Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Die Pflichten eines Proconsuls umfasste auch die Beisitzertätigkeit in der Curia Provincialis, also ließ er es sich nicht nehmen, hier anwesend zu sein. Doch mißfielen ihm die Worte des Artorius, überrascht war er hingegen nicht. Es war politisches Tagesgeschäft, und er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie man in diesen Stunden über ihn, Hungi, im Senat sprach.

    Achaia... wiederholte er, sicher sehr schön dort. mutmaßte er, da er noch nie dort gewesen war. Eine Studienreise dorthin war ihm "dank" seines frühen Eintritts in das Militär nicht vergönnt gewesen. Aber aber, mein lieber Kollege, nicht so pessimistisch in die Zukunft sehen. Viel Ruhe und gute Luft und du bist bald wieder der Alte. Allerdings war Hungi kein Medicus, aber definitiv nicht blind. Es war tatsächlich gut möglich, daß er den Flavier nie mehr wiedersehen würde.


    In zwei Tagen schon? Der kurze Zeitraum überraschte ihn tatsächlich. Seine eigenen Erfahrungen von Rom hierher hatten ihn gelehrt, daß man mindestens eine Woche benötigte, um das gerade Notwendigste zu erledigen und packen zu können. Offensichtlich war Flavius schon seit längerem bereit für seine Abreise.


    Nun sah auch er sich um. In der Tat, ein prachtvolles Gebäude, was ich bis jetzt gesehen habe. Und ich werde dir gerne schreiben. Das war jetzt eher ein leeres Versprechen, denn Hungi war kein großer Briefeschreiber, und schob dies immer hinaus, selbst Briefe an seinen Bruder, außer natürlich, wenn es sich um die Arbeit handelte, denn dann mußte er schreiben bzw. die Briefe diktieren.

    Ah, die Duumvire Artorius und... Fragend sah er den anderen Duumvir an. Seines Wissens nach wurden sie sich noch nicht vorgestellt.


    Setzt euch. Er wies mit seiner Rechten auf zwei Sitzplätze vor sich hin. Ich habe euch rufen lassen, da ich angesichts meines Amtsantrittes mir ein Bild über die Provinz und der Städte bilden möchte. Daher einmal allgemein die Frage, wie die Lage in Tarraco so aussieht. Bevölkerung, Wirtschaft, Kriminalität, Wasserversorgung, Straßenzustand, Gesellschaftliches... was so einfällt.

    Waren, Waren, Waren!


    Ich hab mir letztens so gedacht: Schluß mit den provinzübergreifenden Käufen. Wenn Hungi im sonnigen Hispania weilt, wird er schon aus logischen Gründen sein Geld für lokale Güter aus dem Fenster schmeißen. Wisim ist zwar simoff, aber egal.


    Stichzeitpunkt heute, 22 Uhr: Gehen wir von der Annahme aus, daß die Betriebe dort sind, wo auch deren Inhaber ihren Wohnsitz haben, könnte ich momentan nur zwei Bedürfnisse befriedigen: schlechtes Essen (sorry, Crassus) und schlechter Sex (tschuldige, Nero). ( Ok, so schlimm ist es nicht, aber ich mußte das jetzt anbringen. :D Die beiden Genannten haben auch bessere Waren im Angebot. ;) )
    Wenn ich jetzt auch noch jene Waren miteinbeziehe, die irgendwie das Wort Hispania im Text haben, schauts auch nicht viel besser aus, ich könnte mich zwar ins Delirium saufen, aber viel mehr ist da auch net drin. Hispanische Möbel gibts sogar, aber die werden laut Beschreibung auf dem prachtvollsten Markt des Imperiums verkauft, wo auch immer die sein mag.
    Irgendwie also nicht ganz befriedigend.


    Daher hab ich mir überlegt: Wenn ein Händler auch auf dem Markt in Tarraco eine Zweigniederlassung haben möchte (ordentliches Spiel vorausgesetzt mit Waren hinbringen, mit den örtlichen Behörden in Kontakt treten, Konzessionen ausmachen, vielleicht schmieren, was das Zeug hält usw), hat er die Erlaubnis, selber eine Art Präfix in den Beschreibungstext reinzuschreiben (und dafür die berechtigte Erwartung, von mir nicht komplett ignoriert zu werden), ich stell mir ein [H] für - no na - Hispania vor.

    In Ordnung, dann an die Arbeit. Ja, der Militärmensch in ihm war noch nicht ganz herausgetrieben. Ich erwarte dann die Berichte. Dokumentiere auch die Arbeit, die du nicht mehr erledigen kannst, damit dein Nachfolger nichts wichtiges vergisst. Wobei er noch keine Ahnung hatte, wo er den Nachfolger hernehmen sollte. In der kurzen Zeit von zwei Wochen die möglichen Kandidaten begutachten... solche Situationen "liebte" er.

    Dann leidest wohl unter Alzheimer, hm? :P
    Gib zu, sie sollte deine uneheliche Tochter sein, dann passts aber nicht, daß sie in deiner Gens ist. Geschichten irgendwie zurückdrehen mag ich auch nicht, ergo kannst folgendes machen: Dich von deiner Vaterschaft überzeugen lassen, und in einem Anfall von Geistesblitzen sie zum LAPP schleppen und mittels Adoption anerkennen. Ist zwar äußerst unelegant, aber ihr habts was ihr wollts und i bin auch einigermaßen zufriedengestellt.

    Dreitausend Mann also... wiederholte Hungi und rieb sich nachdenklich das Kinn. Daß in der Stadt mehr Milizen unterwegs waren als auf dem Land, war selbstverständlich und lag in der Natur der Sache. Ob die Zahl gerechtfertigt war oder nicht, würde er noch überlegen und entscheiden müssen. Aber nicht am heutigen Tage und nicht am morgigen. Eher in den nächsten Wochen, wenn er alle Berichte bekommen und durchgelesen hatte, die er für nötig empfand.


    Und da war es passiert. Genau das, was er verhindern wollte: nämlich eine erneute Jammerei. Schön langsam fühlte er einen Schmerz in seinem Kopf, an den Schläfen, so als ob ständig dagegen gedrückt wird. Nicht stechend, dafür war der Schmerz nicht stark genug, aber doch präsent genug um es mißfallend zu bemerken. Er hütete sich, dem Flavier zu widersprechen, auf eine Diskussion solcher Art hatte er nur wenig, eigentlich gar keine Lust. Er beschloss daher, das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken.


    Was wirst du nun eigentlich machen? Selbstverständlich steht es dir frei, solange hier wohnen zu bleiben, bis du dich in der Lage fühlst, eine Reise zu unternehmen. Bei deinem Zustand hingegen würde ich dir Rom keinesfalls empfehlen.

    Ein Fest war ein gesellschaftliches Ereignis und wenn es ein Fest war in der Stadt, in der ein Proconsul residierte (zumindest amtlich, denn die Villa selber stand ja in Altafulla), dann war es auch die Pflicht des Proconsuls, präsent zu sein und sich dem Volke zu zeigen. Das erste, was Hungi auffiel, war das Fehlen der Sprüche an den Wänden. Er fand dies schade, war dies doch ein Indikator für die Stimmung in der Stadt und daher für ihn sozusagen ein Barometer (wenn dieses Ding nicht erst fast zweitausend Jahre später erfunden wäre), auf welchen er reagieren könnte. Wenn er wollte, natürlich.


    Ganz seiner Natur gemäß wollte er sich das Theaterstück ansehen und sich von der Güte der hiesigen Schauspieler überzeugen. Gewandet in einer seiner besten Togen (die allerbeste war reserviert für die Audienz beim Kaiser, dem Empfang von höchsten Persönlichkeiten und in naher Zukunft für seine eigene Hochzeit) und umgeben von seiner Leibwache (wobei umgeben nicht allzu wörtlich zu nehmen ist, sie standen und gingen halt in seiner Nähe) ließ er sich in einer Sänfte zum Forum der Stadt befördern. Er nahm an, daß die honores der Stadt sicher dort zu finden seien.

    Hm, Gehalt kürzen, Mehrarbeit geben, in letzter Konsequenz Entlassung... ja, das waren Vorschläge, die durchaus praktikabel waren. Doch leider, so befürchtete Hungi, nur in den unteren Rängen. In manchen Fällen verschwanden einfach die hohen Beamten, nur um woanders wieder aufzutauchen. Er hatte das schon einmal erlebt bei einem ... verdammt, wie hieß dieser suizidale Typ nochmal... Didius? Didius Albinus! Genau. Dieser kleine verdammte Wicht hatte es damals tatsächlich gewagt, ihm, ihm! dem Praefectus Praetorio (wenn ihn seine Erinnerung nicht trübte, auf alle Fälle hatte er gerade eine hohe Stellung inne) auf dem Forum im Rom saublöd zu kommen. Am liebsten hätte er diesen Käfer gleich dort zertreten, aber nein... Und was war? Irgendwann hatte er erfahren, daß dieser Didier irgendwo Duumvir wurde. Fortuna treibt manchmal wahrlich ihre Spielchen mit ihm.


    Ganz meine Meinung, Flavius. Ich halte es da ganz mit Aristoteles... oder war es Platon? Ich verwechsle die beiden immer. Wahrscheinlich haben es ohnehin beide gesagt. Die Herrschaft der Besten, das ist das wahre. Früher mochte es der Senat sein, heute ist es der Kaiser mit seinen Getreuen. Nicht ohne Grund befehligt nur ein Legatus Legionis eine Legion mit 6000 Mann mit Unterstützung seines Stabes, und jedes Kind wird ohne große analogische Fähigkeiten dieses Prinzip auf ein Reich ummünzen können. Selbstverständlich mit einigen Modifikationen. Ja, Hungi war ein eingefleischter Kaisertreuer, bedingt durch seine Vergangenheit, denn seine Karriere war zu einem massiven Gutteil vom Kaiser bestimmt und warum die Hand beißen, die einen füttert?


    Das ist gut zu hören. war seine Antwort auf den Bericht über die anderen Comites. Ich werde zwar selbst dorthin einige Dienstreisen unternehmen, schon alleine um meine Präsenz zu zeigen, aber es ist immer gut zu wissen, wenn die Korrespondenz keinerlei Schwierigkeiten beherbergt. Lusitania und Baetica waren zwar im Vergleich zu Hispania Tarraconensis eher kleinere Bezirke, aber Probleme wollte er in keinen haben. Kein Praefectus Vehiculorum in dieser Provinz? Sagenhaft. Na gut, das sollte wohl hoffentlich kein gar so arges Problem sein. Ein Brief an Avarus sollte wohl hoffentlich Abhilfe schaffen. Hungi hatte, im Gegensatz zu Flavius, ein recht gutes Verhältnis zu Avarus, schon alleine deswegen, weil er, als er noch Praefectus Praetorio war, Avarus als Legatus Augusti Cursu Publico unter sich hatte. Er vermied es allerdings an diesem Tage, diesen Namen auszusprechen, wußte er doch nur zu gut von den Problemen zwischen Flavius und Avarus und er wollte bei Iuno zu diesem Zeitpunkt wirklich keine künstliche Aufregung herbeiführen.


    Mir fällt da noch eine Frage ein, und zwar zu den Milizen. Im Bericht an die Curia Iulia fiel den Senatoren auf, wie du ja sicher weißt, daß du eine Milizpräsenz anvisiert hast und einige Zeit später - in einem anderen Bericht - die außergewöhnlich hohe Summe für die Unterhaltung dieser Milizen. Ich bin mir sicher, du hattest deine Gründe, diese einzusetzen. Letzter Satz sollte als Entschärfung dienen. Doch muß ich jetzt wissen: wieviele Milizen gibt es jetzt hier und hatte dies wirklich effektiv Auswirkung auf die Kriminalität? Hungi gab sich zwar nicht der Vorstellung hin, daß sein Vorgänger ihm nun die reine Wahrheit einschenkte, aber zumindest die Anzahl, ob real oder anvisiert, wäre ihm schon eine wertvolle Information.

    Hungi hatte keine Ahnung, was der Flavius da mit seinem Klient da andeuten wollte. Furius selber wollte nach Ägypten, was das mit Politik und Abgeschiedenheit zu tun sollte, entzog sich völlig seiner Kenntnis. Und dann folgte eine quasi endlose Jammerei über den Senat und der Person des Flavius, daß Hungi enorme Mühe hatte, dem allen zu folgen. Naja, dafür hatte er einen köstlichen Spritzer in der Hand. Ob er auf seinen Pannonier verzichten konnte die nächsten Monate? (Denn länger als ein Jahr würde er wohl kaum hierbleiben, dachte er sich.) Falls nicht, mußte er seinem Klienten Varus schreiben, daß er sich bei seinem persönlichen Händler melden und ihm ein paar Amphoren (so um die 30 bis 40 in etwa) schicken lassen sollte. Schön langsam kommt eh wieder die Lesezeit. Ohja, ein ordentlicher Sturm (in anderen Teilen des Reiches sagte man Federweißer dazu), das wäre etwas feines, ob er sowas hier auch bekommen würde? Den aus Pannonien herzukarren wäre vergebene Liebesmühe. Schade. Allerdings hatte er jetzt einen definitiven Grund, auf die Märkte von Tarraco zu schaun. Offiziell natürlich um die Betriebe zu besichtigen und mit den Zuständigen über die Wirtschaft zu plaudern, aber inoffiziell konnte er ja die Augen offenhalten und gegebenenfalls etwas verkosten. Im Normalfall reissen sich ja die Händler darum, einen hohen Herren Kostproben ihrer Ware anzubieten in der Hoffnung auf gute Geschäfte.


    Ah! Jetzt war es doch passiert, er war mit seinen Gedanken abgeschweift. Verdammt. Hungi nickte verständig, so als würde er zumindest teilweise der Meinung vom Flavius sein. Hatte er jetzt eigentlich seine Frage über den Artorius und die Erhebung beantwortet? Vermutlich nicht. Hätte auch nicht zum Thema gepasst. Verdammt, jetzt musste er sich auch noch mit einer Beförderung herumschlagen, die zu beurteilen er einfach nicht konnte. Du hast meine aufrichtige Anteilnahme. Das war nicht einmal gelogen. Aber du irrst, ich habe Erfahrung in der Führung von Soldaten und ich ahne, daß die Führung von Zivilisten nicht so einfach sein wird. Wenn ein Miles nicht spurt, wird er verprügelt, bekommt Latrinendienst, verminderte Rationen, Ausgehverbot und andere Strafen bis hin zum Spießrutenlauf. Das kann man - leider? - bei Zivilisten nicht machen. Man muß wohl die Leute auf andere Art gefügig machen und Hungi ahnte schon, auf welche Weise dies hinauslaufen würde. Matinius selber macht ja keinen Hehl daraus, sehr republikanisch gesinnt zu sein. Eine ziemlich ewiggestrige Ansicht, meiner Meinung nach, aber sie würde zumindest ansatzweise erklären, warum du deine Probleme am Anfang hattest. Der Becher, der in der Zwischenzeit leer wurde, war wie von Geisterhand wieder aufgefüllt. Hungi liebte gut abgerichtete Sklaven. Wie war eigentlich die Zusammenarbeit mit den Comites von Baetica und Lusitania? Um auf die aktuelle Lage zu kommen.

    Den Comes habe ich schon kennengelernt. Gerade eben, als ich in Tarraco ankam. Er schien mir tatsächlich ein etwas reservierter Charakter zu sein. Die Kompetenz wollte er (noch) nicht beurteilen, da er den Mann ja dort das erste Mal gesehen und auch nur kurz mit ihm gesprochen hatte. Aber Hungi hatte ohnehin vor, mit den wichtigsten Leuten der Verwaltung ein Gespräch zu führen. Der Name Sevycius sagte ihm nichts, hätte ihm zwar etwas sagen sollen, da dieser vor Jahren einmal Quästor war, aber anscheinend ging der Didius unter den anderen Quästoren vollkommen unter. Den nächsten erwähnten Namen hingegen kannte er tatsächlich.


    Furius ist hier? Der wollte doch nach Alexandria. Hatte sich nicht Hungi selbst dafür eingesetzt, daß sein Klient die ersehnte Stelle bei irgendeiner Legio in Ägypten bekam? Das würde Konsequenzen haben. Artorius Didianus... ja, den habe ich auch vorhin kennengelernt. Warum hast du ihn nicht schon erhoben, wenn er so gut ist? Immerhin war es eine Sache, schon geklärte Verhältnisse vorzufinden, eine andere, jemanden nur aufgrund einer Empfehlung, die wahrscheinlich auch noch getrübt war, in eine hohe Stellung zu befördern. Einen Magistrat zu einem Duumvir zu befördern... das kam ihm etwas merkwürdig vor. Seinem Verständnis nach wurden die Duumvire gewählt und nicht eingesetzt.


    Alle waren ruhig, alle waren kompetent und alle waren faul im Erstellen von Berichten. Eine interessante Mixtur von Eigenschaften derjenigen Beamten, die sein Vorgänger aufzählte. Erste Schlüsse zog Hungi bereits, doch verifizieren wollte er sie noch.


    Ich werde mir deine Edikte gerne ansehen und wenn sie mit meinen Vorstellungen übereinstimmen, auch übernehmen. Und auch mit den Gesetzen. Macht- und führungslos? Er überlegte, wer vor Flavius hier Proconsul gewesen war. War dein Vorgänger nicht Matinius Agrippa?

    Mitleidig sah er auf den kranken Flavius, als dieser ihm die Hand zum Gruße reichte, und legte sich danach auf eine Cline. Einer der Sklaven reichte ihm einen Becher Wein, den er jedoch noch nicht kostete. Ach was. Mit einem ordentlichen Opfer an Äskulap und einem guten medicus wirst du wieder bald auf den Beinen sein. Oder auch nicht, aber er wollte weder den Mitleidenden heraushängen lassen noch pietätlos sein. Also beließ er es auch bei diesen Worten und achtete nur darauf, es positiv klingen zu lassen.


    Das, was folgte, war ihm mehr oder weniger latent ohnehin schon bewußt. Ob die Quellen, eben die Mitarbeiter, auch tatsächlich die Wahrheit sagten, würde Hungi in den nächsten Tagen und Wochen herausfinden. Es war immerhin gut möglich, daß sich die Leute mangels einer Kontrollinstanz einen schönen Sommer machten und wie Iuppiter in Gallia lebten. Genauso gut war es natürlich auch möglich, daß ihn sein Vorgänger anlügte. Aber auch das würde er bald herausfinden, so er nicht Opfer einer unglaublich guten Intrige werden würde. Ich werde dir gerne zuhören.

    In der Tat. begann der Proconsul, denn er dachte beileibe nicht daran, die nächsten zwei Wochen zum bezahlten Urlaub für den Comes zu machen. Wo kommen wir denn dahin.


    Ich möchte Berichte über alles, was in der Regioverwaltung so passiert ist. Erneuerung der Straßenabschnitte, Einhebung der Steuern, Milizeinsätze, Katastrophen, Etablierung von Handelsrouten, Betriebe und Wirtschaft... schlicht alles, was in euer Ressort fällt. Ein 'und das bis gestern' dachte er sich in Gedanken dazu. Ich bin mir sicher, du kannst die Aufsetzung der Berichte in der dir verbleibenden Zeit als Comes ohne Qualitätsverlust beaufsichtigen.

    Im Grunde genommen hätte der Fabier vor ihm erzählen können, daß Bacchus persönlich ihm im Traum erschienen ist und ihm aufgetragen hätte, er solle einen Kult bei den Parthern etablieren. Es wäre Hungi ebenso gleich gewesen. Die zwei Wochen Frist störten ihn schon eher.


    Das tut mir leid. sagte er, was weder die Wahrheit noch eine Lüge war, denn es war ihm schlichtweg egal. In solchen Fällen versteh ich deine Amtsniederlegung. Das hingegen war tatsächlich gelogen, er verstand es nicht. Denn wofür gab es sonst Sklaven, die einen Betrieb übernehmen konnten? Es wird schwer werden, einen Ersatz zu finden. Schon alleine deswegen, weil er die Leute in der Verwaltung nicht kannte, aber wenn sich der Fabius von diesem Satz ein gutes Gefühl holen wollte, so hatte der Proconsul auch nichts dagegen.