Beiträge von Appius Silurius Crotilo

    Die Torwache war zwar etwas überrascht, als sie am hellichten Tage mitten in Rom einen Reisewagen herumfahren sah, dachte sich dabei aber nichts weiter. Das tangierte sie ja auch nur peripher. Ebenso verhielt sie sich, als eine kleine Gefolgschaft sich anschickte den Palast zu betreten. Wahrscheinlich zwar nur zur Domus Aeliana, wie der Prätorianer vermutete, aber dafür würde die Gruppe trotzdem an den Palastwachen vorbei müssen.


    Sollange allerdings kein Anliegen vorgebracht wurde, wurden auch keine Anstalten gemacht die Gruppe einzulassen. Und ohne eine entsprechende Verwandtschaft beziehungsweise Einladung sowieso nicht.

    Sollte es mit ihr Probleme geben, könnt ihr sie wieder am Palasteingang abgeben. Wir werden uns dann um sie kümmern.


    Die Wache wartete bis die Sklavin mit dem Ianitor das Haus betreten hatte und kehrte dann zurück an seinen Wachposten.

    'Na klasse, wieder die Knalltüte...' dachte sich er Prätorianer als Nakhati die Türe öffnete. Der Sklave war bei den wacheschiebenden Prätorianern bekannt wie ein bunter Hund.


    Salve. Diese Sklavin hier ist für Marcus Aelius Callidus. Sie wurde bei dem Palasteingang für ihn abgegeben...

    Die Wache nahm die Papiere entgegen und überflog sie. Als sie irgendwo den Namen Aelius Callidus las gab sie die Papiere einem Kollege - sie schienen ihm in Ordnung zu sein.


    Schön, wir bringen sie gleich zur Domus Aeliana.


    Damit verabschiedete sich die Wache gleichzeitig von den beiden Männern und wandte sich der Sklavin zu:


    Also gut, komm her. Wir bringen dich zu deinem neuen Herrn.


    Die Wache legte ihr eine Hand auf die Schulter und führte sie so zu der Porta der Domus Aeliana.

    Sim-Off:

    gedacht


    Natürlich müsst ihr euch nicht vor mir rechtfertigen! Allerdings führe ich nur Befehle aus. Wenn mein Praefectus meint, er möchte, dass das Anliegen bei der Wache kundgetan wird, dann setze ich das auch so um. Auch wenn da irgendwelche Stabsoffiziere kommen. Rumschreien, werter Tribun, hilft da auch nichts.


    Mein Kamerad wird euch zu dem Entsprechenden Officium geleiten. Jeder von euch kann seinen Scriba als Begleitung mitnehmen.


    Die Wache trat beiseite und ein andere Kamerad schickte sich an die beiden plus ihre Begleitung zu dem gewünschten Officium zu führen.

    Die Torwache war von dem Aufmarsch der Vigiles nicht im Geringsten beeindruckt.


    Da es mehr als nur einen Tribun und Praefectus Castrorum der Vigiles gibt, bräuchte ich deren Namen und müsste außerdem ihr Anliegen kennen, in welchem sie den Procurator a memoria sprechen möchten. Ich gehe davon aus, dass es völlig überflüßig zu erwähnen ist, dass natürlich nicht die gesamte... "Abteilung" den Palast betreten kann.

    Crotilo stand schweigend in der Nähe und beobachtete die Szene. Die arme Frau würde jetzt wohl nicht mehr so schnell etwas zu lachen haben; Wenn Brutalus erst einmal ein Werk begonnen hatte, dann ließ er nur äußerst ungern vor der Vollendung desselben davon ab.

    Der Praetorianer hörte dem Vortrag des Mannes mehr oder minder aufmerksam zu und nickte nachdrücklich. Er war es gewohnt, dass die Menschen ein großes Mitteilungsbedürfnis hatten, von seinem früheren Dienst im Carcer war er da schon einiges gewohnt.


    Dann kratzte er sich am Kinn, ruckelte ein wenig am Helmriemen um zu überpfürfen ob dieser auch richtig saß und blickte wieder geradeaus. Ob der Mann seinen Klienten einfach nur mal den Palatium von außen zeigen wollte?

    Die Wache nahm das Schreiben mürrisch entgegen. Für manche Leute war offenbar selbst ein 'Salve' zu viel. Wenigstens die Klienten oder Sklaven hatten die Wachen noch gegrüßt. Das war aber nun auch offenbar zu viel verlangt.


    Die Wache las das Schriftstück durch und gab es dann ebenso schweigend wieder zurück. Sie machte allerdings keine Anstalten die Personen passieren zu lassen. Vielleicht wollten sie ihr ja nur das Schriftstück zeigen und dann in die Thermen gehen. Man konnte das ja nicht mit Gewissheit sagen, ob sie auch wirklich gleich zur aula Caesaris wollten. ;)

    Lucius blickte den Centurio mit angsgeweiteten Augen an, er hatte es geahnt, sie würden sich niemals zufrieden geben. Jetzt würde er wahrscheinlich wieder in eine dunkle Zelle gesperrt werden und solange kein Brot erhalten bis er reden wollte.


    Der Schlag in die Magengrube traf ihn völlig unvorbereitet, trieb die Luft aus seinen Lungen und beeinträchtigte seine Magenfunktion mehr als nur unerheblich: er stöhnte schmerzhaft auf und erbrach sich, überwältigt von den Wellen der Pein die durch ihn loderten.


    Was der Centurio anschließend zu ihm sagte nahm er gar nicht richtig war; Grob wurde er am Schopf gepackt und gewzsungen zu den drei Frauen zu blicken.


    Als der Schmerz nachlies wurde sein Kopf wieder klarer, und ihm kam in den Sinn dass er von den frauen nur die eine kannte, die anderen beiden waren ihm völlig unbekannt, wahrscheinlich hatten sie mit all dem hier nichts zu tun, nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Er könnte nun eine von ihnen ans Messer liefern...


    Aber wme hatte er seine miese Situation zu verdanken? Wer hatte ihn hierhergebracht? Wer hatte ihn im Stich gelassen, ihm seinen gerechten Lihn verweigert? Ja, Sie! Er würde ihr alles heimzahlen, und wenn es das letzte war was er täte!


    "Die ist es nicht, die habe ich noch nie gesehen. Aber diese dort, die ist es!" brachte er hervor während er beim ersten Teil auf die Frau in der Mitte zeigte anschließend auf Nicarea. Mit jedem Wort wurde seine Stimme kräftiger.


    "Die dort ist Nicarea!"


    Er spieh den Namen regelrecht aus.

    Der hinter Lucius stehende Miles versetzte dem Häftling einen Stoß, so dass er unmittelbar zusammenzukcte und ein Stückchen vorstolperte.
    Er sah mit flackerndem Blick zu dem Centurio der ihn mit diesem, so schien es ihm, Fluch belegt hatte und schaute sich die Frauen an. Sein Blick verwielte eine Weile auf der in der mitte des Raumes kauernden Frau, dann streifte er die anderen, ein wenig abseits stehenden Frauen. Für einen winzigen Augenblick schien Erkennen in seinen Augen aufzublitzen als er Nicarea sah, doch dieses Augenblick war so kurz dass wohl niemand dies bemerken konnte.


    Schließlich sah er wieder in die Richtung des Centurios, vermied es aber diesen direkt anzusehen, suchte einen Punkt etwas seitlich des Praetorianers zu fixieren. Ihm nur nicht in die Augen zu sehen.


    "Ich... ich bin mir gar nicht mehr sicher..." brachte er hervor, entgegen aller Vernunft hoffend, dass diese Antwort den Gardisten genügen würde.

    Und wenig später kam der Miles zurück, den besagten Lucius im Schlepptau. Der mehr oder weniger "freiwillige" Aufenthalt in der Castra hatte einige Spuren bei ihm hinterlassen, und er stolperte mehr als dass er selbst voranschritt.


    Der Miles bugsierte Lucius in den Raum und stellte ihn in sicherer Entfernung von den Frauen ab. Dann stellte er sich schweigend, mit der Hand am Griff des Gladius hinter ihn.


    Lucius blinzelte ein paarmal und blickte sich unsicher in dem Raum um; Er ließ seinen Blick über die Gesichter schweifen von denen einige ihm bekannt vorkamen, einige jedoch nicht. Zunächst einmal schwieg er, er hatte gelernt dass unüberlegtes und überflüssiges Sprechen nicht besonders gut ankamen.

    "Der palatium wird von uns in Kenntnis gesetzt werden." antwortete der CEnturio, er war sich sicher dass man sich darum in der Castra kümmern würde. Er musste nun zunächst einmal hier für Ordnung sorgen und dann die Vestalinnen befragen. Er hoffte inständig dass sie Glück haben würden und dabei etwas brauchbares herauskäme.


    Er sah dem Sacerdos hinterher und wartete dann darauf dass die Gerufenen kommen würden.