Beiträge von Decima Valeria

    Valeria runzelte grüblerisch die Stirn. Junge Leute trieben sich gern herum... Sie musste schmunzeln. Hätte Valeria in diesem Moment Appllonius' Gedanken lesen können, hätte sich entschieden mit dem Kopf geschüttelt. Cicero und ein Ameisenhaufen? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Nur gut, dass sie keine Gedanken lesen konnte, also sagte sie:
    "Ja...außerdem ist er ein Mann. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Maximian sich beinahe eine Lungenentzündung gehalt hatte, nur weil er meinte, im eisigen Winter allein einen Tagesritt durch Land machen zu müssen. Hoffentlich begeht Cicero nicht eine ähnliche Dummheit."


    Ob der neuen Frage des Medicus nickte Valeria. Leicht verschämt fragte sie sich, was der Grieche wohl vom Orakel hielt. Aber es gab wohl nur einen Weg, das herauszufinden.
    "Ja, das stimmt. Ich musste den Ius Iurandum noch nachholen, sonst wäre ich nicht zur Popa-Prüfung zugelassen worden. Aber so habe ich sie absolvieren dürfen und warte nur noch auf das Ergebnis. Und außerdem musste ich der Rectorin vom Treffen des Bildungsvereins berichten und...naja...ich war beim Orakel-" erzählte Valeria und beobachtete die Reaktion des Medicus ganz genau.

    "Stimmt", sagte Valeria nur und grinste.
    "Dann bis in ein paar Tagen. Und bleib auch wirklich im Bett liegen, hörst du?"
    Valeria hob den Zeigefinger und drohte Arria damit spielerisch. Dann verschwand sie, die Tür leise hinter sich schließend.

    Valeria sah sich um und zuckte dann resignierend mit den Schultern.
    "Gut, wenn die allgemeine Müdigkeit schon eingefallen ist... Auf welchen Termin wird denn dann die nächste Sitzung eingeplant? Ich finde, wir sollten uns da nicht allzu lange Zeit lassen und vielleicht sogar schon Pläne mitbringen zum nächsten Treffen...."

    Valeria runzelte die Stirn, schob aber Arrias Knappheit was die Worte anging, auf ihre Krankheit. Valeria nickte, zog sich die Schuhe wieder an und stand dann auf.
    "Gut. Wenn du möchtest, schau ich in ein paar Tagen wieder rein..."

    "Nein", sagte Valeria.
    "Ich werde mich dann ebenfalls zurückziehen."


    ********


    Gut zehn Minuten, ehe Arria wieder da war, stand Valeria wieder mit einem eng beschriebenen Bogen Pergament in der Hand vor Helena.
    "Fertig", meinte sie grinsend und reichte Helena die Arbeit.

    "Hmmm. Also, wenn sie mir das zutraut und du es wirklich nicht machen willst, würde ich auch einspringen. Ich denke ja mal nicht, dass allzu viel los sein wird, aber letztendlich ist es Helenas Entscheidung. Und du hast Recht; du solltest dich wirklich auskurieren. Ich werde besser gehen und mit deinem Vater reden...."

    "Hmm...ich denke, nach den Wahlen in der Curia. Aber hatte Helena dich nicht gebeten, für sie einzuspringen, während sie in Rom ist? Ich will dir ja nicht reinreden, aber das solltest du dann vorher besser noch mit ihr abklären."



    Sim-Off:

    Essööööön =)

    "Ich habe keine Ahnung.... Für mich sah er genauso aus wie der Weihrauch, den wir im Tempel auch benutzen. Aber ich habe mir den Spaß gegönnt und bei dem Mercator um die Ecke gekauft. Wenn du mich fragst - damit machen die ganz schön Reibach!"

    "Siehst du, ich auch nicht...der Anfang und das Ende sind klar - das Kind wird gesund sein. Und die Mitte...naja, es warnt vor Inzest. Aber der Rest...." Valeria seufzte.
    "Wie es war? Naja, zuerst kam ich mit meinem Weihrauch an, aber der Priester wollte Orakelweihrauch haben, also schickte er mich fort, ich sollte erst zurückkommen, wenn ich richtigen Weihrauch dabei hätte. Weißt du, was so ein paar wenige Halme kosten? 36 Sesterzen...."

    "Nein, das war eigentlich alles", entgegnete Valeria und stand auf.
    "Sollte es schlimmer werden, so findet ihr mich entweder in der Casa Decima oder im neuen Iatreion 'Hippokrates' am Forum. Ich habe mich auf die Frauenheilkunde spezialisiert", erklärte sie.
    "Vale, Varus. Einen schönen Abend wünsche ich dir."

    Valeria sah Arria an und schüttelte den Kopf.
    "Ich glaube, den Teil mit dem Vater und der Mutter werde ich wohl nie verstehen", meinte sie.
    Dann fiel ihr ein, dass Arria den Spruch noch gar nicht kannte. Sie bedeutete ihr zu warten und kramte in der kleinen Tasche nach dem Pergament mit der Abschrift der Weissagung, das sie immer mit sich herumtrug, und reichte das Pergament Arria.


    Gesund... und rund... zwei Augen... ein Mund...
    Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht.
    Ein Löffel zum neuen Jahr, ein Geldstück dazu,
    schweigt die Mutter, gibt auch der Vater Ruh.
    Die Zukunft ist biegsam, der Löffel nicht,
    wer die Liebe sucht, ist auf Liebe erpicht.
    Hat er Glück gefunden und vergessen was war,
    stellt sich auch das Leben ganz anders dar.
    Doch raus aus den Federn und rein in die Kiste,
    dieses gehört auf die schwarze Liste.
    Wehe der Schwester, die den Vater vernascht,
    und später einen Blick auf die Mutter erhascht.
    Dreißig Tage für ein Kanickel, zehn Wochen für einen Hund.
    Doch des Aeneas' Kinder brauchen noch immer neun Monde.
    erst dann sind sie rund.

    Valeria nickte. Die Aufgabenstellung war zwar etwas seltsam, aber nun gut. Sie würde ihr bestes geben, so gut das eben möglich war.
    "Ich nehme an, die Fragen sollen über Fortuna sein", vermutete Valeria.
    "Oder doch über Iuno?"

    Valeria schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände.
    "Oh nein. Das war ein Freundschaftsdienst. Ich verlange keine Bezahlung. Und die beste Medizin, die sie haben kann, ist viel Schlaf, heißen Wein und in zwei, drei Tagen ein heißes Bad mit ätherischen Ölen", meinte sie.
    "Es ist nur wichtig, dass sie im Bett bleibt. Für ihre Prüfung lernen kann sie auch im Bett."

    "Ja, ich war dort! Ich wollte wissen, ob mein Kind gesund zur Welt kommt und ob Maximian und ich eine glückliche gemeinsame Zukunft haben werden. Aber von dem, was das Orakel geantwortet hat, habe ich nur die Hälte verstanden. Und der Orakelweihrauch ist ziemlich teuer. Ich war fast pleite", gestand Valeria.

    Valeria nickte dankbar und setzte sich.
    "Eigentlich wollte ich Arria besuchen. Aber als ich sie dann gesehen habe, konnte ich nicht umhin, meine Tätigkeit als Medica auszuüben. Und deswegen bin ich nun auch hier, Varus. Arria hat eine schwere Grippe. Wenn sie nicht für einige Tage im Bett bleibt, wird sich ihr zuständ ziemlich verschlimmern. Sie sagte mir, dass du das vielleicht anders sehen könntest; deswegen bot ich an, mit dir zu sprechen - was sie zuerst ablehnte. Aber ich habe sie dann doch überzeugen können."

    "Ohje", kommentierte sie Arrias Worte nur und ließ dabei offen, welchen ihrer beiden Sätze sie meinte; den ersten oder den letzten.
    "Was möchtest du denn wissen? Ich bin gerade nicht so kreativ, da musst du mir schon einen Hinweis geben, was dich interessiert. Aber da fällt mir ein...warst du schon mal beim Orakel?"