Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Schön. Von mir aus kann es auch so bleiben. Und da ich vom Kaiser auch keine anderen Instruktionen bekommen habe, hält sich meine Lust, über den Limes zu gehen, auch sehr in Grenzen.


    Selten entsprach eine politische Aussage mehr der Wahrheit als der letzte Satz, den Hungi gerade ausgesprochen hatte. Zumindest galt das für diesen Moment.


    Reibereien gibt es immer, selbst in Hispania gab es welche. Er nahm einen Schluck von seinem Spritzer. Duccier... hmm... wieso sollte ich auf sie aufpassen? Potentielle Unruhestörer?

    Zu ruhig? fragte Hungi nach. Sozusagen Ruhe vor dem Sturm? Er hoffte nicht. Mittlerweile war er nicht mehr in dem Alter, wo er sich um der Karriere Willen unbedingt militärisch profilieren wollte. Eine ruhige Amtszeit war schon eher nach seinem Geschmack, auch wenn er sich nicht der Illusion hingab, es würde genauso ruhig werden wie in Hispania.


    Wie sieht es im zivilen Bereich aus? Läuft alles rund oder gab oder gibt es irgendwo Probleme? Etwa Wasserversorgung oder Wirtschaftliches? Diese Themen würde er später selbstverständlich mit den Zivilbeamten besprechen, aber ein erster grober Überblick konnte nicht schaden.

    Arbeit. Natürlich, denn nicht nur wurde sein Bruder bisher bezahlt, in Zukunft würde er dafür bezahlt werden, daß der zumindest die Legio II in Schuß hielt und wenn wir schon mal dabei waren, dann auch die Provincia Germania.


    Iulius Durus... In Ordnung. Ein guter Praefectus Castrorum war Gold wert. Und Hungi hoffte, daß der Iulier tatsächlich ein fleißiger und kompetenter Mann war. Plebejer mit Ambitionen auf das Ritteramt? Von ihm aus. Hauptsache er machte seine Arbeit gut.Ich werde sicher demnächst alle Einheiten besuchen und sehen, wie es aussieht. Im Laufe des Sommers bzw besser im Herbst. Wenn es nimmer so heiß war. Wie ist es mit den rechtsrheinischen Gebieten? Gibt es da gröbere Probleme?

    Ob Lucianus sich noch erinnerte, daß Livilla nicht die Tochter von Licinia war, sondern von Livia, seiner zweiten Frau, die kurz nach der Geburt von Livilla verstarb? Doch das war Vergangenheit. Der herbeigerufene Optio grüßte und bekam dann seine Order, sozusagen als Fremdenführer herzuhalten. Hungi verabschiedete sich von seiner Frau und seiner Tochter, dann, als sie gegangen waren, ließ er sich endlich auf einer Kline nieder.


    Kaum da, schon gibt es Arbeit. Er grinste und ließ sich einen Becher mit einem Spritzer geben. Da er aber nicht genau wußte, womit sein Bruder jetzt genau anfangen wollte, stellte er eben jene Frage. Womit genau fangen wir an?

    Viele Ämter hatte Hungi bereits inne gehabt. Die letzte, das Proconsulat über die Provinz Hispania, war noch gar nicht so lange her. Der Zwischenstop in Rom, denn nichts anderes als ein Zwischenstop war es, war nur sehr kurz geblieben. Und anstatt seinen Bruder in Rom zu begrüßen, wurde er von ihm hier begrüßt. Mit regelmäßiger Sicherheit kam es ständig anders, als man dachte. Diesen Gedanken nachhängend folgte Hungi seinem Bruder auf die Tribüne und gönnte sich einen ersten ruhigen Blick über die anwesenden Soldaten.

    Warte. entgegnete Hungi auf das Angebot des Setzens. Vorher möchte ich dir meine Frau und meine Tochter vorstellen. Er wies auf die beiden Damen, die etwas hinter ihm standen. Licinia Minor, du erinnerst dich sicher an ihren Vater Licinius Calenus? stellte er zunächst seine Frau vor, dann nahm er seine zweijährige Tochter an die Hand. Und diese kleine Schönheit ist meine Tochter Livilla. Die Angesprochene hielt jedoch gar nichts von der Vorstellungsrunde und versteckte sich hinter Licinia. Hungi lachte. Sie ist ein wenig schüchtern.


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    Licinia hingegen war es nicht. "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen." sagte sie und nahm dann Livilla. "Ich denke, ich lasse euch beide aber jetzt alleine. Ihr habt sicher einiges zu besprechen. Denkst du, es wäre möglich, daß zwei Frauen das Castellum besichtigen dürfen?" fragte sie Lucianus.

    Der Zug des neuen Statthalters hatte vor der Principia sein Ende gefunden. Endlich war die Reise an sich vorbei, jetzt fehlte "nur" mehr die Übergabe. Und die Zeit als Statthalter natürlich. Hungi war sehr froh, als er aus der Reisekutsche stieg und dann seiner Frau und seiner Tochter aus der Kutsche half. Ursus würde sich dann um das Gepäck kümmern, zwar noch nicht hier im Castellum sondern erst in Mogontiacum, wo sie natürlich in der Regia wohnen würden. Doch das interessierte Hungi derzeit überhaupt nicht. Licinia und Livilla, beide das erste Mal in einem Castellum, schauten sich ein wenig um, doch viel Zeit gab Hungi ihnen nicht dazu. Ein Tribun kam gleich zu ihnen, begrüßte sie und sagte, daß der Legat, also Lucianus, sie in sein Officium erwarte. Dann führte sie der Tribun dorthin. Ein höfliches Klopfen kündigte seine Ankunft an, auf das "Herein" wartete er nicht lange. Grinsend betrat er das Officium. Salve, Lucianus. Lang ist es her.

    Die Nacht hatten sie in Borbetomagus verbracht. Es war die letzte Nacht vor der Ankunft in Mogontiacum und Hungi war enorm erleichtert, daß die Reise endlich vorüber war. So gut wie vorüber.


    Ursus war in der Zwischenzeit von der Regia zurückgekommen und hatte berichtet, daß Lucianus ihn nicht in Mogontiacum selber erwartete sondern im Castellum, das an die Stadt angegliedert war. Hungi war dies auch recht.


    Also kam der Zug des neuen Statthalters bei der Porta an.

    Zitat

    Original von Flavia Celerina
    @ Piso & Hungaricus: Richtig! Der wurde schon vor Jahren annektiert und er hat jetzt in Stromberg bei Bingen am Rhein sein Restaurant! :D


    Den könnts euch eh ghalten. Jedesmal, wenn ich den im Fernseh seh, krieg ich Diabetes und Adipositas rein vom Zuschauen. ;)


    /edit: Bei dem was er kocht, nicht von ihm selber. ;)

    In Clunia gönnten sie sich gerade soviel Pause, wie sie zum Wechseln der Pferde und zum Auszahlen des Alpenführers benötigten. Hungi wollte keine Zeit verschwenden, denn wenn sie keine Pause machten und nicht unnötig herumtrödelten, dann würden sie in spätestens zwei Tagen in Mogontiacum eintreffen. Licinia, die vom eiligen Getue ihres Mannes schon reichlich genervt war, bestimmte jedoch ein moderates Reisetempo, denn sie würden, so meinte sie, schon früh genug dort eintreffen. Das war jedoch nicht das einzige, was sie bestimmte, denn sie sandte auch einen Reiter aus, der ihre Ankunft in Mogontiacum beim derzeitigen LAPP ankündigen sollte.


    In der Zwischenzeit gönnte sich Hungi die Zeit, ein paar Eindrücke von der Provinz zu gewinnen. Er kam zum Schluß, daß diese Gegend nicht viel anders aussah als Noricum und Westpannonien, wo er ja aufwuchs. Was wieder einmal bewies, daß man die Länder selbst bereisen sollte oder zumindest auf jene hören, die tatsächlich dort waren. Nach Vindonissa erreichten sie Augusta Raurica (Augst, Schweiz), von dort an reisten sie stetig an der Westseite des Rhenus. Hungi hatte überlegt, ob sie nicht ein Schiff nehmen sollten, aber es war justament gerade keines da, das den Ansprüchen des Consularehepaars genügte. Am nächsten Tag passierten sie Argentoratum (Straßburg) und erreichten am Abend Borbetomagus (Worms). Hier übernachteten sie, denn Mogontiacum war nicht mehr fern und Hungi wollte bei Tageslicht die ersten Eindrücke der Provinzhauptstadt gewinnen.


    Am nächsten Tag ließ sich Hungi bei allem Zeit. Sie brachen zwar schon früh auf, aber er bestimmte ein gemütliches Reisetempo. Er wollte ja nicht gehetzt wirken. Das ziemte sich nicht für einen Senator.


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    Eigentlich war es eher unhöflich für einen Gast, nur einen Tag zu bleiben. Das System der römischen Gastfreundschaft war ohne Zweifel gut ausgebildet und erlaubte es auch den weiter entfernten Verwandten, gewisse Beziehungen zu nutzen und sei es nur, um für ein paar Nächte ein Dach über den Kopf zu haben. Hungi konnte und wollte aber nicht mehr als eine Nacht in Mediolanum verbringen. Zum einen trieb ihn die Pflicht nach Mogontiacum, zum anderen war er schon irrsinnig neugierig auf Germanien. Und drittens mochte er keine Reisen und wollte diese daher nicht unnötig in die Länge ziehen. Sie verbrachten also einen angenehmen Tag, in welcher sie die Frühlingssonne genossen (Licinia natürlich im Schatten), betrachteten und lobten höflich das Interieur ihres Gastgebers und aßen am Abend eine kleine cena mit ein paar Honoratoren Mediolanums samt einigen Schaustellern, die Feuer schluckten und sonstige artistischen Kunststücke darboten. In der Nacht schlief er wie ein Stein. Am nächsten Morgen übergaben sie dem Freund ein paar kleinere Geschenke, sozusagen als Wiedergutmachung, weil sie nicht länger bleiben konnten, und beschlossen wortreich, er möge mit seiner Familie doch einmal nach Mogontiacum kommen oder - wenn Hungi nicht mehr LAPP war - nach Rom. Dann bestiegen sie den Reisewagen.


    Nachdem sie Mediolanum verlassen hatten, durchfuhren sie ein Stück der transpadanischen Ebene, bevor sie an den Ausläufern der Alpen ankamen. Der Freund aus Mediolanum hatte ihnen einen Führer organisiert, der sie sicher über die Alpen nach Clunia (Feldkirch, Österreich) bringen sollte. Von dort wollten sie nach Vindonissa (Windisch, Schweiz) und dann dem Rhenus folgen, bis sie in Mogontiacum ankamen. Doch zuvor stand die Überquerung der Alpen am Programm, welches anstrengender war als sie gedacht hatten. Die Pässe waren zwar frei, ein Durchkommen sogar relativ problemlos, doch die hohen Berge schüchterten ein, vor allem seine Tochter, und die ungewohnte Höhenlage erschwerten das Atmen und erschöpften sie. Vom Führer bekamen sie den Tip, viel zu trinken und dabei möglichst wenig Wein in das Wasser zu mischen. Der Rat war an sich nicht schlecht, hatte jedoch zur Folge, daß sie ziemlich oft austreten mussten. Als sie jedoch die Alpen endlich hinter sich gelassen hatten, fühlte sich zumindest Hungi ziemlich fit, neben der bleiernen Müdigkeit, mit der auch seine Frau und seine Tochter zu kämpfen hatten. Es fiel ihm jedoch auf, daß seine Frau blasser als sonst schien. Doch auf seine Nachfrage winkte sie nur ab.

    Der kleine Zug des designierten Legatus Augusti pro Praetore fiel ein wenig auf. Nur ein wenig, denn Hungi hatte seine Frau davon abhalten können, das gesamte Mobiliar der Villa Vinicia einzupacken, mit dem dezenten Hinweis, daß sein Bruder dann in die Villa samt Frau einziehen würde. Zumindest solange er sich keine eigene Stadtvilla leisten wollte. Und außerdem würde man in Germania sicher nicht auf dem nackten Boden schlafen, beteuerte er. Licinia hatte ihn dann sehr skeptisch angesehen und gemeint, daß sie dann ja sehr viel Geld ausgeben müsse, damit sie das dortige Heim wohnlich einrichten konnte. Mit vielen Stoffen und Polstern und ähnlichem. Er würde es überleben, hatte er gemeint. Seine Frau hatte dann sowas wie "Männer." gemurmelt und "Kein Sinn für anständiges Wohnen." Er hatte nicht mehr so genau zugehört. Am Ende war der Zug auf jeden Fall nicht ganz so groß, es reichten tatsächlich die Reisekutsche und zwei große Wagen, einer für das Gepäck und einer für Geschenke, Proviant (für Mensch und Viech) und sonstigem Kramuri. Licinia war nämlich der Meinung, sie sollten soviel wie möglich mitnehmen, weil die Preise auf den Straßen sicher vollkommen überteuert wären. Hungi ließ sie gewähren, fragte sich jedoch, ob seine Frau wirklich die Tochter des reichsten Senators war. Geldprobleme hatte die ja nie gehabt... aber verstehe einer die Frauen.


    Der Grund auf alle Fälle, warum der Zug ein wenig auffiel, war die Eskorte, die den Zug begleitete. Da wollte nämlich der Consular schon übertreiben und wurde von seiner Frau zurückgehalten. Sie meinte, daß eine halbe Turma, bestens ausgebildet und bis zu den Zähnen bewaffnet "wirklich vollkommen ausreiche" und sie ja "in kein Kriegsgebiet reisen würden". Pah.


    Das erste Teilstück der Route war jedenfalls eine beschauliche. Sie folgten der Via Aurelia bis nach Pisae und blieben dann auf der Küstenstrecke bis Genua. Der beginnende Frühling hatte ihnen mit schlechtem Wetter keinen Strich durch die Rechnung gemacht, so konnten sie bei geöffnetem Fenster die Landschaft begutachten, was vor allem Hungis Tochter Livilla sehr gefiel, die abwechselnd auf seinen Schoß und dann auf den der Stiefmutter krabbelte. Holprig war es trotzdem und sie mußten ein paar Male mehr als geplant eine kleine Pause einlegen, weil die Kleine allzusehr quengelte. Nach dem Erreichen von Genua reisten sie via Placentia über den Padus weiter nach Cremona und von dort nach Mediolanum. Dort, bevor es über die Alpen gehen sollte, hielten sie, kehrten bei einem Freund des Ehepaares ein und unterbrachen die Reise für einen Tag Pause.

    Wir haben uns innerhalb des SL-Teams beraten und sind zum Schluß gekommen, daß wir am jetzigen Status nichts ändern.


    Die größte Befürchtung, die dabei geäußert wurde: Es wird sicher welche geben, die Gelder transferieren werden, um Steuern zu sparen. Und wir haben weder Lust, ein vernünftiges Maß eines peculiums zu definieren, noch Vergnügen daran, zu schauen, ob sich alle regelkonform verhalten. Dann gibt es da noch das Problem der Steuern, die bei Patriziern nicht anfallen. Es wäre unlogisch, daß ein Sklave eines Patriziers Steuern bezahlt, wenn es doch das Vermögen des Patriziers ist. Technisch wäre es vielleicht möglich, das irgendwie richtig zu programmieren, aber ich wette, daß Felix vorher Wisim 2 auf den Markt schmeißt.


    Wenn es wirklich um das peculium geht: Ich sehe kein Hindernis, nach einer Freilassung ein Konto zu eröffnen und sich das peculium sozusagen "nachzahlen" zu lassen.

    Lange konnte sich das Ehepaar mit (Stief-)Tochter nicht an das Leben in Rom eingewöhnen, denn die Abberufung nach Germania erreichte den Consular schon bald nach dessen Ankunft. Also erging an Ursus, den obersten Chef des vinicischen Haushaltes, der Befehl, wieder alles reisefertig zu machen. Der wollte schon Pelze en masse einpacken lassen, erst der sanfte Hinweis eines aus Germanien stammenden Sklaven, daß der Sommer vor der Tür steht und in Mogontiacum ganz bestimmt kein Permafrostboden zu finden ist, hat bewirkt, daß das Reisegepäck einen Gutteil an Volumen verlor.


    Da bereits Frühling herrschte, entschied Hungi, daß eine Überquerung der Alpen zwecks Reisezeitverkürzung angebracht wäre. Selbstverständlich würden sie nicht Tag und Nacht in der Kutsche reisen können, das würde seine Tochter nicht aushalten und seine Frau wäre genauso wie er auch nicht davon begeistert. Und da sie niemand hetzte, konnten sie sich ruhig einen Tag länger erlauben.


    Am Tag, besser gesagt am Abend vor der Abreise gab der Hausherr noch eine intime cena mit einigen ausgesuchten Gästen, die jedoch in kein Gelage ausartete und daher nicht allzu lange dauerte. Daher war das Ehepaar am nächsten Morgen auch ausgeschlafen (die Tochter sowieso, denn die wurde ja aufgrund ihres Alters ohnehin immer früh ins Bett geschickt), als die große Verabschiedung zelebriert wurde.


    Der Consular mit Gattin und Tochter und sonstigem Anhang (also Sklaven) befand sich kurze Zeit später auf dem Weg nach Mogontiacum.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Das stimmt. Ich habe es während meiner Stationierung in Mantua selber feststellen können. Aber das beschränkt sich nicht nur auf Oberitalien, sondern ist wohl in der gesamten Alpenregion ähnlich. Zumindest für den Teil, den man auf dem Weg nach Germania durchquert, trifft das auch zu."


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    "Wie wahr, Senator." Da sie jedoch noch nie die Alpen durchquert hatte, erübrigte sich eine Vertiefung dieses Themas. Sie war ohnehin mehr an etwas anderem interessiert. "Senator, du warst doch Statthalter in Germanien. Stimmt es, was man über diese unzivilisierten Barbaren sagt? Sie sollen Bärte bis zu den Knien haben und Menschen in Sümpfe werfen. Und es soll im Winter schrecklich kalt sein." Wieder fächerte sich Licinia etwas Luft zu, während sie auf die Antwort ihres Gegenübers wartete.


    Hungi selber unterhielt sich mit anderen Gästen. Gesprächsthemen: das übliche. Politik, kleinere Skandälchen in- und außerhalb der Curia Iulia, die neueste Inszenierung eines Theaterstücks. Jedoch hatte auch Hungi vor, den Senator Purgitius ein wenig über Germanien auszuquetschen. Im Gegensatz zu seiner Frau faszinierte ihn dabei weniger das Verhalten der Eingeborenen oder das Wetter, vielmehr interessierte er sich für handfestere Dinge: Verwaltung, regionale Gegebenheiten, die Einstellung der Stämme außerhalb des Reiches zu Rom.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Kennt ihr schon Tiberia Arvinia, meine Cousine? Sie ist die Schwester von Tiberus Vitamalacus!"
    "Das sind Vinicius Hungaricus, mein Patronus, und seine reizende Gattin Licinia - aber du hast sicher bereits von ihnen gehört!"


    Hungi selbst hatte gegen Avarus weit weniger Aversionen als sein Klient, daher war er nicht peinlich berührt, daß auch Avarus eingeladen war. Vielleicht wäre er überrascht gewesen, wenn er darüber nachgedacht hätte, aber dann wäre ihm sicher eingefallen, daß Avarus wohl von Purgitius Macer eingeladen wurde. Da er jedoch nicht darüber nachdachte, wozu auch?, wandte er sich an die vorgestellte Tiberia. Tiberia Arvinia, sehr erfreut. Schöne Augen wie noch in seiner schlimmsten Junggesellenzeit konnte er jedoch nicht machen, mit einer Ehefrau daneben war dies keine so gute Idee.


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    Besagte Ehefrau meldete sich auch sofort zu Wort, wenngleich sie zuerst auf die Worte von Durus reagierte. "Zu charmant, Tiberius. Dir liegen sicher die Frauenherzen massenhaft zu Füßen, nicht wahr?" Denn selbstverständlich wußte sie, daß der Klient ihres Mannes noch nicht verheiratet war, und wenn ihr Mann nicht nach Germania abberufen wäre, hätte sie schon sicher ein paar Ideen für eine standesgemäße Verbindung gehabt. Zu schade. "Tiberia, sehr erfreut. Was für ein schönes Kleid. Von welchem Schneider hast du es dir anfertigen lassen?" bewunderte Licinia die Kleidung der jungen Tiberia.


    Spätestens ab diesem Zeitpunkt hörte Hungi nicht mehr auf die geführten Gespräche seiner Frau. Themen wie Kleidung oder - natürlich - Familienverhältnisse langweilten ihn in den allermeisten Fällen. Viel eher führte er mit seinen Kollegen Konversationen über die jüngsten politischen Ereignisse, debattierte über den Nutzen von Vereinseigentum oder philosophierte über das Eheleben. Kurz: das Ehepaar Vinicius unterhielt sich prächtig.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nein, nicht mit einem Senator", antwortete er daher. "Sie lebt mit ihrem Mann zusammen in Oberitalien."


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    Es wäre ein wenig zu stark gesagt, wenn man gemeint hätte, daß Licinia schlagartig das Interesse verlor. Aber es war auch nicht mehr ganz so hoch wie noch vor ein paar Augenblicken. "Oh. In Oberitalien. Wie reizend." Licinia fächerte sich erneut Luft zu. "An den Alpen soll es ja ganz hübsch sein, habe ich gehört. Nur die Eingeborenen dort sollen ja ein ganz furchtbares und schreckliches Kauderwelsch sprechen." führte die Consularsgattin weiter aus.