Beiträge von Ein Urbaner

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    Caius Rubrius Pennus


    Ja, sapperlot! Kein Wunder das sich der Centurio Iunius aus dem Staub gemacht hatte, sobald ihm jemand die Chance dazu geboten hatte, bei der Saubande. Na zumindest hatte der Kerl ihm nicht von Vornherein die Arbeit mit den Tirones aufgebrummt, aber zumindest hätte er den Rekruten die Grundlagen beibringen können. So schlampig kannte Pennus seinen ehemaligen Centurio gar nicht. Gut, könnte ja auch an der Ansammlung an Schlauköpfen liegen, die einfach nichts lernte. Wäre nicht das erste Mal.
    Wie auch immer, jetzt wollte er erst mal eine kleine Pause für seine Nerven, und vom Ringen hatte er sowieso erst mal die Schnauze voll.
    "Macht eine kleine Pause. Pünktlich zur hora prima will ich euch in voller Rüstung wieder hier sehen. Abite, Tirones ... und das heißt, ihr dürft vorerst gehen."

    Sim-Off:

    Nochmal, bitte genau lesen: "Nach einigen weiteren Runden würde der Optio die – bis auf einen – schwitzenden und schnaufenden Rekruten ohnehin wieder vor sich antreten lassen: 'Venite, Tirones!'" - heißt soviel wie: Die Rekruten haben ein paar Runden gerungen, und stehen jetzt allesamt vor dem Optio.
    Wenn etwas mal nicht klar ist: Fragen.


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    Caius Rubrius Pennus


    "Ganz recht, die Cohortes Praetoriae tragen die Nummern I bis IX", stimmte Pennus erst dem Tiro zu, traute dann aber seinen Augen kaum, als trotz seines lautstarken Befehls zum Antreten, welche glaubten sich raufen zu müssen, und machte ein noch blöderes Gesicht, als der Germanicus glaubte sich einmischen zu müssen. Ja warum überhaupt? Zu dem hatte er ja erst kurz zuvor gesagt, dass das Ringen für ihn gelaufen war, und jetzt warf er sich auf den nächsten Kameraden.
    "Ihr Armleuchter, was versteht ihr unter 'Venite'?! Das heißt ihr steht vor mir und bleibt da! V-E-N-I-T-E!!! Ja?! Ich habe noch keinen von euch verprügelt, aber wenn ihr so weitermacht, erlebt ihr eine waschechte Premiere!", keifte er die beiden an, haute ihnen aber bereits das Hastile um die Ohren.
    Schnaubend und sichtlich verärgert ließ er von den beiden ab, als er bemerkte, wie sinnlos seine Drohung dadurch war und wartete darauf, dass die zwei (und der Dicke, der auf dem Boden lag) antraten.

    Sim-Off:

    Öhm ... genau lesen: "Nach einigen weiteren Runden würde der Optio die – bis auf einen – schwitzenden und schnaufenden Rekruten ohnehin wieder vor sich antreten lassen ..." :D


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    Caius Rubrius Pennus


    Zumindest lag der Germanicus nicht ganz falsch. Ein paar Sätze wollte Pennus dennoch hinzufügen, er hatte ja konkret nach den Cohortes Urbanae gefragt, die sich noch durch einige Eigenheiten mehr von anderen Einheiten abhoben.
    "Das hast du, Tiro", antwortete er deshalb direkt, "Aber schonmal nicht schlecht. Sechs Centuria pro Cohors, angeführt von einem Centurio. Pro Centuria zehn Contubernia mit je 10 Soldaten. Es gibt vier Cohortes Urbanae hier in Rom, die X., XI., XII. und XIV, eine weitere, die XIII., ist außerhalb Roms stationiert. Wie du bereits sagtest, wird jede von einem Tribun angeführt", erklärte er laut genug für alle Tirones.
    "Und kann mir auch jemand sagen, weshalb wir beim zählen der Cohorten mit X beginnen?"

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    Spurius Cluvius Sulca


    Sulca lief recht dicht hinter dem Matinius hinterher und bemühte sich ebenfalls nicht allzu laut durch die engen Gänge zu stampfen. Auf die Idee die die sein Vordermann hätte, wäre er persönlich jedoch in 1000 Jahren nicht gekommen.
    Verdutzt bemerkte er die Ereignisse vor seinen Augen.. Zog sich der Kerl gerade aus?! Was war da los?
    "Pssst.. Matinius." sprach er ihn leise an und beobachtete dabei wie der erste Teil der Rüstung bereits auf den irgendwie ekeligen Boden sank, "Was ist nur los bei dir? Sollen die dich direkt abstechen oder was?" fuhr er fort und griff leise zur Rüstung welche vor ihm lag, "Zieh das Ding wieder an oder lass wen anders an deine Stelle treten."
    Erst dann bemerkte er dass der Optio ebenso darauf hingewiesen wurde sich doch bitte seiner Lebensversicherung zu entledigen.. Wie auch immer der Optio reagieren würde, es würde interessant werden.

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    Caius Rubrius Pennus


    Wie war das? Der wollte ihn auf den Boden schmeißen? Seinen Optio? Hätte Pennus den Burschen nicht zuvor schon in die Knie gezwungen und im Dreck landen lassen, hätte er vermutlich weniger locker reagiert als er es jetzt tun würde. Aber natürlich hatte er keine Lust darauf, sich den Arm verdrehen und die Lorica verbeulen zu lassen, nur weil dieses Genie seinen Partner ins Lazarett befördert hatte. Er war ja nicht blöd.
    "Pffffhrhrhr …", hielt der Optio einen kleinen Lachanfall zurück, "War das eine ernste Frage Tiro? Wenn du deinen Kameraden bewusstlos prügelst, bist du selbst schuld, wenn du keinen Partner mehr für die Übungen hast." So winkte er die Bitte des Tiro ab und marschierte weiter, um sich mit dessen Kameraden zu befassen. "Was du tun kannst, ist deinen Kameraden zu helfen und aufzupassen, ob sie alles richtig machen!", rief er dem Germanicus noch über die Schulter hinweg zu. Wenn der kleine schon Blödsinn anstellte, konnte er sich anschließend wenigstens nützlich machen, anstatt einfach nur faul auf dem Platz herumzusitzen.
    Nach einigen weiteren Runden würde der Optio die – bis auf einen – schwitzenden und schnaufenden Rekruten ohnehin wieder vor sich antreten lassen: "Venite, Tirones!" Da die Truppe praktisch ohne Ausrüstung vor ihm stand, wollte er Abwechslung mal ein paar Fragen zur Theorie stellen. Sowas konnte ja nie schaden.
    "Du, Tiro …", sagte er und stieß den Germanicus leicht mit dem Hastile an die Brust, "… zeig' mir, dass du doch was auf dem Kasten hast. Erklär' mir, wie die Cohortes Urbanae aufgebaut sind."

    Sim-Off:

    Ähem … wie der Optio reagiert (verblüfft/unbeeindruckt/grimmig/…) ist immer noch meine Sache. ;)

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    Caius Rubrius Pennus


    "Echt jetzt?", fragte Pennus wenig beeindruckt. Hier fielen offenbar nicht nur Herkulesse vom Himmel sondern auch Idioten. Er beugte sich über den Kerl, der nicht mehr wie ein nasser Sack rumstand sondern nun eben wie ein mindestens genauso nasser Sack herumlag. Keine Verbesserung, wie man auch festzustellen in der Lage war, wenn man zu den gefallenen Idioten gehörte. "Du da! Ja ne ... so läuft das hier nicht!", blaffte er den am Boden liegenden Tiro an, während er ihm einen Klaps auf die wangenschutzbewehrte Backe gab. "Pffff ... schafft den Schlaukopf ins Lazarett", erhielt das benachbarte Kämpferpärchen einen Befehl, bevor sich der Optio anschließend dem Germanicus zuwandte. "Hier geht's um Übung, Kleiner. Zugegeben dein Kollege war 'ne Flasche, aber jetzt haben wir einen lazarettreifen Tiro und einen, der keinen Partner für die Übungen mehr hat. Hört sich das gut an? Nein? Richtig. Dann schalt deinen Kopf mal früher ein. Hört sich das gut an? Ja? Prima." Soweit also alles klar. Davon, dass der Germanicus kapiert hatte, was gemeint war, ging er einfach mal aus. Also wandte er sich an den Rest der Truppe:
    "Ich bin mir sicher, hier gibts noch ein paar Leuchten, die keinen Plan haben, was sie machen sollen, also guckt besser alle mal her!" - Was natürlich viel mehr als Befehl zu verstehen war als als Vorschlag.
    Er würde heute also wirklich noch selbst tätig werden, aber das ließ sich anscheinend nicht vermeiden. "Keine Sorge Tiro, du hältst das aus. Dafür erspare ich dir irgendwelche Strafen", meinte er nur zum Germanicus, bevor er dessen Arm am Handgelenk packte, diesen unter den Schwitzkasten drehte und den Tiro mit verdrehtem Arm in die Knie zwang. Davon, sich anschließend in voller Ausrüstung auf den Rekruten zu werfen, sah er ab. "Ihr braucht nur die richtige Strategie, ja? Seht ihr? Auf die Beine Germanicus. Gleich nochmal." Als nächstes schlang er seinen Arm um Oberkörper und Schulter des Tiro, packte mit der anderen Hand dessen Oberarm und zog ihm mit einem guten, alten gezielten Tritt gegen die Beine den Boden unter den Füßen weg und ließ ihn vor seinen Füßen landen. "Gesehen? Könnt ihr auch gleich an euren Kollegen ausprobieren!", fragte der Optio den Rest der Truppe und reichte dem unbequem gelandeten Tiro die Hand, "Und du ... Lektion gelernt? Das hier sind deine Brüder, nicht deine Feinde. Behalt das im Hinterkopf."

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    Manius Triarius Seianus


    Seianus setzte seine ernste Torwachen-Miene auf, trat auf das aufgeschnürte Bündel zu und machte sich daran einen Blick in die Habseligkeiten des jungen Burschen zu werfen. Cocles fiel unterdessen nichts besseres ein, als seinem Kollegen bei der Arbeit zuzusehen - was Seianus wiederum ganz recht war, denn der Gallonius war ohnehin meistens im Weg und mit dessen Humor konnte er herzlich wenig anfangen.
    "Hehe ..."
    "Gut, sieht alles ..." "Hmhmhmhm ..." "... in Ordnung aus."
    Seianus behielt selbst im Angesicht der Perücken und Duftwässerchen seine gefasste Miene im Gesicht, ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen, und trat zurück.
    "Pffffhihihi ... Seianus! Eine Perücke ... und Mädchenschühchen. Gnihihihi ...", raunte ihm Cocles, unterbrochen von gelegentlichem Gekicher ins Ohr. Da hatte dann auch der Triarius seine Schwierigkeiten. Er war ja nicht blind, aber das dümmliche Kichern seines Kameraden war noch dazu, war fast zu viel. Glücklicherweise nur fast. Man wollte ja Haltung bewahren. Kurz zuckten seine Mundwinkel, er riss sich wieder zusammen, räusperte sich. "Kannst wieder zusammenpacken", verkündete er dem Iunius, "Und passieren selbstverständlich. Mit deinem Zeug ... hrhrhr." Mit einem verkniffenen Grinsen bezog er gemeinsam mit seinem Kollegen wieder seinen Posten.

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    Caius Rubrius Pennus


    Pennus lehnte sich entspannt auf sein Hastile und beobachtete die Rekruten. Wenn das mal keine angenehme Tätigkeit war, stellte er ganz überrascht fest. Was für ein Problem sein iunischer Centurio immer mit den ach so anstrengenden Tirones gehabt hatte, erschloss sich ihm nicht, oder zumindest noch nicht. Lief doch alles wie am Schnürchen, man brauchte nur zu wissen, wie man es angehen musste. Und bei der chronischen Müdigkeit, die ihn vormittags immer heimsuchte, war das hier eigentlich genau das richtige. Über dem Schreibpult schlief er sonst fast ein, aber die frische Morgenluft, ein paar sich gegenseitig in den Dreck schmeißende halbe Hemden ... daran konnte man sich gewöhnen.
    "Du da!", rief er dem Partner des Germanicus zu, "Stell dich nicht an wie ein nasser Sack! Vom Sich-weich-klopfen-lassen lernt man nichts! Pack deinen Kumpel, nutz dein Gewicht und hol ihn von den Füßen. Oder wehr dich wenigstens!" Noch ein paar Runden waren locker drin, und in der Zwischenzeit lernte der Knabe hoffentlich was. Mädchen hatten in der Castra nichts zu suchen, ganz egal, was sie in der Hose hatten.

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    Faustus Villius Carbo


    Carbo hätte einfach gedacht, dass das Gepäck eben erst am Abend, sobald der Wagen durch das Tor durfte, zu seinem Bestimmungsort gebracht würde. Aber so ging's natürlich auch, und vermutlich hatte der Wagenlenker auch besseres zu tun, als den Rest des Tages mit seinem Karren vor den Toren der Stadt herumzusitzen.
    "Tja, Nysa, das Gespann kann von mir aus hin wo es will, nur nicht in die Stadt und bitte weg vom Tor", antwortete Villius Carbo und lächelte leicht amüsiert. Da machte er sich auch keine großen Sorgen, denn das wäre vermutlich sowieso gleich über alle Berge. Immerhin hatten sie den Kerl im Voraus bezahlt und ihm ein Pferdegespann inklusive Reisewagen überlassen.
    Maro stand währenddessen brummig am Rande des Geschehens, hörte mit halbem Ohr zu und registrierte natürlich die neugierigen Blicke des Jungen. So eine polierte Lorica, der Gürtel mit seinen beschlagenen Pteryges, die in der Nachmittagssonne glänzenden Cassides … das hatte schon was. Nur für die Fragen wissbegieriger kleiner Kinder hatte der Miles nicht viel übrig.
    "Zu schwer für dich allemal", kommentierte er deshalb zu dem Knirps hinüber.
    "Ihr könnt durch", meinte Carbo nur, seinen Kollegen komplett ignorierend, was bei Maso meist die bessere Option war. Und die kleine Reisegruppe? Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit völlig harmlos, und vermutlich auch das allererste mal in Rom. Da machte er sich nicht die Mühe, das komplette Gepäck zu durchforsten.

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    Manius Triarius Seianus


    "Ja wie?! Hä? Verwalter ist dein Name?", fragte Cocles und blickte den Alten schief an.
    "Red' keinen Blödsinn", kam gleich darauf von Seianus, der womöglich gelacht hätte, wenn er nicht wüsste, dass sein Kollege es ernst meinte. "Nicht mal du bist so dumm."
    "Hat er doch ge- ..."
    "Salve, Civis", sprach Seianus den Iunius an und unterbrach dabei seinen Kollegen, der ihm zerknirschte Blicke zuwarf. "Darf ich auch einen Blick in besagtes Gepäck werfen, Iunius? Irgendwelche Waffen dabei?" Im Gegensatz zu seinem Freund war ihm der Name des Alten zemlich egal. Es war ja nicht so, als sähen die zwei wie die Chefs einer Verbrecherbande aus, und für gewöhnlich entfielen ihm die Namen der Leute, die das Tor passierten, ohnehin spätestens dann wieder, sobald diese in die nächste Straße einbogen. Was ihn aber interessierte, war das Bündel, das der Alte hielt. Entweder war es verdammt schwer oder der Alte einfach verdammt ... naja, alt. Man wollte ja nicht, dass jemand unerlaubt Waffen in die Urbs schaffte.

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    Faustus Villius Carbo


    Die Wache staunte nicht schlecht, als da ein Reisewagen mit Pferdegespann sich dem Tor näherte. Die armen Viecher. Für solche Arbeiten waren ja eher Ochsen üblich. Schließlich zuckte er, wenn er auch den Wagen noch immer skeptisch musterte, mit den Schultern. Sein Interesse galt noch viel mehr einer anderen Sache: Seiner Arbeit, und die würde er gleich erledigen. Deshalb gab er schon bevor der Wagen direkt am Tor stand und dort einen Stau verursachen würde, dem Wagenlenker ein Zeichen, die Tiere zum Stehen zu bringen und ging mit einem seiner Kollegen auf das Gefährt zu.
    "Wagen und Karren sind in der Stadt erst nach Sonnenuntergang erlaubt", erklärte er dem Wagenlenker. Sein Kamerad Maro klopfte bereits am Reisewagen, um dessen Passagiere auf die Wachen aufmerksam zu machen, sofern sie nicht ohnehin schon gemerkt hatten, dass etwas nicht stimmte. "Falls die Herrschaften sofort in die Stadt wollen, müssen sie das zu Fuß tun …", murrte der von draußen in den Wagen hinein.
    "Ansonsten findet ihr drinnen bestimmt jemanden, der Sänften vermietet. Nach Einbruch der Dunkelheit kann dann auch der Wagen rein. Vorerst muss der aber umkehren", informierte Carbo die Reisenden wesentlich freundlicher und gesprächig wie immer, als wäre er ein Fremdenführer. Kein Wunder, dass er ständig irgendwo an den Toren der Stadt landete, aber mit etwas Freundlichkeit gings für gewöhnlich auch schneller und die Leute machten keinen Aufstand.


    Sim-Off:

    Infos zu Pferden in der Antike gibts hier und hier. ;)

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    Caius Rubrius Pennus


    Was für ein Spaß. Der Iunius weg und der neue Centurio damit beschäftigt sich einzuarbeiten ... so blieb die Grundausbildung der Tirones von jetzt an an ihm hängen. Die jungen Burschen aus den Betten und zum Platz zu scheuchen war eigentlich schon anstrengend genug. Sich noch extensiver mit der ungeschliffenen Bande an Möchtegern-Soldaten beschäftigen zu müssen, sorgte bei Optio Rubrius nicht gerade für Begeisterungsstürme. So früh morgens war er für gewöhnlich noch nicht ganz auf der Höhe. Folglich würde er es heute ruhiger angehen lassen - für sich selbst, versteht sich.
    "In aaacieem veniiiiteee ... staaate", verkündete Pennus gedehnt, nachdem er die Rekruten zum Platz geführt hatte. Allesamt hatten sie den Befehl erhalten, ihre Ausrüstung in den Baracken zu lassen. Erstmal war die fürs Ringen mehr als überflüssig und so konnte er sich außerdem eine Ausrüstungskontrolle sparen, wenn die Loricae bei den heutigen Kämpfen nicht stundenlang durch den Dreck gezogen wurden.
    "Heute werdet ihr ringen, Tirones. Schult eure Reflexe, Muskeln ..." Blablabla. Hätte man ihm damals gesagt, dass er als Optio noch früher aufstehen musste, als alle anderen, hätte er sich über seine Beförderung damals wesentlich weniger gefreut. "Sucht euch einen Partner in eurer Größe. Los, los!" Sonst schlaf ich hier noch ein. "Könnt gleich anfangen, ja? Aber keine Prügeleien, Ringen will ich sehen!"

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    Spurius Cluvius Sulca


    Da schwang er wieder seine Reden der Centurio, so als ob er sich um seine Milites scheren würde. Er wollte nicht dass einer von ihnen mit einem Karren weggebracht werden müsste? Vielleicht sollte er dann nicht so ein Brimborium veranstalten, rein, alle töten, und wieder raus. Diesen Anführer könnte man auch später noch ans Kreuz nageln, interessieren würde es doch sowieso niemanden, und dann auch noch alle unbewaffneten am Leben lassen? Wenn er selbst Centurio gewesen wäre, so hätten sie mehrere Wagen gebraucht nachdem er kurzen Prozess gemacht hatte.
    Aber er war noch kein Centurio, noch nicht, was hatte der Schönling ihm schon voraus? Wie dem auch sei, er spuckte einmal auf den feuchten Boden, schob seine unpassenden aber nachvollziehbaren Gedanken beiseite und ergriff die Chance beim Schopf sich hervorzutun, "Jawohl Centurio!" flüsterte er mit diesem überzeugten Blick den er so wunderbar imitieren konnte und ging mit den ersten Milites voran, schließlich waren es Christen, was könnten die schon groß entgegenzusetzen haben außer ein paar stumpfe Brotmesser?

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    Decimus Patrobius Proximus


    Und tatsächlich sagte der Name des Vaters dem Rekrutierungsoffizier... rein gar nichts. Denn was die absolute Elite im Imperium anbelangte, die Senatoren, da kannte er maximal die wichtigsten paar Senatorenfamilien, zu denen vielleicht ein Senator Helvetius Geminus samt Nachkommen so mehr oder minder gehörte - denn schon bei diesen Nachkommen, die allesamt (bislang) keine Senatoren waren, hörte die Namenskenntnis des Offiziers auf. Andere Helvetier oder Helvetianer aber brachte er mit diesem höchsten Stand nicht in Verbindung. - Damit blieb natürlich noch der zweite elitäre Stand, der Ritterstand, aus welchem man von den Helvetii den einstigen Praefectus Praetorio Helvetius Falco sicherlich kennen musste. Und obgleich hier nun die Helvetier sicher durchaus noch den einen oder anderen weiteren Ritter in ihrer Verwandschaft vorzuweisen hatten, tendierte das Wissen des Optio diesbezüglich gegen nichts (eine Null kannte der Römer schließlich nicht).


    "Schön.", stellte der Offizier letztlich also wenig beeindruckt fest. "Dann will ich mal nicht so sein. Was ein Mann braucht, um ein Urbanicianus zu sein, sind zu allererst einmal Freiheit, Gesundheit und Ehelosigkeit, die nicht zu verwechseln ist mit Ehrlosigkeit. Denn im Gegenteil schließen begangene Straftaten genauso wie überhaupt jede ehrlose Tätigkeit kategorisch vom Dienst in jedweder militärischen Einheit aus." Darüber war nicht zu verhandeln, denn so stand es sogar festgeschrieben im Gesetz. "Ferner setzt der Dienst bei den Urbaniciani voraus, dass du im Besitz des vollen römischen Bürgerrechts bist und dazu bereit bist, dich für die nächsten 20 Jahre dem Exercitus Romanus zu verpflichten. Du musst bereit sein, Roma zu dienen, für Roma zu kämpfen gegen äußere wie innere Feinde, gegen fremdländische Heere und Barbaren genauso wie gegen Diebesgesindel und jedwedes Räuberpack. Und du musst im Zweifelsfall gar dein Leben geben wollen für die Größe, die Pracht und den Glanz von Roma." Ja, man merkte wohl recht schnell, dass hier ein wahrer Vollbluturbanicianus saß und seinen Dienst tat.
    "Bist du zu all dem bereit, willst ein Leben als ehrhafter römischer Soldat führen in Gehorsam, Disziplin, Training und Drill, dann kannst du diese Wachstafel hier an dich nehmen und dich damit auf den Weg ins Valetudinarium begeben." Mit diesen Worten streckte Proximus dem Helvetius eine Tabula entgegen, die der wiederum nehmen konnte oder eben auch nicht. "Aber auch das ist letztlich noch nicht alles. Denn was erwartet dich im Valetudinarium? Dort erwartet jeden, der zu den Cohortes Urbanae möchte, zunächst eine gründliche Musterung. Danach erst wirst du bei ausreichenden Leistungen aufgenommen dein militärisches Tirocinium hier zu absolvieren, ohne ungenehmigten Ausgang, ohne irgendwelche Gelage, nur mit hartem Training!" Der Optio lehnte sich leicht nach vorn zu seinem Gegenüber. "Erst wenn du das alles überstanden und durchgestanden hast, kannst du dich mit Fug und Recht einen wahren Urbanicianus nennen; ein Mitglied in einer der Eliteeinheiten des Reichs." So sah es aus.



    Tauglichkeitsprüfung von Aulus Helvetius Agrippa.


    Alter:


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:


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    Decimus Patrobius Proximus


    Der Reakrutierungsoffizier saß gerade an seinem Schreibtisch und kritzelte etwas auf eine der dort zahlreich liegenden Tabulae. Da wurde er plötzlich ohne Gruß oder sonstige Vorwarnung angesprochen. Erschrecken tat sich der Optio dabei natürlich nicht. Aber etwas unhöflich fand er es schon. Also kritzelte er erst das Begonnene noch zu Ende, bevor er anschließend auf- und seinen Gegenüber anblickte.
    "Salve!", grüßte er dann selbst ohne Vorwarnung etwas intensiver und eindringlicher, ohne jedoch dabei zu brüllen. "Welche Voraussetzungen bringst du denn mit, Junge?", antwortete er dem Helvetier dann ganz bequem mit einer Gegenfrage. "Dann kann ich dir im Gegenzug sagen, ob das zur Aufnahme bei den Cohortes Urbanae reicht oder nicht." Ein bisschen sollte der junge Mann nämlich schon leiden dafür, dass er hier so grußlos einfach hereingeschneit war, bevor Proximus die gegenwärtige Situation schließlich auflösen würde.

    Es hatte sich selbstverständlich in den Castra Praetoria doch recht schnell herumgesprochen, dass der Trupp Praetorianer nach Ostia geschickt worden war, um niemand geringeren von dort aus in die ewige Stadt zu eskortieren als die Augusta höchst persönlich! Dementsprechend hatte man auch kurzfristig abgesprochen und organisiert, dass die Urbaniciani am heutigen Tag an den südlichen Toren und Kontrollpunkten der Stadt - wer wusste schon so genau, ob die Kaiserin die Via Portuensis nördlich oder die Via Ostiensis südlich des Tibers nehmen würde oder am Ende gar von einer dieser Hauptstraßen aus Sicherheitsgründen noch auf irgendeinen Nebenstraße zu einem kleineren Stadttor auswich - bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang mit doppelter Besetzung ihren Dienst taten.


    Letztlich waren es der Miles Memmius und drei seiner Urbaner-Kameraden *, die das Glück und die große Ehre hatten, die kaiserliche Reisegruppe an 'ihrem' Tor in Empfang zu nehmen und in Roma Willkommen zu heißen.

    Sim-Off:

    Wo seid ihr, meine lieben Urbaniciani? Hier gibt es eine KAISERIN zu bestaunen! Die *-Rollen dürfen gerne auch von euren IDs ausgefüllt werden... ;)

    "Salvete!", grüßte Memmius einen der Eskorten-Praetorianer. "Und? Sag schon, wo ist sie?", konnte er seine Neugier kaum zügeln.

    Oh ja, der heutige Tag war wirklich warm - vor allem, wenn man in voller Montur praktisch rund um die Uhr der prallen Sonne ausgesetzt war! Doch die Wachhabenden versuchten dienstbeflissen natürlich dennoch einen angemessenen Dienst zu tun.


    "... Heute Abend?!", fragte der eine den anderen Urbaner ungläubig im Rahmen des üblichen Smalltalks, der die Zeit allerdings auch nicht wirklich viel schneller vergehen ließ.
    "Ja! Ich hab ja noch versucht mit Aulus von nebenan den Dienst zu tauschen. Aber du kennst ja Aulus...", klang sein Kollege leicht niedergeschlagen.
    "... Nicht in der prallen Sonne brutzeln zu müssen und dafür auch noch einen kurzen Blick auf die Kaiserin zu erhaschen, das hätte er wahrscheinlich gegen drei Wochenlöhne nicht getauscht.", stimmte ersterer Urbanicianus zu und beide nickten einander bestätigend. Dann war der nächste in der Reihe an der Reihe:


    "Also dann, Furius. Hast du irgendwelche Waffen bei dir?", erkundigte sich der Soldat nicht sonderlich motiviert.
    "Falls ja, dann bitte einmal dort drüben alle Dolche und so weiter dort drüben auf den Holztisch legen und dich anschließend breitbeinig vor meinem Kollegen aufstellen, die Arme seitlich vom Körper weg gestreckt, damit er sich vergewissern kann, dass du auch wirklich alle Waffen abgelegt hast.", erklärte der andere Urbaner genauso hellauf begeistert.
    "Und falls du keine Waffen bei dir trägst, dann kannst du dich jetzt gleich btte einmal so aufstellen, wie mein Kollege eben gesagt hat." Denn gerade so einen groß gewachsenen jungen Mann mit athletischem Körperbau würde man ganz gewiss nicht ohne eine gründliche Durchsuchung in die Stadt lassen. Solche Leute waren stets erst einmal verdächtig...

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH DEN
    MILES - COHORTES PRAETORIAE
    AULUS IUNIUS AVIANUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM IX KAL SEP DCCCLXIV A.U.C.
    (24.8.2014/111 n.Chr.)


    ZUM
    OPTIO - COHORTES URBANAE