Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    "Salve, Constantius! Ja, ich bin bereits im Amt und genau das ist der Grund meines Besuches. Überraschend wurde ich als Quaestor Provincialis für Hispania ernannt und muss in Kürze abreisen. Aus einem näheren Kontakt und einem Aufenthalt in Rom ist also nichts geworden. Ich bedaure das.


    Wie geht es dir? Wie läuft es im Palast?"

    "Mein letzter Wissenstand besagt, dass sich Ende nächster Woche jemand für die Stadtverwaltung einfinden wird. Ich würde für ihn den Start als Interims-Magistratus vorschlagen, es sei denn, du setzt tatsächlich in Kürze Wahlen an.
    Für die Curia Italica stünden zur Verfügung: dieser Magistratus, Aurelius Antoninus und ich selbst möchte ebenfalls wieder mitarbeiten, da meine Zeit als Quaestor in Hispania deutlich unter der als Mitglied der Curia Italica liegt. Also, entweder meine Bewerbung wird sogleich berücksichtigt, wobei ich sie vermutlich noch nicht einmal persönlich abgeben kann, oder ich erhalte nach meiner Rückkehr aus Spanien die Möglichkeit, eine Aufnahme zu finden. Was schlägst du vor?"

    Der vorübergehend aus der Legion scheidende Claudius erreichte heute - an seinem letzten Tag in Mantua - in Begleitung des neuen Centurio Aurelius Antoninus den Exerzierplatz. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, den von den Stadtkohorten kommenden Offizier selbst in die Ausbildung des Exerzierens einzuführen. Die beiden Männer kannten sich bereits aus der Curia Italica, einander vorstellen mussten sie sich nicht.


    Vesuvianus blieb am Rand des Exerzierplatzes stehen. Er deutete auf die unter den Befehlen eines Optios marschierenden Probati.


    "Jeder, der in die Prima kommt, muss sich bereits im Vorfeld im Klaren sein, dass die Anforderungen hier höher als andernorts geschraubt sind. Diese Gruppe dort drüben steckt noch in den Anfängen. In anderen Legionen und bei den Stadtkohorten ist nach Erreichen dieser Fähigkeit bereits Schluss. In der Prima fängt der Spaß erst an."


    Claudius grinste. Es lag ihm viel daran, die LEGIO I von den anderen Einheiten abzusetzen. Er legte gesteigerten Wert darauf, den gehobenen Standard beizubehalten. Er wies auf eine weitere Abteilung Soldaten.


    "Die Gruppe dort drüben übt nicht nur in voller Montur, sie lernt zusätzlich zu den Befehlen für die Richtung weitere für die Benutzung der Schutz- und Angriffswaffen."


    Nachdem Claudius den Centurio genügend lange zusehen lassen hatte, winkte er ihn zu einem Contubernium, das offensichtlich eine weitere Stufe des Exerzierens erklimmen wollte.



    "So, und das, Antoninus, ist die hohe Schule des Exerzierens. Jeder Probatus hat die Möglichkeit, seine Fähigkeiten darin auszuprobieren, wobei ich die Teilnahme jedem freigestellt habe. Die Anforderungen, diese Lektion zu erlernen, sind hoch, manch einer schafft es nicht. Den Mut, dazu antreten, habe ich aber auch honoriert. Es ist keine Schande, hier zu versagen.
    Mir liegt daran, dass du, solltest du einmal für Probati zuständig sein, dem dir unterstellten Optio diese Leistungen als Bestandteil der Ausbildung abverlangst."


    Abwartend blickte Claudius den Centurio an.

    "Es war wohl ein Zeichen der Götter, dass es mit der Abstimmung nicht so recht vorwärts ging. Noch gestern habe ich Senator Felix und Aurelianus angeschrieben, heute wurde ich als Quaestor Provincialis für Hispania berufen, was sowohl eine Mitarbeit in der Curie als noch viel mehr den Vorsitz ausschließt."

    Ein Bote brachte Post aus Mantua.


    An Marcus Claudius Constantius, Villa Claudia, Roma, Italia



    Salve, Constantius.


    Bedingt durch das Quaestorenamt werde ich in Kürze ohnehin nach Rom kommen, doch zuvor bereits ein Brief als Antwort auf deine Zeilen. Ich weiß diese Geste sehr zu schätzen und natürlich habe ich längst alles Vorgefallenen vergessen. Vielen Dank auch für die Gratulation. Wir werden in Rom sicher Zeit und Gelegenheit haben, um uns über mannigfaltige Dinge zu unterhalten.


    Vale
    Vesuvianus

    Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    Detritus wollte sich von Maxentius verabschieden und war auch zu den Trauerfeierlichkeiten erschienen, etwas Abscheids beobachtete er die Opferung.


    Claudius stellte sich neben den Comes. Er weilte zwar der Bestattung bei, wollte aber im Hintergrund bleiben.

    "So sehe ich das auch. Offenbar müssen wir dafür noch nicht einmal irgendwelche Gesetze biegen. Die Formulierung der Lex lässt uns diesen Handlungsspielraum.


    Ich werde in der Curia Bescheid geben, wenn der dritte Mann so weit ist. Wie aber gehen wir vor? Öffentliche Kandidaturen erfolgen in den Städten ja nur auf angesetzte Wahlen hin. Die haben wir ja nicht. Bis zu den nächsten Wahlen möchte ich auch ungern warten. Wir könnten einen Neuen gut gebrauchen. Ich möchte vorschlagen, er wird von uns unbürokratisch ernannt, sobald er sein Interesse anmeldet."

    Der Hektik bei der Bewältigung der letzten Regelungen vor Claudius' Abreise war es zuzuschreiben, dass die formellen Regelungen unkonventionell vorgenommen wurden.


    "Mit sofortiger Wirkung hast du die Befehls- und Disziplinargewalt über die Centurie. Der Praefectus Castrorum hat sie dir soeben überschrieben. Ich werde mich abschließend nur noch um eine Einweisung in die Formalausbildung und in kommende Arbeiten am Amphitheater kümmern. Meine Abreise nach Rom steht unmittelbar bevor.


    Und, Priscus", der Centurio machte eine kurze Pause, "halt die Jungs zusammen. Als Optio machst du deine Sache hervorragend. Lass dich jetzt von dem Schreibtischkram, der vermehrt auf dich zukommen wird, nicht unterkriegen. Die Belastung wird doppelt hoch sein, aber ich wüsste nicht, wem ich mehr vertrauen könnte."