Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Ich möchte dir eine Argumentation für das Gespräch mit dem Comes an die Hand geben - sofern du interessiert bist. Es gibt eine ganz einfache Erklärung, warum Aurelius Antoninus nicht rechtzeitig kandidieren konnte. Die Aushänge zu den Wahlen befinden sich ausschließlich in der Stadt Mantua. Für alle Soldaten, die nicht wie ich am Amphitheater bauen, sondern innerhalb der Lagermauern verbleiben, sind diese Aushänge schlicht nicht einsehbar. Antoninus hatte laut Dienstplan seinen Dienst im Officium zu verrichten.


    Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen: Man sollte zukünftig solche Termine als Information direkt ins Lager geben, damit den Soldaten, die ja das Recht haben zu kandidieren, gleiche Chancen haben.
    Was meinst du? Damit müsste doch die Angelegenheit relativ leicht zu klären sein."


    Fragend blickte der Centurio den Aurelier an.

    "Ich sammle ein, du stehst Schmiere", bestimmte der dünne Lagerbursche. So dick wie der andere war, konnte der sich womöglich nicht schnell genug bewegen oder riss mit dem Hinterteil noch was um.


    Flugs sammelte er die restlichen sechs Leinensäcke ein, sah sich noch einmal um und trat neben seinen Kumpel.


    "Los, nix wie weg."
    Auf Zehenspitzen verließen sie die Baracke und eilten in eine andere Lagerstraße. Dort hängten sie die Leinensäcke gut sichtbar auf, nachdem sie diese in gleicher Weise nass gemacht und mit dem Bimsmehl behandelt hatten.

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Mit zusätzlichem Material kam er wieder zurück und öffnete zuerst den Beutel, den der geholt hatte. Bimsmehl befand sich darin, welches die Soldaten normalerweise nutzten, um ihre Rüstungen damit abzureiben und damit den Rost zu entfernen. Jetzt entnahm Priscus eine handvoll und verteilte sie vorsichtig auf der feuchten Innenseite des leinenbeutels. Dadurch setzten sich noch mehr Lücken zu und das Wasser konnte noch feiner verteilt aus dem Beutel heraus sprudeln. Noch einmal erprobte er seine Konstruktion und war nach dieser Prüfung zufrieden. Rasch knotete er noch ein kurzes Seil an das obere Ende, das normalerweise nur mit einer dünnen Lederschnur verschlossen wurde. Dicht schließen konnte man den Sack damit nicht, aber immerhin an eine lange Stange binden, um ihn auch weit über die Fläche halten konnte. Dann packte er alles zusammen und begab sich wieder zur Baustelle.


    Während sich der eine Bursche ratlos am Hinterkopf kratzte, machte der andere auch kein intelligenteres Gesicht.


    "Vielleicht ist ihm heiß und er will es als Kopfkühlung verwenden", spekulierte der eine.


    "Pfft, du spinnst. Auf jeden Fall wird dein Vater mächtig "begeistert" sein, wenn er nix mehr für seine Reservekleidung hat."


    "Da kannst du Gift drauf nehmen. Wollen wir uns einen Spaß machen?" Wieder landete der Ellebogen in der Seite des Kameraden. "Wir sammeln die restlichen Leinensäcke aus dieser Stube auch noch ein. Mal sehen, wie sich der Optio dann rausredet." :D


    Ein Kopfnicken bestätigte den hohen Spaßfaktor der Idee und so machten sich die beiden auf, um zu den Unterkünften zurückzukehren.

    Wieder sahen sich die Lagerburschen blöde an und wussten sich keinen Reim auf die Handlungen des Optios zu machen.


    "Ist heute hier wie bei den Cohorten", flüsterte der eine.


    "Jup, Verfolgung und Recherche ist angesagt. Pass auf! Ducken!"


    Die Lagerburschen hatten zum Fenster hineingelugt und zogen nun geschwind die Köpfe ein, als der Optio hochsah. Bevor der die Stube verließ, suchten sie das Weite, um wenig später dem Unteroffizier erneut zu der Zisterne zu folgen.

    Zitat

    Original von Gaius Tallius Priscus
    Aus den Mannschaftsquartieren kommend, eilte Priscus zur Zisterne. Wer nicht wusste, dass er auf der Baustelle eingeteilt war, hätte denken können, er hätte ein paar freie Stunden und wollte schnell einige Textielien waschen - immerhin trug er zwei Leinensäcke mit sich, in denen die Soldaten auf dem Marsch ihre Reservekleidung zu transportieren pflegten. Die Säcke waren jedoch leer und der Optio hatte auch gar nicht vor, sie zu waschen. Er tauchte den ersten einfach ins Wasser, hielt ihn dabei weit offen, schloss ihn unter Wasser und zog ihn wieder heraus. Sofort sprudelte an allen Seiten das Wasser heraus. Und es ging ihm viel zu schnell. Geduldig probierte er den zweiten Sack aus, der aus dickerem Leinen gearbeitet war. Schon lief das Wasser langsamer heraus, aber auch das gefiel ihm noch nicht. Er kratzte sich kurz am Kopf, dann steckte er beide Säcke ineinander. Das Ergebnis stellte ihn schon fast zufrieden. Nach einmal kratzte er sich am Kopf, ließ die Säcke dann auf dem Rand der Zisterne liegen und ging noch einmal zurück zu seiner Unterkunft.


    Vorsichtig schlichen die Lagerburschen hinter dem Optio her, als der die Mannschaftsunterkünfte verließ. Sie schauten seinem Treiben zu und wären fast aneinandergeprallt, als sie sich gleichzeitig umdrehen wollten, um rechtzeitig zu flüchten.


    "Mensch, pass doch auf!", zischte der eine.


    "Selbst, du Idiot", raunte der andere zurück, bevor er sich auf Zehenspitzen davonmachte, um hinter einer Baracke Deckung zu nehmen.
    "Was soll denn das? Hä? Verstehst du das?", fragte er, als der Optio außer Hörweite war.


    "Der wäscht halt gerne", erwiderte der andere grinsend.


    "Quatsch, los lass uns hinterher gehen", schlug der erste vor und rammte dem anderen seine Ellebogen in die Seite.


    "Mann, du solltest mehr essen. Damit kannst du Fische fangen, ganz ohne Speer." Der Lagerbursche grinste.


    "Besser als diese Fettschwarten, die du mit dir rumschleppst", witzelte der andere. "Los komm, hinterher."



    Edit: Link.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    "Freut mich, Dich kennenzulernen, Claudius Vesuvianus, ich hatte schon befürchtet, hier der einzige im nicht ehrwürdigen Alter zu bleiben."


    Der Centurio musste unwillkürlich grinsen.


    "Was hast du denn gegen das ältere Semester? Schlechte Erfahrungen gemacht?"



    Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius
    "Ich bereite mich derzeit auf meine zweite Prüfung zum sacerdos publicus vor," erläuterte ich meinen derzeitigen Stand und setzte mich neben ihn auf die Kline. "Mein Weg wird mich, so mir die Götter gnädig sind, dereinst in die Priesterschaft des Mars führen."


    "Das ist löblich. In der Legion habe ich festgestellt, dass immer weniger Soldaten gläubig sind. Das ist eine Entwicklung, die ich noch vor Jahren für unmöglich gehalten hätte."


    Fast auf das Stichwort hin kam einer der neuen Probati zur Tür herein. Ein Mann, der bereits guten Eindruck auf den Offizier gemacht hatte. Claudius grinste, ob des ungewöhnlichen Grußes. Er grüßte daraufhin militärisch korrekt zurück. Das Soldatensein war ihm inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen.


    "Natürlich habe ich nichts dagegen", erwiderte Claudius, als der Flavier die Frage nach dem Platz für Galerianus auf ihrer Liege stellte.

    Wortlos sahen sich zwei Lagerburschen an, als sie der Handlungen des Optios gewahr wurden.


    "Verstehst du das?"


    "Ne, ich weiß nicht mal, ob ich das meinem Vater melden sollte."


    "Quatsch! Die Frage ist doch, was will der damit?"


    "Keine Ahnung."


    Den Rücken an die Barackenwände gedrückt, neugierig um die Ecken gelinst, schlichen die Burschen dem Optio nach…

    Der Centurio kam etwas verspätet zu dieser Sitzung, meldete sich jedoch sogleich zu Wort, als er sich über den Inhalt der letzten Beiträge informiert hatte.


    "Da ich der leitende Architekt am Bau des Theatrums Mantuas bin, kann ich hier für Aufklärung sorgen. Die Legion verfügt über genügend Soldaten und Hilfskräfte, um den Bau in einem für ein solches Objekt zulässigem Zeitrahmen fertigzustellen. Sklaven wären zudem vollkommen unnütz. Was benötigt wird, sind Fachkräfte für Fliesen- und Mosaikarbeiten, die bereits jetzt in den unteren Etagen anlaufen könnten, während die Legion noch mit der Fertigstellung des Rohbaus beschäftigt ist. Dafür waren ohnehin Fachkräfte von außerhalb vorgesehen, denn unter unseren Spezialisten befinden sich viele nützliche Handwerker, wie Tischler, Agrimensor, Metallarbeiter, aber Mosaikleger haben wir und brauchen wir nicht."

    "Lass dich nicht aufhalten, Priscus, und melde dich bei mir, wenn du zurück bist."


    In der Zwischenzeit widmete sich der Centurio der Beaufsichtigung der erneuten Maurerarbeiten diesmal am dritten Geschoss. Wenn hier saubere Arbeit geleistet wurde, konnte dieser Abschnitt in absehbarer Zeit für die nächste Gewölbeerrichtung fertiggestellt sein.
    Ab und an verschwendete Claudius einen Gedanken an das Vorhaben seines Optios. Was der wohl anbringen würde ...?

    Claudius nickte.

    "Ich weiß, Detritus, aber ein Großteil der Mitglieder sind neu und ich kann verstehen, dass sie niemandem das Vertrauen entziehen können, den sie bisher nicht erlebt haben"
    , sagte Vesuvianus, während sie sich der Tür näherten. Dort angelangt, drehte er sich seinem Gesprächspartner zu. Er schmunzelte, als Detritus nochmals ausdrücklich den Aurelier grüßen ließ. Der Soldat musste ja während seiner Amtszeit mächtig Einduruck hinterlassen haben.


    "Die Grüße richte ich gerne aus. Meine Verbindung zu dem Auirelier geht über den bloßen Dienst hinaus. Er ist ein bemerkenswerter Mann.
    Die Götter mit dir, Detritus!"


    Der Centurio nickte zum Abschied und verließ daraufhin das Stadtplanungsamt.

    "Ich muss mich jetzt auch verabschieden", sagte der Centurio, erhob sich und verließ ebenfalls den Raum. Das entsprach absolut der Wahrheit, aber er hatte noch ein Anliegen. Er eilte mit großen Schritten dem Duumvir hinterher, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:


    "Hast du noch einen Moment?"

    "Bevor es untergeht, wiederhole ich mich: Ich bin absolut gegen eine automatische Mitgliedschaft von Decurionen in der Curia. Das eröffnet bei deren Umzug in eine andere Stadt die Möglichkeit für ein ungeanhntes Ungleichgewicht an Stimmen und somit die Benachteiligung von Städten. Es bietet dadurch Manipulationspotenzial und in dieser Hinsicht bin zumindest ich äußerst empfindlich geworden."

    Der junge Aurelier wurde Vesuvianus immer sympathischer, denn es stellte sich eine erstaunliche Übereinstimmung der Ansichten heraus. Ein anerkennender Blick traf den Aurelier und es folgte eine Meinung bezüglich des Caesars.


    "Was den Caesar betrifft... Wenn die Curie mit meiner Übermittlung zufrieden ist, will ich gern diese Aufgabe übernehmen, denn ich bin natürlich nur über meine Einheit, die Centuria VI, nicht aber über die gesamte Legion und deren Einsatz entscheidungsbefugt. Als Architekt dürfte der Caesar keine Beratungsfunktion erfüllen können."


    Diese Erfahrung hatte der Claudier gemacht.

    "Dein Vorschlag spart sicher Nerven, obwohl ich durchaus die Meinung vertrete, dass jemand, der nachweislich Fehler in seinem Amt macht, dessen auch enthoben werden sollte.
    Vielleicht sollten sich aber diejenigen darum kümmern, die direkt betroffen sind. Ich habe damit nur indirekt zu tun. Auf jeden Fall würde ich aber ein solches Vorhaben unterstützen, falls jemand eine Überprüfung der Kompetenz anstreben sollte."


    Claudius erhob sich, denn die Pause, die er sich genehmigt hatte, war inzwischen beträchtlich lang geworden.


    "Lass es dir gut gehen, Detritus, und vielleicht hören wir einmal wieder voneinder. Wenn ich wieder einmal etwas Zeit erübrigen kann, besuche ich dich gerne wieder."

    "Ich spreche folgenden Personen mein Vertrauen aus:


    Valerius Victor:
    Er ist meines Wissens der kompetenteste Mann aus dem Cultus deorum und ich begrüße die Beratungserweiterung auf diesem Gebiet.


    Octavius Victor:
    Er ist die rechte Hand des Kaisers und für mich damit ein Muss in dieser Einrichtung.


    Vinicius Hungarucus:
    Er ist in hohem Maße rechtlich geschult und verfügt über ein hohes Maß an Erfahrung sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich.


    Der Caesar:
    Ich schlage meinen Legaten als Beisitzer für die Curie vor, weil sehr oft bauliche Maßnahmen besprochen bzw. geplant werden, die von der Legion ausgeführt werden. Ob es sich um Straßenbau, Tempelbau, Brücken oder sonstige Vorhaben handelt, erspart uns eine Anwesenheit des Legaten umständliche Wege und damit Zeit.




    Die Begründung für den Verbleib des Caecilius Crassus als Beisitzer, er wäre der direkte Kontakt zu unserem Kaiser, reicht mir nicht aus. Octavius Victor steht uns dafür zur Verfügung und als Praefectus Urbi ist er der Stellvertreter bei Abwesenheit des Kaisers und damit von niemandem als Kontakt überbietbar. Ein zweiter Mann ist überflüssig. Ich stimme somit gegen den Beisitzerstatus des Caecilius Crassus.


    Dem Germanicus Avarus gehört - wie dem zuletzt Genannten - nicht mein Vertrauen, weil er die Ahnen beleidigt hat. Ich stimme gegen seine Berufung.


    Zu Tiberius Durus habe ich bereits vorhin meine Meinung gesagt."

    "Seid gewiss, mein Misstrauen richtet sich gegen dich, Comes! Die Erfahrungen mit dir lehrten mich, den Einfluss eines Comes begrenzt zu halten, wenn es um die Curia Italica geht.


    Ich trete entschieden gegen eine automatische Mitgliedschaft der Decurionen in der Curie ein! Nur wenn der verliehene Ordo bei Umzug in eine andere Stadt aberkannt werden würde, was ja Nonsens ist, wäre eine unverhältnismäßige Einbringung kleiner Regionalstädte in die Curie zu verhindern."

    Claudius hatte sich bisher still verhalten. Die Angelegenheit ging ihn nur insofern an, als dass er sich stets für andere einsetzte, was er sich einfach nicht abgewöhnen konnte. Er stand als Zeuge zur Verfügung, mehr aber auch nicht. Etwas widersprach nun aber seinem Wissensstand und das wollte er kurz einwerfen.


    "In einem aktuellen Gespräch mit Albinus war sich dieser sicher, nicht als Duumvir eingesetzt zu werden. Zumindest nicht ohne jegliche Beweisführung seiner Qualitäten über einen entsprechenden Zeitraum. Das ist Willkür von Seiten des Comes.


    Was die Wahl des dritten Sitzes in der Curia betrifft… Aelius Callidus hat sich von Anbeginn als Aufwiegler präsentiert und damit indirekten Einfluss auf andere genommen."