Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Hm, entscheiden kann ich das mitnichten. Grundsätzlich stehen die Legionen für solche Arbeiten zur Verfügung, denn schließlich sind Bauarbeiten einer ihrer Einsatzgebiete. Die Ressourcen könnten derzeit knapp sein, weil das Projekt "Amphitheater" in Mantua noch längst nicht abgeschlossen ist. Am besten du fragst mal im Stab nach, wenn du es genau wissen willst."

    Nachdenklich betrat Claudius seinen Arbeitsraum, den er lange vermisst hatte. Er strich über die Lehne des Besucherstuhls, trat sodann an den Schreibtisch, nahm verschiedene Wachstafeln zu Hand, überflog sie und legte sie wieder zurück.


    Gedankenvoll rieb er sich das Kinn und stellte dabei fest, dass eine Rasur vonnöten war.


    "Quintus!"
    Er hoffte mal, sein Sklave, der gleichzeitig Trossknecht war, hatte es gehört. Wenig später betrat der auch das Officium.


    "Ich brauche eine Rasur und eine neue Tunika. Die Rüstung kannst du verstauen."


    Während die flinken Hände des Sklaven über Kinn und Hals glitten, hing der Centurio seinen Gedanken nach. Er meinte zudem, etwas essen zu müssen, stellte aber wenig später fest, dass es ihm am Appetit mangelte.


    "Kannst abräumen", meinte er daraufhin zu Quintus. Er legte den Cingulum um, verzichtete auf sämtliche Waffen und kehrte zusätzlich mit einem Mantel bekleidet zum Officium des Praefectus Castrorum zurück.

    Claudius nahm die Fortsetzung des Frühstücks als Aufforderung zu gehen. Er erhob sich, nickte dem Praefectus zu und verließ das Officium. Dabei fiel ihm ein Anschlag ins Auge, der auf einen Kurs hinwies. Die Academia Militaris bot einen für Claudius passenden Aufbaukurs an.
    "Ungünstig", murmelte er und strebte schließlich seinen Räumlichkeiten zu.


    Nachdem er seine durch die Reise in Mitleidenschaft gezogene Tunika gewechselt und einen kurzen Blick auf seinen recht vollen Schreibtisch geworfen hatte, kehrte er zum Officium des Praefectus Castrorum zurück. Unterwegs traf er den einen oder anderen Legionär seiner Einheit, sein Optio allerdings war ihm nicht über den Weg gelaufen.
    Nun jedoch war der Centurio erst einmal gespannt, welche Fortschritte der Bau während seiner Abwesenheit gemacht hatte. Die Rösser standen schon bereit, nun fehlten nur noch die Stabsoffiziere …

    Von der Curia Italica kommend, hielt Claudius kurz an der Rostra an. Zwar widerstrebte es ihm, sich in solche Aufläufe zu mischen, da die Frau aber offensichtlich hilflos, wenn nicht überfordert in ihrem Amt war, gab er einen Rat zum Besten.


    "Schlussfolgere nie, ohne die Gründe aus erster Quelle zu kennen. Du kannst dir, indem du hier solchen Terz verursachst, genauso gut selbst schaden. Die Augen der Öffentlichkeit richten sich auf dich und sie sehen eine hilflose Frau im Versuch, ein ehrenvolles Amt zu bekleiden.
    Geh und führe deinen Auftrag mit Gewissenhaftigkeit aus und gehe zudem in dich, denn vielleicht hast ja du die ersten Fehler unmittelbar nach deinem Amtsantritt gemacht."


    Da der Centurio besserer zu tun hatte, als hier zu verweilen, nickte er zum Gruß und machte sich auf den Weg zurück nach Mantua.

    Claudius nickte. Zwar hatte er zunächst mit Priscus sprechen wollen, aber eine Besichtigung vor Ort würde ebenso einen Teil seiner Fragen beantworten. Außerdem sparte es Wege, wenn der bauleitende Tribun und der Praefectus zugegen waren und alles Notwendige unmittelbar erfasst und in die Wege geleitet werden konnte.


    "Ich stehe sofort zur Verfügung, möchte nur zuvor meine Räumlichkeiten aufsuchen, um das Reisegepäck zu verstauen und mich in eine neue Tunika zu kleiden."


    Dass er einen Moment der Besinnung und der Ruhe suchte, verschwieg der Centurio. Er gestatte weder sich noch anderen irgendwelche Schwächen.

    "Nun, ich kenne Subdolus persönlich, wenn auch nur flüchtig, weiß aber einzuschätzen, dass er Wege finden wird, die Legion zu verlassen. Daran habe ich keinen Zweifel. Mir war das bereits vor seiner Bewerbung zum Regionarius klar. Warten wir einfach ab."


    Da Detritus in einem anderen Gespräch Claudius nicht mehr die Möglichkeit gegeben hat nachzufragen, tat es der Centurio hier.


    "Ich meine mich zu erinnern, dass du deinem Patron nach Germania folgen wolltest. Nun sieht es fast so aus, als bliebst du seinetwegen hier, was ich übrigens sehr begrüße! :dafuer: Täuscht der Eindruck?"

    "Schieben wir es auf den Vinum", schlug Claudius vor, obwohl er sich sowohl dieses Vorschubs als auch der Tatsache bewusst war, dass die Lagerluft keineswegs zur Besserung beitragen konnte, hatte er doch das Ende seiner Amtszeit förmlich herbeigesehnt, ihn aber gleichzeitig seine Angeschlagenheit unvermittelt getroffen.


    Claudius schüttelte den Kopf, als die Frage nach einer bereits erfolgten Unterredung mit seinem Optio kam.


    "Ich wollte mir zunächst einen Einblick in den Dienstplan verschaffen, um darauf basierend, sogleich Anweisungen erteilen zu können."

    Eigentlich war dem Centurio zum augenblicklichen Zeitpunkt überhaupt nicht zum Lachen zumute, aber der Kommentar des Präfekten war geeignet, den Ernst aus Vesuvianus’ Gemüt zur Seite zu schieben.


    "Ich habe mehr als die Hälfte der Amtszeit in einer Therme verbracht", antwortete er daher grinsend, zog sich den Stuhl zurecht und ließ sich darauf fallen.


    "Inzwischen kenne ich jedes Beinhaar des Proconsul." Claudius rollte die Augen. "Mein Amt hatte mich nach Hispania geführt", fügte er erklärend hinzu.

    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Ja, kannst rein.", meinte der, deutete mit dem Daumen auf die Porta und wandte sich wieder einer Wachstafel zu.


    Im Moment der Auskunft machte sich bei dem Centurio eine Schwäche des Kreislaufes bemerkbar, was für ihn eine völlig neue Erfahrung darstellte. Er hielt kurz inne, bis das Sichtfeld wieder klar wurde. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und hoffte mal, dass es nicht auf eine Krankheit hinauslaufen würde. Vermutlich hatte er sich mit dem straffen Ritt und dem Abklappern sämtlicher relevanter Stellen im Kastell bereits am ersten Tag einfach zu viel zugemutet. Zumindest wollte er daran glauben.


    Mit dem Helm unter dem Arm betrat er das Officium, grüßte kurz, wenn auch nicht in der gewohnten Art, und versuchte sich zu sammeln.


    "Salve, Praefectus. Ich wollte den Dienstplan einsehen und eventuelle Besonderheiten erfragen."

    Obwohl der Tag fortgeschritten war, wollte Claudius den Gang zum Officium des Praefectus nicht auf den nächsten Tag verschieben. Ein Blick auf die Dienstpläne war ebenso nötig wie das Erfragen eventueller Besonderheiten, schließlich war der Centurio lange vom Dienst befreit gewesen.


    Nach Betreten des Vorzimmers und dem üblichen Gruß, warf er einen Blick Richtung Arbeitszimmer.


    "Ist er zu sprechen?"
    Claudius setzte voraus, dass klar war, wen er meinte. Er sah den Scriba fragend an.

    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "Wer glaubt hier, meine kostbare Zeit verschwenden zu müssen?"


    Der Wachsoldat stand zunächst vor dem Praefectus stramm, bevor er sich nach den Besuchern umsah.


    "Ah, dort drüben steht die Frau."
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    Nach einem Blick in seine Unterlagen fügte er hinzu: "Sie hat sich mit Didia Fausta vorgestellt."



    Wieder reckte er den Kopf und ließ dabei seinen Blick, beginnend von der Landstraße über die gesamte Breite des Tores schweifen. Selbst um die Palisade herum warf er einen flüchtigen Blick.


    "Den Mann kann ich gerade nicht entdecken." :D Bedauernd hob er die Schultern. "Laut meinen Unterlagen handelt es sich jedenfalls um Tiberius Flavius Quirinalis."

    Zitat

    Original von Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    "Ach, Hispania... Viel zu heiss dort, und der Wein ist ungenießbar. Findet das saure Gesöff der Decimer immer noch Absatz dort?"


    "Der Proconsul jedenfalls scheint alles zu verwerten."


    Claudius nahm zur Kenntnis, dass er wieder seiner alten Centurie zugeteilt war. Er freute sich bereits auf seine kommenden Aufgaben.


    "Dann möchte ich keine Zeit verlieren und sofort den Dienst antreten. Wenn ich dann wegtreten darf ..."


    Claudius trat ein und salutierte.


    "Salve, Legatus! Mein Aufenthalt in Rom war kurz, er bestand lediglich aus einem Besuch beim Consul, beim ehemaligen Quaestor principis und meinem Rechenschaftsbericht auf der Rostra. Danach hat mich in der ewigen Stadt nichts mehr gehalten."


    Die Zeit fernab der Legion war ihm lang geworden.


    "Mein Amt hatte mich nach Hispania berufen, sodass ich selber über die Geschehnisse in Rom nicht auf dem Laufenden bin."

    Der Soldat betrat vom Haupttor kommend den Vorraum des Arbeitszimmers, trat heran und grüßte den eifrig kritzelnden Scriba.


    "Er hat grade Besuch, hm?" Mit einer Kopfbewegung wies der Wachsoldat auf das Officium des Präfekten. "Vorn beim Haupttor wartet eine Didia Fausta und ein Tiberius Flavius Quirinalis und wünschen ihn in einer persönlichen Angelegenheit zu sprechen. Sobald er frei ist, richte ihm das aus. Ich habe die Besucher gebeten zu warten. Ist ja erstens privat und zweitens kommt eine Frau ja ohnehin hier nicht rein."


    Zum Abschluss nickte der Wachsoldat dem Scriba zu, vergewisserte sich, dass der alles verstanden hatte und begab sich zurück auf seinen Posten.

    Zitat

    Original von Didia Fausta
    "Salve, Didia Fausta und Tiberius Flavius Quirinalis wünschen Flavius Aurelius Sophus in einer persönlichen Angelegenheit zu sprechen."


    "Den Präfekt also, … in einer privaten Angelegenheit...", murmelte der Soldat vor sich hin. "Ich werde den Praefectus castrorum von eurem Besuch in Kenntnis setzen. Er wird dann vermutlich zum Haupttor kommen, denn Frauen ist der Zutritt zum Lager nicht gestattet. Ich bitte euch also, den Moment zu warten."


    Der Wachsoldat versicherte sich, dass sein Kamerad seinen Gang ins Lager mitbekam und schritt alsdann zügig aus, um den Stabsoffizier über die Angelegenheit zu informieren.

    Zitat

    Original von Manius Vesuvius Flavian
    "Die Säulen stehen und die Gewölbe sind errichtet. Eine Betonschicht ist auch schon oben. Es gab einen Unfall."


    Zunächst nickte Claudius zufrieden, bei Erwähnung der Betonschicht hob er erstaunt die Augenbrauen, denn die wollte er eigentlich unter seiner Aufsicht eingebracht wissen, bei dem Unfall aber blieb er zunächst stehen.


    "Wobei denn? Kam jemand zu Schaden?"