Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Claudius musste bei der Vorstellung, dass er werbend durch die Straßen des Reiches ziehen und alle möglichen Leute auf ihre Ambitionen, Soldat werden zu wollen, ansprechen sollte, grinsen. Wenig erbaut knurrte er. Das war die einzige Antwort, die er von sich gab.


    Schließlich war er an der Reihe, seinen Sold zu empfangen. Nachdem alles gründlichst erfasst und offenbar dreimal kontrolliert war, wiegte Claudius die Münzen in der Hand. Zufrieden zog er den Lederbeutel zu.


    Er nickte dem Signifer kurz zu und grüßte beim Weggehen. An Flavian gewandt:


    "Man sieht sich. Vale."

    Claudius entdeckte Priscus und grüßte ihn auf die Ferne. Wenige Tage nur noch, dann würde er mit ihm zu den Militärwettkämpfen nach Rom reisen. Dabei fiel ihm ein, dass er Flavian noch gar nicht von seiner Teilnahme berichtet hatte.


    "Am 10. des Monats finden in Rom Militärwettkämpfe statt. Ich habe mich gemeldet, Priscus übrigens auch, und wir wurden für die Zeit der Kämpfe vom Dienst freigestellt. Das bedeutet, die Abreise steht nahe bevor.
    Dass du mir gut auf die Stube achtgibst und die jungen Legionäre unseres Contuberniums in der Zwischenzeit nicht die ganze Bude ruinieren."
    :D

    Mit Stolz und noch mehr Überraschung empfing ich die Phalera. Wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Die Arbeit hatte ich mir mehr oder weniger freiwillig aufgeladen. Dass sie nun noch honoriert wurde …


    "Vielen Dank, mein Legat! Die Verleihung dieser Auszeichnung erfüllt mich mit Stolz!“

    Vesuvius musste sich das Lachen verbeißen. Der letzte war die Krönung überhaupt, denn er hatte es nicht einmal bis zur endgültigen Aufnahme als Probatus geschafft. Der davor war nicht übel, aber er drückte sich seit längerem vor der Ausbildung.


    "Die Moral unter den jungen Männern ist stark gesunken. Selten gibt es noch Leute, die in der Legion aufgehen. Sobald mir einmal einer begegnet, lasse ich es dich wissen.“


    Claudius erinnerte sich auch an einige junge Legionäre zurück, die außer banalem Gelaber nicht viel auf die Reihe brachten. Womöglich lagen seine eigenen Ansprüche aber über der Norm. Vielleicht war das der Fehler.


    "Um ehrlich zu sein, ein zwei Neulinge von der Sorte des Aurelius und ich wäre begeistert. Dann macht der Dienst nämlich doppelt so viel Spaß und nicht nur der Zahltag.“


    Nun rückte auch Claudius um eine Position nach vorn.

    "Stimmt, er ist doppelt so hoch wie deiner. Tja, was mache ich? Einen Teil braucht man zum leben. Das ist klar. Wein, ab und an eine Fleischmahlzeit, ein Opfer, eine neue Tunika. Den Rest lege ich mir auf die Seite. Als Soldat braucht man nicht viel und ich möchte irgendwann, wenn Verdienste und Vermögen stimmen, zum Ritter ernannt werden. Das ist mein Ziel."


    Vesuvius hatte in Begleitung von Flavian den Arbeitsraum des Signifers erreicht. Sie mussten sich an das Ende einer kleinen Warteschlange stellen. Sie waren eben nicht die einzigen Soldempfänger.


    "Ich habe gehört, die vierte Cohorte ist während des Amphitheaterbaus zur Rotation eingeteilt. Hm, da bin ich mal gespannt, wo unsere Centurie demnächst eingesetzt wird. Wie es aussieht, werde ich wohl direkt am Bauplatz sein. Wäre gut, wenn ein eingespieltes Team um mich wäre, aber das obliegt ja nicht meiner Entscheidung. Was meinst du?"

    Seit die Vorbereitungen für den Bau des Amphitheaters angelaufen waren, wurden mehr und mehr von Vesuvius’ Kameraden abkommandiert - viele in die Steinbrüche, andere für Botendienste.
    Das Lager war selten so überschaubar gewesen. Manchen seiner engsten Freunde hatte Claudius seit Wochen nicht gesehen. So fehlten für den geselligen Feierabend die alten Kameraden. Seine Architektentätigkeit, die viele Abende gefüllt hatte, war ebenfalls abgeschlossen. Aus diesem Grund schnappte sich der Optio heute Werkzeug und Metallrohlinge, um nach langer Zeit einmal wieder einen seiner Gürtelanhänger zu fertigen. Am Rande des Lagers, wo es noch ruhiger zuging, hing er seinen Gedanken nach, während seine Hände eine neue Kreation schufen.

    Es war spät an jenem Abend geworden und der Optio hatte Mühe, den Weg zurück zum Lager zu finden. Der Wein hatte seine Gedanken abgetötet. Singend näherte er sich mit seinen Kameraden dem Kastell. An den morgigen Kater dachte er nicht im Geringsten.

    Tage nach der Weihung suchte Claudius den Bauplatz erneut auf. Erste Vorkehrungen für den Baubeginn waren bereits getroffen: Die Zuwege wurden ausgebaut, eine überdachte Lagerstätte für die nässeempfindlichen Baumaterialen befand sich im Bau. Bald würden auch diese vorbereitenden Arbeiten zu einem Abschluss kommen.


    Der Optio überschlug derweil, wie lange in etwa das Ausheben der Baugrube dauern würde. Erst im Anschluss daran konnte mit dem Gießen der Fundamente begonnen werden. Tage würden noch verstreichen, die der Optio für Büroarbeiten und das alltägliche Training der Legionäre nutzen wollte. Nach Beginn der Bauarbeiten würden diese Tätigkeiten zurückstehen müssen.


    Einen letzten Blick noch auf die Lagerplätze für zukünftige Baumaterialien werfend, begab sich Claudius zurück ins Kastell.

    Ein wirklicher römischer Soldat betrat den Raum. Er hatte eine lange Reise von Mantua aus hinter sich gebracht, bis er schließlich Rom erreichte. Ihm waren merkwürdige Dinge zu Ohren gekommen und denen wollte er nachgehen. Die Gerüchte bewahrheiteten sich, hier befand sich der Gesuchte und diesen nahm er sich nun zur Brust.


    "Wo siehst du hier außer mir noch einen weiteren Soldaten? Hältst du dich etwas selbst für einen? Du bist nicht in die Legion aufgenommen, nicht mal als Probatus.“


    Der Optio wusste nicht, ob er laut lachen oder sich die Haare raufen sollte. Er hatte schon einiges während seiner Dienstzeit erlebt, aber einen solchen Rekruten noch nie.


    "Mein Freund, eines sage ich dir jetzt klipp und klar: entweder du gehst die militärische Laufbahn ernsthaft an oder du wirst erst gar nicht als Probatus aufgenommen. Das Ganze geht nämlich über meinen Schreibtisch. Überlege es dir gut, ich erwarte eine Rückmeldung im Meldebüro und zwar eine, die mich überzeugt.


    Wenn du Flusen im Kopf hast, die werde ich dir austreiben, verlass dich drauf. Ich habe Geduld, eine Menge Möglichkeiten und den Willen dazu. Wenn du aber nur hier bist, um die Leute an der Nase herumzuführen oder dir einen Gag nach dem anderen zu leisten, dann suche dir eine andere Dienststelle. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.“


    An die anderen Gäste der Taverne richtete er einen kurzen Gruß. Weder hatte er zuvor hier geweilt, um Aussagen über die Vorgänge in diesem Raum machen zu können, noch fiel die Taverne in seinen Einflussbereich. Grimmig verließ er den Raum und reiste Richtung Mantua zurück.


    Sim-Off:

    Ich würde dir dringend empfehlen, die Spielregeln durchzulesen!

    Der Schreiberling nickte, der Rekrut war also ein ganz junger Bursche. Auch diese Notiz machte er in seine Akte.


    Bei der Bemerkung “reicht das“ blickte der Soldat ohne den Kopf zu heben streng in Richtung Bewerber. Der junge Mann würde noch einiges lernen müssen. Ruhig legte der Soldat den Griffel aus der Hand.


    "Das waren die Formalitäten und du bekommst immer gesagt, ob es "reicht“ oder ob du noch was nachlegen musst. Als nächstes ist die gesundheitliche Kontrolle dran. Die nimmt der Legionsarzt vor.“


    Der Soldat trat mit dem neuen Rekruten vor die Tür des Officium und wies ihm den Weg zum Lazarett

    Sim-Off:

    Und? Welcher Soldat hat dich beim Tor ins Lager gelassen? ;) Du bist einfach durchmarschiert. Wir simulieren hier nicht in Echtzeit. Du musst eben warten bis jemand kommt.


    Der Schreibtischsoldat notierte den Namen "Augustinus“, "bisher keinen Beruf“ und als letzten Wohnort: Rom.

    "Ich benötige noch dein Alter.“


    Sim-Off:

    Denk dir dafür eine Vorgeschichte aus. ;) Um die wörtliche Rede von Gedanken und irgendwelchen Beschreibungen unterscheiden zu können, kennzeichne diese bitte. Entweder durch Anführungszeichen, farblich oder eine andere Formatierung.

    "Salve!“, brummte der Schreiberling. "Schon wieder jemand, der erst erzogen werden muss.“

    Sim-Off:

    Am Haupttor stehen Wachen. Du kannst normalerweise erst dann ins Lager, wenn dir das von diesen gestattet wird. Merke es dir für später.
    Und vorbeugend sage ich es lieber gleich: Achte auf das, was man dir sagt. Keine Extraideen. Hier geht alles schön nach Anordnungen und Befehlen.


    Der Schreiber nahm sich eine Wachstafel und betrachtete den Neuzugang aufmerksam.


    "Für deine Akte brauche ich Name, Alter, letzter Wohnort und den zuletzt ausgeübten Beruf.“


    Abwartend und mit gezücktem Griffel sah der Schreiberling den Rekruten an.

    Zufrieden registrierte der Optio, dass einige wenige der Probati äußerst schnell angetreten waren. Geduldig würde er auf die restlichen warten. Vieles musste erst gelernt sein, dafür hatte er Verständnis. Dazu diente auch die Zeit als Probatus, wobei er natürlich gern mit jedem Tag gewisse Fortschritte sehen wollte.


    Die bereits Erschienenen erhielten ihre erste Unterweisung in Sachen Aufbau einer korrekten Reihe.


    "Gut, um von vorn herein einen wilden Haufen zu vermeiden, ordnet ihr euch von Anbeginn, also bereits bei eurer Meldung, in eine korrekte Reihe. Die Größten stehen links, die Kleinsten rechts. Der Befehl dazu lautet: 'Acies dirigite'. Dabei erwarte ich, dass ihr schnurgerade und mit Haltung steht. Alles klar?“


    Der Optio schaute die ersten Probati an, erkannte keine Fragen und erteilte den Befehl:


    "Acies dirigite!“