Beiträge von Decima Valeria

    Bald darauf kam Valeria in den Raum. Sie nickte dem Medicus zu und nutzte die Abwesenheit anderer, um den Arzt nach der Heilerde zu fragen.
    "Salve Apollonius. Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie man wohl darauf gekommen ist, dass dieses Pulver, was du mir gegeben hast, gegen Übelkeit hilft. Einfach so? Durch probieren?"


    Helena Matinia
    Pontifex Hispania


    Liebe Helena,


    das Leben ist schwierig geworden.
    Es gibt so viel Neues, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll mit dem Erzählen. Und dennoch wage ich es nicht, die in diesem Schreiben davon zu berichten, was mir widerfahren ist. Ich bitte dich, mir noch etwas Zeit zu geben, ehe wir nach Rom reisen - solltest du noch mit mir reisen wollen. Ich verstehe und respektiere es, wenn du keine drei Wochen mehr warten möchtest. An meinem Entschluss, Discipula der Fortuna zu werden, hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, er hat sich eher noch gefestigt, auch wenn ich nun niemanden mehr damit beeindrucken kann, wenn ich dem Cultus Deorum beitrete. Zumindest glaube ich das.


    Nun denn, ich will dem Pontifex Hispanias nicht allzu viel Zeit stehlen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht und dass ich dich nicht vergessen habe.


    Lass es dir gut gehen.
    Valeria

    Valeria war in ihr Cubiculum gestürmt und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Nun lehnte sie mit dem Rücken gegen das Holz der Tür und atmete zittrig und mit geschlossenen Augen. Mehrere Minuten stand sie so da. Und als sie dann die Augen wieder öffnete, ging sie sogleich zu dem schmalen Tisch hinüber und setzte sich. Sie nahm Feder und Tinte zur Hand und begann einen Brief zu schreiben.




    Helena Matinia
    Pontifex Hispania


    Liebe Helena,


    das Leben ist schwierig geworden.
    Es gibt so viel Neues, dass ich nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll mit dem Erzählen. Und dennoch wage ich es nicht, die in diesem Schreiben davon zu berichten, was mir widerfahren ist. Ich bitte dich, mir noch etwas Zeit zu geben, ehe wir nach Rom reisen - solltest du noch mit mir reisen wollen. Ich verstehe und respektiere es, wenn du keine drei Wochen mehr warten möchtest. An meinem Entschluss, Discipula der Fortuna zu werden, hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, er hat sich eher noch gefestigt, auch wenn ich nun niemanden mehr damit beeindrucken kann, wenn ich dem Cultus Deorum beitrete. Zumindest glaube ich das.


    Nun denn, ich will dem Pontifex Hispanias nicht allzu viel Zeit stehlen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass es mir den Umständen entsprechend gut geht und dass ich dich nicht vergessen habe.


    Lass es dir gut gehen.
    Valeria


    Sie versiegelte den Brief und gab ihn dann einem Sklaven zur Überbringung.
    Danach tat sie nichts, außer apathisch aus dem Fenster zu schauen und über das nachzudenken, was wohl auf sie zukommen mochte.

    Zitat

    Original von Manius Aurelius Eugenius
    ...käme es mir nicht in den Sinn außerhalb des Rollenspiels Leute rumzukommandieren oder arrogante Forderungen an die Administration dieser Simulation zustellen. Aber das Problem mit Rolle und Spieler auseinanderhalten ist allgemeiner Natur. Da bist Du nicht alleine.


    :D Gut, vielleicht nicht hier, aber dafür in anderen Foren. ;)
    Ist ja nur gut, wenn dir das hier eine Nummer zu groß ist. Ich selbst kann ingame und offgame auseinanderhalten, ebenso wie RL und Simulation. Wir werden sehen, ob du das auch kannst. -.^

    Nunja, das ist Auslegungssache, besonders wenn man sim-off den gleichen Charakter wir sim-on zeigt. ;)
    So und nun genug davon, ich weiß, was ich ein Bild von dir hab. :D

    Valeria ging schnell und mit gesenktem Kopf. Ihr war heiß und kalt, sie fühlte sich alles andere als wohl und ihr war wieder übel. Sobald sie in ihrem Cubiculum war, würde sie erneut etwas von diesem seltsam schmeckendem Zeugs nehmen, das ihr der Medicus gegeben hatte.
    Doch zuerst musste sie das Atrium durchqueren. Und es kam, wie es kommen musst: dabei lief sie auf Maximian zu, der neben einem der vielen Kohlebecken stand, die Gallus aufgestellt hatte. Als sie Maximian ausmachte, traten ihr sogleich wieder die Tränen in die Augen. Sie blieb einen Moment stehen und sah gepeinigt weg, dann wandte sie sich um und flüchtete. Sie wollte nicht schon wieder mit dem Pater Familias konfrontiert werden, der seinen Zorn auf ihr ablud, nur weil sie ihrem Cousin zufällig begegnet war und dies nicht in seinem Ermessen lag.

    Valeria seufzte sehr leise und stand ebenfalls auf. Ihre Hände waren schwitzig und sie fühlte sich wirklich nicht gut. Ihr Kopf drehte und sie machtesich sowohl gedanken als auch Sorgen. Schließlich ging es nicht nur um ihre Zukunft. Sie hatte der gesamten Gens einen Knacks zugefügt, wenn das alles herauskam. Zu seinen Worten nickte sie nur noch einmal matt.


    "Danke", wiederholte sie noch einmal.
    Dann verließ sie das Cubiculum.

    "Ich..." Sie verstummte. 'Ich will dich nicht erpressen!' hatte sie sagen wollen. Aber das alles hatte keinen Sinn. So traten ihr erneut Tränen der Enttäuschung in die Augen. Wie hätte sie sich Maximian enthalten können? War er doch der Mann, den sie liebte! In diesem Moment fühlte sie sich so missverstanden wie niemals zuvor. Sie presste die Lippen aufeinander und senkte den Blick, ehe sie den Satz vollkommen anders beendete, als sie beabsichtigt hatte.


    "...danke dir", presste sie hervor.
    Etwas anderes wäre wohl auch sehr unhöflich gewesen. Wenn sie nicht den Cursus in der Schola angefangen hätte, wäre sie auf der Stelle nach Rom gereist, um Discipula zu werden und sich von Maximian fern halten zu können. Anders würde sie es nicht schaffen, das wusste sie jetzt schon.


    Nun saß sie also da wie ein Häufchen Elend und sah betreten auf ihre ineinander verkrampften Hände herunter; darauf wartend, was nun geschehen würde. Sie hätte sich entschuldigen können dafür, dass sie der Familia so viel Schande bereitete, deren Namen sie trug. Doch das konnte sie nicht.
    Sie kam sich allein und verlassen vor; am allermeisten von Maximian.

    Nun kam es, das Donnerwetter. Valeria saß stocksteif auf ihrem Stuhl, in den sie die Finger gekrallt hatte, damit sie nicht so sehr zitterten und damit sie sie hier festhalten würden, in diesem Cubiculum und vor dem Pater Familias, der nicht der ihre war, bis es vorbei war. Sie wollte den Blick senken, wollte kleinbeigeben und im Boden versinken vor den ungerechten Worten, die er ihr entgegenschleuderte.


    Aber sie würde nicht schwach werden, nein, sie würde das hier aussitzen, für sich selbst, für Maximian und für das Ungeborene in ihrem Leib. Sie hielt seinem Blick stand und verzog nicht eine Miene. Ihre Gedanken rasten. Ungerecht, ungerecht, ungerecht! Es war nicht nur ihre Schuld, es war genauso gut Maximians Schuld! Nun füllten sich ihre starr geradeaus blickenden Augen mit heißen Tränen, die sich lösten und ihre Wangen hinabflossen. Sie ließ eine ganze Minute verstreichen, ehe sie den Mund öffnete und ruhige Worte sagte, die so gar nicht zu ihrer momentanen Verfassung und ihrer Gefühlswelt passen wollten.



    "Ich kann verstehen, dass du nichts auf deinen Sohn kommen lassen möchtest und ich kann verstehen, dass du mir die alleinige Schuld gibst. Ich unterschreibe dir jedes Dokument, das dies bestätigt, Meridius. Aber ich will Maximian nicht länger leiden lassen, weil ihn die Selbstbeschuldigung der Inzest verzehrt. Ich kann das nicht. Es ist falsch, selbst wenn ich mir damit alles zerstöre, was ich als seine Cousine und Angehörige der Gens Decima haben könnte.


    Es war und ist mir vollkommen egal, dass er dein Sohn ist. Du weißt, dass ich es nicht auf Geld abgesehen habe. Ich verstehe, dass die Menschen reden werden, wenn sie es nicht schon jetzt tun. Noch kann ich es verbergen, aber erwarte von mir bitte nicht, die Wahrheit schon wieder zu verleugnen, wie ich es bisher getan habe.


    Ich erwarte keinen Respekt von dir, aber ich hoffe, dass du das alles verstehen wirst und wir vielleicht doch noch einen gemeinsamen Weg finden. Es ist nun einmal geschehen, obwohl wir darauf geachtet haben, dass ich nicht schwanger werde. Ich habe das nicht geplant und ich würde alles geben, um es ungeschehen zu machen. Aber das kann ich nicht und ich werde Iuno nicht ins Gesicht schlagen, indem ich mich selbst dazu bringe, das Kind abzustoßen.


    Ich liebe ihn; und das wird auch noch so sein, wenn er in Germania oder sonstwo dient."

    "Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht sicher", gab sie ehrlich zurück.
    Schließlich kam es auch darauf an, wie gut sie den Cursus bestand und ob überhaupt. Aber sie würde fleißig lernen. Rasch erhob sie sich und ging hinter Apollonius aus dem Raum, um zu den Räumlichkeiten der Vorlesung zu gehen.

    Valeria hob eine Augenbraue. Das hätte sie nicht erwartet. Meridius sah nachdenklich aus und im nächsten Moment sagte er dies auch. Valeria nickte nur, schluckte abermals und sah auf die gefalteten Hände in ihrem Schoß herunter. Aber die Worte, die sie dann vernahm, ließen sie aufsehen. Sie verstand ihn und konnte es absolut nachvollziehen. Und außerdem war Maximian sein Sohn, doch...


    "Bei allem Respekt, Meridius, ich habe Maximian auf deinen Rat hin die Wahrheit über meinen Vater verschwiegen und ich habe ihm bis zum heutigen Tag nichts erzählt. Ich möchte ihm zumindest selbst die Wahrheit sagen können, ehe du mit ihm redest.
    Was den Rest angeht, werde ich tun, was du für richtig hältst."


    Hoffentlich hatte sie sich jetzt nicht wieder zu viel rausgenommen.

    Zitat

    Original von Publius Decimus Lucidus
    Ach wo, komische Geschichte. Sie hat Hispania als Standard-Style gewählt und dort fange ich die Signaturen in den SimOff Foren nicht ab.


    Naja, hätt ja sein können, dass es hilft. :D
    War bei mir ja auch schon mal so... :D:D

    "Um ehrlich zu sein... ich weiß es nicht", gestand sie beschämt.
    "Und was Maximian angeht: ich kann das alles nicht allein schaffen, wenn du mich noch in der Gens behalten willst. Es ist deine Entscheidung, was mit mir geschieht, Meridius."


    Sie überlegte einen Moment, fuhr dann fort. Sie verteidigte Maximian sogar.


    "Maximian wird zur Legion gehen, er ist nicht davon abzubringen. Er hat mir auch gesagt, dass er der Familia nicht schaden will. Deswegen distanziert er sich von mir und will nicht wahrhaben, dass es trotz unserer Vorsicht passiert ist. Also wenn du jemanden bestrafst, dann mich. Wenn ich damals nicht nach Tarraco gekommen wäre...."

    Valeria war innerlich schon darauf gefasst, dass er aus der Haut fahren würde. Deshalb irritierte sie sein Verhalten nun sehr, denn er tat...nichts. Valeria war mit einem mal sehr nervös. Meridius hatte eine Ausstrahlung, die einem Pater Familias gebührte. Sie schluckte mehrmals, bekam den Kloß in ihrem Hals jedoch nicht weg. Ihre Hände zitterten leicht, aber das konnte sie verbergen, indem sie sie zusammenlegte.


    "Und...und Maximian macht sich ganz schreckliche Vorwürfe und... Ich möchte ihm sagen, dass ich keine Decima bin. Ich würde es nur ihm sagen, damit er mir nicht weiterhin ausweicht."


    Na fein, nun war es raus. Und Valeria hob den Blick wieder und sah Meridius erwartungsvoll an.

    Valeria sah auf den Stuhl und setzte sich nach einigen Minuten, in denen sie scheinbar ihre nächsten Worte zurecht legte. Sie sah Meridius geradewegs an. Wie sollte sie anfangen? Was genau sollte sie sagen? Die Wahrheit wäre wohl angebracht...


    "Also...ich...ähm... Gut. Ich will dich nicht belügen. Du weißt wahrscheinlich soweiso schon von Severas Vermutung. Und...naja, der Medicus hat mich untersucht und... Um es kurz zu machen..."
    Sie hielt den Atem an und machte sich auf ein Donnerwetter gefasst.
    "Ich bin schwanger."