Beiträge von Ein Urbaner


    Medicus


    Mit großer Freude beobachtete der Medicus die Anstrengungen des jungen Germanicus und zählte Innerlich die Sekunden herunter, die er noch ein wenig länger abwarten wollte. Schließlich sagte er gleichgültig klingend


    "Du kannst nun aufhören."


    Anstatt dem jungen Mann jedoch eine Verschnaufpause zu gönnen, deutete er auf eine Tafel am anderen Ende des Raumes.


    "Schau dort auf diese Tafel und ließ vor was du dort erkennen kannst."





    V XII II
    III VIII IX [SIZE=6]
    M VII I[/SIZE]


    Medicus


    Aufgrund der Selbstdiagnose seines Gegenübers zog der Medicus eine Augenbraue hoch und machte sich entsprechende Notizen. Warum diese Jungen immer den Möchtegern-Medicus heraushängen lassen mussten?


    "Ob ernsthaft oder nicht entscheide immer noch ich, Junge. Aber lass uns einmal sehen wie es um deine Ausdauer bestellt ist. Mache nun 20 Kniebeugen, 20 Liegestütze und Laufe im Anschluss schnell auf der Stelle bis ich halt sage. Während dessen verrate mir, ob du irgendeine Ausbildung genossen hast. Kannst du lesen, schreiben, rechnen?"


    Medicus


    Schon wieder einer von diesen pflichtbewussten jungen Römern, die es kaum erwarten konnten über den Exerzierplatz gescheucht zu werden. Und dann bellte dieser auch gleich lautstark los, als stünde er hier vor seinem Centurio und nicht lediglich vor dem Medicus. Wobei sich der Medicus, auch wenn er den untersten Rang der Principales einnahm, naturgemäß zu den wichtigsten Männern der Stadtkohorte zählte. Immerhin war er dafür verantwortlich, dass die Offiziere gesunde Rekruten hatten, die sie überhaupt erst über den Exerzierplatz scheuchen konnten.


    "Immer mit der Ruhe Junge! Mir ist schon klar warum du hier bist. Also, dann sag mir für den Anfang einmal die Namen deiner Eltern. Sind irgendwelche Erkrankungen in deiner Familie bekannt oder hattest du selber einmal eine schwere Erkrankung?"


    Gleichzeitig nahm er seinen Griffel vom Tisch und riss dem angehenden Rekruten die Tabula unfreundlich aus der Hand.


    Medicus


    Der Zulauf an neuen Rekruten riss in den letzten Wochen einfach nicht ab. Einerseits erfreulich für die Cohortes, andererseits bedeutete es auch einiges an Arbeit für den Medicus. Ob dies tatsächlich an der Popularität dieses neuen Praefectus Urbi lag? Viele der Offiziere sahen es zumindest so. Der Medicus glaubte eher, dass sich die jungen Männer erhofften, in den aufgrund des Bürgerkriegs ausgedünnten Reihen der Stadtkohorten, einen schnellen Aufstieg machen zu können. Als es einmal mehr an der Türe klopfte, sah er auf.


    "Jaja! Nur herein!"

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    Decimus Patrobius Proximus



    "Salve Germanicus! Tatkräftige Männer können wir immer gebrauchen. Wir müssen jedoch zuerst deine Tauglichkeit feststellen."


    Der Rekrutierungsoffizier notierte den Namen des Mannes und hielt ihm dann eine Tabula entgegen.




    Tauglichkeitsprüfung von Titus Germanicus Antias.



    Alter:


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:




    "Gehe also nun zuerst zum Valetudinarium . Diese Tabula läßt du dort ausfüllen und bringst sie mir anschließend wieder. Dann können wir mit der Rekrutierung fortfahren."


    Ein Urbaner


    Der wachhabende Urbaner nickte dem Sklaven grüßend zu und sah dann an ihm vorbei zur Sänfte, aus der gerade der angekündigte Senator stieg. Da es sich zweifelsfrei um einen Senator Roms handelte und auch der entsprechende Ring an seinem Finger prangte, war eine Überprüfung auf Waffen unangebracht, immerhin waren diese Männer die Integrität in Person. Er gab daher den Weg frei, winkte aber sicherheitshalber einen Kameraden herbei, der den Senator in die Principia begleiten sollte


    "Salve! Mein Kamerad wird deinen Herrn in das Officium des Präfekten bringen. Du kannst in der Zwischenzeit hier auf ihn warten."

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH DEN
    CIVIS
    TIBERIUS HELVETIUS ATTICUS


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM XV KAL IUL DCCCLXIV A.U.C. (17.6.2014/111 n.Chr.)


    ZUM
    TIRO - COHORTES URBANAE




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    Decimus Patrobius Proximus


    Nachdem der Offizier die Tabula entgegen genommen hatte, überflog er sie kurz.


    "Sehr gut! Dann Willkommen bei den Cohortes Urbanae! Das Herr kannst du dir sparen. Du bist schließlich kein Sklave. Dein erster Befehl lautet zum Fahnenheiligtum zu gehen, um dort deinen Eid zu schwören. Anschließend kannst du gleich zur Materialausgabe gehen. Du wirst der XII. Cohors unter Tribunus Iulius Dives zugeteilt. Melde dich danach in deren Unterkünften. Wegtreten Tiro!"


    Beim letzten und für den neuen Tiro eigentlich ersten richtigen Befehl zum Wegtreten lächelte der Offizier und nickte dem jungen Mann aufmunternd zu.


    Medicus


    Der Medicus trug noch das Alter in die vorgesehene Zeile und reichte dem neuen Rekruten die Tabula.


    "Hier hast du die Tabula zurück."



    Tauglichkeitsprüfung von Tiberius Helvetius Atticus



    Alter: 17


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: gut


    Gehör: gut


    Augen: gut


    Sonstiges: ----




    "Du kannst nun zurück in das Rekrutierungsbüro gehen Junge. Dort erfahrst du alles Weitere. Also Abflug!"


    Medicus


    Der Medicus nickte, ohne dabei einen allzufriedenen Eindruck zu machen.


    "Also gut Junge! So wie es aussieht, hast du es geschafft. Ich werde dich für die Aufnahme in die Stadtkohorten zulassen und dich Tauglich schreiben. Abschließend brauche ich noch dein Alter für die Akten."


    Medicus


    Es bereitete dem Medicus sichtlich Freude, die Wut im Gesicht des neuen Rekruten ablesen zu können, auch wenn er sie zu unterdrücken versuchte. Er lächelte daher zufrieden mit sich selbst und spornte den Rekruten zu Höchstleistungen an, als dieser am Laufen war.


    "Das wird ja noch ein wenig schneller gehen Junge!"


    Erst als dieser fast am Ende seiner Kräfte angelangt war, ließ der Medicus von ihm ab.


    "Also gut. Du kannst nun aufhören. Als nächstes lies mir vor was dort an der Tafel steht."


    Er deutete auf die Marmortafel, die hinter ihm an der Wand hing.


    V XII II
    III VIII IX [SIZE=6]
    M VII I[/SIZE]


    Wieder konnte sich der Optio ein kleines Grinsen beim Anblick des bereits gut beladenen Tiro nicht verkneifen. Diese Grünschnäbel hatten doch irgendwie alle ähnliche Probleme, wenn sie zum ersten Mal hier waren. (Denn natürlich kam ein Durchschnittssoldat im Laufe der Jahre weit mehr als nur einmal hier vorbei, um zum Beispiel sein abgedientes gegen ein neues Schwert einzutauschen.)


    "So, hier noch deine Lanze und dann bist du komplett ausgerüstet."


    Mit diesen Worten reichte der Optio dem Frischling die zuvor gut ausgesuchte Lanze.


    "Als nächstes solltest du dann in deine Unterkunft gehen, deine Rüstung einmal anlegen und schauen, ob alles passt, und gegebenenfalls nochmal herkommen, wenn dem nicht so ist."


    Es wäre ja schließlich etwas peinlich, wenn man demnächst antreten müsste und erst kurz vorher feststellte, dass der eigene Helm viel zu groß wäre und saß, wie ein Bottich.


    "Ach, und vergiss nicht, dich mit deinen Stubengenossen * bekannt zu machen. Ihr werdet in Zukunft viel Zeit miteinander verbringen. Vale Tiro und alles Gute!"


    Sim-Off:

    * Ihr drei Neuen (Iulius Macro, Fabius Scato, Helvetius Atticus) dürft euch gerne ins gleiche Contubernium schreiben, wenn ihr das wollt. Müsst ihr aber natürlich auch nicht. Eure Entscheidung.

    Der grimmigere der beiden Soldaten schaute nur einmal etwas schief, dann winkte er den drahtigen Kerl nur stumm hindurch.
    "Hast du dazu etwa gar nichts zu sagen?", blaffte er dann seinen Kameraden an.


    "Du kannst gehen. Willkommen in Roma.", erklärte der ganz und gar beiläufig dem von seinem Äußeren jetzt nicht allzu gefährlich erscheinenden Römer, bevor er seinem Wachkollegen antwortete: "Du meinst, ob ich dazu nicht mehr zu sagen hätte als, dass du völlig übertreibst?! Ehrlich, man." Er machte vorwurfsvoll große Augen. Militärisch geprägter Stammbaum hin oder her, aber der Kerl hier hatte doch wirklich Probleme...


    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - "Und habt ihr Waffen dabei?", setzten die beiden Wachhabenden anschließend ihre Kontrollen fort: Ein Händler samt Sklaven- und Bedienstetentross.

    Was wären das für Zustände bei den Stadtkohorten, würden immer stets die selben paar Milites Tordienst am selben Stadttor haben? Langeweile, Verdruss und Unzufriedenheit wären von langer Hand absehbar...


    "... ja, hast du den mal gesehen?!", schnaubte der eine Wachhabende verächtlich.
    "Ach, komm! Der ist eben kein Soldat. Dafür ist er in 'nem Jahr ja auch wieder weg!", blieb sein Kamerad optimistisch.
    "Und bis dahin? Sollen wir diesen Gockel einfach weiter 'rumgockeln lassen, oder was?!", echauffierte sich der erste Miles weiter.
    "Ja, genau! Guck, bei den Praetorianern gibts auch so einen. Ich glaub, Blasio heißt der? Ein pflichtbewusster 'Gockel'...", versuchte sein Mitwächter es mit Humor zu nehmen.
    "O tempora, o mores, mein Lieber! Wenn das so weiter geht, dann stehen schon morgen die Germanen vor unserer Tür! ...aber Hauptsache, wir sehen dabei gut aus!" Er spuckte verächtlich aus, während sein Kollege nur kopfschüttelnd amüsiert grinste.


    "Wer bist du und was willst du?", erkundigte sich der eine Wache sodann beim nächsten Eintrittswilligen.
    "Hast' Waffen dabei?!", schob der andere noch immer leicht angesäuert mit grimmiger Miene hinterher.

    "Ähm...", kratzte sich der eine Soldat kurz am Kopf. Er hatte ja jetzt eher mit der Frage nach irgendeinem Weg gerechnet, zu irgendeinem Tempel, Forum oder auch nur zur nächsten Taverne. Stattdessen nun aber das. "Hast dus mal damit versucht, einfach den Namen dieser Person zu rufen?", schlug er dann vor. "Wenn da irgendein Germanicus in der Schlange steht, dann wird er sich schon melden.", begründete der Miles seine Antwort dann noch ganz lapidar, obwohl man von einem gleichen Gentilnomen natürlich noch lange nicht auf eine zwangsläufige Verwandtschaft schließen konnte. Aber es wäre erstmal ein Anhaltspunkt bei der Suche nach den Angehörigen der eigenen Familie (und die suchte dieser Germanicus ja, hatte er gesagt).


    "Manchmal hilfts auch, wenn du dich einfach an Leute wendest, die über die nötigen Mittel und Kontakte verfügen, um jemanden ausfindig zu machen.", sprach der zweite Miles ein bisschen allgemeiner und rieb sich kurz das Kinn. Wie hieß dieser Junge hier gleich? Germanicus? "Du hast gesagt, du bist ein Germanicus? Wenn du zur Verwandtschaft der beiden Senatoren Germanicus gehörst, dann würde ich mich an deiner Stelle zum Beispiel mal an die beiden wenden. Die wohnen in der Casa Germanica im Bezirk Circus Flaminius, in der Nähe des Theatrum Marcelli.", beschrieb er kurz den kürzesten Weg zu ebenjener Casa Germanica.


    Einen Wimpernschlag lang schauten sich die beiden Kameraden hernach gegenseitig an. Dann blickten sie zum Germanicus. War der zufrieden mit den Antworten oder wollte der noch etwas wissen?

    Geduld. Hatten die beiden noch ein wenig Geduld? Letztlich stünden sie eh noch etwa eine Stunde hier, bevor sie abgelöst würden. Welchen Unterschied machte es da schon, ob sie nun hier noch eine kleine Auskunft gaben oder später stattdessen noch einen Eintrittswillgen mehr in die Stadt ließen? Eigentlich keinen.


    "Also gut.", stöhnte der eine Miles folglich.
    "Was willst du wissen?", versuchte auch sein Kamerad interessiert zu gucken. Mal sehen, welche Art von Auskunft der Germanicus wollte...

    Sim-Off:

    Spielregel zur Ereignisbestimmung.
    Heißt: Die Stadtwache wird gespielt von... genau, der Stadtwache. ;)


    "Der ist ansonsten sauber.", verkündete der eine dem anderen Miles nach erfolgtem Abtasten.
    "Gut, hier drin ist ansonsten auch nichts Auffälliges.", bestätigte der andere und ließ von dem ausgebreiteten Gepäck auf dem Holztisch ab.
    "Das Ding hier ist konfisziert.", griff der erste Soldat sodann nach der Speerspitze.
    "Deine restlichen Sachen kannst du wieder zusammenpacken und dann in die Stadt. Willkommen in Roma.", grinste der Miles bei den letzten Worten leicht ironisch und hatte gleich seinem Kameraden die Frage des Germanicus nach irgendeiner Auskunft bereits lange wieder verdrängt.

    Der offenbar unbeachtet gebliebene Miles trat auf den Eintrittswilligen zu und versuchte sich damit die nötige Aufmerksamkeit zu verschaffen.


    "Germanicus hin oder her, bevor du hier irgendwelche Auskünfte bekommst, stellen wir die Fragen!", legte er nun schon einen etwas harscheren Tonfall an den Tag.
    "Wenn er uns nicht sagen will, ob er Waffen mit sich führt, dann sind wir wohl zu einer kompletten Durchsuchung gezwungen...", gab der zweite Soldat seinem Kameraden verbale Rückendeckung.
    "Also: Einmal Taschen leeren, deinen Beutel zu mir und die Beine schulterbreit auseinander, bitte.", wurde der Germanicer freundlich aber ernst aufgefordert.

    Und wieder setzten zwei Sänften, darin ein Ehepaar, ihren Weg nach Roma fort, direkt hinein ins Zentrum dieser Welt.


    "Ey, hast du die Schnecke da geseh'n?", fragte einer der Wachhabenden einen anderen.
    "Junge, nicht so laut! Die hör'n dich sonst noch!", mahnte sein Kamerad.
    "Du meinst, ihr Stecher hört mich sonst noch...", machte sich der erste lustig.
    "Alter, du hast keinen Anstand, oder? Wie der letzte Barbar!", schüttelte der zweite den Kopf.
    "Voorsicht, ja?! Wen nennst du hier einen Barbar, du..." - "Maul zu, da kommt Kundschaft!"


    Widerwillig richteten nun beide Wachsoldaten ihre Aufmerksamkeit auf den offenkundig Einreisewilligen:
    "Wer bist du und was willst du?" - "Und vor allem: Hast du Waffen dabei?", ergänzte der eine genervt den anderen Miles.