Ich war auf der Suche nach Gallus. In den letzten Tagen war viel passiert und auch wenn ich den alten Mann nicht wirklich gekannt hatte so ging mir sein Tod doch auch nahe. Es war immer so wenn jemand starb, dass es mich sehr lange beschäftigte, denn es war etwas unwiederrufliches.
Ich redete nie wirklich gerne darüber und ich war mir sicher, dass es Gallus auch sehr nahe ging, deswegen war ich auf der Suche nach meinem Liebsten.
Shcließlich führte mich mein Weg direkt zu der Stelle an dem man den Toten aufbahrte. Etwas zögerlich trat ich ein und was ich sah lies mein Herz stehen bleiben. Ja es versetzte mir einen tiefen Stich ins Herz aber ich versuchte ruhig zu bleiben, denn dies war nun wirklich nicht der richtige Ort um einen Aufstand zu machen oder etwas anderes zu zeigen.
Ich trate leise neben Gallus, der die Hand einer anderen Sklavin hielt. Innerlich zitterte ich aber ich versuchte nichts nach aussen dringen zu lassen. Jedoch sprachen meine Augen wohl für sich, als ich ihn anschaute. Die andere Sklavin sah ich nur kurz an, denn mehr wollte ich nicht. Ich schluckte und suchte nach den passenden Worten, aber keine wollten mir einfallen. Nun stand ich da wie ein kleines sprachloses Kind und diese Stille schien mich zu erdrücken und mir die Luft abzuschnüren.
Empfand Gallus etwas für die andere? Ich dachte er liebt mich. Ich wusste nicht was ich tun sollte und stand weiter da ohne ein Wort zu sagen. In meinem Inneren ging es alles drunter und drüber und viele Bilder blitzten vor meinem inneren auge auf, wo Gallus und ich glücklich warem. Sollte dies schon alles wieder vorbei sein? Hatte ich etwas falsches gemacht? Immer wieder die gleichen Fragen kamen mir in den Sinn und die Stille war quälend lang. Vorsichtig strich ich mir eine Locke aus dem Gesicht, sah aber keinen von beiden an.
Mein Blick fiel langsam auf den toten alten Mann und mein Herz wurde noch schwerer. Es erinnerte mich an etwas und in meinen Augen begann es zu schimmern. Nein ich wollte jetzt aber nicht hier stehen und anfangen zu weinen.
"Es tut mir alles leid" flüsterte ich scließlich und wusste auch nicht so wirklich warum ich diese Worte gewählt hatte.