Beiträge von Firmus Horatius Callidus

    Aha, wunderbar!” sagte Callidus. So schnell löst sich ein flohverseuchtes Problem auf 4 Beinen. Den Hundekampf würde er sich nicht entgehen lassen, auch wenn der Kampfhund mit 2-3 Bissen den Stinkeköter Lucidus von Tarraco erledigen würde.


    Er wandte sich wieder an Spartacus und Rufus. “Machen wir doch einen Moment Pause und schauen uns das da mal an. Dauert garantiert nicht lange. Aber wo ich dich gerade sehe, Rufus, ich hätte da mal eine Frage an dich. Warum willst du ausgerechnet Gladiator werden? Ich meine, du bist jung und stark und stellst dich bei körperlichen Arbeiten nicht ungeschickt an. Aus dir könnte ein guter Handwerker werden. Und wenn Dir der Umgang mit Waffen liegt, dann könntest du ja auch Soldat in der Legio werden.

    “Stress? Ich habe keinen Stress, ich habe mich gerade etwas über die Handwerker für den Innenausbau aufgeregt. Alles was ich für das Haupthaus wollte, war eine einfache spartanische Raumausstattung für uns, ein paar Bilder und Fresken mit Gladiatoren an den Wänden und im Eingangsbereich, eine Renovierung der Bodenmosaike, Büsten von Agrippa und Lucidus, wie auch vom Imperator und den Umbau der Terrasse zu einer kleinen Aussichtsloge in die Arena für besonders wichtige Gäste. Was die für Preis- und Zeitvorstellungen haben. Das letzte Mal, daß ich so feilschen mußte, war auf einer Reise in Palästina. Aber wir haben uns auf einen Preis verständigt mit dem wir Leben können und in 14 Tagen wollen sie fertig sein. Ansonsten enden sie als Futter für unsere Löwen, die ich bis dahin nur von Salat ernähren lasse.


    Hm, gut, aber ist die Mauer nicht einen Meter zu hoch geraten? Ein Glück, daß das gesamte Anwesen so groß ist. Dadurch wird die Höhe der Mauer wieder relativiert. Die Küche ist mit allem fertig und voll einsatzbereit, bis auf eine Kleinigkeit, die aber nicht so schlimm wäre. Der Garten ist in der Bearbeitungsphase. Toxis kümmert sich meines Wissens um die kleine Therme und die Heizungsanlage, wobei wir hier ja eigentlich bis zum Herbst noch etwas Luft haben. Unsere provisorischen Unterkünfte sind im Wachgebäude eingerichtet worden. Aber sie sind bezugsfertig. In 14 Tagen können wir ins Haupthaus umziehen und dann kommen auch unsere Wachen an, die ins Wachgebäude einziehen.


    Was die Sklavenzellen, die Arena und alle sonstigen Sicherheitsmaßnahmen betrifft, so haben sich noch keine Schmiede sehen lassen und insofern hat sich hier auch noch nichts getan. Keine Ahnung wo die stecken, aber das war auch nicht mein Ressort.

    Ich selbst kümmere mich im Anschluss um den Tempel.

    Der Stall ist auch komplett fertig. Hm, mal sehen, der Garten ist in der Aufbereitung, ein Zaun wird gebaut und alles zurecht geschnitten.


    Die Mauer wird ebenfalls bearbeitet und die Zimmerleute überarbeiten komplett die Dächer, zumal die Terrasse des Haupthauses noch eine Art Sonnensegel bekommen soll.


    Die Feldarbeiter sind jetzt mal das Feld angegangen. Da kann man wohl einiges noch im Sommer für nächstes Jahr aufarbeiten.


    Mit den Innenarchitekten darf ich mich nachher in sachen Haupthaus noch beschäftigen. Spartacus und Rufus sind an der Mauer dran. Pollux weist sein Küchenpersonal ein.


    Was ist mit den Sklaven- und Gladiatorenquartieren? Sind die bezugsfertig? Was ist mit den Türen und Schlössern? Und dem Haupttor? Das steht im Moment offen, aber wurde da schon dran gearbeitet?


    Sollte das alles in der Mache sein, dann kümmer dich bitte um die Fertigstellung der sanitären Anlagen und der kleinen Therme für die Gladiatoren. Die zuständigen Leute und Handwerker stehen dort hinten, denn das sind die Leute, die auch an der Heizungsanlage herum bauen. Ich meine die 10 Leute neben Conctor, die da im Schatten gerade eine Pause machen. Du bist dann gerade deren oberster Chef geworden. :D


    Ich kümmer mich später mal um den kleinen tempel und dann fehlen uns eigentlich nur noch die ganzen Schmiede und Gitter. Und die Arena. Aber das ist eigentlich Sache von Spartacus.

    "Wenn die Karren nicht reichen, dann mietet welche an. Daß wir bezahlen hat sich mittlerweile in Tarraco herum gesprochen. Und wenn es geht nur Steine und nicht noch weiteres Viehzeug. Zumindest keinen weiteren Hund oder eine Katze namens Agrippa bitte mitbringen."


    Callidus begann leise auf Griechisch vor sich hin zu brummeln.

    Firmus Callidus fragte sich nach dem Büro des Regionarius durch. Trotz einiger widersprüchlicher Wegbeschreibungen stand er schließlich vor einem Büro. Genervt klopfte er an die Tür. Wenn das hier nicht das richtige Büro war, dann würde er zum Duumvir gehen und dort nach der richtigen Tür fragen oder sich noch besser vom ihm direkt zu dem Regionarius bringen lassen. Verdammt, in dieser Verwaltung konnte man sich als Ortsunkundiger echt verlaufen.

    "Ich verstehe Eure Sorge nur zu gut. Ich lasse die Unterlagen für Lucidus hier und hoffe, daß es Eure Verwandten bald besser geht. Besucht uns doch einmal vor Ort, wenn Ihr etwas Zeit findet."


    Callidus packte eine dicke, versiegelte Mappe auf den Tisch. Das Siegel zeigte das ("offizielle") Wappen der Gladiatorenschule. Dann erhob er sich, verabschiedete sich höflich und verließ das Haus.



    Sim-Off:

    die Mappe enthält eine Unmenge an Bilanzen, Entwürfen, Kopien von bezahlten Rechnungen, Kostenvoranschlägen, geplanten Maßnahmen, Zeichnungen, Handwerkerlisten, offene Rechnungen für Lucidus im Wert von etwa 1985 Sesterzen; sowie von Spartacus, Toxis und Callidus bezahlte Abschlagsraten im Wert von 3500 Sesterzen für die Handwerker, man bittet Lucidus aber um eien Statue von seiner Person. Zumindest aber um eine Büste. Alternativ um einen Modelltermin für einen Bildhauer. Und um eine Büste des Kaisers. )

    Firmus Callidus ging zur Treppe der Curie. Aha, da waren die jungen und arbeitslosen Leute ja. Hm, die meisten Handwerker würden ihre Gesellen und Leute schon selber mitbringen, aber einige zusätzliche Hilfsarbeiter zum Schleppen waren ja nie verkehrt. Außerdem brauchte er vor allem einige erfahrene Leute, die sich im Straßenbau und der Bewirtschaftung von Feldern und mit Bewässerungsgräben auskannten.


    Zu seinem Bedauern war die Zahl der gesuchten Leute nicht so groß, aber immerhin konnte er gut 15 Leute zur Arbeit motivieren. Na ja, zusammen mit den anderen Handwerkern würde es reichen.


    Pollux Tavernenkontakte schienen sich auszuzahlen. Zahlreiche Handwerker hatten ihre Hilfe sehr freizügig angeboten. Der Bau der Bibliothek schien zwar sehr viele Kräfte zu binden, aber dennoch schien es mehr als genug Handwerker zu geben, die dort nicht zum Zuge kamen. Oder nur zweite und dritte Wahl waren, während man bei der Bibliothek nur die Besten der Besten ausgesucht hatte. 2. Wahl mußte ja nicht unbedingt schlecht sein. Einige schienen es den Kollegen von der Bibliothek jetzt beweisen zu wollen. Für andere war die Mitarbeit an der Gladiatorenschule eine gute Eigenwerbung. Ihr Architekt hatte bislang ja auch noch kein Honorar in den Raum gestellt. Als Baumeister der Gladiatorenschule konnte er auf lange Sicht mehr gewinnen als wenn er 1000 sesterzen als Honorar gefordert hätte.


    Die neuen Leute übergab er zugleich an die normalen Handwerker, die sich mit etlichen Karren an Baumaterial und Ausrüstung und einer Kolonne von Personal zur Schule aufmachten. Im Moment ging es auf dem Weg zwischen Tarraco und der Schule sehr lebhaft zu.


    So, und jetzt würde er sich mal zu dem Regionarius aufmachen.

    Callidus und Conctor blieben teils sprachlos, teils kopfschüttelnd stehen. LUCIDUS lief schwanzwedeln hinter der Gruppe her, blieb kurz am Stall stehen, hob sein Bein und hinterließ seine Duftmarke. :motz:


    Callidus warf noch einmal einen genauen Blick auf LUCIDUS um sich sicher zu sein, daß ihm die Sonne keinen Streich spielte.


    LUCIDUS VON TARRACO war der mit Abstand häßlichste Hund, den beide in ihrem Leben gesehen hatten. Seine Größe lag irgendwo zwischen "man stolperte auf dem Weg zur Latrine über ihn" und "kniehoch". Er hatte eine langen Schwanz, der in der Vergangenheit wohl mehrfach gebrochen worden war. Er wirkte irgendwie zerknickt. Damit wedelte er vergnügt. Seine Fellfarbe lag irgendwo zwischen "dreckbraun" und "dunklem straßenköterblond". Das Fell war mittellang, total verdreckt, zerzaust und verfilzt. Etliche Lücken und Narben im Fell zeugten von überlebten Schlachten. Die Schnauze war irgendwie spitz, die Zähne schauten spitz und scharf aus. Sofern zumindest noch vorhanden. Der Köter roch nach mehr als nur nach "nassem Hund", irgendwie nach "Stinkehund aus der Latrine". Ein Ohr war halb abgerissen, das andere war irgendwie der Länge nach aufgeschlitzt worden. Dazu kam ein stechender Blick aus 2 schwarzen Augen und mittellange Beine. Er war schlank. Ob das an der ewigen Flucht oder zuwenig Futter lag konnte Callidus nicht sagen.


    In vielen Jahrhunderten würde man einen solchen Hund vermutlich als einen Mischling aus Dackel-Schäferhund und Spitz-Terrier bezeichnen.


    :P:P:P:P:P

    Callidus hatte die Kinder ebenfalls bemerkt und sich still neben Pollux gestellt. Das waren schließlich seine "Leute". Bei dem Namen des Hundes platze es aber aus ihm heraus.


    "Nein! Der Hund kann nicht bleiben, Kleiner. Bist du wahnsinnig? Wie kannst du diesen "Strassenköter" nur LUCIDUS VON TARRACO nennen? Einer unser Sponsoren, quasi der wichtigste Geldgeber im Anfangsstadium überhaupt heißt Lucidus und ist nebenbei ein angesehenes Mitglied der Familie Decima! Hast du eine Ahnung wie solche Leute reagieren, wenn man so einen "Hund" nach ihnen benennt.


    Callidus betrachtet den wohl häßlichsten Hund des ganzen römischen Imperiums näher. Er hatte schon viel in seinem Leben gesehen, aber noch nie so was ...

    Wenn alles planmäßig verläuft sind wir in guten 4 Wochen soweit, daß die ersten "Anwärter" kommen können. Vorausgesetzt die Ressourcen, das Wetter und die Arbeiter spielen mit.


    Im Anschluss an unser Gespräch werde ich trotzdem einmal den Regionarius aufsuchen. Vielleicht kann man nachträglich noch das ein oder andere abstimmen. Und einen festen Medicus für die Schule muß ich noch verpflichten. Das Schicksal dieses Gladiatoren Lagos, der vergiftet wurde, gab mir doch arg zu denken."

    "Ich selbst komme aus Sparta und wurde dort auch geboren. Mein Vater war Spartaner, meine Mütter war Römerin. Daher auch mein lateinischer Name. Irgendwie hat sie sich da wohl gegenüber meinem Vater durchgesetzt. (Callidus lächelte schüchtern). Sparta ist auch immer noch meine Heimat. Sowohl im herzen, wie auch aufgrund des Umstandes, daß meine Familie dort noch ein Anwesen und Land hat.


    Mein Vater war früher Einkäufer und Rekruteur von Sklaven, Menschen und Tieren für eine namhafte Gladiatorenschule in Sparta. So habe ich schon sehr früh viel von der bekannten Welt gesehen, denn er nahm mich überall mit auf Reisen. Auch kam ich so in den Genuss einer guten Bildung. Ich spreche Latein, Griechisch, leidlich Gallisch, halbwegs fließend Numibisch und Persisch. Letzteres aber nur mit einem sehr deutlichem Akzent. Lesen und Schreiben kann ich Latein und Griechisch. Und in Geographie bin ich gut bewandert.


    Später übernahm mein Vater die Leitung der Gladiatorenschule. Ich durchlief eine Kampfausbildung als Gladiator und habe auch einige Kämpfe bestritten, so daß ich die Arena auch von innen kenne. Und daher weiß ich auch wovon ich rede, denn ich kenne beide Seiten.
    Danach half ich meinem Vater zunehmend bei der Leitung der Schule bis er sich "zurück zog". Einige Zeit leitete ich die Schule noch als "Abwesenheitsvertreter", aber dann gab es zunehmend "geschäftspolitische Veränderungen". Daher gab ich meine dortige Stellung freiwillig auf und es verschlug mich nach Rom, wo viele alte Freunde und Kontakte meines Vaters leben. Einer dieser Kontakte brachte mich mit Eurem Verwandten zusammen, der mir den Wunsch eine eigenständigen Gladiatorenschule bei Tarraco antrug.


    Eine enorme Herausforderung für einen einfachen Peregrinus wie mich, aber sind es nicht die ständigen Herausforderungen die einen zu Höchstleistungen anhalten? Zumindest gedenke ich all mein Wissen und meine Kraft einzusetzen um das in mich gesetzte Vertrauen zu erfüllen. Das ist eine Frage des Willens und nicht des Standes, wie einige Leute später noch sehen werden. Und wenn ich mir einmal anschaue, wie weit zwei unserer Gladiatoren, Toxis und Spartacus, in den jetzigen Spielen gekommen sind, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Von ihrer Leistung bei der "Schlacht des Feldherren Decimus Meridius" mal ganz abgesehen."

    "Aha, ein römischer Patriot trifft auf einen spartanischen Patrioten wie ich merke. Es mag ja sein, daß auch wir Spartaner in unserer Vergangenheit "einige kleine Niederlagen" erlitten haben. Auch Qualität muß sich manchmal der reinen Masse beugen. Ich denke aber, daß wir uns jetzt nicht unsere Bildung beweisen müssen, indem ich alle Niederlagen der römischen Heere in den letzten Jahrhunderten aufzähle und ihr diese bestätigt.


    Abgesehen davon, daß zum Beispiel ein kleiner Gladiator namens Spartacus mit einer Bande von Hühnerdieben einmal die römischen Legionen sehr auf Trab gehalten hat, erscheint die derzeitige Lage in Germanien den Gerüchten zu Folge ja auch nicht so stabil. Wegen dem "guten Klima" dort wird man die Legio und die Ala wohl kaum dorthin verlegen. Ich hörte Geschichten, daß man sich dort ganz leicht das Gehänge abfrieren kann, weil die temperaturen überraschend und drastisch fallen können. Und daß die Wachen in der Nacht immer auf der Stelle springen müssen um nicht festzufrieren. Außerdem sollen die Winter berüchtigt sein und Feldherren haben am Morgen schon ihre Armeen gesucht, weil die Zelte komplett unter dem Schnee von einer Nacht begraben wurden.


    Was die Macht im Mittelmeer betrifft, so wollen die Gerüchte von Piratenüberfällen in den Häfen auch nie verstummen.


    Ich habe nie behauptet, daß Sparta noch ein Berufsheer vergleichbar mit den römischen Legionen hat. Allerdings wärt Ihr überrascht wieviele einflußreiche Familien und Städte in Griechenland sich aus Traditionsgründen noch eigene kleine Verbände halten. Inoffiziell versteht sich. Meine familie hielt sich auch so eine Truppe. Die Gladiatorenschule meines Vaters war da ein guter Deckmantel.
    Was mein Sparta betrifft, so halte ich uns weder für verweichlichst noch existiert es nur noch in alten Heldensagen. Und zumindest haben wir viele Heldensagen in unserer Geschichte. Bei Rom fällt mir da spontan irgendwie nicht so viel ein, von dieser Geschichte mit Romulus und Remus und dieser Wölfin mal abgesehen."


    Sim-Off:

    der spartanische Nationalstolz bei Callidus ist unüberhörbar. jaja, die Jugend *g*

    Eine größere Gruppe betrat das Schulgelände. Es waren gut 20 junge und kräftige Männer, die sich sehr neugierig umschauten. Dahinter kamen 2 Karren, die Stroh, Heu und viele Säcke geladen hatten.


    "Aha, das sind meine Gartenarbeiter. Ich kümmere mich um die. Auf den Karren ist Viehfutter, Heu und Stroh für den Stall. Wäre nett, wenn du das abladen und einlagern könntest. Wenn du schon mal ohnehin am Stallrenovieren dran bist." brummte Pollux.


    Dann watschelte er nach draussen, gefolgt von den Hunden.


    Firmus Callidus und Conctor gingen zu den Karren, sprachen ein paar Worte mit den Lenkern und begannen dann alles in das Stallgebäude einzulagern.

    Firmus Callidus beobachtete Meridus wie die Schlange das Kaninchen. Der Mann war interessant. Er machte sich Sorgen wegen der Sicherheit einer kleinen Gladiatorenschule und gleichzeitig zogen die Legionen in einen Konflikt nach Germanien. Dort schien es ja nicht so gut zu laufen, wenn man schon weitere Truppen dorthin verlegte. Aber vielleicht hatte er auch einfach nur Angst um seine Familie und fürchtete einen marodierenden Gladiatorenhaufen vor seiner Haustür, während er selbst gerade auf dem Schlachtfeld stand. Um sich schien er sich keine Sorgen zu machen.


    „Vom Regionarius war seitens des Duumvirs, Lucidus oder Agrippas nie die Rede. Vor allem der Duumvir sprach das Thema nie an. Die Sicherheit der Schule war bislang nie in Frage gestellt worden, aber ich bin sicher, dass man ggf. die ein oder andere Absprache nachträglich noch einholen kann. Außerdem stellen die Gladiatorenanwärter nur im 1. Teil ihrer Ausbildung ein Risiko dar. Danach sind sie entweder tot, wieder im Kerker wo sie verrotten können oder sie sind angepasste Kämpfer, die sich wieder in die Gesellschaft eingliedern wollen.


    Was die „Veteranen“ betrifft, so würde ich hier weniger von „Legionen“ und „Feldzügen“ sprechen. Es handelt sich eher um eine „persönliche Leibwache“ bestehend aus Spartanern! Als Bewohner der Stadt Sparta und gebürtiger Spartaner verwette ich mein Leben und all meinen Besitz auf die Qualität der spartanischen Infanterie. Und ich glaube daran, dass sie jederzeit alles schlagen würden, was Ihr seitens der Legio gegenüber stellt.“



    Callidus lehnte sich lächelnd und mit stolzem Gesichtsausdruck zurück und trank einen kleinen Schluck Wein.

    "Abgesprochen wurde da noch nichts mit dem Regionarius, aber keine Sorge. Spätesstens zur Eröffnung kommen auch noch unsere eigenen Sicherheitskräfte dazu. Da mache ich mir aufgrund meiner Erfahrungen keine Sorgen. Es handelt sich hier um die besten und härtesten Soldaten der bekannten Welt. Alles ausgesuchte Veteranen. Ohne Euch schmähen zu wollen. Aber da können selbst die römischen Legionäre einpacken. Es sind Freunde und Bekannte, die zum Teil bereits unter meinem Vater gedient haben.


    Wenn wirklich etwas schief geht, dann werden sehr viele Leute die Verantwortung übernehmen müssen. Nicht nur Lucidus und Agrippa, sondern auch der Duumvir, Spartacus, Toxis und ich.


    Es gab keine geeigneten Gebäude in der Stadt. Außerdem sind wir ja nicht gerade weit weg. Wenn sich Tarraco weiter so ausdehnt, wie der Duumvir die wirtschaftliche Entwicklung lobt, dann sind wir in ein paar Jahren eh wieder "in der Stadt".
    Außerdem vertraut mir, so wie eure Soldaten Euch als Feldherren und Führer vertrauen. Das Risiko für eine Schule außerhalb einer Stadt ist geringer als bei einer Schule innerhalb einer Stadt. Die Störfaktoren minimieren sich außerhalb. Und so oft werden die neuen Sklaven und Gefangenen zwischen der Stadt, der Arena und der Schule ja nicht hin und her transportiert. Wir tun unser Möglichstes, damit es keinen Gladiatorenaufstand gibt."

    Wir brauchen einen offiziellen Sklavenbesitzer! Keiner von uns darf Sklaven besitzen. Und die Sklaven sollen kein Besitz der Familie Decima sein. Wir werden neben den Verbrechern ggf. auch Sklavinnen ausbilden und Sklaven. Nur die können wir nicht erwerben.

    “Ich hoffe, daß das gute Wetter so bleibt. Dann kommen wir weiterhin gut voran. Bei der Baustelle sieht man noch nicht so viel. Die Hauptarbeiten beginnen in den nächsten Tagen. Wir haben einen Architekten aus Eurer Familie hinzu gezogen. Das war eine gute Entscheidung, die uns sehr geholfen hat. Wenn alles so klappt, wie es soll, dann können wir in 3-4 Wochen offiziell eröffnen und die Priester können das Anwesen segnen.


    Wir bauen aus Sicherheitsgründen nicht in Tarraco. Unser Anwesen liegt 6-7 Kilometer außerhalb der eigentlichen Stadt und wird bestmöglich gesichert. Aber es liegt noch im Einzugsgebiet und Sicherheitsbereich der Stadt. Unsere zukünftigen Gladiatoren rekrutieren sich aus dem Abschaum der Gesellschaft. Kriminellen und Verbrechern. Dazu einige Freie, die wir getarnt unter die restlichen Anwärter stecken. Durch unsere Lage außerhalb der Stadt vermeiden wir eine zu leichte Fluchthilfe aus der Stadt und ein Flüchtling kann nicht so leicht untertauchen. Sollte es zu einem Gladiatorenaufstand kommen, so ist eine berittene militärische Einheit in 15 Minuten vor Ort und eine Fusstruppe in 45 Minuten. Gleichzeitig reduziert sich die Gefahr für die Stadt. Trotzdem hoffen wir später, daß die Stadtwache immer mal wieder unangemeldete und unregelmäßige Patroulien vorbei schickt. Das schüchtert die Gladiatoren ein, weil sie nicht mit denen kalkulieren können.”

    Firmus Callidus atmete innerlich auf. Es war doch Feldherr Decimus Meridius persönlich. Na gut, daß er ihn nicht als “Sklaven” angepflaumt und sich beschwert hatte, warum es so lange gedauert hatte. Er erinnerte sich wieder kurz an seinen Vater. Dieser hatte einen langsamen Sklaven einmal kastrieren lassen, “damit er das nächste Mal vielleicht schneller wäre”. Das hatte bei allen männlichen Sklaven Wirkung gezeigt. Die waren nur noch fix danach gewesen.


    Callidus betrat die Casa. Nett hier, soweit er das beurteilen konnte. Zwar nicht gerade spartanisch eingerichtet, aber dennoch von einem gewissen Charme zum Wohlfühlen. Zumindest fand callidus , daß die Betonung etwas mehr auf “hier wohnt jemand drin” als “wir wollen zeigen ach wie reich wir sind” lag.


    “Die Gladiatorenschule” entwickelt sich. Danke der Nachfrage. Ich bin mit dem derzeitigen Stand sehr zufrieden. Nicht nur, daß zwei Gladiatoren der Schule erfolgreich an der “Schlacht” und den Kämpfen bei den Spielen teilgenommen haben. Sondern das Anwesen entspricht auch unseren Vorstellungen und ist ausbaufähig. Der Duumvir hat uns bereits eine Nutzungsurkunde ausgestellt und wir sind fleißig am Einrichten und Renovieren. Es gibt einen gewissen Arbeitskräftemangel, weil zugleich noch an der neuen Bibliothek gebaut wird. Aber der Duumvir machte mich auf “viele junge Leute ohne Arbeit aufmerksam, die auf der Treppe der Curie herum sitzen”. Ich hoffe diese mit guter Bezahlung und dem abenteuerlichen Hauch “Arbeiten für die neue Gladiatorenschule” ködern zu können. Bedauerlicherweise bricht die Legio ja jetzt auf, denn sonst wäre ich auf Euch mit einer Anfrage bzgl. Pioniere des Militärs gekommen. Die wissen mit Sicherheit wie man etwas baut, renoviert und improvisiert.


    Was Euren Verwandten Decimus Lucidus betrifft, so könnt Ihr mir trotzdem helfen. Ich hätte einige Unterlagen und Rechnungen für Ihn zur Einsicht. ich wäre Euch verbunden, wenn ich diese hier für ihn zurück lassen könnte. Sie sind nicht ganz so dringend. Es reicht wenn er im Lauf der Tage einmal einen Blick darauf wirft.”