Beiträge von Samira

    Kaum war Deandra abgereist, klopfte es an der Tür. Vielleicht hatte sie in der Hektik etwas vergessen, dachte ich, eilte zur Tür und öffnete schnell.


    „Oh je“, entfuhr es mir. Vor mir stand der Hausherr, zudem merklich unsicher auf den Beinen. Deandra wäre über seinen Zustand „begeistert“ gewesen, dachte ich bei mir.


    „Wie wäre es mit einem erfrischenden Bad, Herr? Mir scheint das kannst du gut gebrauchen. Auf Wunsch lasse ich das Wasser auch besonders kühl ein und hole die Schrubbbürste zum Wachwerden.“


    Mit einem unschuldigen Ausdruck im Gesicht, sah ich Sophus an. Ich hatte zwar Mühe, ein amüsiertes Lächeln zu unterdrücken, meinte meine Worte aber durchaus ernst.

    "Ein Herr Sabbatius Marcellus war vor Tagen hier gewesen. Er lässt fragen, ob du Interesse an einem Gespräch hast. Es betrifft wohl die Stadt. So in etwa habe ich das verstanden."

    Mit dem Brief an Cadior ging ich zu den Pferdekoppel. Meine Herrin war gerade eingetroffen und ich hatte die Anweisung, alles zu melden, was sich während ihrer und Cadiors Abwesenheit hier zutragen würde. Ich grüßte und reichte ihr das Pergament.


    "Der Brief wurde von einem Legionär in der Casa Corvia abgegeben."

    Während der Abwesenheit von Cadior, einem Freund und Vertrauten meiner Herrin, sollte ich auch seine Casa mit in Ordnung halten. Ich hielt mich gerade im Garten auf, als ein Leginär das Anwesen betrat.


    Ich wischte mir die Hände ab und ging dem Soldaten entgegen. Er hatte einen Brief für Cadior und nahm ihn entgegen.

    "Ich überreiche den Brief, sobald Corvius Cadior von seiner Reise zurück ist. Falls es eilig ist, kann ich den Breif auch weiterleiten. Ist es dringend?"
    Mir war nicht erlaubt, fremde Briefe zu öffnen und davon mal abgesehen konnte ich gar nicht lesen.

    Ungewohnter Lärm ließ mich vor die Tür der Villa treten. Alle Bewohner der umliegenden Häuser eilten Richtung Hauptstraße. Unschlüssig stand ich da und beobachtete einige Zeit das Treiben. Dann schloss ich die Tür und folgte ihnen mit etwas Abstand.


    Bald schon sah und hörte ich den Grund für diesen Auflauf. Die Soldaten der Legio I kehrten nach Mantua zurück. Ihr Einzug war beeindruckend, fast feierlich und ich freute mich, ihn miterleben zu dürfen. Bescheiden blieb ich in einiger Entfernung stehen. Ich war nur eine Sklavin und wollte niemandem im Weg stehen. Doch auch bis hierher drang der Jubel der Bürger, das Lachen der Mädchen und manches Schniefen aus Rührung oder aus der Erkenntnis heraus, dass der geliebte Vater oder Bruder oder Mann nicht wiederkehren würde.


    Bewegt wischte auch ich mir eine Träne fort. Die Atmosphäre hatte mich vollkommen ergriffen. Erst als auch der letzte der Soldaten vorbeigezogen war, wandte ich mich zum Gehen.

    "Das will ich gerne tun, sofern es auch meiner Herrin recht ist, was ich aber nicht bezweifle."


    Ich begleitete den Besucher zur Tür und öffnete sie zuvorkommend.

    "Nach dem Umzug meiner Herrin würde ich empfehlen, einfach noch einmal hier vorbeizukommen. Ich werde sie bis dahin von dem geplanten Besuch unterrichten.“


    Viel mehr konnte ich im Augenblick nicht tun.

    „Nun, die Aurelier nicht, aber Corvius Cadior ist Weinhändler und hat sich meines Wissens hier in Mantua einen Hang zum Weinanbau gekauft. Er versorgt seit langem die Familie, wobei nur die Männer der Aurelier dem Wein zusprechen.“


    Ich überlegte, was ich Sabbatius Marcellus auf seine letzte Äußerung antworten sollte. Es war mir schlichtweg unmöglich, hier für meine Herrin zu sprechen. Hinzu kam das immer wieder aufkommende Thema des Umgangs der Patrizier mit Plebejern. Meine Herrin setzte sich zwar stark dafür ein, dass sich Patrizier und Plebejer möglichst nicht durch Heirat vermischen sollten, war aber im Umgang mit ihnen um einiges freundlicher als andere Adlige. Arroganz nur wo sie hingehört, nicht aber im Umgang miteinander. Selbst wir Sklaven wurden bei den Aureliern immer gut behandelt.


    ‚Arme Mia’, dachte ich gerade. ‚Die junge Sklavin war bei uns so aufgeblüht und jetzt lebt sie bei einem anderen Patrizier.’ Sie tat mir leid und das Schöne war, sie tat offenbar auch Deandra und Cadior leid.


    „Ich denke schon, dass sich meine Herrin sehr für Mantua einsetzen wird“, begann ich vorsichtig zu erklären. „Sie hat auch viel für Ostia, ihren derzeitigen Wohnort, getan. Vermutlich wird das hier nicht anders sein. Wenn ich einen Vorschlag machen darf?“

    "Ja, sehr gern. Welche Nachricht soll es denn sein?"


    Ich merkte mir für seinen nächsten Besuch, dass Sabbatius Marcellus Wasser bevorzugte. Meine Herrin würde das freuen. Verschmähte sie doch selbst wo es ging das klebrig süße Getränk, dem so viele Römer zusprachen.

    Ich brachte Wein und Wasser und überließ es dem Besucher, sich das Gewünschte auszusuchen. Anschließend bot ich Marcellus Platz an und setzte mich auf die Kante eines der Stühle.


    "Mein Herr Aurelius Sophus ist Centurio und dient bei der Legio I in Mantua. Er befindet sich noch auf dem Feld und sicherlich wird er auch sonst weniger hier anzutreffen sein als im Kastell. Meine Herrin Aurelia Deandra hingegen wird hier dauerhaft wohnen. Sie hat ihren Umzug in drei Wochen geplant. Praktisch zur Familie gehört auch noch Corvius Cadior, der allerdings auch eine eigene Casa in Mantua besitzt. Meines Wissens fand sein Umzug schon statt. Er müsste also in seiner Casa anzutreffen sein."

    "An der Tür redet es sich nicht so gut. Bitte!"


    Mit einer einladenden Handbewegung bat ich den Besucher einzutreten. Ich führte ihn ins Atrium.


    "Darf ich etwas zu trinken anbieten?"

    "Salve!", grüßte ich höflich zurück. "Ich bin Haussklavin der Aurelier."


    Ich überlegte kurz, was ich am Besten erwidern sollte. Eigentlich musste ich den Besucher ja in zweierlei Dingen enttäuschen. Zögerlich begann ich:


    "Der Besitzer dieses Anwesens gehört durchaus dem Militär an und leider ist auch meine Herrin nicht zugegen. Sie wird erst in etwa drei Wochen nach Mantua umziehen."


    Entschuldigend sah ich den Besucher an.

    Es klopfte und ich überlegte, wer das wohl sein könnte. Cadior wäre einfach hereingekommen. Gespannt ging ich zur Tür und öffnete.


    "Ja, bitte?"

    Die nächsten Wochen werden sicher etwas einsam hier in Mantua sein, aber an Arbeit wird es mir nicht mangeln. Bis zum Einzug der Familie musste noch viel vorbereitet werden, die Räumlichkeiten herrichten, einkaufen, mit den anderen Sklaven die ersten umgesiedelten Pferde meiner Herrin versorgen und auch sonst nach dem Rechten sehen. Vielleicht kamen ja auch schon erste Besucher ... ...

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius

    Sim-Off:

    Erstens ist es eigentlich nämlich ausgeschlossen dass betreffende Dame gestern noch im Hafen von Tarraco mit einem Flottenoffizier redet und dann auch noch vor diesem im Einsatzgebiet eintrifft, zumal sie nicht wissen kann, wo sich die Legion befindet. Zudem ist es NACHT!


    Sim-Off:

    Ich nehme die Kritik an, wobei ich zu bedenken gebe, dass ich das letzte Mal am 17. also vor drei Tagen im Hafen gepostet habe. Immer noch unrealistisch genug, ich weiß, aber nun mal so geschehen. Ich habe gelernt. Viel Spaß beim Simulieren des Feldzugs! :)

    „Ich bin auf der Suche nach dem Decurio Lucius Annaeus Florus, der meine Ankunft erwartet“, wisperte ich verschreckt und traute mich nicht, mehr als Erklärung zu liefern.

    Nach Tagen der Entbehrung und Anstrengung bemerkte ich endlich ein Lager. Ständig in der Angst, Feinden zu begegnen, war ich unendlich erleichtert, als ich endlich die Männer der Ala fand. Ein Soldat gab mir diese Auskunft. Ich blieb am Rande des Lagers stehen und hoffte, dass mich jemand bemerkte.

    Seit Tagen war ich auf der Suche nach Lucius Annaeus Florus und endlich schien ich meinem Ziel näher zu kommen. Ich hörte in der Stadt Tarraco, dass die Truppe, bei der er weilte, in den Bergen vermutet wird und ich machte mich auf den beschwerlichen Weg ...