"Im Namen meiner Herrin soll ich hier kräftig
Sie lässt ausrichten, dass sie stolz auf dich ist! Die Mitglieder und nun auch die Klienten zeichnen sich allesamt durch kluge Köpfe aus. Das ist das Markenzeichen der neuen aurelischen Generation."
"Im Namen meiner Herrin soll ich hier kräftig
Sie lässt ausrichten, dass sie stolz auf dich ist! Die Mitglieder und nun auch die Klienten zeichnen sich allesamt durch kluge Köpfe aus. Das ist das Markenzeichen der neuen aurelischen Generation."
"Hm, derzeit ist es sehr schwierig, jemand von den Herrschaften zu erreichen. Der Herr Sophus ist seit Monaten nicht zu Hause gewesen, das ist wahr. Ihn triffst du hier nicht. Antoninus, der Hausherr, ist ebenso selten hier. Ihr würdest du am besten in der aurelischen Villa in Rom antreffen.
Es tut mir leid, nicht einmal Deandra ist hier. Sie weilt derzeit in Germanien."
Ich wartete auf die Entscheidung des Besuchers.
Ich öffnete die Tür. Mittlerweile kannte ich die Nachbarn und selbst diejenigen, deren Mitglieder in der Legion dienten. Ich erkannte Flavian und bat ihn herein.
"Wen von den Herrschaften wünschst du zu sprechen?"
... und wieder kam ein Brief an.
Salve, Brüderchen und auch ihr, liebe Eltern,
inzwischen bin ich aus Mogontiacum nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium weitergereist. Zuvor hatte ich nicht geglaubt, dass mich die Pflichten und auch die Annehmlichkeiten hier derart lange aufhalten. Ein Ende meiner Reise ist noch nicht in Sicht, dabei habe ich bereits jetzt drei Anlaufstellen in Rom, wo ich Gespräche führen müsste.
Macer hat mir drei Kandidaten der Militärakademie benannt, die nach seiner Einschätzung das Zeug hätten, bei der Classis das Kommando führen zu können. Ob sie es möchten, ist die zweite Frage, doch genau dem möchte ich nachgehen. Ich möchte sie ermutigen, diese Gedanken in Erwägung zu ziehen, wenigstens einmal zu durchdenken.
Maxentius, wenn du Zeit dafür erübrigen kannst, dann könntest natürlich auch du diese Wege übernehmen. Ich kann dir ja die Namen benennen.
Es handelt sich um Germanicus Corvus und Caecilius Crassus. Beide dienen bei den Prätorianern. Vinicius Lucianus dient bei den Cohortes Urbanae und wäre ebenfalls ein empfohlener Kandidat. Ob diese Römer nach Misenum ziehen wollen, ist fraglich, aber ich meine, fragen kostet nichts und da sich der von uns gegebene Gedankenanstoß ganz auf persönlicher, um nicht zu sagen privater Ebene abspielt, mischen wir uns auch nicht in kaiserliche Belange.
Für heute soll es das gewesen sein.
In Liebe
Deandra
Ich nickte und ließ den Besucher sofort ein. Wenn er von dem jungen Herrn Maxentius kam, dann hatte das sicher seine Richtigkeit.
"Der Augur, ich habe ihn zwar lange nicht gesehen, aber verlassen hat er die Villa nicht. Ich werde einmal nach ihm schauen gehen. Bitte solange das Atrium aufzusuchen."
Ich begleitete den Besucher zum angegebenen Ort.
Auf das Klopfen hin ging ich zur Tür und öffnete sie.
"Salve, wen darf ich melden?"
Hm, ich war unsicher. Ein Besucher war nicht angekündigt, der Mann war mir unbekannt.
"Gut, ich werde sie benachrichtigen. Folge mir."
Ich ging in Begleitung des Fremden hierher und bat ihn zu warten. Weiter in die Villa wollte ich ihn nicht führen.
edit: Titel geändert
Ich öffnete die Tür und schaute etwas verwundert auf den Fremden.
"Ja, was wünschst du?"
Sehr verdutzt blickte ich auf, als ich praktisch postwendend die Antwort erthielt. So eine Schnelligkeit hatte ich noch nie erlebt.
Ich bedankte mich bei der Wache und trat sofort die Rückreise an.
Ich näherte mich dem Tor und sprach einen der Wachleute an.
"Salve, ich habe einen Brief an den Praefectus und bitte diesen entsprechend weiterzuleiten. Auch wurde ich angewiesen, auf eine Antwort zu warten. Gern bleibe ich hier."
Ich übergab den Brief, denn meine Herrin hatte mich angewiesen, nach Möglichkeit das Militärgelände nicht zu betreten.
An Lucius Annaeus Florus
Praefectus Classis Germanica, Pater Factiones Albata
Salve, mein geschätzter Florus,
ich möchte mit diesem Brief meinen Besuch bei dir ankündigen. Im Zuge der Belebung der Stadt Misenum möchte ich nunmehr nicht allein auf unseren gepflegten Briefwechsel zurückgreifen, sondern das direkte Gespräch mit dir suchen. Zu meinem Bedauern hat sich ja leider deine Quaestur nicht dahingegen ausgewirkt, dass sie dich in italische Gefilde führte.
Aus Rücksicht auf die Ansichten meiner Familie möchte ich jedoch das Gelände deiner Einheit nicht betreten. Ich bin sicher, du wirst mich verstehen, denn wir teilen in vielem die gleichen Ansichten. Bitte lass es mich wissen, wo ich dich treffen kann. Meine Sklavin wird so lange auf deine Antwort warten. Geplant habe ich meine Reise frühestens in zwei Wochen. Bis dahin bleibt noch viel zu regeln.
Ich wäre dir ebenso sehr verbunden, wenn du dich im Vorfeld nach einer Übernachtungsmöglichkeit für mich umsehen könntest. Ich bereise Germanien zum ersten Mal, kenne mich weder aus noch bin ich ohne Skepsis. Gar manches erzählt man sich in Rom über dieses Land und so hoffe ich doch, dass zumindest die Kriegwirren bis dahin keine Auswirkungen mehr haben.
Ich freue mich auf unser Treffen und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Aurelia Deandra
"Ich werde einem Sklaven Bescheid geben, dass er ein Pferd auftrenst. Hier stehen für solche Fälle immer ein paar Rösser aus dem Gestüt Aurelia. Der Her ..., äh, du musst dann nur vor die Tür treten und es wird eines bereit stehen."
Ich verließ das Triclinium und suchte einen Sklaven. Meine Loyalität war Maxentius gewiss.
„Aber das ist das einzige, womit ich zeigen kann, dass …“
Ich blickte verlegen weg und goss erst einmal Wasser in den Becher. Erleichtert atmete ich auf, weil nichts daneben gelaufen war.
Ratlos hob und senkte ich meine Schultern. Es war doch sehr ungewohnt, soo nett behandelt zu werden.
„Ich ziehe mich dann zurück, wenn es recht ist. Hat der He …, äh, hast du noch einen Wunsch, dann rufe einfach. Ich bin nicht weit.“
Schneller als sonst kam ich mit einer Tischamphore zurück.
„Das Quellwasser ist ganz frisch. Ich habe es heute Morgen erst besorgt.“
Ein Lächeln zeigte, dass ich die nette Art des jungen Herrn sehr schätzte.
„Darf ich einschenken?“
Ich gab den Wachsoldaten den Brief an den Legatus Legionis ab und kehrte zur Villa Sospitas zurück.
An
Spurius Purgitius Macer
Legatus Legionis
Legio I Traiana Pia Fidelis
Mantua
Salve Spurius Purgitius Macer!
Ich wende mich heute in deiner Funktion als Kommandeur der Militärakademie an dich und möchte hiermit um eine kurze Unterredung bitten. Aus Respekt vor den Ansichten meiner Familie und den Vorfahren unserer beider Familien möchte ich jedoch weder die Akademie noch das Kastell betreten. Ich befinde mich deswegen in einer schwierigen Situation und wollte zunächst diese per Briefkontakt klären.
Darf ich auf dein Verständnis hoffen und dich eventuell außerhalb des Lagers an einem neutralen Ort in Mantua treffen? Sehr gern würde ich dich auch in der Villa Sospitas in Mantua empfangen, nur erscheint es mir etwas abwegig, dass du mich besuchst, wo ich doch ein Anliegen an dich habe.
In der Hoffnung, dass sowohl unsere kurze Zusammenarbeit in Ostia, wie auch deine enge Zusammenarbeit mit dem Pater meiner Familie, dich meinem Anliegen geneigter gegenüberstehen lässt, sende ich heute diese ungewöhnliche Bitte ab.
Auf eine positive Nachricht hoffend, verbleibe ich mit den besten Grüßen
Aurelia Deandra
INTERIMS-MAGISTRATUS
http://www.imperium-romanum.in…gs/itcmis-magistratus.png
Ich nickte eifrig, als mein Name genannt wurde. Die Sklaven der Aurelia wurden recht gut behandelt, so offenbar auch von dem jungen Herrn, aber man konnte ja nie wissen. Außerdem hatte der Herr des Hauses auch schon manchmal einen schlechten Tag gehabt.
"Ich werde mich bemühen, die Anrede wegzulassen. Es wurde mir allerdings so beigebracht, He ...“ Da wollte es schon wieder raus. Schüchtern lächelte ich zurück und lief eilig davon, um das Wasser zu holen.
"Die Herrschaften trinken normalerweise Wasser aus einer der Quellen des Palatin, Herr."
Artig nickte Samira dazu.
Du bist gut!
Aber alleine ankleiden.
Wie jeden Morgen flitzten einige Sklaven durch die geräumige Villa und trafen fast lautlos die Vorbereitungen zum Morgenmahl. Die Herrschaften legten seit jeher Wert auf das unauffällige Handtieren ihrer Bediensteten und so spürte man das geschäftige Treiben kaum. Rechtzeitig wurden die Speisen aufgetragen, die allesamt auserlesen, aber nicht mit übergroßer Verschwendung geordert waren. Die Aurelier pflegten keinen übertriebenen, wohl aber einen gehobenen Lebensstandard. Sie investierten ihre Gelder vorzugsweise in Anlageobjekte und legten Wert auf eine gute Bildung.
„Was wünscht der Herr zu trinken?“, fragte Samira, der die Gewohnheiten des jungen Herrn noch nicht vertraut waren. Üblicherweise begann man im Hause der Aurelier den Tag nicht mit Wein, aber dies einfach so voraussetzen, durfte Samira nicht.
Die Sklavinnen zogen sich daraufhin leise zurück. Anschließend gaben sie dem Haussklaven Bescheid, dass er nun dem jungen Herrn beim Auskleiden behilflich sein könne.
Kurz nach der Ankunft des jungen Herrn wurden zwei Sklavinnen des Hauses damit beauftragt, dessen altes Zimmer herzurichten. Obwohl dort immer regelmäßig geputzt wurde, kamen die Sklavinnen erneut dieser Aufgabe nach. Als alles blitzte, zogen sie noch neue Bettwäsche auf. Eine Schale mit frischem Obst wurde ebenso in das Zimmer gestellt, wie eine Vase mit exotischen Blumen aus dem Atrium.