Die beiden nächsten Gladiatoren der Gladiatorenschule Gloria et Honor betraten die eigentliche Kampfzone in der Arena. Wieder begrüßten sie den Imperator, die Ehrengäste und das Publikum. Diesmal war es leichter die Kämpfer auseinander zu halten, denn es trat ein Samnit gegen einen Retinarius an.
Der Samnit trug eine prächtig verzierte Brustplatte aus Metall, dazu Arm- und Beinschienen und Panzerhandschuhe. Der Helm mit Wangenklappen wurde von einem roten Federbusch verziert. Diese lebende "Festung" wurde durch ein großes Schild und ein gerades Schwert ergänzt. Die wenige Haut, die man sah, ließ den Schluss zu, daß in der Rüstung ein dunkelhäutiger Kerl aus den afrikanischen Provinzen steckte.
Dagegen sah der Retiarius wie ein gerupftes Huhn aus. Der Germane war von hohem Wuchs, hatte breite Schultern und hatte schmuddelige Zottelhaare. Sein muskulöser Körper war über und über mit eingetrocknetem Blut beschmiert. Er trug einen mehr als knappen Lendenschurz und einen Armpanzer mit Schulterschild. Bewaffnet war er mit Dolch, Dreizack und Netz.
Der Retiarius schien auf einen schnellen Kampf aus zu sein. Brüllend stürmte er vorwärts und schleuderte überraschend und mit viel Schwung das Netz nach den Beinen des Samniten, der sich mit einem Sprung gerade noch außer Reichweite brachte. Nur um im letzten Moment mit dem Schild einen Stich mit dem Dreizack abzuwehren. Der Retiarius griff mehrmals an. Dabei nutzte er sowohl die Reichweite des Dreizackes, wie auch sein Netz aus, indem er versuchte dem Gegner die Beine weg zu fegen. Und drängte den Samniten so stets in die Defensive. Dadurch blieb der Samnit erst einmal auf Distanz und rettete sich das ein auf das andere Mal mit akrobatischen Hüpfern und Tanz- und Ausfallschritten, was sehr zur Belustigung des Publikums beitrug. Das war zwar nicht beabsichtigt, aber das Resultat seiner Bemühungen.