"Die Wurst sitzt fest."
Beiträge von Manius Vesuvius Flavian
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Eine echte Schinderei, diese Säulen aufzubauen. Da war mauern eine Kleinigkeit dagegen. Ich brummte mir etwas in den Bart, der nicht da war, und es klang nach einer Beschwerde über die vielen Säulen, die Claudius unbedingt beim Amphitheater haben wollte. Ausgerechnet jetzt hatte er sich aus dem Staub gemacht.
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Zeigen war in der Regel besser als erklären. Deswegen warteten wir, bis die ersten Trommeln anrollten und der Optio uns Hilfestellung gab.Das Seil legten wir schon vorher ein.
Gemeinsam hoben wir die Säulentrommel an. Alles dauerte ziemlich lange. Nachdem die erste Säule endlich stand, ging es mit der nächsten bedeutend schneller. -
Leicht war es nicht, die langen schweren Balken zu bewegen. Gemeinsam schafften wir es schließlich. Der Querbalken hielt unsere zusammengebundenen fest und die Stützpfosten taten ihr übriges. Wir schnauften mächtig, als wir damit fertig waren.
Das Nachlassen an dem Seil war nur noch ein Kinderspiel dagegen.
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Ich winkte Leute aus meinem Contubernium heran, damit sie mir beim aufrichten helfen. Zwei hielten je einen Pfosten, einer nahm das Seil.
"Möglichst ohne rucken."
Beim nachfassen half ein weiterer Soldat am Seil. Gemeinsam schafften sie, die Konstruktion an der Spitze hochzuziehen. Oben angekommen, schwankte sie beträchtlich.
"Sichern."
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Es war also falsch gewesen. Wir friemelten die überkreuzten Balken wieder auseinander und schrägten die Enden entsprechend der Anweisung an. Es dauerte, bis wir die passende Schräge heraus hatten. Dann banden wir Stricke fest um diese zusammengesetzte Spitze.
Bei der anderen Gruppe guckten wir uns die Anbringung der Pflöcke ab.
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Der Wache schiebende Soldat notierte den Namen. Er verabschiedete den Kameraden und wollte hofften, dass dem der Abschied etwas schwer fiel.
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Ich war einer, der Decius verabschiedete.
"Alles Gute und viel Glück auf dem Weg. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder." -
Ich brachte mit den Kameraden die Balken angeschleppt. Wir versuchten uns im Aufstellen, so wie es der Optio beschrieben hatte. Oben überschnitten sich die Pfosten. Kurz darunter wickelten wir ein Seil darum und hofften, dass das schon mal richtig war. Fragend blickten wir zum Optio.
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Zitat
Original von Marcus Caecilius Decius
"Sieht doch simpel aus, wieso bekommen wir das nicht hin?" fragte Decius einen seiner Kamderden, der grinsend antwortete: "Wir waren halt zu oft auf dem Exerzierplatz und zu selten auf der Baustelle...Ich war schon sehr lange Legionär und hatte bereits mehrere Baustellen erlebt. Trotzdem konnte ich nicht behaupten, dass mir mauern leicht fiel. Es sah nur so aus. Bei manchem Stein klappte es auf Anhieb. Bei einem anderen drückte ich ständig herum.
Endlich waren die Wände fertig und wir kamen zu den Säulen. Das Hebezeug musste angebracht werden. Weil ich nicht wusste wo, sah ich ratlos zu den Offizieren.
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Zitat
Original von Herius Claudius Vesuvianus
Ich nehme die Verantwortung ernst. Wer mich kennt, weiß dass dies keine leeren Worte sind."[/I]
"Das kann ich bestätigen. Der Centurio macht alles mit Hingabe und großem Einsatzwillen. Rom würde unklug handeln, wenn es sich diese Bereitschaft nicht auch für den Cursus Honorum zunutze machen würde."
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Nach der Einweisung mauerten wir Stunde um Stunde. Bald zog sich die Mauer in einer gewundenen Linie um das gesamte Areal. So konnte man eine Vorstellung vom Ausmaß bekommen. Das Amphitheater nahm langsam Form an.
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Zusammen mit einem Kameraden schleppte ich die ersten Latten zum Bauplatz. Wir legten sie auf Querhölzer und holten einen neuen Schwung. Für das Einbauen waren andere zuständig. Bei dieser Arbeit wurde uns nicht kalt. Wir waren ständig in Bewegung.
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"Wird schwer werden, Centurio, aber ich gebe mein bestes."
So ein bischen schlechtes Gewissen konnte nicht schaden.
Ich war ansonsten erleichtert, weil der Centurio nur für zwei Monate wegblieb. Lange genug, aber es hätte schlimmer kommen können. -
Zitat
Original von Herius Claudius Vesuvianus
Möglicherweise atmen die Legionäre meiner Centurie auf, wenn ihr Vorgesetzter, der stets das Letzte von ihnen forderte, sich für begrenzte Zeit der Politik widmet, doch ich vertrete die Meinung, dass es ehrenvoll ist, seinen Dienst für unser Reich und unseren Kaiser auch außerhalb der Legion anzubieten."Darf ich fragen, wie lange wir von deinem strengen Regime befreit sind?
Auf jeden Fall hast du meine Stimme. Du bist ein fähiger Mann. Die Legion wird dich vermissen."
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Nicht an allen Stellen waren die dür das Fundament gezogenen Richtschnüre unbrauchbar geworden. Flavian begann mit seinem Contubernium eine Ecke zu erstellen. Im Abstand von nur zwei Metern, das Gebäude war ja gewölbt, errichteten sie eine weitere Ecke.
Dazwischen konnten sie nun die ersten Schichten mauern. Sie spannten einfach selbstständig einen Strick von Ecke zu Ecke. Gleiches begannen sie nebenan. Mehr als mannshoch trauten sie sich aber nicht zu mauern, denn hier fehlte die Orientierung und außerdem die Gerüste. Optio und Centurio würden sicher für beides sorgen. So lange zogen sie erste Schichten hoch. -
Der Centurio forderte ein hohes Arbeitstempo. Dabei kamen alle Legionäre gehörig ins Schwitzen. Füße, Hände und Ohren waren im Gegensatz dazu kalt. Sie erwärmte das kräftezehrende Verteilen des Betons kaum. Grob verteilten wir die Masse mit den Zinken des Rechens und mit Schaufeln. Zum Glätten drehten wir den Rechen um. Die Zacken waren dazu nicht zu gebrauchen.
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"Die Mischung ist in Ordnung. Genauso müssen die nächsten auch werden."
Der Mörtel ließ sich gut verarbeiten. Den Hinweis wollte ich dem Centurio geben, damit die Hilfskräfte eine Rückmeldung bekamen. Jede Veränderung wäre für die Maurerarbeiten von Nachteil gewesen.
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Zitat
Original von Herius Claudius Vesuvianus
"Flavian, wie sieht es aus? Genehmigen wir uns ein Heißbad am heutigen Tag?"
Bereits vor Tagen hatte ich gleiches vor, war am Abend dann aber doch ermattet eingeschlafen."Geht klar, Centurio Vesuvianus. Genau das brauche ich. Heute wird die Terme wohl an Überfüllung leiden."
In Vorfreude schmolz die Strecke des Rückwegs so schnell wie nie. Umziehen, zur Terme, auskleiden und in das heiße Bad war eins.
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In schneller Folge rollten nun die Mischungen heran und die Arbeiter hatten alle Hände voll zu tun, mit dem Einbringen der Bewehrung hinterherzukommen. Da die Zugtiere die meiste körperliche Arbeit beim Mischen abnahmen, waren die Soldaten und Hilfskräfte entlastet. Dadurch kamen sie bei den Fundamenten dreimal so schnell voran wie bisher.