Beiträge von Manius Horatius Toxis

    Ich liess das rechte Schwert kurz kreisen, dann positionierte ich mich.
    Die Klingen immer noch Richtung Erde weisend, seitlich von den Beinen, fest in den Händen.
    "Conctor.", sagte ich. "Du übernimmst die linke Flanke, ok?"
    Dann liess ich meinen Kopf die zuschauer vergessen und begann mich auf die gegner zu konzentrieren.

    Ich musterte die Vigiles... ihretwegen hatte ich ein ungeschärftes Schwert genommen.
    Ich führte meine Hände zum Rücken, griff dort die beiden Schwerter. Ich zog sie langsam heraus, die Klingen reflektierten die Sonne, bis ich beide Waffen in den Händen hielt.
    Ich senkte die Klingen zu Boden, stützte mich förmlich auf die Griffe.
    Ich sah zu den Männern hinüber.
    "Und, gehts los?"

    Jetzt war es Zeit.
    Wir traten auf. Zusammen mit Conctor lief ich durch die Menschenmassen zu einem vorbereiteten Platz, während ein Vigil uns ankündigte.
    "Damen und Herren von Rom, wir kommen jetzt zum Spektakel dieses Festes.
    Aus der Gladiatorenschule Gloria et Honor präsentieren wir euch Toxis und Conctor.
    sie besitzen den Mut, uns herauszufordern und sich mit uns im Kampf zu messen."


    Ich hatte meine Kampfrüstung angelegt, die bis zum gehtnichtmehr poliert war. An meinem Waffengurt hingen die beiden Kampfschwerter.
    Es war in der Tat ein aufregendes Gefühl vor so vielen Zuschauern hier aufzutreten.
    Kurze Zeit später sah ich die Männer der Vigili.
    "Zuerst ein Kleingruppenkampf. Wähle zwei weitere deiner Männer aus und trete gegen Conctor und mich an." forderte ich mit einem frechen Lächeln den Ranghöchsten der Männer heraus.

    Metallus der Schmied drehte sich um.
    "Ich. Ich bin Metallus."
    Er blickte zu Maximus, was der wohl wollte.


    "Salve Maximus.", begrüsste ich ihn.
    Ich befand mich ebenfalls im Ausrüstungshaus, hatte mich jedoch in eine Ecke verzogen und arbeitete an meinen Beinschienen.
    Manchmal kam es vor, dass die Riemen der Beinschienen etwas einschnitten, wenn ich die Muskeln anspannte.
    Ich befestigte vier weitere Riemen, die aus speziellen Pflanzenfasern bestanden. Jetzt wäre es ein wenig mühsamer, die beinschienen anzuziehen, dafür waren sie angenehmer zu tragen.
    Ich probierte es gleich mal aus und zog die rechte Schiene an.

    Früh am Morgen schritt der Wärter mit den Schlüsseln in der Hand an den Türen vorbei. Er schloss nacheinander jedes Schloss auf. Direkt hinter ihm folgten die spartanischen Wachen und ich.
    Mit dem Schwertknauf hämmerte ich kräftig je einmal auf jede Türe, was einen grossen Lärm machte.
    "Aufstehn! Alle auf den Übungsplatz!
    Aufstehn!"
    brüllte ich mit lauter Stimme.
    Nachdem wir unsere Runde gemacht hatten waren die Türen geöffnet. die Wachen hatten Aufstellung bezogen und ich stand in der Ecke, von wo aus ich die Gladiatoren beobachtete.
    Zum Teil noch müde, zum teil hellwach liefen sie zum Übungsplatz.
    "Im Laufschritt marsch auf den Übungsplatz ihr faulen Säcke!"
    Ich war nicht irgendwie wütend oder so, sondern das sollte ab jetzt mein Standardton werden.

    Ich griff kurzerhand wieder an, fuhr blitzschnell mit dem Schwert an seiner klinge entlang bis zum Griff, drehte mich, drückte seine Waffe zu Boden, wandte mich hinter ihn und hielt kurz die Waffe an seinen Hals.
    "Gut dass du schon Vorwissen im Schwertkampf mitbringst, aber du hast noch einiges zu lernen und zu üben."
    Dann liess ich ihn wieder los.
    "Du kannst bis am Morgen weiterpennen, wenn du willst und etwas frühstücken, aber dann beginnt das Training. Wegtreten!"
    Ich für meinen Teil machte mich auf zu meiner Wohnung.

    Dann noch ein paar Schläge von der Seite und von oben.
    Er war wohl noch etwas träge, verständlich in der Nacht, aber nicht zu billigen.
    Ich wollte nur mal sehen was er schon konnte... also erhöhte ich meine Geschwindigkeit, um ihm gleich darauf zwei wohlplatzierte, aber nicht allzu harte Treffer auf Seite und linkes Bein zu geben.
    Dann ging ich scheinbar in die Defensive...

    Es war in der Nacht. Fackeln brannten rund um den Übungsplatz herum.
    Ich stand da und liess mein Schwert umherschwingen, während ich auf Lysander wartete.
    Ich musste mir wohl gescheiter ein paar Bestrafungen einfallen lassen. Doch da ich selbst derartiges erlebt hatte, fiel mir die Fantasie nicht sehr schwer.

    ~Wache~
    Mitten in der Nacht kam der Wärter pflichtbewusst herangeeilt und schloss die tür zu Lysanders Zelle auf. Die Wachen passten auf, dass jener kein Scheiss baute.
    "Aufgestanden, fauler Sack. Du hast noch ein wenig Zeit um zu essen wenn du willst. Der magister Gladi erwartet dich gleich auf dem Übungsplatz."

    Ich zerrte Lysander ohne Rücksicht hinter mir her, schloss eine Zelle auf und stiess ihn einfach hinein, ein Teil seiner Gladikleidung die dabei zu Boden fiel las ich auf und warf sie zu ihm hinein.
    Dann knallte ich wortlos die Tür zu und schloss ab. Ich nickte dem Wärter zu und sagte: "In sechs Stunden." gab ihm den Schlüssel und verlies die Unterkünfte.

    "Niemand stirbt ehrenvoller als einer, der in der besten Gladiatorenschule der Welt ausgebildet worden ist." entgegnete ich kühl.
    seine Wortwahl liess auf einen rebellischen Charakter schliessen. Mich unterkriegen würde er nicht. Eher umgekehrt.
    "Nenn mich noch einmal Alter und du bekommst neben Peitschenhieben Essensentzug und kannst die Latrine schaufeln gehn! Für dich bin ich der Magister Gladi!"


    Ich warf ihm ein Käschen mit dem steckenden Schlüssel zu. Danach reichte ich ihm seine sog. "Knastkluft", die Gladiatorenkleidung.
    "Im Unterkunftshaus befindet sich ab jetzt dein Zuhause und bei Pollux im Speisesaal gibts für dich vielleicht was zu futtern, wenn du nicht frech bist.
    Ach und das Kästchen ist für deine Wertsachen, falls du welche hast.
    Ausnahmsweise darfst du heute mal auspennen, aber in genau 6 Stunden hast du dich auf dem Übungsplatz einzufinden!"
    Mir war klar, dass das in der Nacht sein würde, aber ich zuckte nichtmal mit den Augenliedern sondern schaute ihn ein wenig streng an.

    Ich führte Lysander hinter mir herein.
    "So, Knabe, dir wird die Ehre zuteil, an der Gladiatorenschule Gloria et Honor ausgebildet zu werden. Was nichts weiter heisst als deinem verlottertem Leben kräftig Disziplin und Abhärtung zu verpassen."
    Ich achtete darauf, wie diese Worte auf ihn wirkten.