Mit der Sänfte kam die Familie Vinicia an, sie stiegen aus, richteten sich ihre Kleidung (am meisten noch er, denn die Toga litt immer unter der Beförderung), die Tochter wurde einer Sklavin zur Aufsicht übergeben, dann schritt das Ehepaar zu den Decuriones. Meine Herren. begrüßte er die Anwesenden. Ich nehme an, ihr kennt meine Frau Licinia Minor. stellte er noch seine Angetraute jenen vor, die sie noch nicht kennengelernt hatte.

    Der Legat sah nur kurz zum Tribun, dann richtete er seinen Blick auf seine Unterlagen, während er dem Tribun folgenden Befehl gab: Steh bequem.


    Dann lehnte er sich zurück, wartete, bis der Tribun ordentlich stand, und begann zu sprechen. Ich werde in den kommenden Wochen eine Rundreise durch die Provinz tätigen und benötige dafür etliche Männer zu meinem Schutz. Reiter, selbstredend. Angesichts der derzeitigen Lage in Germania... wieviele Milites hältst du für zweckmäßig?

    Er verabschiedete den Petronier mit einem Nicken, dann wartete er, bis sich der Decurio aus dem Officium des Legaten entfernt hatte. Erst dann setzte er sich wieder und schenkte sich zunächst einmal einen Spritzer ein, von dem er zwei mittelgroße Schlucke nahm. Was für ein Schlamassel. grummelte er zu sich selbst, als er den Becher abstellte.


    Das gefällt mir gar nicht, in was für eine Situation ihr mich da reingeritten habt. wandte er dann schließlich sein Wort an den Duccier. Einfach so das Amt des Duumvirs zurücklegen um Magister Officiorum zu werden. Du bist in dieses Amt gewählt worden, hast eine Verantwortung gegenüber der Stadt. Positiv beeindruckt bin ich davon nicht, Duccius. Und dann dieser Eklat mit dem Ordo. Eine Diskussion einfach abbrechen ist kein Akt von Stärke. Er ergriff erneut seinen Becher, schwenkte diesen, nahm aber keinen Schluck. Sondern eher ein Akt von mangelndem Durchsetzungsvermögen. Was glaubst du wie es im Senat zeitweise umgeht? Wenn da jedes Mal die Sitzung unterbrochen würde, wenn die Senatoren streiten würden... ich möchte es mir gar nicht ausmalen. Jetzt war der Schluck fällig. Eine gute Gelegenheit für den Duccier, etwas zu erwidern.

    Es kam tatsächlich noch etwas. Und beileibe nicht etwas, was den Legaten, den Statthalter freundlicher gestimmt hätte.


    Ich bin mir über meine Aufgaben voll im Klaren, Petronius. antwortete er kalt, während er aufstand. Als ob man ihm sagen mußte, was er für Verantwortungen hatte. Und jetzt rufen mich meine anderen Pflichten, du verstehst sicher, Petronius. erwartete er dessen Abschiedsgruß. Doch bevor der andere sich vielleicht auch davonschleichen konnte, fügte er noch ein Duccius, du bleibst noch hier. in einer ungewohnten Schärfe an.

    Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus


    Brüder unterschieden sich zuweilen ordentlich voneinander. Daher kam es dem Legaten gar nicht in den Sinn, ein Lob auszusprechen. Auch eine kleine Hilfe, wie man mit einem Tribun umgehen sollte, gab er nicht, denn diese Idee kam ihm auch nicht. Stattdessen erinnerte er sich an etwas anderes.


    Nein, derzeit nicht. Aber wenn du hinausgehst, sag meinem Scriba, daß ich den Tribun Octavius Dragonum zu sehen wünsche.

    Es reicht jetzt! entschied der Legat mit lauter Stimme. Das war ja wie im Senat, sagte er sich selbst in Gedanken, als er sich mit einem gebrummten Seufzer zurücklehnte und abwechselnd die beiden Herren vor sich ansah. Er sprach einige Augenblicke nicht, auch um sich selbst zu beruhigen, dann rang er sich aber wohl oder übel doch zu einigen Worten.


    Offensichtlich hätte ich mich schon viel früher um die Stadt kümmern sollen. brummte er. Ich werde kein Mandatum erlassen, nicht bevor ich mir die Gesetze angesehen habe. entschied er. Dann überlegte er noch mit wiegendem Kopf, ob er noch etwas dazu anmerken sollte, entschied sich nach anfänglichem Zögern jedoch dafür. Der Comes Caecilius ist außerdem mit einem Vorschlag zur Neugestaltung der Provinzverwaltung an mich herangetreten, das unmittelbare Auswirkungen auf die Stadt und die Stadtverwaltung haben wird. Er wird diesen Vorschlag in Rom vorstellen. Im übrigen möchte ich bei der nächsten Sitzung dabei sein um mir selbst ein Bild zu machen. Er fixierte den Petronier und wartete, ob nun noch etwas kommen würde.