Beiträge von Ganymed

    Erst etwas erschrocken, als Aemilia mit aufgebrachter Miene zu ihm kommt, unterbricht er sein Spielen. Dann lächelt er erleichtert und nickt.


    "Es war ja auch meine Schuld. Es tut mir so leid...!" meint er betreten. Er nimmt Aemilias glücklich lächelnd und nickt. "Natürlich komm ich mit, Domina, gerne!"

    Niedergeschlagen kommt Ganymed am Abend der Verlobungsfeier in die Sklavenunterkunft geschlurft. Er hat die Lyra, die ihm Aemilia gegeben hat, im Arm und geht auf sein Lager zu.


    Tief seufzend setzt er sich auf seinen Strohsack und blickt traurig durch das schmale Fenster nach draußen. Er nimmt seine Lyra in die Hand und spielt leise eine melancholische Melodie.

    Ganymed nickt leicht. Er tritt wieder etwas in den Schatten, da er wohl auch mit seinem Latein am Ende ist. Sein Blick ist jedoch weiterhin nachdenklich und grüblerisch.

    Ganymed schüttet Lucilla sofort Mulsum nach.


    "Ich will ja nicht vorlaut klingen, werte Dame, aber mir scheint, dass der Augustus nicht klar gesagt hat, dass Ihr den Plan aufgeben sollt. Warum sollte der Kaiser nicht seinen Willen offentsichtlich preisgeben, sondern in kryptischen Andeutungen? Aber ich bin ja nur ein Sklave..." meint er leise murmelnd am Ende!

    Ganymed mustert die Beiden immer noch nachdenklich. "Hat der Kaiser denn gesagt, dass Ihr die Gründung des Kultes unterlassen sollt, Dominae?"

    Ganymed hört Aemilia aufmerksam zu. Mit Mitgefühl sieht er auf die beiden Frauen.


    Nachdenklich reibt er sich über das Kinn. "Aber vielleicht hat der Kaiser in seiner Weisheit und seiner Göttlichkeit es Euch nur schwer gemacht, um zu prüfen, ob Ihr es ernst meint, Domina? Vielleicht um Euch auf die Probe zu stellen, ob ihr trotzdem an dem Ziel festhaltet?" Er nickt Aemilia aufmunternd zu.

    Ganymed hat stumm die Niedergeschlagenheit der Beiden verfolgt. "Verzeiht, Domina? Was ist denn passiert, wenn ich fragen darf?" fragt er dann doch leise in den Raum hinein.

    Ganymed kommt herangelaufen. Auf seiner Hand trägt er ein Tablett mit zwei Bechern. Er reicht diese Aemilia und Lucilla. Die Becher enthalten einen starken Mulsum zur Beruhigung der Nerven ;)

    Ganymed lächelt und nickt eifrig. "Och ja, da würden mir schon ein paar einfallen. Ich kenne eigentlich recht viele Lieder, von Heroische, wie die des Homers, bis hin zu den wirklich..." Er grinst frech und flüstert das letzte Wort leise. "...Schlüpfrigen. Ganz wie ihr wünscht, Domina!" Sein Blick huscht schnell über die Gäste, sehend, ob sie seine letzten Worte hoffentlich nicht gehört haben. :)


    Er blickt in Richtung Meridius. "Domina, ich glaube, der Herr wünscht etwas von Euch. Auf jeden Fall guckt er gerade so..."

    "Die Auspizien?" Ganymeds Augen leuchten vor Neugierde auf. "Wird das eine größere Zeremonie und darf man dabei zuschauen oder wird es hinter verschlossenen Tempeltüren statt finden?"


    Seine Finger schlagen in ein etwas schnelleres Lied und fröhlicheres um, dass die leichten Klänge ablöst.


    "Das wird bestimmt ein schönes Hochzeitsfest werden, Domina!" meint er lächelnd.

    Etwas unsicher folgt Ganymed ihrem Blick. "Ich weiß nicht so genau, Domina!" meint er zaghaft und immer noch leise flüsternd.


    "Mein früherer Herr hat das mal gesagt und er hat auch gesagt, dass diese Leute sich nachts treffen und Blut trinken und dass diese...'götterlästerlichen Christen', so nannte er sie, unsere Götter für Götzen halten!" Fragend sieht er zu Aemilia. "Was sind Götzen?"


    Sein Blick geht wieder zum Christen. "Außerdem sind sie..." er zögert kurz, bevor er wohl etwas ganz schreckliches verkünden will. "...Brandstifter!" Sein Blick haftet dabei auf dem Christen, als ob er nach Rußspuren suchen würde oder wenigstens nach Blutspuren.

    Ganymed lächelt etwas verlegen, aber stolz über Aemilias Lob als er das Lied beendet hat.


    Langsam gleiten seine Finger über die Lyra und entlockt ihr zarte Klänge, die er dieses Mal nicht mit Gesang begleitet. Seine Finger scheinen die Seiten kaum zu berühren, während er spielt.


    Leise fragt er Aemilia beim Spiel: "Domina? Wann werdet Ihr und der Herr heiraten, wenn ich fragen darf?"

    Ganymed nickt. "Ja, die Lyra! Gut..." Er steht auf und holt das Instrument. Er setzt sich wieder zu Aemilia und fängt fast lautlos an das Instrument zu stimmen.


    Er schließt seine Augen halb und fängt langsam auf der Lyra an zu spielen. Leichte Klänge in hellen Tönen durchschweben den Raum. Kurze Zeit nachdem er eine kleine Einleitung gespielt hat, hebt er seine Stimme an, die noch durch seine Krankheit einen Hauch rauh ist, was dem Lied jedoch eine andere Betonung gibt.


    Langsam singt er im melodischen Griechisch:
    Rose, Wunder aller Blumen, die blühen,
    jedes Blatt ein Zeuge der Liebe im Frühling.
    Selbst die himmlischen Mächte erfreuen sich ihrer.
    Sie ist die junge Leidenschaft der Aphrodite,
    sie ist der Liebling der Cythere,
    die Schläfe mit Blumenblättern umkränzt
    und mit ihrem süßen Parfüm
    macht sie ihre Herren trunken .....


    Während des Liedes wandern seine Augen leicht zu Aemilia und man merkt seiner Haltung an, dass er eher für sie spielt als für die Gäste.

    Vollkommen überwältigt rührt sich Ganymed nicht, dann wird er tief rot und sieht auf seine Fußspitzen, die aus den Sandalen herausragen. :]


    Wie nach einem Rettungsanker greifend, nickt er schnell. "Natürlich kann ich für die Gäste spielen. Wünscht Ihr eher etwas fröhliches, etwas romantischeres oder etwas ...ähm...deftigeres, Domina?"