Beiträge von Ein Urbaner

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    Caius Rubrius Pennus

    "Staaaaate!"
    , kläffte der Optio, am Ufer des Tibers angekommen. Hier im Norden unweit der Horti Luculliani, wo der Fluss noch nicht den Dreck der Stadt mit sich zog, war das Wasser nicht ganz so siffig und nach Meinung des Optios, der sowieso nur zusehen würde, ganz akzeptabel für Schwimmübungen.
    "Ausrüstung ablegen Tirones! Durchquert den Fluss, einmal auf die andere Seite und zurück. Ich will keinen zurückbleiben sehen, klar?! Ihr werdet gemeinsam dafür sorgen, dass alle wieder heil hier ankommen!" Das Wasser war an der Stelle, die er gewählt hatte, nicht sonderlich tief, aber man wusste ja nie, wem plötzlich die Puste ausging, und der Optio hatte keine Lust sich um hängengebliebene Rekruten zu kümmern. Logisch. Das Wasser war ja arschkalt.
    "Wenn ihr wieder hier seid: Ausrüstung anlegen. Und gleich nochmal!"

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    Mamercus Cincius Serranus


    Der alte Optio staunte bei den 50 Liegestützen auf seine alten Tage nicht schlecht. Als er einen genaueren Blick auf die Tabula des Burschen geworfen hatte, hätte er eher erwartet, dass dieser sich mit 23 für die Urbaner entschieden hatte, weil er sonst in seinem Leben noch nichts zusammengebracht hatte. Aber der hatte zumindest trainiert und kein komplettes Lotterleben geführt.
    "50", krächzte der Optio, "Sehr schön." Den körperlichen Zustand konnte er definitiv abhaken. "Also gut, ihr zwei. Irgendwann mal eine schwere Krankheit oder eine nennenswerte Verletzung gehabt? Sind in euren Familien schwere Krankheiten bekannt?", stellte er den beiden die nächste Frage.
    "Und du, Helvetius: Dasselbe. Liegestütze. Kannst mir gerne auch währenddessen antworten!" Solange ihm genug Puste blieb. Der Optio Valetudinarii war gespannt.

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    Mamercus Cincius Serranus


    "Aha. Sehr schön", antwortete Serranus knapp. Mehr gab's dazu ja nicht zu sagen. Schien ja soweit alles in Ordnung. Kratzer und blaue Flecken würde sich der Bursche auch in der Castra regelmäßig zuziehen. Sowas war wohl kaum der Rede wert.
    "Lauf auf der Stelle, bis ich was anderes sage. Und erzähl mir solange einfach mal, was du bisher getrieben hast. Hast eine Ausbildung? Vielleicht schonmal Kampfübungen gemacht?", bohrte er nach und lehnte sich ein wenig zurück. Solange der Knabe lief und erzählte, und natürlich war es vollkommene Absicht, dass der Quintilius beides gleichzeitig machen sollte, gab es für den Optio Valetudinarii recht wenig zu tun. Er kritzelte, sah hin und wieder auf, kritzelte weiter, obwohl es auf der kleinen Tabula eigentlich recht wenig zu kritzeln gab, und nach einer Weile kam dann endlich ein "Stop".
    Anstatt dem Probatus aber eine Pause zu gönnen, erhielt er gleich die nächste Aufgabe: "30 hübsche Liegestütze. Los", verlangte der Optio. Für jemanden, der zumindest ein wenig trainierte, sollte das machbar sein, dachte er sich. Und wer vollkommen ungeübt war, würde zumindest in seinem Durchhaltevermögen getestet werden.

    Zitat

    Original von Aulus Quintilius Trogus


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    Mamercus Cincius Serranus


    Rein zufällig warf einer der Milites einen Blick zum Eingang.
    "He, du da!", rief er hinüber, "Stehst du nur so da oder brauchst du auch was?" Hatte der nicht auch so eine Tabula in der Hand? Noch einer? Na, da würde sich der Optio Valetudinarii freuen.
    "Zur Tauglichkeitsprüfung gehts da rein", meinte der Miles und deutete zu einem Nebenzimmer. "Ich sag dem Optio Bescheid, der kommt dann gleich."


    Wenig später trat Serranus in den Raum. "Probatus! State*!" Ohne den Mann eines genaueren Blickes zu würdigen, stapfte er an ihm vorbei und setzte sich hinter sein Schreibpult. Erst da blickte er auf. Bei Iuventas, der Bursche war jung. Dafür aber auch kräftig. "Salve. Hast's eilig, hm? Tjaja, dann schauen wir mal. Die Tabula? Sag mir gleich mal, wie es bei dir mit Krankheiten aussieht. Gibts oder gabs da mal was nennenswertes bei dir oder bei Familienmitgliedern? Oder gröbere Verletzungen?"


    Sim-Off:

    * Stillgestanden

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    Caius Rubrius Pennus


    Sowie die Tirones eintrudelten, tauchte auch der Optio auf dem Exerzierplatz auf. Für einige der Soldaten würde es das letzte Kapitel ihrer Grundausbildung sein. Welch ein großer Tag! Er, Optio Rubrius, hatte seine erste Generation selbst ausgebildeter Soldaten zurechtgeschliffen, die mithilfe seiner Lektionen Roma und ihre Bürger verteidigen und schützen würden. Ganz ohne Zweifel, ohne den Cohortes Urbanae Schande zu machen! War ja gar nicht möglich, immerhin hatte er die Ausbildung geleitet. Der Anblick der geordnet vor ihm angetretenen Reihe bestätigte ihn nur in seiner Meinung.
    "State!", bellte er dennoch, damit die Rekruten ihre Rücken noch etwas mehr durchstreckten, "Ein paar von euch werden ihre Ausbildung heute abschließen. Naja, gut, wenn sie sich nicht vollkommen bescheuert anstellen. Ihr also, die ihr heute die Chance habt, zu Soldaten der Cohortes Urbanae zu werden ... ich will euch heute noch ein letztes Mal euer Bestes geben sehen! Bevor wir aber mit irgendetwas anfangen: Wer von euch kann nicht schwimmen?!"

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    Mamercus Cincius Serranus


    Serranus blickte auf, als ihm zwei verschiedene Stimmen antworteten. Tatsächlich: Zwei Probati. Ein guter Tag für die Cohortes und für ihn nach wie vor kein schlechter, wenn die beiden sich nicht als Hohlköpfe herausstellten.
    "Hehehehe ... ist das irgendwas Spezielles zwischen euch beiden?", witzelte er und lachte rau in seinen Bart. "Na wie auch immer ... gut, dann also: Venite, Probati. Salvete."
    Er nahm die Wachstafel des Quintiliers entgegen. Bei den Göttern, der Bursche war nervös. Was erzählten sich die Leute da draußen denn über ihn? Dass er die schwächlichen Probati auffraß? Würde Serranus nicht wundern. Ab und zu schlug er ja schon einen raueren Ton an, oder besser: Regelmäßig. Naja, eigentlich fast immer. Das hatten diese Halbstarken, die ständig bei ihm antanzten aber auch bitter nötig.
    "Piss dich hier drinnen halt nicht an, ja? Ich hab keine Lust zu wischen. Mach erst mal Liegestütze. Alles klar? So viele wie du schaffst." Dann winkte er den zweiten heran und und deutete auf die kleine Tabula. "Und du ... schieb mal rüber das Ding und erzähl mir was du bisher so gemacht hast. Hast du eine Ausbildung? Oder schon mal gearbeitet?"

    Zitat

    Original von Aulus Quintilius Trogus
    Trogus tat wie ihm geheißen und versuchte möglichst gerade vor dem Soldat, er glaubte es wäre wohl ein Optio, zu stehen. Dann erteilte er ihm Auskunft, kurze knappe Antworten wie sein Vater es ihm erklärt hatte.
    "Mein Vater war Marcus Quintilius Tarius, meine Mutter Arennia Laevina. Ich werde in wenigen Monaten 17."


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    Cnaeus Saltius Lepta


    "Erst 16? Kannst froh sein, dass du nicht wie 16 aussiehst", brummte der Optio. Etwas jung war der Kerl noch, doch solange er reif genug für den Dienst war, was zumindest auf den ersten Blick der Fall zu sein schien und der Optio Valetudinarii nachher ohnehin überprüfen würde, würde es wohl keine Probleme geben. Lepta würde den Knaben jedenfalls wie jeden anderen durchschleusen.
    "Im Valetudinarium wird man deine Tauglichkeit überprüfen. Melde dich dort. Und diese Tabula nimmst du mit." Er reichte dem Quintilius die Wachstafel. "Noch Fragen? Nein? Keine? Schön. Viel Glück, Junge", wimmelte er den Burschen ab und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.



    Tauglichkeitsprüfung von Aulus Quintilius Trogus.


    Alter: 16


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:


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    Mamercus Cincius Serranus


    Das Valetudinarium bestand ja nicht ausschließlich aus dem kleinen Zimmer, in dem sich der alte Serranus regelmäßig mit diversen Probati herumschlug, sondern beherbergte diverse andere Räumlichkeiten, in denen Ärzte und Milites Medici ihrer Arbeit nachgingen, Verletzte und Kranke versorgt wurden, vom Maultiertreiber über den einfachen Soldaten bis hin zum Offizier.
    Es öffnete den beiden also ein einfacher Miles Medicus und hatte den vertrauten Anblick junger Burschen mit Tabulae in den Händen vor sich. Zweifellos zwei neue Rekruten.
    "Zur Tauglichkeitsprüfung?", fragte er knapp, "Hier lang." Er führte sie durchs Valetudinarium und blieb vor der Tür eines kleinen Dienstraumes stehen. "Ich glaub' heut hat er zur Abwechslung mal gute Laune ... bitte versaut's nicht", raunte der Miles, klopfte kurz und öffnete den beiden die Tür.
    "Heeerrrrrrein!", tönte es von drinnen, "Antreten, Probatus!" Der Optio heftete seinen Bick noch auf den Papierkram auf seinem Schreibtisch und merkte gar nicht, dass heute zwei Rekruten gleichzeitig vor der Tür standen.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus stand am Rand des Platzes beobachtete die Arbeit seiner Rekruten. Viel gab es da nicht falsch zu machen. Solange die Tirones das Schild anständig hielten und mit der Hasta nicht vollkommen unkoordiniert herumfuchtelten, war eigentlich alles in Butter. Und komplett bescheuert waren die Burschen ja glücklicherweise nicht, sodass sich seine Arbeit während der Übungen am Pfahl in Grenzen hielt.
    "Gut, Tirones", sagte er nach einer Weile, "Ihr könnt Pause machen. Abite!" Am Nachmittag würden sie sich auf dem Exerzierplatz wiedersehen, wie immer eben, und der Optio freute sich regelrecht auf die Aufgabe, die er den Tirones dann erteilen durfte.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Nicht Herr! Optio! Optio Rubrius! Rang und Name!", verbesserte Pennus den Rekruten, "Aber ja, korrekt, Tiro. Die Testudo! Jetzt wisst ihr auch schon, worauf ihr euch morgen freuen könnt!" Hurra. Mehr Marschieren, mehr herumstolpern und noch engere Formationen. Der Optio grinste tatsächlich, nur leicht, aber er grinste. In letzter Zeit ein wahrlich seltener Anblick.
    "Für heute aber Schluss mit Formationen. An die Übungslanzen und -scuta, Tirones!", verkündete er und deutete hinüber zu den Pfählen, an denen die Rekruten schon mit den Gladii geübt hatten. "Jeder an einen Pfahl, bis zur Mittagspause dürft ihr euch mit eurem alten Freund, dem Holzpfahl, vergnügen! Wie immer: Deckung, Zustoßen! Deckung, Zustoßen!"

    Zitat

    Original von Quintus Helvetius Scaeva und Caius Quintilius Aquila


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    Cnaeus Saltius Lepta


    "Mhm ... hmhm", brummte der Optio, als er die beiden Tabulae für die Tauglichkeitsprüfung beschriftete. In der Regel waren Rekruten ja doch etwas jünger, stellte er beim zweiten Jungen fest. Aber gut, williges Frischfleisch würde er wohl kaum wieder nach Hause schicken, und die Gesundheit des Burschen würde im Valetudinarium ohnehin noch kontrolliert werden. Er war ja nur zum Durchschleusen der Probati da, alles andere war nicht seine Cervisia.
    "Ihr meldet euch drüben im Valetudinarium. Man wird eure Tauglichkeit überprüfen und wenn ihr damit fertig seid, kommt hier wieder hierher zu mir. Klar? Klar doch. Prima." Er überreichte den beiden jungen Männern die beiden Tabulae. "Die hier lässt ihr im Valetudinarium ausfüllen."



    Tauglichkeitsprüfung von Quintus Helvetius Scaeva.


    Alter: 19


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:




    Tauglichkeitsprüfung von Caius Quintilius Aquila.


    Alter: 23


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:


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    Cnaeus Saltius Lepta


    Lepta sah von seinem Papierkram auf und zur Tür. Noch ein Rekrut? Sapperlot, wo kamen die denn heute alle her? Und alle zusammen kräftige, vielversprechende Burschen, zumindest was die Statur anging. An den Manieren musste man bei manchen noch arbeiten, doch wenigstens der hier hatte schon welche. Alles in allem zweifellos ein guter Tag für die Cohortes, dachte sich der Optio.
    "Salve. Dann bist du hier schonmal goldrichtig. Eintreten, Quintilius", antwortete der Optio, "Deine Eltern sind also beide römische Bürger? Ihre Namen?" Lepta kramte eine leere Tabula hervor und kritzelte darauf herum. "Tjaja ... und dein Alter bräuchte ich noch."

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    Cnaeus Saltius Lepta


    Eine offene Tür bedeutete für die jungen Leute von heute offenbar automatisch, dass man einfach so reinplatzen durfte. Anstand und Manieren waren von gestern. Eine tragische Entwicklung, der er allein entgegenzuwirken leider nicht gewachsen war, musste er langsam aber sicher feststellen, und andererseits hatte er erst letztens wieder einen Anschiss bekommen, weil er Besucher doch bitte höflich zu begrüßen hatte. Lepta gab sich geschlagen, wenn auch mit einem leicht angefressenen Zähneknirschen.
    "Soso, ihr zwei Hübschen ... wie wär's mit einem Salve?", begrüßte er die zwei zwar ein wenig bissig, besann sich aber nur kurz darauf eines besseren: "Ihr wollt euch melden? Die beste Entscheidung, die ihr je getroffen habt! Ganz ohne Zweifel!" Die Worte mochten ihm halbherzig über die Lippen kommen, aber mehr der Motivation war derzeit nicht drin. "Und dann werdet ihr auch nie wieder vergessen angemessen zu grüßen", brummte er noch leise. War ja auch zum verrückt werden. Er hatte sich ja damals nicht als Rekrut gemeldet, um später wie ein Scriba in einem stickigen Officium zu sitzen, und dann musste er sich noch mit den Bengeln rumschlagen, die täglich bei ihm antanzten.
    "Erstmal: Wie alt seid ihr zwei? Wer sind eure Eltern?"

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    Caius Rubrius Pennus


    "Weiter so Tirones, dann wird vielleicht doch noch was aus euch!", kläffte der Optio und war zugegebenermaßen ziemlich glücklich mit dem Ergebnis, sodass er den Rekruten eine kleine Pause gönnen würde. Oder zumindest so etwas ähnliches. Wie immer würde er die Verschnaufpause nämlich nutzen, um den Rekruten ein paar Fragen zu stellen.
    "Tiiirones! In aciem venite!", gab er den Befehl zum antreten, "Du da! Octavius! Wir marschieren auf eine gegnerische Stellung zu und stehen unter feindlichem Beschuss, welche Formation sollen wir wählen?!" Alle Formationen im Schlaf zu beherrschen brachte schließlich nichts, wenn man ihren Nutzen nicht kannte.

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    Caius Rubrius Pennus


    "Na geht doch!", rief der Optio seinen Rekruten zu. Warum auch immer. Kurz zuvor hatten die zwei Schlauköpfe den Wall eingerissen und jetzt hielten sie stand, obwohl ein ganzer Haufen Soldaten dagegen anrannte. Da gab es eigentlich nur eine Erklärung: Er, Rubrius Pennus, war ein geradezu brillianter Redner, der es allein durch Worte schaffte, die Rekruten zu Höchstform auflaufen zu lassen. Klar, hier und da gab es noch dringenden Bedarf an Verbesserungen, aber selbst ein Blinder hätte den Fortschritt der Rekruten nicht leugnen können.
    "Hübsch, Tirones!", bekamen die Burschen also tatsächlich so etwas ähnliches wie ein Lob zu hören, "Wir sind aber längst nicht fertig! Wir werden den Mist hier üben, bis eure Schilde selbst dann nicht mehr wackeln, wenn die halbe Centuria dagegenrennt!" Gut, da übertrieb er vielleicht ein kleines bisschen. Außerdem würden sie heute erst recht nicht mehr so lange üben. Das Gerenne zehrte an den Kräften und Pennus wollte am Nachmittag noch halbwegs brauchbare Tirones haben. Aber es konnte sicher nicht schaden, den Rekruten ein wenig Beine zu machen, vor allem weil ja die andere Hälfte der Tirones noch dran war. "Wechsel! Zweite Truppe! Ad fulco!", bellte er der Gruppe entgegen, die soeben versucht hatte, den Wall zu stürmen. "Jetzt seid ihr dran!", bekam die andere Gruppe zu hören, "Wall stürmen! Macht es euren Kameraden schwer! Anlauf nehmen! Los!" Mit dem Hastile gab er ein Zeichen zum Loslaufen und war neugierig, wie sich die anderen Rekruten schlugen.

    Die Wache haltenden Milites hatten zu so später Stunde nicht mehr mit Besuch gerechnet, erst recht nicht mit dem eines Senators. Hastig nahmen sie Haltung an und einer der Männer nahm das Schreiben entgegen, welches er in dem dämmrigen Licht sowieso nicht recht entziffern konnte. Irgendwas vom Iunius an den Iulius, am Ende das Zeichen des Tribuns ... ja gut, würde schon passen. Folglich entging ihm auch, dass auf der Tabula von einem Besuch nachmittags die Rede war.
    Während ihrer Wachschicht war der Tribunus jedenfalls nicht nach Hause gegangen, glaubte er sich zu erinnern. Denn wie es der Zufall so wollte, diente der Soldat in der Cohors XII und hätte seinen Tribunus sicherlich erkannt.
    "Durch dieses Tor hat er die Castra jedenfalls nicht verlassen", antwortete der Miles deswegen, "Ihr könnt passieren. Mein Kollege wird euch zum Officium des Tribunus begleiten." Wobei der Miles davon ausging, dass der Senator nicht die ganze Schar an Leuten mitschleppen würde, die ihn zur Castra begleitet hatten, ansonsten würde es im Officium des Tribuns reichlich eng werden.

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    Caius Rubrius Pennus


    Der Optio seufzte. Mal wieder. Ab da, hatte er gesagt. Nicht: Ihr zwei. Vorerst nur beobachtend stand er daneben und war zugegebenermaßen ein kleines bisschen beeindruckt davon, dass die beiden den Wall allein eingerissen hatten, wenn auch gleichzeitig sehr viel mehr enttäuscht von der Tatsache, dass der ganze Haufen Tirones auf der anderen Seite nicht standgehalten hatte. Immerhin warf man einen knienden, sich gegen den Schild stemmenden Soldaten für gewöhnlich nicht einfach so um, noch weniger, wenn direkt dahinter ein zweiter stand. Am ärgerlichsten war aber die Tatsache, dass er immer mehr das Gefühl bekam, dass er und die Tirones nicht dieselbe Sprache sprachen.
    "Ihr versteht mich, oder?!", stellte Pennus eine eher rhetorisch gemeinte Frage, "Wenn ich sage, ab da ..." Er deutete auf die Mitte der Reihe. "... dann meine ich alle Soldaten ab da. Gratulation also. Eigentlich hätte die halbe Truppe gegen euren Wall anlaufen sollen, aber ihr habt nicht mal die zwei Einfaltspinsel da ausgehalten!" Und das beste kam ja erst noch ... "Wisst ihr was so ein Wall normalerweise aushalten muss?! Pferde! Beschissene Pferde! Also will ich jetzt euch alle ab da vortreten sehen! Und ihr werdet auf den Wall zurennen!" Er deutete mit dem Hastile auf die Hälfte der Truppe, die er eigentlich zuvor bereits angesprochen hatte. "Und euch anderen will ich nicht einknicken sehen, klar?! Vor allem die untere Reihe! Stemmt euch in eure Scuta. Wenn ihr bei zwei paar halbstarken Tirones einknickt, könnt ihr euch die Ernennung zum Miles in die Haare schmieren! Was glaubt ihr wohl, was ihr für eine Figur machen würdet, solltet ihr irgendwann mal auf dem Feld stehen?!"

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    Caius Rubrius Pennus


    "Na wie hübsch", meinte Pennus und war froh, dass seine Erklärungen zu einem halbwegs passablen Ergebnis geführt hatten. Mit dem Hastile stocherte er in Spalten, die ihm zu breit schienen, schlug auf Schilde, die ein wenig wackelig aussahen, aber zugegebenermaßen hatte er schon schlimmeres gesehen. "Glaubt ihr, euer Wall hält auch was aus? Hastae weglegen!", rief er den Rekruten entgegen. "Ihr da, ab da!" Er klopfte auf einen der Schilde, von dem er dachte, er wäre etwa in der Mitte des Schildwalls. "Vortreten! Ich will, dass ihr anständig Anlauf nehmt ..." Denn dass die Hastae vorerst weg sollten, hatte selbstverständlich einen ganz bestimmten Grund: Die Rekruten sollten sich ja nicht gegenseitig aufspießen. "Ich will, dass ihr den Wall einrennt, klar? Der Rest: Standhalten!"

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    Caius Rubrius Pennus


    "Kommt schon, Leute. Wird das heute noch was?!", fragte Pennus seufzend, schien die Antwort allerdings bereits zu kennen und trat auf die Truppe ratloser Rekruten zu. "Erste Reihe! Auf die Knie!", verkündete er und hätte sich ein Grinsen verkneifen müssen, hätten die Tirones seine Nerven nicht schon vor Sonnenaufgang für den gesamten Tag zu genüge strapaziert. "Schilde aufstellen! Die hintere Reihe stellt ihre Scuta schräg auf die der vorderen. Hastae durch die Spalten! Kriegt ihr das gebacken?!" Warum fragte er überhaupt? Natürlich kriegten die das gebacken, und wenn sie sich den ganzen Tag auf dem Platz abackerten und er im Anschluss ein neues Hastile brauchte. Er war schließlich der Optio und hatte darauf zu achten, dass die Jungs was lernten.


    Sim-Off:

    Sorry für's warten.

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    Caius Rubrius Pennus


    Der Optio fühlte sich schon etwas fitter. Zumindest war die Sonne vor einer guten Stunde aufgegangen und er hatte nicht mehr das Gefühl, gleich einzuschlafen. Hoffentlich ging es seinen Tirones ähnlich, sodass sie eine etwas bessere Figur machen würden als kurz zuvor. Motivierter als vor der Pause war Pennus allerdings noch lange nicht und er hegte keine Hoffnungen mehr, dass sich daran jemals etwas ändern würde, lediglich die, dass irgendwann der neue Centurio sich der Ausbildung der Neuen annehmen würde.
    "Na wie schon ... so sieht man sich wieder. Lang ist's her", witzelte Pennus zur Abwechslung mal, während seine Züge allerdings unverändert mürrisch blieben. "In duos ordines venite*", bellte er den Rekruten ein Kommando entgegen, "V-E-N-I-T-E, ja? Das haben wir inzwischen gelernt oder? Perfekt. Gut. Prima. Dieses mal schleppt ihr eure Hastae nicht umsonst mit, wir werden sie nämlich zur Abwechslung mal benutzen!", erklärte er weiter. Aber besonders besonders viel gabs da sowieso nicht zu erklären. Ist eben ein Stock mit 'ner Spitze dran, dachte Pennus unbeeindruckt. Außer falsch rum halten, gibt's da nicht viel falsch zu machen. Nur leider wäre eben das den Tirones durchaus zuzutrauen, stellte er nur einen Moment später fest. Man würde ja sehen, wie es lief.
    "Ad fulcum**!", befahl er und würde beobachten, wie die Männer sich anstellten.


    Sim-Off:

    * In zwei Reihen antreten
    ** Schildwall bilden