Beiträge von Ein Urbaner

    Einen Tribun Iulius Dives hatten sie hier tatsächlich...
    "TITUS!", pfiff einer der beiden Wachhabenden einen Kameraden in der Nähe herbei.
    "Dieser Titus hier wird dich zu deinem Vormund bringen und darauf aufpassen, dass du auf dem Weg nirgens verloren gehst.", erklärte der freundlichere andere derweil dem weiblichen Gast.


    "Dann folge mir mal, kleiner Sonnenschein. Ich bringe dich jetzt zum Tribunus Iulius...", kündigte besagter Titus, der er selbst Onkel dreier Kinder war, dem Mädchen an und setzte sich in Bewegung in Richtung tribunisches Officium...



    Die Inbrunst, mit der das Mädchen ihren Namen sagte, überraschte beide Soldaten, deren Reaktion auf diese Offenbarung ihrem Gegenüber aber vermutlich eher weniger gefallen würde. Denn die beiden Wachhabenden grinsten, der eine etwas offener amüsiert, der andere etwas versteckter hinter seiner strengen Fassade.
    "Wie du, meinst, Iulia.", zuckte der freundlichere der beiden Militärs kurzerhand mit den Schultern. Seine Frage freilich beantwortete dies keinesweges. Denn wieviele Menschen hießen dieser Tage schon Iulius oder Iulia? Vermutlich waren es übers ganze Imperium verteilt zig Tausende! Und von denen waren bekanntlich wieviele mit den patrizischen Iulii Caesares verwandt und hatten eben nicht nur irgendwann einmal vom vergöttlichten Caesar oder dem Divus Augustus das Bürgerrecht empfangen?


    Sim-Off:

    Einfach nur mal zur Klarstellung: Der Name Iulius ist in dieser Zeit in etwa so häufig wie in Deutschland Müller oder in Großbritannien Smith. Und wie bei diesen modernen Beispielen auch waren eben schon im alten Rom der Kaiserzeit Gentilnomen - insbesondere solche häufigen - kein zwangsläufiger Indikator für irgendeine Verwandtschaft. Auch die Iulii Caepiones, denen du angehörst, waren ursprünglich Peregrine, die einst vom vergöttlichten Caesar das Bürgerrecht erhielten und sich ihm zu Ehren fortan Iulier nannten. - MID


    Als es jedoch um einen Tribun ging, der der Vormund dieses Mädchens sein sollte, wurden die Wachen hellhörig.
    "Wenn dich einer unserer Tribuni erwartet, dann können wir dich natürlich zu ihm bringen lassen!", lenkte einer der Milites ein. "Wie heißt denn dein Vormund?", wollte indes der andere ein wenig misstrauisch wissen. Denn wie gesagt war der Name Iulius bei weitem kein seltener Name. Wieviele Tribune mit dem Namen Iulius wohl just ganz aktuell dem Kaiser dienten - in allen Teilen des Heeres zusammen?



    "Tut mir Leid, Kleine. Aber dies ist ein Militärlager. Da kann nicht jedermann einfach mal so reinspazieren.", führte der Blick des Mädchens bei dem sprechenden Soldaten lediglich zu einem freundlichen Tonfall, änderte jedoch nichts an dessen prinzipieller Antwort. Immerhin drohten ihm auch selbst Strafen, wenn er einfach so Ungehorsam an den Tag legte - schon, wenn noch nichts passierte! Kritisch würde es natürlich werden, sobald entweder eine fremde Person innerhalb des Lagers irgendetwas anstellte oder aber schlicht in der Größe der Anlage verloren ging. Die Wache wolte gar nicht daran denken, was hier los wäre, wenn am Ende noch der Vater mit größtmöglichem Tamtam - denn im ungünstigsten Fall handelte es sich gar um einen Senator - hier am Tor ankam und auf der Stelle seine Tochter wiederhaben wollte.
    "Aber wenn du willst, dann kannst du mir gerne einen Brief für deinen... wie hieß er gleich? ...mitgeben. Den kann ich ihm nämlich zukommen lassen.", bot er stattdessen an. "Du kannst doch schrieben, oder?" So ganz selbstverständlich war das nämlich nicht. Er selbst hatte da manchmal noch so seine lieben Probleme mit dem malen einiger Buchstaben und vor allem mit dem Lesen seltener Wörter, die er nicht kannte. "Wie heißt du überhaupt?", mischte sich nun auch der zweite Miles einfach mal ein und war hörbar nicht ganz so empfänglich für den kleinen Engel am Tor.



    "... Wenn ich es dir doch sage!", gab sich der eine gegenüber dem anderen Soldaten überzeugt.
    "Das glaubst du doch selbst nicht! Niemals sind die zweimal so groß wie unser Optio!", hielt sein Kollege nicht weniger überzeugt dagegen.
    "Ich muss es aber wissen, denn ich habe sogar schonmal gegen soeinen Riesen gekämpft!", behauptete der erste.
    "In deinen Träumen, oder was?! Wann willst du denn bitte mal auf so einen Barbaren getroffen sein, hm?", forderte zweiterer seinen Kameraden heraus.
    "Na im Bürgerkrieg vielleicht??", antwortete der. Das war doch vollkommen logisch, hätte er beinahe noch voll Unverständnis hinterher geschickt.


    "Verlaufen, Kleine?", sprach er stattdessen das schwarzhaarige Mädchen an, das die beiden Wachhabenden seinerseits zuvor gegrüßt hatte.
    Sein Kollege indes blieb für den Moment in einer stummen, beobachtenden Position, darauf wartend, dass das Mädel wieder verschwand und das Torgespräch fortgesetzt werden konnte.




    Galeo Vitruvius Macer


    Und der nächste Tiro. Es war erfreulich, dass die Cohortes in letzter Zeit derart viel Zulauf hatte.


    "Iulius Macro!" schallte es wieder durch den Raum. Macer suchte den Namen in der Liste und zeigte erneut auf die Zeile, in der neben den Namen des Tiros noch Platz für die Unterschrift war. "Hier quittieren Tiro."


    "Dein Donativum..." dabei legte der Optio ebenfalls einen Lederbeutel auf den Tisch "... und dort drüben bei der Kleiderausgabe gibt es die Tunika und die Caligae." Er deutet auf den Tresen, wo bereits ein Soldat mit beidem in der Hand wartete. Bei der Vorstellung, dass er diese Worte heute noch einige hundert Male zu sagen hatte, wurde dem Optio ganz flau im Magen.


    Sim-Off:

    Donativum überwiesen - der Rest per persönlichem Angebot




    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Zitat

    Original von Titus Germanicus Antias
    Tribun müsste man sein, dachte Antias und blickte dem Offizier, der eben sein Donativum entgegen genommen hatte verträumt hinterher. Dass der sich nicht anzustellen brauchte, weder in einer Kleiderkammer noch in einem Bordell war selbstverständlich, darum beneidete er ihn nicht weiter. Allerdings, zuzusehen, wie dem Tribun 1000 Sesterzen auf den Tisch gezählt wurden, ließ sogar in eher bescheidenen Menschen wie Antias leichte Wogen der Begehrlichkeit aufbranden. Andererseits – musste er zugeben – hatte er selbst noch nicht die winzigste Leistung für die CU erbracht, und durfte trotzdem eine Prämie empfangen. Mit der Welt im Reinen trat Antias endlich an den Zahltisch und nahm Haltung an.


    „Tiro Titus Germanicus Antias! Zwölfte Kohorte!“





    Galeo Vitruvius Macer


    Kaum war der eine Tiro weg, stand schon der nächste vor dem Optio.


    "Germanicus Antias" wiederholte er den Namen laut, damit ihn auch der Kollege am Tresen mitbekam, der ebenfalls eine Ausgabeliste führte und zeigte dabei auf die Zeile, in der neben den Namen des Tiros noch Platz für die Unterschrift war, nachdem er sie gefunden hatte."Hier quittieren"


    "Hier das Donativum..." dabei legte der Optio ebenfalls einen Lederbeutel auf den Tisch "... und dort drüben bei der Kleiderausgabe gibt es die Tunika und die Caligae." Er deutet auf den Tresen, wo bereits ein Soldat mit beidem in der Hand wartete.


    Sim-Off:

    Donativum überwiesen - der Rest per persönlichem Angebot




    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Zitat

    Original von Lucius Fabius Scato
    Als Scato endlich an der Reihe war, trat auch er vor den Optio.


    "Tiro Lucius Flavius Scato!" gab er, wie alle anderen vor ihm, seinen Namen und Rang lautstark bekannt. Was nun folgte, hatte er bereits gesehen und freute sich bereits darauf, den kleinen Lederbeutel in Händen zu halten.




    Galeo Vitruvius Macer


    Der Optio suchte nach dem Namen in seiner Liste


    "Fabius Scato. Hier haben wir dich. Hier quittieren" Macer zeigte dabei auf die Zeile, in der neben den Namen des Tiros noch Platz für die Unterschrift war.


    "Hier das Donativum..." dabei legte der Optio einen wesentlich kleineren Lederbeutel auf den Tisch, als er zuvor an den Tribun ausgegeben hatte "... und dort drüben bei der Kleiderausgabe gibt es die Tunika und die Caligae." Er deutet auf den Tresen, wo bereits ein Soldat mit beidem in der Hand wartete.


    Sim-Off:

    Donativum überwiesen - der Rest per persönlichem Angebot




    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE


    Galeo Vitruvius Macer


    Natürlich wurde der Tribun vor den einfachen Soldaten dran genommen. Während alle anderen einstweilen warten mussten, suchte Macer den eben gehörten Namen in der Liste.


    "Ah... da....Tribunus Marcus Iulius Dives. Gut, dann bitte hier quittieren" Macer zeigte dabei auf die Zeile, in der neben den Namen des Tribuns noch Platz für die Unterschrift war.


    "Hier das Donativum..." dabei legte der Optio einen Lederbeutel auf den Tisch, den er aus einer schweren Metallkiste hinter sich genommen hatte "... und dort drüben bei der Kleiderausgabe gibt es die Tunika und die Caligae." Er deutet auf den Tresen, wo bereits ein Soldat mit beidem in der Hand wartete.


    Sim-Off:

    Donativum überwiesen - der Rest per persönlichem Angebot


    Dann wandte sich Macer wieder der Schlange wartender Soldaten zu.


    "Der Nächste!"





    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Es dauerte nicht lange, bis man Volusus wieder bei den Latrinen finden konnte... zusammen mit allerlei Schrubbutensilien. Einmal mehr war er dazu verdonnert worden, die Latrinen zu säubern. Nachdem er drei geschlagene Stunden später (mit einigen Unterbrechungen, die es am Abend natürlich immer wieder mal gab) wieder in Richtung seines Contuberniums aufgebrochen war, fand sich nurmehr ein Spruch noch an der Wand - geschrieben von ihm selbst:


    LFS, dein Tipp war Gold wert! Leider musste ich trotzdem zum Strafdienst ran. Nicht, weil ich einen schwarzen Stein gezogen hätte, sondern weil mein Centurio von dieser Aktion hier erfahren hat. Die Folge: Latrinendienst. Sei morgen, wenn die Sonne auf der anderen Hälfte der Welt aufgeht, am Tor gegenüber vom Versager-Tor.
    V.


    Pünktlich zum Sonnenuntergang würde Volusus am Haupttor, der Porta Praetoria, warten, um "LFS" zu geben, was er ihm versprochen hatte. *


    Sim-Off:

    * Eine Amphore Landwein als persönliches Angebot in der WiSim; plus 90 Sesterzen überwiesen.


    Galeo Vitruvius Macer



    Der Ansturm würde in den nächsten Tagen gewiss enorm werden, denn keiner der 1500 Soldaten der Stadtkohorten würde sich dieses Geschenk des neuen Praefectus Urbi entgehen lassen wollen. Macer hoffte nur, dass die Centurionen sich wirklich weitestgehend abgesprochen und darauf geeinigt hatte, in welcher Reihenfolge die Centurien hier erscheinen würden. Den Tribuni war es selbstverständlich freigestellt, zu welchem Zeitpunkt sie hier in der Kleiderkammer erschienen, immerhin waren sie auch verhältnismäßig überschaubarer. Die schweren und mit Münzen gefüllten Kisten waren jedenfalls heute Morgen unter schwerer Bewachung eingetroffen und hatten hinter der metallbeschlagenen Eisentür des Magazins ihren Platz gefunden.


    Das der Decimer nicht gerade zu den Ärmsten der Armen zählte, war wohl weitestgehend in ganz Rom bekannt. Das er es sich jedoch leisten konnte den 1500 Soldaten der Stadtkohorten so mir nichts dir nichts ein Donativum auszubezahlen, war wohl eine Klasse für sich und zeigte, wie reich dieser Mann oder vielmehr seine Familie tatsächlich war. Andererseits gab es wohl kaum einen Decimer, der es nicht zu Ehren gebracht hatte - ob nun auf dem Schlachtfeld, in der Politik oder in der Verwaltung. Wem verwunderte es also, dass der Mann, der nun an der Spitze der Cohortes Urbanae stand, über genug Kapital verfügte, um sich diese Sonderausgabe zu leisten. Schlecht angelegt war das Geld in keinem Fall. Zumindest sah dies Macer so. Denn Stadtpräfekt hin oder her – wenn sich Soldaten eines merkten, dann den Namen jenes Mannes, der ihren ohnehin recht kargen Sold aufbesserte und ihnen damit, zumindest eine Zeit lang, eine weitaus höhere Lebensqualität bot. Denn die meisten Soldaten würden ihr Donativum bestimmt schon nach einigen Monaten versoffen oder in die Freudenhäuser der Stadt getragen haben. Doch in jedem Fall galt einem solch großzügigen Gönner in erster Linie die Loyalität der Soldaten und wenn man so wollte, dann war der Decimer gerade dabei, sich bis zu einem gewissen Grad auch eine Privatarmee einzukaufen. Und wer konnte das schon von sich behaupten. Schon der Usurpator hatte dies verstanden. Der nun amtierende Kaiser, hatte leider mit solch Großzügigkeiten bisher nicht von sich Reden gemacht.


    Hier war auf jeden Fall alles vorbereitet, um die ersten Centurien in Empfang zu nehmen, jedem sein Donativum nach Rang auszuzahlen und pro Person eine Tunika und ein Paar Caligae zu verteilen.




    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    AUDITE



    Ausgabe von Donativum für jeden Soldaten der Cohortes Urbanae


    Anlässlich der kürzlich stattgefundenen Ernennung von Consular Marcus Decimus Livianus zum Praefectus Urbi von Rom erhält jeder seiner treuen Urbaniciani ein Donativum gemäß nachfolgender Auflistung.



    Darüber hinaus werden kostenlos Tunicae und Caligae verteilt. Das Donativum sowie die Kleidung werden ab morgen in der Kleiderkammer ausgegeben. Die Entgegennahme kann nur persönlich und Centurienweise erfolgen. Die Centurionen werden gebeten sich abzusprechen.


    Das Donativum und die Kleidungsgegenstände werden über das Privatvermögen des Praefectus Urbi finanziert.


    in nomine Praefecti Urbi
    Galeo Vitruvius Macer

    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

    Mehr in der Hoffnung auf Hilfe denn aus anderen Gründen suchte Volusus später am Tag erneut die Latrinen auf. Wirklich weiter halfen ihm die Sprüche und Kommentare seiner Mitsoldaten jedoch nicht, sodass er beschloss im Sinne einer der Kritzeleien eine Belohnung auszusetzen...


    Kameraden, ich brauche DRINGEND eure Hilfe! Wer mir also innerhalb der nächsten Hora * den besten Lösungsvorschlag unterbreitet, den lade ich auf eine große Amphore guten Landwein ein. Und für die OPTIMALE Verteilung der Steine lege ich sogar noch meine Ersparnisse von drei Miles-Wochengehältern obendrauf!
    V.


    Sim-Off:

    * Alle Antworten hierauf bis zum 02.07.2014 09:47 Uhr werden gezählt. Ab 09:48 Uhr desselben Tages ist auch für Volusus die Zeit leider, leider abgelaufen...


    SEHT HER! V HAT [strike]GESPROCHEN![/strike] DAS BATTLE IST ERÖFFNET! Er hat geschrieben! ^^ P.


    Alter, wie verzweifelt kann man sein?
    Kameradensau!


    Ich glaube, wenn man die Steine halbe-halbe verteilt, dann sind auch die Chancen [strike]ungefähr[/strike] genau halbe-halbe. - Appius & Potitus


    TRETET NÄHER! TRETET NÄHER! DENN ER IST NICHT NUR KÜRZER ALS IHR DENKT! ANONYMUS UND APPIUS BIETEN EINE CHANCE VON HALBE-HALBE! WER BIETET MEHR?!?!


    Und wo bleibt mein Name? - P.
    Besserwisser sind hier unerwünscht.
    Korinthenkacker raus! Werd doch Beamter, wenn du so schlau bist!
    [strike]Kameradensau![/strike] [strike]Plural (!): Kameradensäue![/strike] - P. Schweinebande, allesamt!


    Der Optio kam gerade mit der Lanze in der Hand vom Waffenschrank zurück.


    "Sehr gut! Hier ist noch deine Lanze, dann bist du komplett ausgerüstet."


    Mit diesen Worten reichte der Optio dem Rekruten noch seine Lanze. Tatsächlich taten die Rekruten dem Optio immer ein wenig Leid, wenn sie hier so bepackt wieder hinausmarschierten. Doch das gehörte sozusagen zum Einstand in die Laufbahn bei den Cohortes.


    "Als nächstes solltest du dann in deine Unterkunft gehen, deine Rüstung einmal anlegen und schauen, ob alles passt, sowie deine Truhe einräumen und dir deinen Schlafplatz einrichten. Wenn irgendetwas an deiner Ausrüstung beschädigt sein sollte oder nicht passt, kannst du es jeder Zeit zu uns bringen. Wir tauschen es dann aus. Aber pass trotzdem gut auf dein Zeug auf. Mutwillig beschädigte oder verloren gegangene Gegenstände werden dir vom Sold abgezogen. Und der ist jetzt am Anfang deiner Ausbildung ohnehin schon nicht sehr hoch."


    "Salve Germanicus! Nur mit der Ruhe! Hier bei uns in der Waffenkammer musst du noch nicht so förmlich udn aufgeregt sein. Das kannst du dir dann für deinen Centurio aufheben."
    Der Optio erhob sich hinter seinem Schreibtisch und trat hervor. Er deutete auf die Ausgabenstelle, ein langer Tresen, hinter dem ein Legionär stand und gab diesem auch gleich ein Zeichen, die Ausrüstung herbeizuholen "Ein weiteres Bündel!"


    Dann ging er selbst zum Waffenregal, nahm eines der polierten Schwerter heraus und legte es auf den Tresen.
    "Hier dein Gladius Rekrut. Bei meinem Kollegen dort drüben bekommst du deine Ausrüstung und ich hole dir in der Zwischenzeit deine Lanze."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH DEN
    CIVIS
    TITUS GERMANICUS ANTIAS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VII KAL IUL DCCCLXIV A.U.C. (25.6.2014/111 n.Chr.)


    ZUM
    TIRO - COHORTES URBANAE




    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…47/Kaysepunkt/urbaner.png]
    Decimus Patrobius Proximus


    Der Offizier nahm die Tabula entgegen und schmunzelte.


    "Eines Tages kann das gut möglich sein. Aber vorerst wirst du dich wohl deiner Grundausbildung widmen müssen. Also Willkommen bei den Cohortes Urbanae! Dein erster Befehl lautet zum Fahnenheiligtum zu gehen, um dort deinen Eid zu schwören. Anschließend kannst du gleich zur Materialausgabe gehen. Du wirst der XII. Cohors unter Tribunus Iulius Dives zugeteilt. Melde dich danach in deren Unterkünften. Wegtreten Tiro!"


    Er nickte dem jungen Mann aufmunternd zu.

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/urbaner.png]
    Decimus Patrobius Proximus


    Im selben Moment in welchem der Germanicer klopfte, ging auch schon die Türe auf und ein anderer Bewerber stapfte gerade heraus, der vom Rekrutierungsoffizier ebenfalls zum Medicus geschickt worden war.
    Als der Offizier den Germanicer durch die offene Türe erblickte, winkte er ihn zu sich. "Komm gleich herein! Du bist mit der Untersuchung fertig?"

    Vorgesetzte konnten schon manchmal echt fies sein. Das wusste auch Volusus. Denn Volusus war ein einfacher Miles der Stadtkohorten, der aus irgendeinem Grund seit knapp drei vollen Monaten bei wohl jedem zweiten Latrinendienst mit von der Partie war! Und neuerdings, ja neuerdings reichte es seinem Centurio allem Anschein nach sogar nicht mehr nur, ihn regelmäßig zu diesem Dienst einzuteilen. Nein, sein Centurio hatte einen Narren daran gefressen, Volusus auch noch zusätzlich leiden zu sehen. So suchte Volusus also die Hilfe seiner Kameraden... natürlich ganz inoffiziell: Über eine Kritzelei in den Latrinen.
    Mittlerweile hatten ihm schon einige seiner Mitsoldaten größtenteils nutzlose Kommentare hinterlassen. Doch vielleicht fand sich ja noch jemand, der Volusus wirklich helfen konnte?


    Wer das liest, ist doof:


    Kameraden, ich brauche eure Hilfe! Mein Centurio gab mir heute zehn weiße und zehn schwarze Steine sowie zwei identische leere Holzschatullen. Ich muss die Steine nun bis morgen Mittag nach Belieben auf die zwei Schatullen verteilen. Nach meiner Nachmittagspatrouille dann soll ich blind und ohne sie anzufassen eine der Schatullen auswählen und aus der ausgewählten Schatulle dann einen Stein ziehen. Ziehe ich einen schwarzen Stein, werde ich zum unendlichsten Mal für irgendeine Starfarbeit herangezogen! Nur wenn ich einen weißen Stein ziehe, dann lässt mich mein Centurio in Ruhe! - Helft mir! Wie verteile ich die Steine auf die Schatullen, um optimale Chancen auf einen ruhigen Abend zu haben?
    V.


    Ey, Alter! Ich kenn die Lösung nicht, aber ich bewunder' echt dein Problem!


    Tut mir Leid. Ich kann dir da leider nicht helfen, weil.. ich konnte das nicht lesen. Denn ich bin ja nicht doof...


    Heureka! Ich hab die Lösung gefunden! T.
    Angeber und Streber haben bei den Stadtkohorten NICHTS verloren!
    Ich bin Prätorianer!
    Noch schlimmer!


    Und wie geht denn jetzt die Lösung, T? A.
    Einfach alle Steine weiß anmalen. T.
    Viel Spaß, wenn der Centurio merkt, dass du ihn betrügst!


    Eine Klasse Idee von meinem Kollegen! Ich werde mal mit unserem Centurio darüber sprechen. Euer Optio X. Coh. II. Cen.


    Scheiße, Mann! Das ist meine Einheit! Ein Königreich für denjenigen, der mir diesen V denunziert! C.


    Sim-Off:

    Wer will, der darf auf seinem Latrinengang gern ein wenig knobeln und seine Lösung anschließend ebenfalls auf der Wand hinterlassen. - MID


    Medicus


    Der Medicus nickte, trug noch das Alter in die vorgesehene Zeile und reichte dem neuen Rekruten die Tabula.


    "Hier hast du die Tabula."



    Tauglichkeitsprüfung von Titus Germanicus Antias



    Alter: 22


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: gut


    Gehör: gut


    Augen: gut


    Sonstiges: ----




    "Geh nun zurück in das Rekrutierungsbüro Junge. Dort erfahrst du alles Weitere. Los los!"


    Medicus


    Der Medicus sah nicht einmal auf, als der Germanicer sich entschuldigte, sondern machte sich nur seine Notizen und meinte dann etwas zynisch


    "Also Junge! Du bist kein besonderes Talent, soviel steht fest. Doch obwohl du keine Schulbildung aufzuweisen hast, scheinst du doch ein recht kräftiger Kerl mit Durchhaltevermögen zu sein. Karriere wirst du hier wohl nicht machen, aber als Bursche kann man solche wie dich kann bei den Cohortes immer gut gebrauchen. Vielleicht bringst du es ja sogar eines Tages zum Optio. Ich schreibe dich also Tauglich. Abschließend brauche ich noch dein Alter für die Akten."