Streng musterte Bibulus die Männer, doch, sich aufstellen, das konnten sie mittlerweile ganz gut und erwartungsvoll, was wohl kommen würde, das schienen sie ebenso zu sein. Bibulus unterdrückte ein Zucken um seine Mundwinkel. Lange war es her, aber er erinnerte sich heute noch an den Moment, in dem er so weit war. Doch nach außen hin ließ Bibulus das nicht durchscheinen. Mit weiter hin reservierter Miene ging er an der Reihe vorbei.
„Probati, heute ist es so weit. Ihr werdet ins Wasser geworfen, ihr müsst nun beweisen, daß ihr als Soldaten für die cohortes urbanae auch taugt. Daß ihr in der Lage seid, das in der letzten Zeit gelernte auch auf euren Dienst zu übertragen. Seht es als eine Art Abschlußprüfung, die ihr durchlaufen müßt.“
Bibulus blieb stehen und fixierte Cluvius, fast so, als ob er Zweifel hätte, daß jener nicht dazu bereit war, ein voller Soldat zu werden.
„Morgen werdet ihr zusammen, also acht Mann jeweils, das erste Mal durch Rom Streife gehen. Egal, was paßiert, ihr müßt euch wie richtige Soldaten der cohortes urbanae verhalten.“
Nun trat Bibulus einen Schritt weiter.
„Probatus Furius, Du wirst das Kommando über den ersten Patrouilletrupp übernehmen. Ich werde mitlaufen und mir das Ganze anschauen, doch egal, was paßiert, Du wirst Deine Entscheidungen selber treffen müßen. Ich werde Dir dabei nicht helfen.“
Was nicht ganz stimmte, wenn es auf Menschenleben ankam, so würde Bibulus wohl einschreiten müßen, aber er hoffte für den Furier, daß das nicht paßieren würde, zudem auch für die anderen Mitsoldaten. Noch einen weiteren Trupp stellte Bibulus zusammen, der ebenfalls einen der probati als Kommandant erhielt, für jenen Tag zumindest.
„Ich würde jedem probatus raten, sein Bestes zu geben. Zeichen von Insubordination, Feigheit oder Unfähigkeit können natürlich dazu führen, daß ihr nicht zum Soldaten ernannt werden könnt und stattdessen eure Sachen packen und die castra verlaßen solltet.“
Bibulus wollte ja nicht, daß die Soldaten zu selbstsicher wurden, ein Mann der CU mußte in der Stadt immer und jederzeit aufmerksam sein.
„Morgen ad meridiem geht es los. Noch Fragen?“