Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    Die V-Gruppe sortiert sich gerade um, als Sev die Frage eines noch einzeln herumstehenden V-Manns hört. Er wendet sich ihm zu und stellt sich grinsend vor.


    "Flavus Valerius Severus. Ich hab zwar nur ein 'V', aber für nen V-Mann reichts. Die V-Truppe ist hier drüben und formiert sich gerade."


    Er deutet mit dem Kopf auf die sich langsam sammelnde und aufstellende Gruppe. Die Studenten scheinen es als Offiziere mittlerweile schon ein wenig verlernt zu haben, sich als Teil des Ganzen in eine Formation einzufügen.


    "Ah, Severus, salve! Mein Name ist Herius Claudius Vesuvianus. Formieren ist gut. Wir brauchen eine geschlossene Formation, mit der Ausrüstung geht das gar nicht anders. Außerdem brauche ich jemand, der meine rechte Schulter deckt, denn mit diesem Schild und dessen Halterung kann ich das unmöglich selber tun.


    Auf jeden Fall müssen wir uns in mehreren Reihen formieren und klar ist auch, dass wir die Gegner keinesfalls nah heranlassen dürfen. In der Nähe sind diese Lanzen nicht zu gebrauchen, im Höchstfall noch bei jemand, der schon liegt, aber im Zweikampf würde ich das Ding dann doch lieber wegwerfen und mich auf mein Schwert verlassen. Das allerdings ist nicht Sinn der Übung, wie ich das verstanden habe.


    Machen wir es doch einfach so, dass wir die Gegner auf Abstand halten und verlassen uns darauf, dass die nicht in unserem Rücken befindlichen Männer mit ihren handlicheren Waffen die Gegner aus sicherer Deckung heraus unter Beschuss nehmen." ;)


    Vesuvianus reihte sich ein und sah erst einmal zu, dass er jemanden für seinen rechte Schulter fand.

    Claudius, der den Brief erhalten, für die Vorsprache im Senat Urlaub erhalten und sich nach langer Reise zunächst in der Villa Claudia frisch gemacht und in eine Toga kleiden lassen hatte, traf nach einigen Tagen ein und suchte den Princeps Senatus, bei dem er sich laut Schreiben melden sollte. Nachdem ihm diverse Personen dabei behilflich waren, stand er schließlich vor dem Princeps und fragte sich, ob er nun militärisch grüßen sollte oder nicht, standen er und der Princeps doch beide im Dienste Roms, aber letztlich unterließ er es, weil er keine Ahnung hatte, wie es im Senat üblich war.


    "Salve, Princeps Senatus. Mein Name ist Herius Claudius Vesuvianus."


    Das sollte genügen, dachte sich Claudius.

    "Muss ich das jetzt wörtlich nehmen? Ich habe zwei "V" in meinem Cognomen." Claudius grinste breit, wartete aber nicht erst die Antwort ab, sondern sah sich nach den Teilnehmern um.


    "Wer gehört also in die V-Truppe?"


    Nebenbei fragte er sich, ob sich das "V" dieser Truppe jetzt auf "vorzüglich" bezog oder doch eher von "Vernichtung" kam? 8)

    Nachdem der Centurio in seinem Officium war, dort eine Nachricht für Priscus hinterlassen hatte und sich die von Quintus inzwischen gepackten Reiseutensilien geschnappt hatte, schwang er sich auf das bereitgestellte Pferd und strebte dem Haupttor zu.


    Dem wachhabenden Legionär nannte er beim Verlassen des Lagers seinen Namen und grüßte noch mal, bevor er auf die Landstraße hinausritt.

    Nach einiger Zeit winkte Claudius ab.


    "Je länger ich darüber nachdenke umso unrealistischer erscheint mir das Vorhaben, den Beton abzutragen und gleichzeitig die Gewölbe erhalten zu wollen. Mal abgesehen davon, dass die Arbeit mit einer Spitzhacke mühsam ist und keineswegs schnell vorangeht, stellt jede nachhaltige Erschütterung eine potentielle Gefahr für die gemauerten Gewölbe dar. Ich halte es praktisch für ausgeschlossen, dass diese nicht reißen.


    Fast neige ich dazu, den kompletten Abschnitt, also das Segment, abzureißen und von Grund auf zu erneuern. Der Praefectus erwähnte Mannschaften, die derzeit unausgelastet sind, weil ihre Tätigkeit im unteren Geschossbereich bereits abgeschlossen ist. Sie könnten uns die Ziegel vom Mörtel befreien, sodass wir sie erneut verbauen können. Andere können die Betonmasse zerkleinern. Sie stellt - zu Schotter verarbeitet - einen hervorragenden, weil tragfähigen Grund als Straßenunterbau dar."


    Obwohl Priscus in der Vergangenheit überwiegend als Vermessungstechniker eingesetzt wurde, war der Centurio an dessen Meinung interessiert. Ein Gedankenaustausch brachte zuweilen gute Denkanstöße und zusammen beratschlagte es sich auch angenehmer.

    Sim-Off:

    Danke, dass du dir jeweils die Mühe machst! :):dafuer:


    "In Ordnung. Ich habe mir die Decke angesehen und es fehlen ja nur noch wenige Segmente. Wenn wir uns an die Konstruktion wagen und dabei nicht erfolgreich sind, haben wir unnötig Zeit eingebüßt. Also gießen wir den Rest dieser Etage auf die herkömmliche Art und falls wir zwischendurch Freiraum haben, können wir uns ja immer noch an die Konstruktion wagen."


    Der Centurio nickte zufrieden. Wieder war ein Punkt abgehakt.


    "Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist der wenn auch geringe Teil an Beton, den wir abtragen müssen. Vorschläge, Priscus?"


    Sim-Off:

    Sag jetzt nicht, ich hätte es ja nicht ausspielen müssen. ;) Was zum Geier haben denn die Römer dafür benutzt? Heutzutage würde ich eine Flex oder notfalls einen schweren Bohrhammer nehmen.

    Nachdem der Besucher das Officium verlassen hatte, wurde Claudius hineingerufen. Er salutierte zunächst und trat daraufhin näher, um das mitgebrachte Schreiben dem Legatus Legionis vorzulegen.


    "Salve, Legatus! Ich habe heute eine Aufforderung bekommen, mich im Senat bezüglich´meiner Quaestur zu äußern und bitte um die Erlaubnis, nach Roma reisen zu dürfen."





    Centurio Herius Claudius Vesuvianus
    Legio I
    Mantua


    Salve Centurio Claudius,


    der Senat wünscht deine persönliche Anwesenheit bezüglich deiner Quästur in Hispania. Bitte melde dich so schnell als möglich beim Princeps Senatus.


    Für den Senat


    ... gegen Mittag wurde ein Brief auf dem Schreibtisch des Offiziers abgelegt, den er wenig später öffnete und anschließend mit einem Stirnrunzeln wieder zusammenfaltete.


    "In letzter Zeit kann man sich Planungen komplett sparen, denn es kommt ständig alles anders als man denkt", murmelte er. "So schnell wie möglich auch noch ... Na ja, nützt ja nichts, dann werde ich wohl ..."


    "QUINTUS! Pack ein paar Sachen für die Reise zusammen. Wenn ich aus der Principia zurückkomme, muss alles fertig sein."


    Alsdann machte sich Claudius auf den Weg ...

    Sim-Off:

    Richtsprüche sind seit der Spätantike bekannt bzw. finden dort erstmalig ihre Erwähnung, daher halte ich die Idee für gar nicht so abwegig - aber gut, wir wissen eben nicht genau, was ablief. :) Also lassen wir es lieber. :D


    Ein Grinsen konnte sich Claudius nun doch nicht verkneifen. Auf jeden Fall stellte er fest, dass er tausendmal lieber Centurio als Quaestor war.


    "Aus meiner Sicht ist alles besprochen. Ein klärendes Gespräch mit meinem Optio steht zwar noch aus, ansonsten bin ich aber im Bilde und kann die Bauleitung wieder übernehmen."
    Im Geist setzte der Offizier erste Eckpfeiler, die es zu erreichen gab.

    Sim-Off:

    Ich habe leider nicht gefunden, wann das Richtfest seinen Ursprung hatte. Gib dem statt oder schicke es ins Aus. ;)



    "Nun, das wollen wir nicht hoffen. Daher halte ich einen Dank an die Götter nach Abschluss der Bauarbeiten für ratsam, aber mit diesem Richtfest hat es eine andere Bewandtnis. Es hängt auch nicht mit den Genii loki zusammen, sondern einzig mit den Erbauern und dem Auftraggeber. Ich will es mal kurz erklären:


    Es geht darum, dass der Bauherr und Auftraggeber - in unserem Fall die Stadt und in Vertretung derer der Magistratus - den letzten Nagel einschlägt. Er übernimmt damit symbolisch die Verantwortung für das Gebäude und all das, was später mit oder in diesem Gebäude geschieht.


    Um jedoch diesen Nagel einschlagen zu können, muss auch der letzte Sparren vorhanden sein. Den allerdings verstecken die Erbauer, also wir, um durch Verhandlungsgeschick die größtmögliche Bewirtung von Seiten des Auftraggebers herauszuschlagen, denn auch das ist Brauch."


    Claudius grinste breit, denn eine Legion zu bewirten kostete allerhand.


    "Ist die Verhandlung geglückt und besagter Dachsparren gefunden, wird der Bauherr auf diesem im Triumph um das Rohgebäude getragen. Das Richtfest wird grundsätzlich nach der Fertigstellung des Rohbaus gehalten, also in unserem Fall etwa zur Mitte der Bauzeit. Zu diesem Zeitpunkt halten sich die Freude über das bereits Erreichte und die Sorge um das Kommende die Waage, daher ist das Richtfest etwas wie ein Wendepunkt bei jedem Bau."

    Sim-Off:

    Eine Andeutung hätte es auch getan. ;) Ich kannte so einen Halsriemen, habe den nur bislang ausschließlich mit dem Mittelalter verbunden.


    Der Centurio fand schließlich einen recht langen Riemen und legte ihn sich um den Hals noch während der Kommandeur sprach. :D Schließlich konnte man einen Gegenstand nur dann annähernd kontrollieren bzw. fixieren, wenn es mehr als einen Haltepunkt gab - auch ein logischer Gedankengang.

    "Ach ja, und außerdem kann mittels dieses Riemen der Schild beim Marschieren bequem auf dem Rücken getragen werden."

    Wieder schüttelte Claudius den Kopf. "Aus architektonischer Sicht gibt es derzeit nichts mehr, was nicht bereits angesprochen wurde." Ein Schmunzeln um den Mundwinkel des Centurio verriet aber, dass ihm ein anderer Gedanke durch den Kopf ging.


    "Na ja, normalerweise - zumindest dort, wo ich mein Handwerk erlernt habe - ist es Tradition, ein Richtfest zu veranstalten, bei dem ein paar Bräuche abgehalten werden. Ich persönlich halte viel von Bräuchen, bieten sie doch die Geborgenheit der Vergangenheit, haben Symbolcharakter und befriedigt etwas, was viele Menschen auch heute noch - eingestanden oder nicht - haben: einen bestimmten Aberglauben. Zwar hängt das Richtfest unmittelbar mit der Errichtung eines Dachstuhls zusammen, den wir bei diesem Objekt nicht haben, aber daran soll es nicht scheitern. Ich kann mir gewiss etwas einfallen lassen."

    Nach kurzer Überlegung schüttelte Claudius den Kopf.


    "Derzeit sehe ich keinen erhöhten Bedarf an Material und Männern. Sollten sich Engpässe einstellen, melde ich mich umgehend.
    Für den Fall, dass ich in Zusammenwirkung mit meinem Optio eine mir vorschwebende technische Arbeitserleichterung konstruieren kann, benötige ich allerdings in gewissem Umfang Facharbeiterkapazität in der Fabrica. Wäre gut, wenn das dann in Ordnung geht."

    Claudius hatte es ja zuweilen auch geliebt, seine Probati mit allerlei Fragen zu beglücken. Nun aber selbst gefordert, war das etwas anderes.


    "Setze ich mal Logik ein, dann komme ich zu dem Schluss, dass der Schild nur dann seinen Zweck erfüllt, so lange mein linker Arm, auf dem er mittels der Fessel geschoben ist, sich nahe am Körper befindet. Führe ich den Arm fort, müsste der Schild durch sein eigenes Gewicht zwangsläufig nach unten kippen, denn derart straff, dass er nicht ins Rutschen kommt, kann er niemals sitzen - zumindest nicht auf Dauer und während des Hantierens. Also: Ich kontrolliere ihn in Zusammenwirkung von Arm und Körper."


    Der Centurio war auf die Ideen der anderen gespannt.

    "Viel hängt davon ab, wie lange wir mit den Ausbesserungsarbeiten aufgehalten werden."


    Der Offizier runzelte die Stirn, denn die Einschätzung war keineswegs leicht.


    "Grob geschätzt - und auch nur dann, wenn keines der Gewölbe beschädigt wird - rechne ich mit einer knappen Woche, bis sowohl die Ausbesserungen getätigt als auch die noch fehlenden Abschnitte der Decke fertiggestellt sind. Danach können wir mit der Errichtung des zweiten Geschosses beginnen. Das alles natürlich unter Vorbehalt, denn ich habe mich noch nie gezwungen gesehen, eine gegossene Betondecke abzutragen. Das wird harte Arbeit für die Jungs werden und gleichzeitig Fingerspitzengefühl verlangen", gab der Centurio zu bedenken, begutachtete abermals die Decke aus ebenerdiger Sicht, kniff sein rechtes Auge leicht zusammen und machte den Eindruck, als könne er so besagten Termin nochmals prüfen.

    "Na ja, Witz und Esprit wohl weniger." Claudius lachte leise. "Die dorische Säule verkörpert eher Kraft und Standhaftigkeit - für mich die passenden Aspekte für ein Amphitheater, das zu einer Soldatenstadt gehört. Sollte ich einmal einen Tempel der Venus bauen, wähle ich sicher die korinthische Ausführung."


    Hm, Witz und Esprit … Langweilig sollte das Theater nun auch nicht wirken. Claudius war unschlüssig, andererseits durchaus kompromissbereit.


    "Spricht eigentlich etwas gegen eine Befragung der Bevölkerung und der hier stationierten Soldaten in dieser Sache? Klar, ich kann die Ausführung auch kurzerhand festlegen, aber vielleicht schafft die Einbindung der Bevölkerung eine zusätzliche Nähe zu ihrer künftigen Stadtattraktion."