Verstohlen schlenderte Ganymed an einem frühen Morgen in den Garten. Hinter seinem Rücken hielt er einen langen Besenstil versteckt. Er gähnte etwas müde, da er in letzter Zeit nicht so früh aus dem Bett musste. Immer wieder sah er sich um, ob ihn jemand sah. Langsam ging er an einigen Schirmpinien vorbei, huschte zwischen zwei Sträucher und sah sich noch einmal aufmerksam um.
Als er sich alleine und in einer versteckten Ecke des Gartens wähnte, lehnte er den Stock gegen einen Baum. Er holte tief Luft und atmete die Winterluft genussvoll ein. Ohne Eile, er glaubte ja, dass die meisten Hausbewohner noch schliefen, fing er an sich aufzuwärmen. Er lief einige Runden im Garten, blieb einmal mißtrauisch stehen, weil er ein Rascheln hörte. Dann kam er zu seinem Gartenteil zurück. Nach einer halben Stunde, die er damit verbrachte, ging er zu dem Stock und sah ihn prüfend an.
Schließlich stellte er sich zwischen zwei Pinien. Mit ruhigen Bewegungen und nicht ungeübt, fing er an den Stock herumzudrehen und zu wirbeln. Erst ganz langsam, sehr bedächtig, dann mit jeder Minute, die er dabei war immer schneller. Nach einer schwungvollen Wendung, in der der Stock mit Wucht gegen einen der Bäume schlug, verharrte Ganymed schließlich. Das laute Klacken gegen den Baum hatte einige Vögel aufgescheucht, die erschrocken gen Himmel geflogen waren. Ganymeds Atem ging schnell. Finsteren Blickes starrte er auf den Baum als ob dieser ihn beleidigt hätte.